Online-Poker: War Full-Tilt Poker ein Schneeballsystem?

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Skelletor, 21. September 2011 .

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  1. 21. September 2011
    Der Onlinepokeranbieter Full Tilt Poker steht im Mittelpunkt staatsanwaltlicher Ermittlungen in den USA. Mit der Veröffentlichung der Anschuldigungen rücken auch zwei bekannte Profis in den Blickpunkt: Howard Lederer und Chris Ferguson. Beide sollen mehrere 10 Mio USD aus FTP gezogen haben.

    Hier gibt's die Klageschrift als PDF: klick

    und einen englischsprachigen blogartikel von Felix Salmon, der die Einzelheiten erklärt.

    Enorme Summen die dort umgesetzt wurden und eine "interessante" Buchführung, sowie der Fakt, dass FTP ganze Banken zur Geschäftsabwicklung gekauft hat, machen die Story sehr lesenswert. Es ist abzuwarten, was bei der Klage rumkommt.
     
  2. 23. September 2011
    AW: Online-Poker: War Full-Tilt Poker ein Schneeballsystem?

    Vielleicht kurz zusammengefasst worum es eigentlich geht:

    Seiten wie FTP etc, sind dazu verpflichtet, jederzeit so liquide zu sein, dass sie die guthaben zu jederzeit an alle mitglieder ausschütten können. Im Falle von FTP haben die Herren Lederer und Ferguson allerdings soviel geld aus diesem Topf veruntreut, dass theoretisch nicht mehr genug mittel zur ausschüttung zur verfügung standen. um dieses defizit auszugleichen hat ftp immer mehr user angeworben!
     
  3. 23. September 2011
    AW: Online-Poker: War Full-Tilt Poker ein Schneeballsystem?

    Danke^^ jetzt weiß ich wenigstens, worum es in dieser News geht und kann mit den anderen Infos etwas anfangen.
     
  4. 23. September 2011
    AW: Online-Poker: War Full-Tilt Poker ein Schneeballsystem?

    @winans: genau das hab ich auch so im ersten absatz oder so gelesen.

    und zwar erkenne ich da die parallele zu den banken. haben auch niemals soviel geld um alles jemals auszahlen zu können, denen schaut aber keiner auf die finger.

    sobald mal ein hübsches sümmchen sich aus dem topf holt und damit hausieren geht gilt man gleich als vertrauenswürdig. obwohl es einem garned mal gehört.
     
  5. 23. September 2011
    AW: Online-Poker: War Full-Tilt Poker ein Schneeballsystem?

    Keine der ein wirtschaftliche Unternehmen betreibt besitzt soviel liquide Mittel um alle Gläubiger bedienen zu können.

    Meint Ihr, dass wenn alle User bei Party Poker Ihr Geld abziehen würden, dass Party Poker das schaffen könnte? NEVER! Die würden auch zusammenbrechen wie z.b. Banken.

    Selbst der Handwerker zahlt ja Investitionen durch Kredite. Wenn man nun einen Tag später kommen würde und das Geld zurück verlangt ist das ja auch nicht mehr da!

    Es wäre unwirtschaftlich das alles in der Rückhand zu behalten.
     
  6. 24. September 2011
    AW: Online-Poker: War Full-Tilt Poker ein Schneeballsystem?

    also at doom ich sehe das auch so,bwin z.b sponserd auch so viel wie die anderen auch...aber diese storry erniert mich an einen abend wo ich in der spiel halle war und echt mal glück hatte und sehr viel gewonnen,und die aufsicht konnte mich nicht auszahlen,der chef musste kommen und mir mein geld geben 5.000 hab ich gewonnen gehabt
    und die aufsicht hatte grad mal 1.800...also find ich das sehr gut das man als firma immer flüssig sein muss,um die firma zu betreiben.back to topic,,,,
    bin auch mal gespannt,eigene banken usw... bin echt neugierig wie sich das entwickeln wird
     
  7. 24. September 2011
    AW: Online-Poker: War Full-Tilt Poker ein Schneeballsystem?

    offizielle casinos zumindest in den usa, müssen das Volumen, was sie an Chips ausgeben, auch an liquiden Mitteln vorhalten. das problem mit online Poker ist, das es eben nicht legal ist. daher unterliegen die Anbieter auch keinerlei gesetzlicher Kontrolle.
     
  8. 24. September 2011
    AW: Online-Poker: War Full-Tilt Poker ein Schneeballsystem?

    @Skelletor Was ist nicht legal? Onlinepoker? Natürlich ist das legal. Es gibt keinerlei Verbote gegen Onlinepoker. Ansonsten könnte man gar nicht auf die viele Werbung hier in DE schalte wenn es illegal wlre.

    Ein Casino muss natürlich so liquide sein, dass ale im Umlauf befindlichen Chips abgedeckt werden. Das ist doch aber nicht mit Onlinepoker vergleichbar oder mit einer Bank.

    Das Prinzip eines Casinos ist doch auch, dass die Chips nach dem Spiel wieder umgetauscht werden. Es nimmt die doch kein Mensch mit nach Hause und sagt sich ach ich geh in 3-4 Tagen nochmal hin und spiel weiter.

    Aber genau das passiert ja beim Onlinepoker und bei Banken. Dort ist es einfach ein anderes Prinzip weshalb auch nicht jeder Cent liquide vorhanden sein muss. Keine Bank auf der Welt kann wenn alle Ihr Geld verlangen würden dieses auch sofort auszahlen.

    So funktioniert auch kein Wirtschaftssystem. Denn dann könnten z.b. überhaupt keine Kredit ausgereicht werden. Da wir das Geld für die liquide Unterlegung nicht ausleihen dürften.
     
  9. 24. September 2011
    AW: Online-Poker: War Full-Tilt Poker ein Schneeballsystem?

    lies den artikel erstmal, dann weisst du auch was ich meine.


    onlinepoker ist nicht legal in den usa, weil die laden alle keine Lizenz für Glücksspiel haben und Glücksspiel auch nur in zwei von 50 Staaten legal ist.

    STEHT ABER ALLES IM ARTIKEL.
     
  10. 24. September 2011
    AW: Online-Poker: War Full-Tilt Poker ein Schneeballsystem?

    Online Poker an sich ist legal in den USA, jedoch ist es illegal für finazielle Institutionen Geld zu solchen Online-Poker Seiten zu transferieren, z.b Neteller, Moneybookers usw.
    Trotzdem gibts genug Möglichkeiten dort einzuzahlen, Checks, Überweisung ausm Ausland oder sonst was, Ka wie's mit Bank Transfers aussieht...
    Wie gesagt, das Gesetz bezieht sich nicht auf die Spieler sondern auf die Firmen die solche Gambling Seiten finanzieren. Die Spieler haben selbst nicht wirklich was zu befürchten.

    So und da ich mir jetzt kb habe die ganze Klageschrift da durchzulesen, erklärt mir jetzt einer was da wirklich los ist?
    Das was Winans gesagt hat, stimmt das jetzt oder nicht? Muss eine Online-Poker Seite zu jeder Zeit im Stande sein alle Spieler auszuzahlen?
     
  11. 24. September 2011
    AW: Online-Poker: War Full-Tilt Poker ein Schneeballsystem?

    nein, nur sollte sie Einlagensicherung in gewissem Rahmen betreiben. auch Banken haben eine sogenannte minntest-eigenkapitalquote. diese wurde im rahmen von "Basel 3" sogar neuerdings erheblich angehoben.

    Dadurch, dass es aber ein unregulierter Markt ist, in dem die Pokerunternehmen operieren, gibt es dort keine gesetzlichen Quoten. Die Inhaber der Pokerseiten haben sich in diesem Fall aus dem Equity bzw Turnover bedient, und das in nicht unerheblichem Maß.

    Das bedeutet, dass das wirtschaftliche Überleben des Unternehmens vom Erwerben neuer Umsätze abhängt. Das ist das Charakteristikum eines Schneeballsystems. Es wird nicht nachhaltig gewirtschaftet, sondern aus den Tageseinnahmen gelebt.

    Daher sind jetzt die Nutznießer, in diesem Fall unter anderem Howard Lederer und Chris Ferguson, des schweren Betrugs verdächtig. Wir reden hier über 80 Mio USD und 25 Mio USD, also keineswegs Peanuts.

    Der Fall sollte allen Onlinespielern als Mahnung dienen, dass ihre Gewinne keineswegs vor den Zugriffen der Betreiber geschützt sind, solange sie nicht ausbezahlt wurden. Und das mit erheblich höherer Unsicherheit als bei jeglicher - regulierter - Bank.
     
  12. 24. September 2011
    AW: Online-Poker: War Full-Tilt Poker ein Schneeballsystem?

    @Skelletor nun kommen wir der ganzen Sache ja erheblich näher.

    Doch finde ich die Anspielung auf Banken (PEANUTS) absolut fehl am Platz. Das System einer Bank kann nicht mit dem von PP oder FTP verglichen werden.

    Das bei FTP viel mist gebaut wurde wissen wir alle. Auch das einige Pros darin involviert waren zeigt doch was für Ausmaße das ganze angenommen hat. Doch wer seine gesamte Bankroll bei einem Anbieter lässt und nicht splittet hat doch selber Schuld.

    Das gleiche haben wir doch bei Banken auch oder auch am Wertpapiermarkt.

    WEnn ich alles auf eine KArte setze sprich bei eine rBank mein Geld lager oder alles in ein WErtpapier anlege und dieses Unternehmen inlovenz anmelden muss ist mein Geld fast immer weg.
     
  13. 24. September 2011
    AW: Online-Poker: War Full-Tilt Poker ein Schneeballsystem?


    ich weiss nicht, wie sehr du dich mit Banken auskennst, also nur wirklich kurz dazu: Im end ist es nicht soweit auseinander, wie man vielleicht denkt. Geldverwaltung für die Kunden, die über die Bank handeln, wofür Gebühr fällig wird, ob per Trade oder per Hand. Das wirtschaftliche Risiko liegt beim Kunden, auch beim Pokern. Die Firma verlangt Gebühr für die Durchführung von Transaktionen, garantiert im Gegenzug allerdings auch die Einlagensicherheit, zumindest für (Geld-)Banken.

    Da aber die Institution "Online-Casino" keine Zulassung für ihr Geschäftsfeld besitzt (zumindest nicht in den USA), unterliegen sie auch keinerlei Regulierung. Das kann extrem nach hinten losgehen, wie hier zu beobachten ist.

    Wesentlich interessanter ist das gesamte Konstrukt hinter der FTP-Fassade: Kaskadierte LLC, die einander gehören und als Konzern Banken kaufen um das Geschäft in den usa halb zu legalisieren....
     
  14. 24. September 2011
    AW: Online-Poker: War Full-Tilt Poker ein Schneeballsystem?

    @Skelletor

    Du beschreibst gerade sehr schön, dass es eben doch etwas vollkommen anderes ist als ein OnlineCasino. Natürlich garantieren Banken die Einlagen Ihrer Kunden bis zu einer bestimmten Höhe das ist auch sehr vernümftig.

    Trotzdem kann keine Bank der Welt Garantie hin oder her sämtliche Einlagen Liquide in der Kasse haben. Sollten auch nur unter 10% der Einlagen abgeholt werden hat jede Bank ein verdammtes Problem.

    Ob man das nun gut findet oder nicht sei dahingestellt aber so funktioniert unser Wirtschaftssystem.
     
  15. 25. September 2011
    AW: Online-Poker: War Full-Tilt Poker ein Schneeballsystem?

    ich verstehe grade leider nicht, woraufhin du argumentieren willst. also: bei Banken steht das kundenvermögen immer als Fremdkapital in der Bilanz, zumindest so sie denn den Baselkriterien folgen. Ein Onlinekasino tut im Prinzip das gleiche wie eine Bank, sie verwaltet das Kundengeld und eröffnet den Kunden einen "Spielplatz" gegen gebühr, sehr vergleichbar mit einer Investmentbank.

    Jedes noch so wirtschaftlich arbeitende Unternehmen ab einer gewissen Größe wird im übrigen bankrott gehen, wenn die Kredite von einem auf den anderen Tag fällig gestellt werden. Banken haben für sowas aber eine Art "Sicherheitsnetz", also eine Schutzgemeinschaft die vergleichbar mit einer Versicherung ist. Natürlich funktioniert dieses Prinzip auch nur, wenn nur einzelne Banken zahlungsunfähig werden.

    Das Problem hier ist, dass das Kundenvermögen eben nicht wie Fremdkapital, sondern wie Equity oder Owners Interest verwendet wurde. Ich weiss nicht, wie kundig oder unkundig du in Finanzen bist, aber soviel sei gesagt: Wann immer genau diese Situation eintritt, ist es ein Kardinalfehler bzw ein Faux Pas. Hier geht es grade extrem nach hinten los.

    Im übrigen bin ich, falls es nicht erkennbar ist, durchaus der Meinung dass es mit einer Bank vergleichbar ist. Im deutschen heisst es nicht ohne Grund "Spielbank".
     
  16. 5. Oktober 2011
    AW: Online-Poker: War Full-Tilt Poker ein Schneeballsystem?

    Die Tapie Groupe hat ausserdem ein neues Liveturnier gegründet, das 2012 an den Start gehen soll.
    ISPT - International Stadiums Poker Tour

    Tapie nennt Januar 2012 als möglichen Neuanfang für FullTiltPoker, wahrscheinlich hängt die Übernahme mit Qualifikationen/Satellites für die ISPT zusammen.
    Aufjedenfall schonmal ein seriöser Geschäftsführer.

    Ich bin gespannt..
     
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