Lkw-Maut ab 1. Juli 2018 auf allen Bundesstraßen

Dieses Thema im Forum "Auto & Motorrad" wurde erstellt von Carla Columna, 11. Mai 2016 .

Schlagworte:
  1. 11. Mai 2016
    Die Bundesregierung erweitert am 1. Juli 2018 die bestehende Lkw-Maut. Dann werden alle Bundesstraßen mautpflichtig - also zusätzlich 40.000 Km Bundesstraße. Durch den Beschluss der Änderung im Bundesfernstraßenmautgesetz sind zusätzliche Mauteinnahmen in Höhe von jährlich bis zu 2 Milliarden Euro zu erwartet.

    Quelle: BMVI - Pressemitteilungen-Kabinett beschließt Änderung des Bundesfernstraßenmaut­gesetzes

    Die Einnahmen von zuletzt rund 4,5 Milliarden Euro fließen bisher allein an den Bund. Nun sollen aber auch die Länder beteiligt werden, für Städtisches Straßennetze, vor allem Ortsdurchfahrten.

    Sehe ich völlig richtig die Logistiker/Speditionen zur Kasse zu bitten, da diese 90% der Abnutzung und Straßenschäden verursachen. Zudem sollte Transport gerne Teurer werden, da das hin und her fahren nicht gerade ökologisch ist.
     
  2. 11. Mai 2016
    AW: Lkw-Maut ab 1. Juli 2018 auf allen Bundesstraßen

    Das Problem ist doch ganz einfach.
    Der Staat bekommt Geld für die Maut, setzt aber das Geld nicht für die Straße ein sondern für andere politische Zwecke.
    Die Speditionen tragen die Kosten und geben sie letztendlich an die Endverbraucher weiter.

    Mit anderen Worten es ändert sich nichts außer das der Steuerzahler noch mehr zahlt. Der Staat noch mehr Geld bekommt und zweckentfremdet.
     
  3. 11. Mai 2016
    AW: Lkw-Maut ab 1. Juli 2018 auf allen Bundesstraßen

    Die Mauteinnahmen werden benötigt für die massenhaft maroden Brücken und Straßen sowie den Autobahnausbau. Ich finde es wie oben beschrieben sehr gut das diese Kosten auch die Tragen die am meisten davon Profitieren und die größte Abnutzung verursachen. Das die Kosten auf den Kunden weitergegeben werden ist ok. Der Kunde soll ruhig wissen das sein Produkt durch die halbe Welt fährt.

    Gibt es keine Maut, wird das Geld halt anders aufgebracht und ggf. von Allen über die Steuer eingezogen, daher ist die Maut besser. Außerdem zahlen so auch ausländische Speditionen. Deutschland ist ein Drehkreuz in mitten Europas, warum sollten wir also keine Maut verlangen für den Verschleiß unserer Autobahn.
     
  4. 12. Mai 2016
    AW: Lkw-Maut ab 1. Juli 2018 auf allen Bundesstraßen

    Dann bist du hoffentlich auch für die PKW-Maut.

    Natürlich ist die Ausweitung der LKW-Maut zu begrüßen. Nicht nur, weil ganz konkret Schäden an der Infrastruktur verursacht werden, sondern weil die Straßen und Parktplätze mittlerweile fast wegen Überfüllung geschlossen werden müssen. Vor ungefähr 10 Jahren ist propagiert worden, dass LKW von der Straße und Transportgüter auf die Schiene (und Wasserstraßen) sollen. Man sieht ja, was daraus geworden ist. Dank Börsengang der DBAG wird die Bahn aber sicherlich kaum noch in Streckennetze und Züge investieren.
    Hier hätte die Politik verstärkt Weichen stellen sollen (Wortspiel) und sollte es auch noch.

    Zumindest für "Mautpreller" wird es zukünftig aber wohl uninteressant, die gesamte Flotte über Land- und Bundesstraßen zu jagen, um bloß weniger oder keine Maut zu bezahlen.
     
  5. 12. Mai 2016
    AW: Lkw-Maut ab 1. Juli 2018 auf allen Bundesstraßen

    Die Bahn ist deshalb nicht attraktiv weil die Kostenersparnis nicht gegeben ist. Das Umladen ist aufwendiger und die Straße war bisher auch billig, dazu kommt billiger Sprit. Die Nutzung von Bahn für Transport ist sogar wieder Rückläufig.

    Bahn-Ausbau ist also kein attraktives Investment, wenn nicht das Grundproblem im Preiskampf gelöst wird.

    Da bietet sich an, die Mineralölsteuer und die Maut zu erhöhen.


    PKW Maut ist eigentlich Unsinn, die bringt zwar Geld von Ausländischen Fahrzeugen (kleiner Anteil) die man über die Mineralölsteuer nicht erreicht aber das System ist in der Anschaffung auch teuer. Aber gut, ist eigentlich egal, geht kein Geld verloren ist halt eine ABM Der einzige der sich freut ist der, der es bauen darf. Der Staat ist der beste Kunde dem kann man die überteuerten Produkte verscherbeln, ist ja nicht das eigene Kapital... zahlt ja der Steuerzahler. Schaut man sich mal die Kosten und teilweise absurden Investitionen an, erkennt man ganz klar die Gewinner. Der Staat geht nicht Pleite also immer schön Kosten explodieren lassen.

    Der beste Clou kommt noch: Der Staat holt sich hoch verzinstes Geld bei Versicherern für den Straßenbau, obwohl er das über die Staatsanleihen bzw Schulden viel billiger bekommen würde. Grund ist, die Versicherer haben mit dem Staat dafür die Zinsgarantie ausgehandelt. Denn die Versicherer müssen mindest Garantiezinsen für Renten und Lebensversicherungen einhalten. Sichere Rendite gibt es aber kaum noch für diesen Gerantiezins, also greift der Staat indirekt unter die Arme in dem er Investments zum Garantiezins anbietet die gar nicht nötig sind.

    Faktisch, die Privatversicherer werden staatlich massiv unterstützt. Da fragt sich doch generell ob dieser Schritt zur privaten Altersvorsorge nicht ein riesiger Fehler war. Denn letztendlich zahlt jetzt wieder der Steuerzahler, während die Privatversicherer ihre 2,6% abkassieren.

    Ein Vorteil ist natürlich da, das Geld der Rente liegt nicht beim Staat und damit in sehr konservativen Anlagen die kaum Wirtschaftswachstum bringen, sondern bei Privatunternehmen die diesen großen Topf besser in Umlauf bringen dürfen und können, so die Theorie. In der Praxis profitieren davon auch nur große Konzerne. Der Mittelstand erhält kein Kapital vom Aktienmarkt.
     
  6. 13. Mai 2016
    AW: Lkw-Maut ab 1. Juli 2018 auf allen Bundesstraßen

    Von Maut auf Rente zu kommen... nicht schlecht.
    Nein, schlecht ist die Maut eigentlich gar nicht. So zahlen wenigstens die Verursacher für ihre Kosten. Dementsprechend ist auch nichts dagegen einzuwenden, wenn deutsche Autofahrer im Gegenzug bei der Kfz-Steuern entlastet werden. Gefühlt wettert zwar fast ganz Europa dagegen, ich wage aber zu behaupten, dass man den Menschen z.B. in Österreich auch preislich entgegen gekommen ist.
    Eine Jahresvignette kostet auf den Tag gerechnet bspw. deutlich weniger also Kurzzeitvignetten, die im Regelfall nur von Urlaubern gekauft werden.
    Das eingenommene Geld müsste allerdings auch wirklich zweckgebunden verwendet werden und nicht über Umwege wieder andere Löcher stopfen.
     
  7. 21. Mai 2016
    AW: Lkw-Maut ab 1. Juli 2018 auf allen Bundesstraßen

    Quasi passend dazu lief vor ein paar Tagen ein Beitrag der Sendereihe b. trifft. Ist leider scheinbar nicht in der Mediathek zu haben.
    Während die Autobahnen mehr und mehr mit LKW vollgestopft werden, tödliche Unfälle zunehmen, baut die Bahn massiv die Infragstruktur ab und schließt Güterbahnhöfe.
    Im Saarland sollte längst ein Telstück viergleisig ausgebaut werden (Abkommen mit der Schweiz), damit Güter von der Schweiz nach Rotterdam geliefert werden können. Über die Schiene natürlich.
    Die Schweiz macht es wieder einmal vor, wie es gut laufen kann, während "mehr Güter auf die Schiene" in Deutschland zu einem schlechten Witz verkommt.
     
  8. 21. Mai 2016
    AW: Lkw-Maut ab 1. Juli 2018 auf allen Bundesstraßen

    Das Problem ist ein anderes:
    Straßen können relativ einfach ohne eine große Flächenbeanspruchung ausgebaut werden, jeder kann diese dann nutzen und die Emissionen halten sich im Grenzen.
    Ist bei der Schiene ganz anders, eine Strecke muss aufwändig neugebaut werden, braucht viel Platz und ist Laut! Wenn nachts der 1km lange Güterzug alle 20min vorbeirauscht, ist der Schlaf Nebensache.
    Entsprechend wehren sich Bürger, Vereine und Kommunen gegen Neubaustrecken wie es nur geht.
    2 kleine Beispiele aus meiner Region:
    Die Eisenbahnstrecke zwischen Köln und Düsseldorf will die DB seit Jahren ausbauen, von 4 auf 6 Gleisig. Zurzeit gibt es für den Nahverkehr in jede Richtung ein Gleis und für de Regional- und Fernverkehr ebenfalls ein Gleis pro Richtung - und wird damit für den Personen- und Güterverkehr zu einem richtigen Nadelöhr.
    Die Stadt Leverkusen blockiert entsprechende Pläne seit Jahren mit großem Erfolg. Tausende Pendler dürfen täglich die Konsequenzen spüren.

    Strecke zwischen dem Kölner Feld (liegt am Hansaring) und Köln HBF. Würde die Bahn gerne Kernsanieren, aber Anwohner haben unter anderem kein Bock auf die Lärmbelästigung durch die Bauarbeiten. An diesem 1km Teilstück liegen direkt am Gleis nur Mehrfamilienhäuser ohne Lärmschutz. Durch den Neubau, müssten aktuelle Lärmrichtlinien umgesetzt werden - was ein klarer Vorteil der Anwohner darstellt. Aber keiner scheint der DB in dieser Hinsicht wohl zu trauen.


    Und das ist einfach zu erklären: Für große Infra Projekte werden Volksabstimmungen durchgeführt. Gewinnt diese, haben die Gegner keine wirkliche Chance vor Gerichten Einsprüche einzulegen und das ist ein DE ganz anders. Da klagt jeder Depp wegen jedem marginalen Grund.

    Und das ist auch eine Mentalitätsfrage: In den USA stehen Häuser (also amerikanische Häuser ohne Isolierungen) bis zum Rollfeld am Flughafen, dass wird akzeptiert weil es als Notwendig angesehen wird. Und jetzt guck Dir die Diskussion in München an....

    zurück zur Maut:
    Die Maut sollte nicht zweckentfremdend werden, dass passiert schon viel zu lange hier.
    Und was ist besser: Auf einer Privaten Autobahn alle 5km latzen und somit einem Konzern ausgeliefert zu sein oder lieber einmal im Jahr für alle Staatlichen Straßen zu zahlen?

    Ein Vignetten System ist nicht teuer und wer zB als Deutscher an die Südküste Frankreich fährt, zahlt pro Richtung knapp 100€...
     
  9. 22. Mai 2016
    AW: Lkw-Maut ab 1. Juli 2018 auf allen Bundesstraßen

    Wenn die Zahlen stimmen, sind rund 30 m für eine vierspurige Autobahn vermutlich nicht unbedingt weniger, als man für eine zweigleisige Bahntrasse benötigt. Eventuell sogar eine drei- oder viergleisige.
    Regelquerschnitt - Autobahn - Wikia
    Dass die Emissionen sich in Grenzen halten, ist wohl ein schlechter Witz. Ein Güterzug ersetzt (wenn man mal im Internet sucht) 50 bis 240 LKW. Genaue Zahlen finde ich auf die Schnelle nicht, zumal der Vergleich eh von der Länge eines Güterzuges abhängt. Sowohl Schadstoffausstoß und Lärm dürften ziemlich deutlich zu Lasten der Straße, respektive LKW gehen.
    Von den wirtschaftlichen Schäden durch Straßenabnutzung (Beschädigungen) und Staus mal ganz abgesehen. Die Häufung von tödlichen Unfällen lassen ich mal außen vor.
    Siehe oben. Im Übrigen müssen die Bahnstrecken ja nicht alle aufwändig neu gebaut werden. Auf jeden Fall ist es aber ein Fehler, Strecken und/oder Bahnhöfe stillzulegen.

    Man müsste aber z.B. die Bahn(unternehmen) konkurrenzfähiger zum LKW machen, indem man z.B. die EEG-Umlage entfallen lässt.
    Gigaliner: Mehr Güter auf die Straße? Nein Danke! | Matthias Gastel
    Stattdessen subventionieren wir weiterhin den Schwerlastverkehr, der Menschen und Straßen kaputt macht.

    Die Reportage gibt es übrigens mittlerweile doch in der Mediathek.
    Video Falsches Signal - Wie die Bahn beim Gütertransport versagt | betrifft: ... | ARD Mediathek
     
  10. 23. Mai 2016
    AW: Lkw-Maut ab 1. Juli 2018 auf allen Bundesstraßen

    hier geht es um die Bestandserweiterungen - in Deutschland werden nur noch sehr wenige Straßen und Bahnstrecken komplett neugebaut. Du bekommst i.d.R. unter jede Brücke und auf jeder Brücke ohne Probleme noch ne 3,25m Breite Fahrbahn hingesetzt auf jeder Seite (zB durch eine kurze Unterbrechung des Standstreifens). Ist bei Schienen leider nicht so easy.

    Das mag alles stimmen, aber dem Anreihner interessiert zu 90% nur die Lärmemission. Und der Lärmpegel der Schiene ist tendenziell bisschen höher als der von Straßen, zumal der Schienenverkehr eher nachts stattfindet.

    Das die Straßen durch LKW's extrem kaputt gehen ist leider ein fact. Ungefähr machen 60.000 Pkw's die Straße genauso Kaputt wie ein LKW. Stichwort "äquivalente 10-t-Achsübergang".

    Du hast mit allen Ausführungen Recht, aber ohne weiteren Ausbau wird es so bleiben wie es ist. Schau Dir mal die Zugaufkommen von Güter- und Personenzüge und die daraus entsprechenden Zugfolgezeiten. Viel mehr Kapazität auf den Infrage kommen Trassen ist leider nicht vorhanden.
     
  11. 23. Mai 2016
    AW: Lkw-Maut ab 1. Juli 2018 auf allen Bundesstraßen

    Das ist ja ein Teil des Problems. Es wird eben nicht ausgebaut, sondern abgebaut. Zumindest auf die Schiene ist das zutreffend.
    Bei Straßen gilt das nur im "übertragenen Sinn". Dort stagniert ein Ausbau, was ja nicht nur Straßen, sondern auch bspw. Parkraum betrifft. Und zusätzlich gibt es einen massiven Reparaturstau bei Straßen und Brücken. Die sowieso gar nicht auf die heutige oder gar eine noch stärkere Belastung ausgelegt sind.
     
  12. 23. Mai 2016
    AW: Lkw-Maut ab 1. Juli 2018 auf allen Bundesstraßen

    Wirtschaft sollte nicht mehr all zu stark wachsen über Waren... da geht eigentlich alles über Dienstleistung. Sprich in der Richtung "Container" Transport ist langfristig eher mit Stagnation zu rechnen.

    Zudem wird Verkehr hoffentlich noch effizienter. Das bedeutet weniger Verkehr durch Logistik, weil nicht mehr jeder Einkaufen fährt sondern alles bestellt im Internet.

    Öffentliche Verkehrsmittel könnten auch besser werden durch automatische Sammeltaxis.
     
  13. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.