Autor Stephen King: Politiker sind keine Ersatzeltern

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 7. April 2008 .

  1. 7. April 2008
    Verkaufsbeschränkung von Computerspielen ist kein Mittel gegen Gewalt
    Der amerikanische Horror-Autor Stephen King mag keine Computerspiele. Aber er hält auch nicht viel davon, dass sich Politiker als Ersatzeltern aufspielen und den Verkauf gewalttätiger Spiele verbieten wollen.


    Er sei kein politischer Spinner, aber als er von der Gesetzesvorlage HB 1423 im US-Bundestaat Massachusetts gehört habe, sei er "an die Decke gegangen", bekennt Stephen King in seiner Kolumne "The Pop of King" in der Wochenzeitung "Entertaiment Weekly". Was den Schriftsteller aus dem Nachbarstaat Maine auf die Palme bringt, ist die Tatsache, dass die Politiker in Massachusetts den Verkauf von Computerspielen mit gewalttätigen Inhalten an unter 18jährige einschränken oder verbieten wollen.

    Die Politiker begründen das Vorhaben damit, dass solche Spiele schädlich für Minderjährige seien und laut Gesetzestext keinen "ernsthaften literarischen, künstlerischen politischen oder wissenschaftlichen Wert" hätten.

    King stimmt der demokratischen Abgeordneten Christine Canavan zu, die das Vorhaben mit eingebracht hat. Canavan sagte, sie wolle nicht, dass Minderjährige ständig gewalttätige Inhalten vorgesetzt bekämen. Er fände Spiele wie "God of War" oder "50 Cent: Bulletproof" auch nicht künstlerisch wertvoll. "Aber was mich verrückt macht, ist, wenn Politiker sich als Ersatzeltern aufspielen wollen. Das Ergebnis ist normalerweise desaströs, wenn nicht gar undemokratisch."

    Ihm sei unverständlich, weshalb Minderjährige Spiele wie Grand Theft Auto nicht kaufen dürften, wenn sie ohne weiteres gewalttätige Filme wie "No Country for Old Me" oder "Hostel 2" im Kino ansehen dürfen. Zumal die Jungendlichen normalerweise einen Weg fänden, sich solche Filme anzusehen, wenn selbst ihre Eltern es ihne verbieten würden.

    Genau das täten die meisten aber nicht. In Kings Augen ein großer Fehler: Das beste Mittel gegen die so genannte "Verführung der Unschuldigen" seien nämlich noch immer "Eltern, die Bescheid wissen und sich nicht nur darum kümmern, was ihre Kinder anschauen und lesen, sondern auch darum, was sie tun und mit wem sie zusammen sind. Eltern müssen den Mumm haben, Material, das sie für anstößig halten, zu verbieten - und dann auch zu erklären, warum."

    Am Ende sei die Popkultur für die Politiker nur ein "Prügelknabe". Darauf einzuschlagen, lenke von den zwei wirklichen Problemen des Landes ab: zum einen die immer größer werdenden soziale Schere und zum anderen "Amerikas beinahe pathologische Liebe zu Feuerwaffen", kritisiert King.


    quelle: Golem.de
     
  2. 7. April 2008
    AW: Autor Stephen King: Politiker sind keine Ersatzeltern

    Rein theoretisch hat er Recht, aber viele Jugendliche sind sooo dumm, das man ihnen einfach alles vorschreiben muss.

    Kinder werden heutzutage doch vom TV und nicht mehr von Eltern erzogen.
     
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