#1 14. Mai 2007 Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017 14.05.2007 Vor der Saison haben wir sie als Meister getippt. Zur Winterpause haben wir sie als Meister getippt. Im UEFA Cup galten sie als hanseatischer Hecht im spanischen Karpfenteich. Warum nur beendet Werder Bremen die Saison ohne jeden Titel? {img-src: //www.sportal.de/photos/07/05/38a86fbabeac384f392462a7d5b364c1.jpg} Auf ein Neues: Auch in der neuen Saison spielt Klose in Bremen (Imago) Das Trauma von Schalke 04 und die Freude des VfB Stuttgart: Diese beiden Themen überstrahlten am vorletzten Spieltag der Bundesliga alles. Darüber vergisst man leicht, dass Werder Bremen mit dem 1:2 gegen Eintracht Frankfurt seine letzte Chance auf den Titel verspielt hat. Während die Elf von Mirko Slomka wenigstens noch auf ein kleines Wunder hoffen darf, ist für Werder alles aus. Mit Spielern wie Diego und Torsten Frings, Miroslav Klose und Naldo schien Bremen mit seiner klugen Transferpolitik in Deutschland das Maß aller Dinge zu sein. Die Schwäche des FC Bayern konnte, so dachten viele lange, nur der Mannschaft von Thomas Schaaf zugute kommen. In der Gesamtbeurteilung muss man auch nach wie vor zu dem Schluss kommen, dass Werder das beste Spielermaterial der Bundesliga hat. Drei Faktoren für Bremens Absturz 1. Keine Big-Game-Mentalität Aus den vier Spielen gegen die direkten Titelkonkurrenten Schalke und Stuttgart hat Werder in dieser Saison keinen einzigen Punkt geholt. Die sogenannten Sechs-Punkte-Spiele gingen allesamt verloren. Im Weserstadion verspielte Bremen sogar eine Zweitoreführung gegen den VfB und verlor das Spiel noch. Gegen Gegner wie Mainz und Bochum oder in der Champions League gegen Levski Sofia spielte Werder Zauberfußball erster Güte - aber national wie international wurde es immer eng für die Grünweißen, wenn es gegen die absoluten Topteams um echte Entscheidungen ging - so auch zweimal in Barcelona. 2. Unruhe um die Stars Über etliche Wochen mitten in der brisanten Schlussphase der Saison zog sich das große mediale Rätselraten um die Zukunft der Bremer Stars Klose, Frings und Diego hin. Frau Frings hatte sich angeblich schon für Turin entschieden, Klose traf sich mit den Bayern in einem Airport-Hotel. Und als wäre das nicht genug, meldeten spanische Zeitungen auf einmal, dass Real Madrid an Diego dran sei. Die Ergebnisse der Woche, in der die Gerüchteküche am heißesten brodelte: 0:3 bei Espanyol und 2:3 in Bielefeld. Die Vorentscheidungen gegen Werder in den zwei Wettbewerben, die den Hanseaten noch verblieben waren. Die Transfer- und Personalpolitik von Klaus Allofs und Thomas Schaaf hatte dieses Verhalten von Stars und Medien gewiss nicht verdient. Letztlich scheint die ganze Sache immerhin ein Happy End zu nehmen, denn die großen Drei wollen nun in Bremen bleiben. Das sollten sie auch, um den Schaden, den ihre überflüssigen Flirts mit anderen Clubs angerichtet haben, persönlich wiedergutzumachen. 3. Der VfB Stuttgart Ein Grund dafür, dass Bremen seinen Herbstmeistertitel nicht in den fünften Bundesligatitel seiner Geschichte umsetzen konnte, liegt überhaupt nicht in der Verantwortung der Norddeutschen. Die unglaubliche Rückrunde der Schwaben, die seit dem 20. Spieltag 32 Punkte in 14 Spielen holten, kulminierte zuletzt in sieben Siegen in Serie. Diese Konstanz brachte weder Schalke (23 Punkte) noch Bremen (21) auf. Werder war erfolgloser als Bochum und holte in diesem Zeitraum nicht mehr Zähler als Hannover 96. Einen positiven Ausblick lässt diese Analyse aber auch zu. Denn der VfB wird unter der Doppelbelastung mit der Champions League nicht noch einmal so souverän aufspielen können wie in diesem Frühjahr. Und die geklärte Zukunft der Bremer Leistungsträger garantiert einstweilen höchste spielerische Qualität im Kader von Thomas Schaaf. So sicher es ist, dass Bremen in dieser Spielzeit keine Trophäe gewinnen kann, so wahrscheinlich ist es, dass Werder in der kommenden Saison wieder um den Titel mitspielt. Sie wissen jedenfalls, wo sie sich steigern müssen, um einen neuerlichen Einbruch 2008 zu verhindern. Quelle: Hier Mfg + Multi-Zitat Zitieren