Der unbezahlte Werbende

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von creative16, 22. April 2009 .

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  1. 22. April 2009
    Für so gut wie Alles wird heute geworben, auf allen Ebenen. Sei es Fernsehen, Radio, Zeitung, Internet, Broschüren oder Plakatwände. Jeder Mensch wird geradezu zugemüllt mit einer Vielfalt an erwerbbaren Gegenständen.

    Doch was ist nun, wenn wir Dinge kaufen, die wir in der Öffentlichkeit präsentieren.
    Zum Beispiel ein Auto. Oder eine Tasche, oder eine Jacke, oder einen I-Pod. Klar steht der Nutzenfaktor im Vordergrund, ich will von A nach B kommen (möglichst schnell und wenig Kraftstoffintensiv), mich dem Wetter angemessen kleiden, mir die Zeit mit Musik oder Videos vertreiben.

    Danach kommt die Selbstrepräsentation. Wenn ich jetzt einen Mercedes fahre, dann tue ich das, weil ihn unter anderem Qualität ausmacht. weil er chic aussieht, weil er schnell ist.
    Ich trage bestimmte Klamotten, weil ich mich in ihnen wohlfühle, mir darin gefalle oder weil irgendwelche Stars darin rumlaufen oder wegen des Markennamens.

    Machen wir damit nicht selber Werbung? Ich drücke doch, wenn ich mit einem Produkt öffentlich auftrete, dass es etwas ist, was man durchaus besitzen sollte/kann. Seht her, ich fahre eine E-Klasse, weil es ein Top Auto ist! Absolut empfehlenswert!
    Ich trage dieses Polohemd, weil es Stilsicher und optisch anziehend ist.

    Dann reagieren andere Menschen darauf:
    "So ein Auto hätte ich auch gerne.", "15 Gigabyte Speicher, wow, ich hätte meine ganze Musik immer bei mir!", "Nur 6 Cent pro Sms, das ist ja fast hinterhergeschmissen!", "Ich glaube dieses T-Shirt würde mir auch hervorragend stehen und auf Partys ist es sicher ein Blickfang."

    Der Käufer eines Produkts wirbt somit auch, er geht voll in der Marketingstrategie der Unternehmen auf. Und er ist ein "unbezahlter und zahlender Propagandist" (Umberto Eco, "Die Multiplizierung der Medien"), der vielleicht sogar werbewirksamer ist, als eines dieser unzähligen Plakatte, die es in jeder Stadt gibt.

    Sind wir uns eigentlich im klaren darüber, dass wir, während wir "Werbeikonen" wie das Kinderschokoladenkind, den Jevermann, die Nutellanationalmannschaft oder Heidi Klum "bewundern" und uns fragen, wie sie für so einen "Müll" noch relativ viel Geld bekommen können, selbst für annähernd die gleiche Sache nichts bekommen?

    Warum gehen wir nicht mal hin und fordern unseren Teil? Schließlich sind wir zwar im ersten moment Käufer, aber danach im Endeffekt selber "Angestellte" der jeweiligen Markenfirma und repräsentieren diese. Und wo ist unser Gehalt?


    Ich habe mir heute im Zusammenhang mit einer Diskussion über Medien im allgemeinen im Deutschunterricht, Gedanken zu diesem Thema gemacht und wollte euch mal fragen wie ihr das seht.
    Ist das ganze zu weit hergeholt? Sollten wir bei dem Kauf eines jeglichen Produkts, das wir öffentlich zeigen, einen Gutschein als Dankeschön für unsere Arbeit als Werbender bekommen? Gibt es noch mehr solcher Beispiele, wo wir unbewusst für nichts arbeiten (was ich bewusst arbeiten nenne, immerhin tun das die "Werbeikonen" auch)?

    Ich hoffe, dass ich hier einige verschiedene Standpunkte zu sehen bekomme, der obige text repräsentiert übrigens nicht meine Meinung(ein paar hier verstehen wieder den sinn mancher stilmittel nicht), es entfalteten sich einfach ein paar Gedankengänge, zu denen ich eure Ansichten hören möchte.
     
  2. 22. April 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    hmm. worauf du hinaus willst verstehe ich... hat aber im allgemeinen nich viel sinn. am ende bezahlen wir ja für die produkte, für die wir "werben". stell dir einfach vor die tafel schokolade, die du dir für 1,49€ gekauft hast sollte ursprünglich 1,69€ kosten, die produzenten bezahlen dir aber eine werbepauschale von 20 cent pro gekaufter schokolade... wenn du dir das jedes mal vor augen hältst, wenn du dir ne schokolade für 1,49€ kaufst bist du schon viel glücklicher.
    mundpropaganda kann man nicht verhindern. wieso sollten wir dafür bezahlt werden? wir machen sie ja schließlich nur für produkte, von denen wir überzeugt sind, freiwillig... sie wird uns nich aufgezwungen, wie andere werbung (tv, plakat, etc.)
    mundpropaganda is sicherlich eine starategie der konzerne... sie funktioniert ja auch ziemlich gut. siehe das bier 5,0... billig, relativ gut zur konkurenz in diesem preissegment, kein teures design... aber der erfolg spricht für sich
     
  3. 22. April 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    Da wir uns selbst zum kostenlos werbenden Objekt degradieren, finde ich persönlich nicht, dass für dieses Verhalten eine Bezahlung angemessen wäre.
    Zumindest in den meisten Fällen nicht.

    Natürlich kann man es sich in vielen Fällen nicht aussuchen und muss eben ein Produkt kaufen das von einer sehr bekannten Firma produziert wurde.
    In vielen Fällen kauft man das Produkt aber eben nicht weil man es braucht sondern eben nur um seiner Umwelt zu zeigen was man sich so tolles kaufen kann.
    Beispielsweise Kleidung.
    Niemand gibt für ein Shirt 150 € aus nur weil die Qualität ja so überragend ist, die Mehrheit will nur damit protzen das sie in der Lage sind sich dieses oder jenes Produkt leisten zu können.
    Dieses Verhalten liegt eben in der Natur des Menschen und wird sich sicherlich auch nie ändern.
    Wir wollen immer tollere Sachen als unser Nachbar und ihm dies natürlich auch bestmöglich unter die Nase reiben.

    Wir werben also mit Wohlwollen und sind uns nie bewusst, dass wir den Firmen nur für lau einen großen Gefallen tun.
    Dies beginnt ja schon mit Einkaufstüten die in breitester Schrift verkünden aus welchem Geschäft man gerade spaziert ist.

    Ich denke also das es unmöglich ist das wir Geld für unser Verhalten verlangen können.
    Wir bezahlen für einen Gegenstand, bekommen etwas dafür, also wüsste ich nicht wie man es realisieren sollte das wir für die Nutzung des Gegenstandes Geld verlangen könnten, selbst wenn wir dann ab diesem Moment ein unbezahlter Werbender sind.
     
  4. 22. April 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    natürlich ist es unmöglich und vielleicht auch unangemessen, auf einer rationalen ebene betrachtet, aber wenn man sieht, mit was manche leute krampfhaft versuchen geld zu verdienen, dann ist das meiner meinung nach für diese gar nicht so fern.

    aber generell hast du recht und ich sehe es auch so, dass bezahlung für käufer zunächst einmal unsinnig ist.
     
  5. 22. April 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    es is doch einfach so das die meisten leute wollen das man sieht das man markensachen zu hause hat. z.b. ed hardy. auf jedem t-shirt steht dick fett ed hardy drauf. man will doch zeigen das man sich ein 70€ tshirt leisten kann. man will doch zeigen hier ich trage ed hardy , nike adidas usw. würde man nicht erkennen das es von der marke ist dann würden doch viele erst gar nicht die marke kaufen.
     
  6. 22. April 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    natuerlich ist derjenige der das trägt werbung... Aber diese werbung kann wieder positiev oder negativ ausfallen. je nachdem wer was trägt. Der 3er Bmw zum beispiel was fällt euch dazu ein? Kann natuerlich gut oder schlecht fuer bmw sein. Und so kann man das auch auf fast alle produkte uebertragen! Derjenige der es trägt und wie es dabei rueberkommt sind auch entscheidende sachen. Darauf koennen die unternehmen keine ruecksicht nehmen daher muessen sie selber noch werbung machen damit ein produkt nicht in den falschen hals kommt! und daraum denke ich werden sie uns auch kein geld fuer unsere wahl geben. Ich meine wir kaufen es ja und wenn wir es nicht wollen muessen wirs auch nicht tuhen!
     
  7. 22. April 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    war früher aber anders da hat man sich noch geschämt, wenn zB. auf nem T-shirt dick und fett "Fila" oder "Nike" stand, jetzt ist es genau andersherum. Man ist stolz darauf fette logos mit sich rumzutragen. Unbeschriftetes könnte ja "no name" sein.

    -

    Dread
     
  8. 22. April 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    Menschen die krampfhaft versuchen Geld zu verdienen können sich Markenprodukte sowieso eher nicht leisten.
    Und wenn du meintest das sie als bezahlter Werbender arbeiten sollten, so halte ich auch dies für nicht zu realisieren.
    Die Werbefirmen wären ja sowas von dämlich wenn sie einer begrenzten Anzahl an Personen Geld für etwas zahlen was so viele Millionen andere Menschen ohne es überhaupt zu begreifen für nichts tun.

    In vielen Fällen trägt man das Produkt ja auch eher weniger zur Schau.
    Mein DVD Player sehen ja nur Leute die in mein Zimmer kommen, also ist der Werbeeffekt eher gering im Vergleich zu einem Shirt das sehr viel mehr Menschen an mir sehen.
    Bei sowas wie Kleidung lässt sich die Werbung ja auch vermeiden in dem man Produkte wählt mit denen nicht wirbt, da No-name-Produkt, oder eben Markenprodukte die nicht dick und breit den Firmennamen verkünden sondern es dezent tun.
     
  9. 22. April 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    Jop, du hast recht.
    Neber der normalen Werbung ist die Ware an sich beim Endbenutzer der größte Werbefaktor.
    Denn jeder hat, wie du schon sagst , immer eine Ware dabei, die ein anderer sehen kann.

    Es liegt in der Natur des Menschen Informationen zu sammeln und zu verarbeiten.
    Diese bekommt er meist von anderen Menschen. Ob Positive, oder auch Negative.

    Nur stellt sich doch die Frage, ob also nicht dies von uns gerade diskutierte Thema einfach nur ein logisches, wenn nicht das rationalste Produkt des Eduktes, unzwar die Neugier des Menschen, ist.

    Meiner Meinung nach darf man nicht die Hersteller, sondern die Werber an sich für dieses Faktum verantwortlich machen. Denn jeder Werbende ist zugleich ein Mensch. Und ein Mensch sammelt eben Informationen und verarbeitet sie entsprechend nach eigenem Interesse.
     
  10. 22. April 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    mhm da hast du schon recht und find den gedanken echt interessant. hatte ich selbst noch nie drüber nachgedacht. Denke aber das die richtige werbung (tv, zeitschfriten....) sehr viel wichtiger ist, da sie die andere Lösung erst verursachen. Sie ist quasi der auslöser für noch mehr werbung und somit entsteht ne lawine (dummes beispiel). Richtige Werbung = Auslöser, Werbung die wir machen = Reaktion

    e: LOL so vertieft in reaktionen und alles das ich an chemie gedacht hab und lösung geschrieben hab
     
  11. 22. April 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    das ist der größte schwachsinn, den ich je gehört habe. wenn du nicht umsonst werben willst.. dann kauf dir die sache nicht bzw benutz sie nicht in der öffentlichkeit.

    mfg
     
  12. 7. Mai 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    Natürlich sind die Stars, Sportler und andere Vip's überbezahlt, die einen Werbespot drehen. Es gibt welche, die damit mehr Geld als mit ihrer eigentlichen Arbeit verdienen.
    Wer bezalht das, natürlich der Kunde.
    Ich persönlich ziehe neben "NoNames" auch "MarkenSachen" an. Dabei achte ich aber immer darauf, dass die Größe bzw. Auffälligkeit des Labels sich in Maßen hält, je kleiner, desto besser.
    Mir geht es da eher um stylische Mode, nicht um die Marke selber. Weil wenn es darum gehen würde, dann könnte ich mir von den Urlaubsreisen preisgünstige Plagiate mit minderer Qualität mitnehmen und daheim "auf dicke Hose" machen.
    Ich gehöre generell nicht zu den Menschen die einem Trend, Mode oder Hype hinterherlaufen. Bis ich die Sachen gut finde, dann sind sie fast schon wieder out.
    Die Leute, die eine Sache als "StatusSymbol" tragen, möchten sie auch in den visuellen Mittelpunkt stellen, damit sie ebenfalls im Mittelpunkt stehen, also sollen sie dafür auch gut zahlen.

    Lars.Riedel
     
  13. 11. Mai 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    Mir kommt grade ne lustige Idee! Zu den Firmen gehn und sagen:"Ich trage eure Kleidung und mache Automatisch Werbung für euch und ich bekomme ein bisschen Taschengeld!=) =) =)
     
  14. 11. Mai 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    der ganze thread wird einfach ziemlich ins lächerliche gezogen..schade das manche hier nicht in der lage sind einfach mal 5 minuten zu warten bevor sie posten und etwas nachdenken.
     
  15. 12. Mai 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    Macht doch keinen Sinn,
    weisst du wie der Preis eines Produktes kalkuliert wird ?
    So das alle Betrieblichen Kosten gedeckt sind + Gewinnzuschlag.....
    Selbst mögliche Skonti und Rabatte werden vorher einkalkuliert unabhängig davon ob sie auch an den Kunden weitergegeben werden.

    Bekommt nun jeder Käufer 10€ fürs Werben kostet der Ipod eben 110 Euro statt 100

    Somit is das was du da erzählst Betriebswirtschaftlich gesehen einfach nur Käse,
    mal davon abgesehn das du scharf auf die Marke bist da sie dir als Statussymbol dient.....

    Glaub mir wenn Nike dir ihre Tshirts ohne Logo für den gleichen Preis verkaufen könnte würden sie es machen
     
  16. 12. Mai 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    was würde das den Herrn Nike bringen?
     
  17. 12. Mai 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    Na wenn du Noname Tshirts für 40 € kaufst brauchen sie nicht Millionen von Euro in das Image ihrer Marke stecken ....was abgesehn von der Qualität der Ware der Hauptgrund is das du sie kaufst
     
  18. 12. Mai 2009
    AW: Der unbezahlte Werbende

    Genauso viel Geld wie vorher auch?
    Die meisten Leuten würden es aber nicht kaufen ,wenn das Logo der Firma fehlen würde,zumindest bei Kleidung.

    Die indirekte Werbung fällt weg,das stimmt wohl : )
     
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