Der nervigen Werbe-Flut im Internet Einhalt gebieten

Artikel von Jonas Hubertus am 25. Juli 2018 um 13:18 Uhr im Forum Allgemeines & Sonstiges - Kategorie: IT & Sicherheit

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Der nervigen Werbe-Flut im Internet Einhalt gebieten

25. Juli 2018     Kategorie: IT & Sicherheit
Im Internet haben die Werbetreibenden die Möglichkeit deutlich gezielter zu werben und immer kleinere Zielgruppen anzusprechen. Trotz der kreativen Möglichkeiten die sich hier ergeben wird Online Werbung von den meisten Nutzern als störend empfunden. Mithilfe von sogenannten Adblockern lassen sich unerwünschte Werbeinhalte einfach blockieren. Illegal ist das nicht, das haben zahlreiche Gerichtsurteile bereits entschieden.

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Internetwerbung ist nicht gleich Internetwerbung. Die Ideen die sich Werbetreibende einfallen lassen werden dabei immer geschickter. Nicht immer handelt es sich bei Internetwerbung um ein harmloses kleines Popup oder einen kleinen Banner der an sich kaum wahrgenommen wird. Auffallen ist das Prinzip der Stunde und das wollen manche um jeden Preis. Insbesondere dann, wenn Popups oder Banner zusätzlich mit Audiosignalen daherkommen kann es besonders ärgerlich werden. Wer dann Kopfhörer aufhat oder die Boxen am PC eingeschaltet hat kann sich schnell erschrecken wenn er nicht mit Geräuschen rechnet. So mancher Internetnutzer hatte in solchen Momenten, wenn die Lautstärke entsprechend eingestellt war, den ein oder anderen Schreck-Moment.

Adblocker sind legal


Werbung ist und war schon immer eine Begleiterscheinung beim Nutzen von Medien, lange Zeit musste man sie prinzipiell zwangsläufig hinnehmen. Mit Adblockern hat man zum ersten mal die Möglichkeit gezielt auf Werbung zu verzichten, jeder vierte Internet Nutzer in Deutschland macht bereits von einem Adblocker Gebrauch. Selbstverständlich haben zahlreiche Unternehmen bereits versucht rechtliche Schritte gegen die Nutzung von Adblockern einzuleiten, Richter haben aber immer wieder geurteilt, dass der Gebrauch keineswegs rechtswidrig ist. Zuletzt ist der Springer Verlag mit einer entsprechenden Klage vor dem Bundesgerichtshof gescheitert. Das einzige was Seitenbetreibern übrig bleibt, wenn sie nicht wollen das Nutzer welchen einen Adblocker verwenden ihre Inhalte sehen können ist es, diese von ihrer Seite auszuschließen. Darauf verzichten die meisten Seitenbetreiber jedoch aus nachvollziehbaren Gründen.

Wie funktionieren Adblocker?


Adblocker sind kleine zusätzliche Apps, die entweder als eigene Software oder aber als Browserplugin heruntergeladen werden können. Sie erkennen dann während desSurfensWerbung automatisch anhand bestimmter Kriterien und blenden sie zuverlässig aus. Es besteht durchaus die Möglichkeit den Adblocker zu personalisieren, ihm also beispielsweise erlauben, sich bei bestimmten Seiten zu deaktivieren oder Ausnahmeregelungen hinzuzufügen. Zahlreiche Adblocker sind zudem völlig kostenlos.

Bei der Nutzung eines Adblockers sollte man zunächst auf das verwendete Betriebssystem sowie auf den verwendeten Browser achten. Beide müssen mit dem jeweiligen Adblocker kompatibel sein. Es lohnt sich die diversen Anbieter untereinander zu vergleichen und sich für einen seriösen Anbieter zu entscheiden. Dabei ist die Performance auch sehr unterschiedlich, gerade die Marktführer Adblock(plus) sind ziemlich schlecht und machen das Surfen langsam und führen oft zu Fehlern und Lags beim laden von Webseiteninhalten. eine Alternative wäre uBlock Origin - aber auch hier muss man davon ausgehen, dass mit zunehmender Nutzeranzahl das kommerzielle Interesse der Macher steigt und ebenso wie bei Adblock das ganze zu einer fast erpresserischen Angelegenheit für Webmaster wird, in dem sie gezwungen werden sich nach den Vorschriften der Adblockunternehmen zu richten oder Geld zu bezahlen um auf die Whiteliste zu kommen.
Noch gefährlicher wird es wenn ein Werbekonzern selbst Adblocker verbreitet und ggf. die Konkurrenz benachteiligt und nur eigene Werbung zulässt. Adblocker sind also eine große Gefahr für kleine Agenturen - nutzen aber vor allem großen Werbekonzernen ihre Macht auszubauen.


Auch Videos werden geblockt
Neben Bannern und Popup Anzeigen sind es zunehmend auch Werbevideos die ganz schön auf die Nerven gehen können. Bekannt ist dieses Phänomen schon lange, etwa bei Videoportalen wie YouTube, bei denen vor dem eigentlichen Video ein Werbevideo eingeblendet wird. Dies lässt sich in der Regel nicht überspringen oder wegschalten, so dass man fast gezwungen wird, es sich anzuschauen. Werbevideos vor den eigentlichen YouTube Videos werden gefühlt immer länger. Gerade dann, wenn man gezielt Inhalte abrufen möchte, können einem diese Werbevideos nicht nur den Nerv sondern auch wahnsinnig viel Zeit rauben. Bis zu 30 Sekunden sind dabei keine Seltenheit. Mit Adblockern lässt sich zum Glück auch diese Werbeform konsequent blockieren. (ausführlicher Artikel zur Blockierung von YouTube-Werbung auf AdGuard).



Mehr Surfvergnügen durch Adblocker
Mit einem Adblocker können Webseiten also ohne störende Werbeelemente besucht werden. Das bezieht sich auf alle Arten von Werbung: Banner, Popup oder Videos. Dass die Werbung nicht mehr angezeigt wird, wirkt sich zudem positiv auf die zur Verfügung stehende Bandbreite aus: Seiten werden schneller geladen, Inhalte schneller angezeigt. Das Surfvergnügen lässt sich mit einem Adblocker also enorm steigern und durch die Zeitersparnis auch wesentlich effizienter gestalten. Viele Nutzer die einmal einen Adblocker ausprobiert haben, möchten ihn nicht mehr missen, das Internet mit und ohne Adblocker sind beinahe zwei völlig verschiedene Welten.



Zusätzlicher Sicherheitsaspekt
Durch diverse Werbeelemente wie Banner und Co. werden oft auch Cookies abgelegt oder Schadsoftware in den PC eingeschleust. Daher kann es nicht nur störend und lästig, sondern auch gefährlich wenn man keinen entsprechenden Adblocker verwendet. Mit einem Adblocker werden keinerlei Inhalte aus dem Netz auf den Rechner geladen und teilweise auch die Verbreitung von Malware unterdrückt. Somit haben solche Schadcodes keine Chance haben überhaupt auf das System zu gelangen.


Was wenn bestimmte Seiten nicht mehr abgerufen werden können?


Manche Seitenbetreiber erkennen die Verwendung von Adblockern und fordern Nutzer dazu auf diesen zu deaktivieren. Wenn man also dennoch auf entsprechende Seiten zugreifen möchte, kann man innerhalb der Einstellungen des Werbeblockers Ausnahmeregeln für bestimmte Seiten einfügen. Dann kann man zwar auf die Seite zugreifen, wird aber auch mit Werbung konfrontiert. Ein Großteil der Seitenbetreiber verzichtet jedoch auf solche Maßnahmen. Allerdings wird das nicht einfach, da immer mehr Werbung entfernen und somit die Werbeeinnahmen für Seiten wegfallen die kostenlose Angebote bereitstellen und auch die Betriebskosten decken müssen. Die folge ist oft, das noch mehr Werbung zum Ausgleich eingebunden wird, das kann aber nicht Ziel sein ebenso wenig wie die Inhalte generell Kostenpflichtig anzubieten. Dezente Werbung die nicht aufdringlich ist oder etwas Vorlügt sondern eher Informativ ist, sollte vom Nutzer als Positiv empfunden werden und sichert so auch die Finanzierung von kostenlosen Webseiten.