#1 27. August 2007 Offenbar bestärkt durch den Freispruch seines Ex-Chefs will der russische Musikladen AllofMP3 weitermachen. "Der Dienst wird wieder aufgenommen", heißt es seit einigen Tagen im Blog auf den Presseseiten des Anbieters, der derzeit wieder unter der russischen Domain allofmp3.ru erreichbar ist. Danach soll es in "absehbarer Zukunft" weitergehen. Derzeit arbeite man daran, dass der Zugang zu den Kundenkontos und die Möglichkeit, Guthaben aufzuladen, wiederhergestellt werden und den Musikverkauf wieder aufzunehmen. Über weitere Einzelheiten ist nichts bekannt. Die Nemesis der westlichen Musikkonzerne ist offenbar nicht unterzukriegen. AllofMP3 hatte unter anderem Ärger mit Plattenfirmen, Verwaltungsgesellschaften und Kreditkartenanbietern. Der umstrittene russische Musikshop sorgte auf höchster politischer Ebene für Gesprächsstoff und gilt als ein möglicher Stolperstein bei den Verhandlungen über den Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation WTO. Trotz der zahlreichen Anfeindungen hatten das Unternehmen hinter AllofMP3, Media Services, stets darauf bestanden, mit einer russischen Verwertungsgesellschaft gültige Verträge zu haben und nach heimischem Recht völlig legal zu operieren. Das sahen zum Schluss auch die russischen Behörden anders. AllofMP3 ging nach zunehmendem Druck vom Netz und verlagerte seine Geschäftstätigkeit offenbar auf einen Netzklon. Die Moskauer Staatsanwaltschaft erhob wegen Verstößen gegen das Urheberrecht Anklage gegen den Ex-Chef von Media Services, Denis Kvasov, und forderte drei Jahre Haft. Zum Missfallen der internationalen Phonoverbände sprach ihn das Gericht aus Mangeln an Beweisen frei. Auch wenn die Musikindustrie immer noch von der Illegalität des Portals auch nach russischem Recht überzeugt ist und eine Korrektur des Urteils in der Berufung erwartet, nimmt AllofMP3 den Moskauer Richterspruch offenbar als Startschuss für die Wiedereröffnung. Quelle http://www.heise.de/newsticker/meldung/94974 greetz + Multi-Zitat Zitieren
#2 28. August 2007 AllofMP3: Relaunch kommt, Site ihrer Zeit weit voraus AllofMP3: Relaunch kommt, Site ihrer Zeit weit voraus Was das lange Leben Totgesagter angeht, setzt Allofmp3 neue Maßstäbe. Die unter .ru-Domain wieder vorläufig aufgesetzte MP3-Downloadseite kündigt nun den Relaunch in naher Zukunft an. Shop- und Paymentsysteme werden momentan wieder frisch aufgesetzt. Nebenbei prangert der russische Shop die RIAA an, die offenbar "kein dreckiges russisches Geld" will. Man gebe momentan "das beste, dass die User in absehbarer Zukunft ihre Accounts wieder erreichen, ihren Kreditstand erhöhen und Musik kaufen können", berichtet das Blog von allofmp3.ru. Mit Datum vom 31.August - ein Hinweis auf den angepeilten Relaunch oder schlicht das Zeichen, dass allofmp3 einfach in jeder Beziehung noch die Nase vorn hat? Der Neustart soll nun trotz aller Stöcke kommen, die dem russischen Shop zwischen die Beine geworfen wurden. Die Downloadseite wurde als entscheidendes Hindernis für den WTO-Beitritt Russlands gewertet, das US-Handelsministerium wie auch die notorische RIAA forderten - zwischenzeitlich erfolgreich - die Schließung des Shops. Nach wie vor behauptet allofmp3.ru, nach russischem Recht vollkommen legal zu operieren und mit den Verbänden der Musikindustrie kooperieren zu wollen. Mehrfach sei angeboten worden, dass die Verwertergesellschaft ROMS Lizenzeinnahmen an die RIAA abführt, jene habe jedoch abgelehnt. Geld nehme man nur vom russischen Ableger der IFPI, der Russian Phonographic Association RPA, entgegen, das Geld von ROMS wolle man nicht. Geld von ROMS könnte indessen in absehbarer Zeit wieder fließen - wenn allofmp3 den Betrieb wieder aufnimmt. Einen Anteil der Einnahmen führt der Shop an ROMS ab. Allofmp3 glänzte mit zahlreichen Features, von denen sich manche Online-Musikshops einiges abschauen könnten. Downloads in frei wählbaren Formaten, von Lossless über auswählbare, hochwertige mp3-Encodierungen reicht die Spannweite der - natürlich - DRM-freien Angebote. Für die Kunden sicher auch bereit wären, einen höheren Preis als im russischen Shop zu zahlen. quelle: gulli untergrund news + Multi-Zitat Zitieren