Brockhaus in Zukunft nur noch online

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von BamSteve, 12. Februar 2008 .

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  1. 12. Februar 2008
    Spiegel und Bertelsmann eröffnen Wissensportal

    Die Konkurrenz aus dem Internet macht den klassischen Nachschlagewerken zu schaffen. Das hat auch der Brockhaus erfahren müssen, der in einem Vergleich mit der Konkurrentin Wikipedia unterlag. In Mannheim hat man nun die Konsequenzen gezogen: Der Brockhaus wird nun komplett digital. Auch Bertelsmann und Spiegel haben bereits ein Nachschlageportal online gestellt.

    Mitte April 2008 will Brockhaus ein Lexikonportal mit dem Namen "Brockhaus online" ins Netz bringen, in dem Wissensdurstige kostenlos online nachschlagen können. Finanziert wird die Seite über Werbung. Im Herbst 2008 soll zusätzlich ein eigenes Angebot für Schulen hinzukommen, das dann werbefrei sein wird.

    Brockhaus wolle "der immer unübersichtlicher werdenden Flut von Informationen aus dem Internet" mit "Brockhaus online" ein Wissensportal entgegenstellen, das für "Relevanz, Richtigkeit und Sicherheit steht", sagte Brockhaus' Vorstandsmitglied Marion Winkenbach.

    Was der Verlag in einer Mitteilung als "strategische Neuausrichtung" bezeichnet, bedeutet de facto das Ende des traditionellen gedruckten Lexikons. "Die 21. Auflage der 'Brockhaus Enzyklopädie' war voraussichtlich die letzte - ab jetzt findet alles online statt", zitiert das Handelsblatt einen Sprecher des Brockhaus-Verlages.

    Grund für die Neuausrichtung ist laut Verlag "die Geschäftsentwicklung bei den gedruckten klassischen Lexika". Immer mehr Menschen nutzen Online-Enzyklopädien und verschmähen die gedruckten Mammutwerke. Gegenüber dem Handelsblatt wurde der Verlagssprecher deutlicher: "Zwar steht die Bilanz für das Jahr 2007 noch nicht fest, doch zeichnet sich ein Verlust in der Größenordnung von mehreren Millionen Euro ab."

    Die zweite Maßnahme neben der Online-Strategie ist ein Stellenabbau. Rund 50 Stellen will Brockhaus am Mannheimer Standort streichen - "sozialverträglich", wie der Verlag betont.

    Früher dran als Konkurrent Brockhaus ist der Bertelsmann-Verlag: Die Gütersloher haben zusammen mit Spiegel Online das Angebot "Spiegel Wissen" online gestellt. Das Angebot ermöglicht es Nutzern, die Lexika und Wörterbücher aus dem Bertelsmann-Verlag sowie die Archive des gedruckten und des digitalen Spiegel kostenlos zu durchsuchen. (wp)


    Quelle: Brockhaus in Zukunft nur noch online - Golem.de
     
  2. 12. Februar 2008
    AW: Brockhaus in Zukunft nur noch online

    Es ist verständlich das beide Gruppen diesen Weg gehen, der Erfolg (abgesehen von den Finanzen) des Portals Wikipedia hat gezeigt wie man effektiv Wissen bündeln kann. Es lohnt sich einfach nicht mehr teure Lexikons zu drucken und horrende Kosten dafür zu haben, stattdessen kann man schnell die Daten via Internet aktualisiert und gut rechachiert vor sich sehen. Ich finde Seiten wie Wikipedia sind einfach eine Bereicherung des Internets und des täglichen Lebens, sie machen das Internet zu dem was es ist. Daten DVD/CD´s sind ebenfalls überholt, sie sind erstens teuer, verbrauchen eine Menge Platz und haben nicht immer die aktuellste Ergebnisse. Ich bin mal gespannt wie sich das Gemeinschaftsprojekt schlagen wird, schliesslich ist der Konkurrent einer von vielen angeklickten Seiten und kann durch "ehrenamtliche Arbeit" der registrierten User viel flexibler arbeiten als Festangestellte. In Zeiten des Web 2.0 machen wir immer mehr selber, ohne das wir es merken und so wird es warscheinlich auch bei diesen Portalen sein, die überwiegende Arbeit macht der Benutzer selbst und bekommt dafür keine Entgeld. Das Wissen oder die Arbeitskraft der Masse wird hier also ausgenutzt um billig Sachen vorstellen zu können. Dennoch bin ich gespannt wie sich dieses Konzept entwickelt mit dem Spiegel hat Brockhaus ja einen solventen Partner der dieses Angebot stützt, von daher kann man sich eigentlich auf die ruhige Haut legen und schauen wie sich dieses Projekt entwickelt, den es gibt viele Leute die sicher dieses Portal füllen werden. Ich sehe der Sache aber positiv ins Auge, den am Ende profitieren wir davon.
     
  3. 12. Februar 2008
    AW: Brockhaus in Zukunft nur noch online

    ich finds gut
    ich denke kaum einer will so nen fetten schinken oder mehrere zu hause stehen haben (vorher natürlich ordentlich geblecht) um den dann paar mal nur zu benutzen und dabei noch zeit mit lässtigem suchen zu verbringen
    dann lieber in paar sekunden im internet nachschauen aus ner seriösen quelle nicht wie bei wiki wo jeder mist verzapft werden kann
     
  4. 13. Februar 2008
    AW: Brockhaus in Zukunft nur noch online

    Es ist schade das die Papierform immer mehr auf die digitale Form umschlägt. Wir haben doch so garkeine Möglichkeit das mal spntan abzurufen. Find ich mies.
     
  5. 19. Februar 2008
    AW: Brockhaus in Zukunft nur noch online

    Stellt euch doch mal vor, was passiert, wenn ihr zufälligerweise etwas nachschlagen wollt, jedoch euer i-net nicht funzt und des des Nachbarn auch net.........aufgeschmissen......ich find die Lexika in Buchform überaus wichtig!


    greeZ maehle
     
  6. 4. April 2008
    Lexika: Brockhaus bleibt offline

    Lexika: Brockhaus bleibt offline
    Der Untergang des Abendlandes ist vorerst abgewendet: Seit der Brockhaus-Verlag laut darüber nachdachte, den Druck der Enzyklopädie mangels Nachfrage einzustellen, brummt der Verkauf. Jetzt wird das Online-Lexikon verschoben - und der 30-Bänder weiter gedruckt.


    Knapp zwei Monate nach Berichten über einen angeblich geplanten Rückzug des Brockhaus-Verlages aus dem Geschäft mit gedruckten Lexika erfolgte am Dienstag die Klarstellung, die den meisten wie ein Rückzug vom Rückzug erscheinen wird: Vorerst gehe es weiter mit dem gedruckten Buch, bestätigte der Verlag. Erst in ein, zwei Jahren werde eine endgültige Entscheidung darüber getroffen, ob es auch nach der nun wieder in Vorbereitung stehenden 22. Auflage weitere geben werde.

    Die ebenfalls im Februar angekündigte Veröffentlichung eines Online-Lexikons Mitte April wurde derweil "um mehrere Wochen" verschoben.

    Grund für das klare Ja zur "dead tree edition" (Internet-Jargon für Zellstoff-basierte Informationsträger) ist offenbar ein Aufleben des Käuferinteresses an der gedruckten Edition. Mitte Februar war berichtet worden, die seit 2006 im Handel befindliche 21. Auflage könnte die letzte in der 200-jährigen Geschichte der Enzyklopädie sein. Das aber, betont Verlagssprecher Klaus Holloch, sei ein Missverständnis gewesen, das bereits wenige Tage darauf von Brockhaus-Chef Andreas Langenscheidt relativiert worden sei.

    Der hatte in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" gesagt, eine Entscheidung, die Enzyklopädie einzustellen, sei gar nicht gefallen: Es gehe nur darum, dass die aktuelle "die letzte Brockhaus-Groß-Enzyklopädie mit 30 Bänden aus der heutigen Sicht" sei. Auch die Encyclopedia Britannica habe sich zeitweilig auf rein digitale Vertriebsformen gestützt. Langenscheidt gegenüber der "SZ": "Seit über einem Jahr gibt es erstaunlicherweise wieder eine erfolgreiche Printausgabe. Da wir technologisch in der Datenerstellung und -speicherung gut aufgestellt sind, könnten wir später auch wieder in kleinen Auflagen bei entsprechender Nachfrage weiterhin Enzyklopädien in Printform anbieten."

    Doppelstrategie statt Richtungsentscheidung

    Dieses Jein zum Print wurde nun wieder zum Ja verklart. Der Nachrichtenagentur dpa erklärte Firmensprecher Klaus Holloch, man habe erst jetzt "gemerkt, wie viele Fans die Brockhaus-Enzyklopädie hat". Seit der Diskussion vom Februar habe es außerdem zahlreiche Anfragen von Medienpartnern gegeben - für Kooperationen bei Print-Projekten, aber auch bei dem Lexikon-Portal. "Das loten wir gerade aus."

    Denn grundsätzlich gelte natürlich weiterhin, dass Nachschlagen online stattfinde, "aber auch weiter im Buch".

    Dieses Nebeneinander, erklärt Holloch im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE, sei ihm wichtig: Brockhaus wolle dem Wissens-Sucher die Informationen eben überall bieten, "wo er es sucht." Richtig sei allerdings, dass man künftig anders kalkulieren müsse. Trotz der in den letzten Wochen aufgelebten Nachfrage sei die 21. Auflage bisher hinter ihren Verkaufszielen zurück geblieben. In Zukunft müsse man so kalkulieren, dass die Enzyklopädie auch bei Auflagen unter 20.000 rentabel sein könne. Das, meint Holloch, sei "durchaus zu erreichen".

    Ansonsten gelte künftig eine Doppelstrategie: Der Verlag setze auf das gedruckte Buch, aber eben auch auf das geplante Wissens-Portal, über das neben der Enzyklopädie auch zahlreiche weitere Lexika des Verlags abrufbar werden sollen. Brockhaus setze bereits seit Jahren darauf, den in der gedruckten Ausgabe repräsentierten Informationsstand ständig aktuell zu halten und Online verfügbar zu machen. Insofern sei auch das gedruckte Werk ein "junges Produkt", gerade in Kombination mit den Möglichkeiten von Online-Updates, die bald nicht mehr nur Käufern der Enzyklopädie zugänglich seien, sondern allen.

    Der angedachte Rückzug aus dem Druck der Enzyklopädie hatte Mitte Februar im deutschen Feuilleton für erhebliche Erschütterungen gesorgt. Seit Aufkommen der CD-ROM, mehr noch seit dem Boom des WWW stehen Lexikon-Produzenten unter einem ständig stärker werdenden Preis- und Aktualitätsdruck. Im Alltagsgebrauch insbesondere jüngerer Generationen hat vor allem das Community-Lexikonprojekt Wikipedia den Nachschlagewerken den Rang abgelaufen. Die Wikipedia ist mit ihren verschiedenen Regionalangeboten eine der populärsten Websites weltweit.

    Das Hauptargument der Verlage für ihre Produkte ist, dass deren Informationen im Gegensatz zu Wikipedia-Inhalten einem professionellen Verifizierungsprozess unterliefen. Sie setzen in letzter Zeit verstärkt auf werbefinanzierte Online-Portale. Das geplante Brockhaus-Portal wird in Deutschland mit SPIEGEL WISSEN, einer Kooperation von SPIEGEL, Bertelsmann und Wikipedia konkurrieren.


    quelle: Spiegel Online
     
  7. 4. April 2008
    AW: Brockhaus in Zukunft nur noch online

    na toll und was mach dann wenn mein internet mal wieder nich geht?
     
  8. 4. April 2008
    AW: Brockhaus in Zukunft nur noch online

    brockhaus kaufen und nachschlagen

    finde den kompromiss ganz gut, vor allem dass man sich nicht gegen den fortschritt stellt aber auch die "traditionellen" methoden nicht über bord wirft^^
     
  9. 5. April 2008
    AW: Brockhaus in Zukunft nur noch online

    so schnell und gut das internet auch oft ist - so unseriös ist es oft...

    der fortschritt ist natürlich zwingend nötig aber ein ordentliches lexikon gehört nach wie vor in jeden haushalt, denn es ist schade wenn wir die form des buches, der lexika, welche als kulturgut betrachtet werden langsam ablegen / vergessen.


    die schwenken aber schnell um ^^
     
  10. 5. April 2008
    AW: Brockhaus in Zukunft nur noch online

    Tja, nicht der Firmenboss sagt was getan wird in der Firma, das Geld ist es.

    Finde es schade.

    Wir haben noch eine eine Brockhaus-Enzyklopädie hier im Schrank, haben ~2500€ gekostet und sind jeden Cent wert.
    Ist selbstverständlich viel Geld, klar eine DVD wär auch günstiger und wohl einfacher zu handhaben, doch finde ich, dass solche Bücher nicht nur für den reinen Zweck des nachschlagens von Informationen ist, sondern sie haben auch einen gewissen Statuswert und strahlen etwas aus.

    Dazu stirbt unser wissen ohnehin früher oder später aus.

    Weil, wie soll man in 1000 Jahren wissen, wie man eine CD liest? auf die Daten des USB-Sticks zugreifen kann und Festplatten dazu bewegt einem zu sagen was man will?

    Schade, dass die Bücher aussterben, nur weil sie unhandlicher sind.


    Peace.
     
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