Chinas Pläne zur Asteroidenabwehr im Jahr 2030

Im Jahr 2030 beabsichtigt China, einen Meilenstein in der planetarischen Verteidigung zu setzen. Ein aktueller Bericht der China National Space Administration (CNSA) bekräftigt diese Absicht durch die Ankündigung einer Testmission, das Ziel: Ablenkung eines kleinen Asteroiden von seinem aktuellen Kurs. Die Idee einer Weltraumrennen ist verlockend. Scheint doch die Entwicklung eines sinnvollen Schutzes der Erde vor gefährlichen Asteroiden eine der harmlosesten Zielvorgaben zu sein.

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Chinas Pläne zur Asteroidenabwehr im Jahr 2030

22. Juli 2024 von   Kategorie: Wissenschaft
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Alltägliche Bedrohung durch den Weltraum


Die Erde wird täglich von Objekten aus dem Weltraum getroffen - bis zu 50 Mal. Die meisten dieser Objekte sind winzig, sie haben oft nicht mehr als die Größe von Sandkörnern. Gelegentlich jedoch treffen größere Körper auf unseren Planeten. Im Laufe der Erdgeschichte haben derartige Einschläge zu massiven Auslöschungen geführt - das bekannteste Beispiel sind die Dinosaurier, die vor etwa 66 Millionen Jahren durch einen Asteroideneinschlag ausgelöscht wurden.

Vernichtung durch Meteoriten


Selbst mittelgroße Asteroiden können immense Schäden anrichten. Ein eindrucksvolles Beispiel stammt aus dem Jahr 2013, als ein Meteorit über Chelyabinsk, Russland, mit einer Explosionskraft detonierte, die einer 500-Kilotonnen-Atombombe entsprach - Fensterscheiben zerbarsten und Gebäude wurden in Mitleidenschaft gezogen. Ein weiteres Beispiel hierbei ist das Tunguska-Ereignis von 1908, als ein Asteroid mit einer Kraft von bis zu 50 Megatonnen explodierte.

Zufall oder Planung?


In beiden Fällen hatten die Menschen großes Glück. Glück allein schafft jedoch keine verlässliche Basis für eine zukunftsorientierte Planung. Daher zeigt das derzeitige Interesse an Methoden zur Identifizierung, Überwachung und Ablenkung potenziell gefährlicher Asteroiden, dass die menschliche Spezies gewillt ist, proaktiv zu handeln. Wissenschaftler und Raumfahrtbehörden suchen nach Wegen, Gefahren rechtzeitig zu erkennen und abzuwenden - insbesondere vor Ereignissen, die uns aktiv bedrohen könnten.

Chinas Mission zur Asteroidenbeobachtung


Eine konkrete Weltuntergangsvision nimmt Gestalt an. Ein in der Fachzeitschrift "Journal of Deep Space Exploration" veröffentlichtes Papier beschreibt die geplante Mission der CNSA. Die Mission hat zum Ziel, Chinas Fähigkeit zur Durchführung einer Ablenkung zu demonstrieren. Das Ziel ist ein erdnaher Asteroid mit einem Durchmesser von etwa 30 Metern - bekannt als (NEO) 2015 XF261. Er passierte uns am 9. Juni 2024 in einem Abstand von 50 Millionen Kilometern.

Vielschichtige Beobachtungen zur Asteroidenstudie


Das Ziel der unbenannten Mission erstreckt sich über die reine Ablenkung des Asteroiden hinaus. China strebt darüber hinaus an, die Form, Größe, Zusammensetzung und Struktur des Ziel-Asteroiden zu bestimmen. Das wird durch den Einsatz von Spektraldetektoren, farbigen Kameras im mittleren Feld, Radarerkennung und Partikelanalysatoren erreicht.

Die Operation im Detail


Die Beobachtungsphase soll über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten erfolgen - der Satellit wird in der Umlaufbahn um den Asteroiden positioniert. Nachdem die Forschung abgeschlossen ist, wird ein kinetischer Impaktor auf den Asteroiden abgefeuert. Die Raumsonde wird sechs bis zwölf Monate bleiben, um die Auswirkungen des Impacts zu messen. Dazu gehört die Analyse von Veränderungen in der Orbitbahn, das Studium des Einschlagkraters und die Untersuchung der ausgeworfenen Materialien.

Insgesamt zeigt Chinas Vorhaben, dass sich das Land verstärkt mit Themen der Raumfahrt und planetaren Verteidigung auseinandersetzt. Es bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse diese Mission liefern wird und wie sie die zukünftigen Strategien zur Gefahrenabwehr beeinflussen könnte.