Cheminee-Feuer bald nur noch auf Plasma-Screen?

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von z3Ro-sHu, 26. September 2006 .

  1. 26. September 2006
    Die Kantone gehen den Kampf gegen hohe Feinstaubwerte im kommenden Winter energisch an. Bei Überschreiten des Grenzwerts drohen das Aus für Chemineefeuer, Überholverbot für Lastwagen und Tempo 80 auf Autobahnen. Der Hauseigentümerverband ist entsetzt.

    Die Kantone wollen den Bund im Kampf gegen die Feinstaub- Belastung unterstützen. Die Umweltdirektoren einigten sich auf ein dreistufiges Notfallkonzept, um hohen Feinstaubwerten die Spitzen zu brechen, wie der St. Galler Regierungsrat Willi Haag, Präsident der Bau-, Planungs- und Umweltdirektorenkonferenz (BPUK), am Dienstag in Flims sagte.

    Von Information bis zu Verboten

    Stufe eins mit einer verstärkten Informationstätigkeit, Aufrufen und freiwilligen Massnahmen gilt, wenn das Tagesmittel von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft während mindestens drei Tagen den eineinhalbfachen Wert übersteigt.

    Die erste Interventionsstufe wird ab dem zweifachen Grenzwert ausgelöst. Betroffen sind der Verkehr mit der Beschränkung auf Tempo 80 auf Autobahnen und einem Überholverbot für Lastwagen. In den Haushalten dürfen keine Zweitheizungen wie Cheminées entfacht werden. Zudem wird in der Land- und Forstwirtschaft Feuern im Freien verboten.

    Der Hauseigentümerverband Schweiz hält ein Chemineefeuer-Verbot bei hoher Feinstaubbelastung für «völlig daneben». Die Massnahme ergebe keinen Sinn, sagte Verbandsdirektor Ansgar Gmür am Dienstag auf Anfrage. Die Chemineefeuer trügen nur etwa fünf Prozent zur Feinstaubbelastung bei. Erstaunlich sei, dass die gleichen Leute, die sonst Energiesparen forderten, jetzt eine solche Massnahme vorsähen. Ein Cheminee sei gerade für die Übergangszeit zum Heizen sehr geeignet. Er sei aber dafür, dass Empfehlungen herausgegeben würden, wie man Cheminees richtig beheizt. Mit einem temporären Verbot allerdings werde das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.

    Die zweite Intventionsstufe ab der dreifachen Grenzwert- Überschreitung betrifft zusätzlich das Gewerbe. Der Einsatz dieselbetriebener Baumaschinen ohne Partikelfilter wird verboten. Das Verbot gilt auch für jegliche Art von filterlosen Maschinen, Geräten und Fahrzeugen in der Land- und Forstwirtschaft.

    Umsetzung als Herausforderung

    Eine grosse Herausforderung sei die Umsetzung des Konzepts, sagte Haag. Die Schweiz wird dazu in fünf Regionen eingeteilt. Melden die Messstellen überhohte Feinstaub-Werte, werden die geplanten Massnahmen von einer Koordinationsstelle in Absprache mit den Kantonen für die belastete Region in Kraft gesetzt.

    Die Kantone sind frei, weitere Massnahmen zu treffen und müssen das Notfallkonzept noch genehmigen. Bis Mitte November sollten die Vorbereitungen soweit gediehen sein, dass das Konzept umgesetzt werden kann.

    Rechtlich verbindlich ist das Konzept für die Kantone nicht. Der Druck der Öffentlichkeit werde aber dafür sorgen, dass sich die Kantonsregierungen daran hielten und handelten, sagte Haag. Denn eines ist für die Umweltdirektoren klar: Kommenden Winter wollen sie ein Chaos im Kampf gegen die Feinstaub-Belastung wie letzten Januar und Februar unbedingt vermeiden.

    Quelle:20min.ch
     
  2. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.