AMD und Nvidia wegen angeblicher Preisabsprachen vor Gericht

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von BamSteve, 16. Juli 2008 .

  1. 16. Juli 2008
    Chiphersteller AMD und Grafikspezialist Nvidia müssen sich wegen mutmaßlicher Preisabsprachen vor Gericht verantworten. Bereits im Dezember 2006 hatte die Antitrust-Abteilung des US-Justizministeriums Stellungnahmen von Nvidia und der Firma AMD, die kurz zuvor den Grafikchiphersteller ATI gekauft hatte, eingefordert. Dabei ging es um angebliche illegale Preisabsprachen für Grafikchips. Sowohl AMD als auch Nvidia erwähnen dieses schwebende Verfahren seither in ihren Berichten an die US-Börsenaufsicht SEC; anscheinend ist aber seither von Seiten der US-Wettbewerbshüter nicht viel passiert.
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    Parallel zu dieser Untersuchung wurde Nvidia von mittlerweile 55 zivilen Klägern wegen eben solcher Preisabsprachen vor mehreren Gerichten verklagt. Unter den Klägern sind sowohl Direktkunden, also Grafikkarten- und PC-Hersteller, als auch indirekte Kunden der Grafikchipfirmen. Die Klagen in dieser Sache werden seit 2007 zentral von Richter William Alsup vom U.S. District Court for the Northern District of California in San Francisco bearbeitet.

    Die Kläger werden unter anderem von der großen Anwaltskanzlei Boies, Schiller & Flexner LLP vertreten. Nachdem der Richter zunächst wohl eher keine ausreichenden Beweise für einen Anfangsverdacht sah, meldeten (PDF-Datei) die Anwälte Anfang 2008, dass im Januar 2009 ein Verfahren stattfinden solle. Wie die Anwälte der Klägerseite ausführen, sei es auffallend, dass die beiden Firmen AMD/ATI und Nvidia seit den unterstellten Absprachen quasi im Gleichschritt neue Produkte zu jeweils identischen Preisen einführen.

    Nun hat das National Law Journal berichtet, dass Richter Alsup den Klägern gute Chancen einräumt. Die Anwälte der Verteidigung hatten bestimmte Beweismittel als Geschäftsgeheimnisse nicht zur Klage zulassen wollen. Doch vor allem eine E-Mail aus dem Jahr 2002 vom Nvidia-GPU-Vertriebschef Daniel F. (Dan) Vivoli an den ehemaligen ATI-CEO Dave Orton hat den Richter davon überzeugt, der gerichtlichen Untersuchung des Vorwurfs der illegalen Preisabsprachen zuzustimmen.

    Ein Gerichtsverfahren über unzulässige Geschäftspraktiken kommt besonders AMD ungelegen, weil das Unternehmen seit Jahren gegen Intel wegen Monopolmissbrauchs in mehreren Ländern klagt. Allerdings haben die angeblichen illegalen Preisabsprachen zwischen ATI und Nvidia in einer Zeit stattgefunden, in der AMD mit ATI noch nichts zu tun hatte. (ciw/c't)


    Quelle: AMD und Nvidia wegen angeblicher Preisabsprachen vor Gericht | heise online
     
  2. 17. Juli 2008
    AW: AMD und Nvidia wegen angeblicher Preisabsprachen vor Gericht

    ist ja mal interessant das die sich inzwischen absprechen wie hoch die preise sein können
    normaler weiße ist eine riesen konkurenz zwischen den beiden Top Marken zu sehen jedoch kann sich wohl ändern
     
  3. 17. Juli 2008
    AW: AMD und Nvidia wegen angeblicher Preisabsprachen vor Gericht

    Ich denke bzw. befürchte das es in allen Branchen unter den Großen Unternehmen Preisabsprachen und Kartelle gibt.
     
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