#1 26. Januar 2008 Sie haben Superkräfte, fliegen durch die Luft und retten die Welt - meist gleich mehrmals. Doch wenn das spektakuläre Leben eines Superhelden nicht mehr genug Geld für die Verlage bringt, bleibt nur eins: Helden aller Art müssen über die Klinge springen und einen Heldentod sterben. Wie Spiegel online berichtet, steht ab April der Fledermausmann Batman auf der Abschussliste. Denn so tragisch der Tod des Superhelden für die Fans auch sein mag, so gut ist dessen Ableben fürs Geschäft. Es steht nämlich nicht gut um den US-Verlag DC Comics: Die Heimat von Ikonen wie Superman, Batman oder Wonder Woman verliert seit langem seinen Marktanteil im US-Comic-Markt. 2007 stammten nur noch 34 Prozent aller verkauften Comichefte in den USA von DC, 44 Prozent dagegen vom ewigen Konkurrenten Marvel Comics. So geht DC notfalls auch über Leichen - Batman wird wohl bald für immer seine Fledermaus-Flügel von sich strecken. Gerüchteküche brodelte Wird Batman sterben oder darf er weiter flattern und die Menschheit retten? Bereits seit November vergangenen Jahres kursieren entsprechende Gerüchte auf US-News-Seiten. Nun ist "Batman R.I.P." offiziell - so heißt das Comic-Event, in dem der Fledermausmann ab April den Anfang von seinem Ende erleben soll. Es wird sich über mehrere Hefte ziehen und an dessen Ende steht möglicherweise der Tod des dunklen Ritters. "Wer wird leben? wer wird sterben? Wer wird Batman sein?" , heißt es provokativ in der Verlagsankündigung. Figurenmord DC Comics hat bereits gute Erfahrungen mit dem Figurenmord gemacht: 1992 musste sich Superman in einem groß angelegten Prügel-Event seinem Erzrivalen Doomsday geschlagen geben. Die Sterbeausgabe "Superman #75" verkaufte sich millionenfach. Nur ein Jahr später entkam Batman nur knapp dem Sensemann, musste aber ein gebrochenes Rückrat in Kauf nehmen - "Knightfall" hieß die über ein Jahr in allen damaligen Batman-Comics laufende Erzählung. Bei dieser Zeitspanne kann der Superheld froh sein, mit ein paar gebrochnen Wirbeln davon gekommen zu sein. Es hätte ja auch schlimmer kommen können. Superheldentod: Nichts für die Ewigkeit Auch Marvel Comics gab im März 2007 seine älteste noch veröffentlichte Figur zum Abschuss frei - Captain America. Die entsprechende Heftausgabe wurde zum bestverkauften amerikanischen Comic der vergangenen zehn Jahre. Doch allzu lange musste die Fangemeinde um keinen der toten Helden trauern: Superman kehrte 1993 von den Toten zurück, das Rückgrad von Batman verheilte super-schnell und im Februar 2008 ist bei Marvel ein neuer Captain America angekündigt. Große Verwirrung Wieso Batman gerade kurz vor seinem neuen Kino-Film sterben soll, verwundert dann doch: Schließlich soll "The Dark Knight" im Juli 2008 ins Kino kommen, die Fortsetzungd es Blockbusters "Batman Begins" von 2005. Darin spielt der jüngst verstorbene Heath Ledger die Rolle von Batmans Erzfeind Joker, Christian Bale ist zum zweiten Mal in der Titelrolle zu sehen. Beraubt sich DC etwa gerade dann seiner Hauptfigur, wenn Dank des Film mit einer erhöhten Nachfrage für die Comics zu rechnen ist? Oder stirbt Batman auch nur kurz, weil fledermaustot flüchtiger ist, als mausetot? Ein gewagtes Spiel, über dem zu allem Unglück auch noch der Schatten von Ledgers Tod hängt. Quelle + Multi-Zitat Zitieren