Die Anarchie des Kapitalismus

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von raid-rush, 16. Januar 2015 .

  1. 16. Januar 2015
    Um hier nicht das bekannte zu wiederholen, dass der Kapitalismus abgeschafft werden sollte oder nicht, darum soll es hier nicht gehen. Es ist klar das sich ein System nicht pauschal abschaffen lässt sondern so etwas eine Entwicklung ist.

    Interessant ist also, wie sieht diese Entwicklung aus, nimmt sie einen derzeit Vertretbaren weg oder lässt sich der Kapitalismus durch seine anarchische Natur treiben.

    Sehen wir uns den Kapitalismus in der reinen Form an, stellen wir fest, dass sich das System in einer Pyramide darstellen lässt bzw in vielen Kleinen und Großen.
    Der Kapitalismus agiert dabei in erster Linie darwinistisch, das bedeutet, Macht setzt sich durch. Macht ist definiert durch zb Stärke, Klugheit, Fähigkeit oder eben Kapital, welches eine Methode ist diese ausüben zu lassen.

    Wie entsteht dieses Kapital und warum wird es Akzeptiert?
    Das Kapital entsteht schon sehr früh in der Menschengeschichte, der Mensch macht sich Land und Ressourcen zu nutze, und zwar in der Regel gemeinschaftlich da es Überlebens wichtig ist. Dort gibt es eine strickte Hierarchie, und es kann vorkommen das sich dort mehrere Alpha's um die Position streiten das kann über Kraft und Verstand gehen aber auch um Weisheit. Können sich die Rivalen nicht einig werden, wird einer Ausziehen und ggf. ein paar Leute mit sich nehmen. So entsteht ein neues Dorf mit neuem Gebietsanspruch. Diese leben auch in direkter Konkurrenz, wer hat die schöneren Frauen und die bessere Nahrung. Jeder versucht das beste aus seinem Dorf zu machen, es entsteht eine Konkurrenz die nicht häufig in Krieg endet um Ressourcen: Frauen, Nahrung, Rohstoffe.

    Weil das Dorf wächst und es immer mehr Menschen gibt, und die technische Möglichkeit besteht sich ausreichend zu versorgen, entwickelt sich eine Individuelle Eigendynamik so möchte jeder gerne sein eigener Chef sein und eigenes Land besitzen und seine Gene den schönsten Frauen zu bieten. Eigentlich möchte er dadurch in der Gemeinschafts-Hierarchie aufsteigen denn das erhöht das Ansehen vor den Weibchen und zu gleich den Lebensstandart.

    Es geht also letztendlich darum, sich gegenüber anderen höher Einzuordnen um mehr und bessere Weibchen zu bekommen. Der sexuelle Trieb spielt also eine große Rolle im "Ur-Kapitalismus".

    Kapitalismus ist also auch maßgeblich vom Man geprägt, die Frau war lange zeit nur eine kostbare Ressource. Nicht selten spricht man deshalb auch von Diamanten, manche Lädiert oder Perfekt.

    Das ist aber eigentlich noch kein Kapitalismus sondern einfach eine hierarchische triebgesteuerte Gesellschaft.

    Erst mit wachsendem Reichtum in der Gesellschaft zeichnet sich auch ein Unterschied ab. Menschen die Intelligenter waren als andere konnten Häuser bauen und erfanden technische Hilfsmittel die es ermöglichten effektiver Leistungen zu bringen und das findet auch große Anerkennung. Zum Dank das jemand einem anderen ein Haus gebaut hat wird er auch Belohnt, das kommt ganz einfach auch von den Menschen die Dankbar sind. Die Dankbarkeit ist eine Unterwerfung.

    Letztendlich lässt also der Beschenkte weitere Häuser bauen und erwartet dafür auch einen Dank, sollte dieser nicht großzügig ausfallen wird er sich überlegen nicht vorher schon etwas dafür zu verlangen. So steigt sein Kapital. Das kann Kleidung sein, das kann Schmuck sein etc. also Besitz.

    Ein Nebeneffekt ist auch, dass Menschen die weniger Fähigkeiten/Stärke/Intelligenz haben sich unterordnen aber gleichzeitig mitgezogen werden. Denn entweder sie schließen sich an oder sie steigen aus. Der versuch selber ein Haus zu bauen oder ähnliches wird aufgrund der mangelnden "Macht" ggf. scheitern. Er ist also angewiesen auf die Gruppe. Er wird sich also unterwerfen und dafür auch ein Haus bekommen das er sich verdient. Ein Haus ist wichtig, zwecks Frau und Kinder, wer also kein Haus hat der wird auch keine Frau ergattern.

    Bis dahin war das aber noch kein Problem, weil jeder die direkten Vorteile erkannt hat, entweder Steinzeit oder man akzeptiert das man sich einordnet und seine Leistung bringt und damit auch akzeptiert das es jemanden gibt der Mächtiger ist.

    Historisch scheint das wohl so gewesen zu sein. Auch die Reaktionen von Gesellschaften die in Konkurrenz stehen ende immer im Konflikt in dem nur ein Sieger hervorgeht. Weil es immer darum geht wer besser ist. Ein ständiger Vergleich von Trieben geschürt. Ein Konflikt muss dabei nicht blutig sein.


    Globalisierung als treibende Kraft?
    Je kleiner die Welt (technisch) wird, desto größer der Wettbewerb.

    Der Wettbewerb findet in jeder Schicht für sich statt. Viele kleine Pyramiden die eine große ergeben.

    Je spitzer die Pyramide wird desto dünner wird der Mittelteil und desto mehr Schichten gibt es, es gibt dann nicht nur die Unterschicht sondern die Unter-Unterschicht also noch viel mehr Schichten (Höhe der Pyramide). Aber auch in der Spitze ändert sich viel, den König ist nicht gleich König es gibt eben welche die 100 mal Mächtiger sind und eine größere Armee besitzen als andere. Es gibt auch dort immer mehr Schichten.

    Je globaler(weiträumiger) desto mehr Menschen und Ressourcen desto höher kann die Pyramide werden.


    Neid nur unmittelbar entfernt
    Und hier besteht das Problem von Neid, denn niemand beneidet jemanden aus einer weit entfernten Schicht, der Neid ist unmittelbar innerhalb dieser Schichten die sich strecken. Die Schichten zerteilen sich also und hier entsteht ein sehr unangenehmes Gefühl, wenn sich Schichten verändern und weiter zerteilen.

    Logisch, weil es besteht auch kein Grund neidisch auf eine entfernte Schicht zu sein, denn diese ist fast unerreichbar. Die Entfernungen werden immer größer, es besteht also irgend wann bei einer spitzer werdenden Pyramide keine Chance mehr jemals nach oben zu kommen, also wozu daran denken.


    Evolutionärer Sinn?
    Welchen Sinn hat das dann überhaupt noch? Vermutlich keinen, denn die Natur hat nicht damit gerechnet das der Mensch technisch so fortschreitet um diese eigentlich darwinistische Struktur in eine kapitalistische zu wandeln.

    Zudem ist es unpraktisch wenn ein unfähiger und ggf. dummer Mensch Kapital erbt. Letztendlich ist das ja nicht Sinn der Natur das dieser gut Lebt, also würde er auf natürliche weise durch seine Unfähigkeit auch sein Kapital verlieren, das passiert auch, nur in wenigen Fällen, wenn er so viel Kapital hat das es unzählige Generationen der Verblödung überdauert. In der Regel zerfällt Kapital sehr schnell wenn sich niemand darum Kümmert. Dafür gibt es Kapitalverwalter, so können auch Dumme Reiche über Generationen hinweg weiter existieren. Ist aber auch kein Problem, weil die meist wenig Einfluss haben, sie übergeben ihre Macht dem Kapitalverwalter. Also Dumme Menschen sind nie mächtig, egal wie viel Kapital.


    Ultrakapitalismus mutiert zum Sozialismus?
    Wir sehen das Heute schon in der Milchwirtschaft, immer größer immer weniger, die Pyramide läuft irgend wann auf einen Punkt zu auf den Discounter der alles bestimmt und alles Aufkauft somit gibt es keine Konkurrenz und nur noch eine großes Kartell.

    Wenn die Welt zu einem Kartell wird, ergibt sich auch zwangsweise Sozialismus, denn Konkurrenz gibt es keine mehr. Aus einer zunehmenden Zentralisierung wird also eine Planwirtschaft.

    Ein Konzern der keine Konkurrenz mehr hat, kann nach Plan arbeiten, er muss nichts mehr verbessern und verkauft an jeden. An diesem Punkt ist aber auch schon das Scheitern vorherzusehen.

    Die Milchwirtschaft ist das beste Beispiel - der Markt bereinigt sich selbst, das stimmt, aber er führt auch zu dieser Pyramide und am ende gibt es nur noch einen Betrieb. Und dann? Qualität und Preis sind dann willkürlich. Es läuft also dann auf eine Bestimmung hinaus wie im Sozialismus. Die Politik oder der Konzern werden dann entscheiden nach einem Plan. Der Kapitalismus würde wenn er komplett globalisiert ist zu einer zentralistischen Planwirtschaft hinauslaufen? Das kann nicht funktionieren.


    Politik und Demokratie benötigen Schutz weil sie zu langsam sind
    Zum Erhalt muss also sichergestellt sein das Kapitalismus Regional/National/International/Global strickte Grenzen hat um eine Konkurrenz zu garantieren und das bedarf einer Machtbegrenzung.

    Diese wird aber nur Funktionieren wenn es eine globale Gesetzgebung gibt die überall die selben Regeln hat und keine Lücken lässt. Besonders der Umweltschutz ist ein wichtiger Dämpfer. Schutz von Umwelt, Tier und auch Mensch. Ausbeutung kann nur verhindert werden wenn überall selbe Rechte gelten.

    Also entweder es gibt eine vereinte Welt oder der Handel wird wieder beschränkt was zwangsläufig zu Krieg führt. Denn Länder die sich stark entwickeln benötigen mehr Rohstoffe und die werden sie sich holen von Anderen.

    Der Unbeschränkte und freie Handel ist also ein wichtiger Faktor für Frieden.

    Wir brauchen also ERST eine globale DEMOKRATIE die klare REGELN zum SCHUTZ der Welt festlegt und erst DANN sollte der Markt globalisiert werden. Die Politik war und ist aber viel zu langsam und deshalb war der Markt schon vorher da. Die Politik konnte diesen Markt auch nicht verbieten weil einheitliche Regelungen scheiterten, weil viele Länder davon profitieren das es keine Regeln gibt.

    Undemokratische Staaten haben einen weiteren Vorteil, sie können als Konzern agieren. Wenn die richtigen Herrscher agieren haben die einen enormen Vorteil gegenüber der Demokratie auf kosten der Natur und des Menschen. Zentralistische Ideologien stellen daher eine Bedrohung für die Freiheit dar.

    Lang Rede kurzer Sinn, der Kapitalismus ohne Regeln führt zu einer Katastrophe an Umweltzerstörung und Ausbeutung. Und Offensichtlich ist das der Fall, also es bedarf einer Politischen Vereinigung die dafür sorgen kann diesem einen Riegel vor zu schieben. Es ist Unsinn zu versuchen auf Nationaler ebene etwas zu verbessern, das feuert den Kapitalismus nur noch mehr an an anderer Stelle.

    Es hilft also nicht weiter wenn wir unserer eigenen Wirtschaft grenzen setzen und Andere davon profitieren. Die Umwelt braucht dringend globale Regeln, diese schränken das Wachstum auf kosten von Umwelt auch ein und damit auch das Bevölkerungswachstum.

    Wachstum darf nur auf Technologie basieren also auf Fortschritt und nicht auf Quantität die Ressourcen belastet.

    Das bedeutet auch konkret das die Erd-Bevölkerung nicht mehr wachsen dürfte. Bisheriges Wachstum beruht überwiegend auf der wachsenden Anzahl an Menschen. Die Nachfrage ist also unendlich groß was eine Quantität antreibt auf kosten der Umwelt.

    Damit werden Produkte auch Teurer also würde das "Teilen" (Shareing) für viele interessant.

    Ist natürlich alles nur sehr oberflächlich, daher auch nicht als Theorie anzusehen sondern eher als Gedankenhaufen der sich alle 10 Minuten ändert. Meist fallen mir in der Nacht viele Änderungen ein, was ich für einen Müll geschrieben hab. Sehr unstrukturiert leider, da fehlt mir etwas die Geduld das zu ordnen und zu verbessern.
    Wer auch seine Gedanken loswerden will darf sich dem gerne anschließen. Verschiedene Ansichten helfen da auch.
     
  2. 16. Januar 2015
    Zuletzt bearbeitet: 16. Januar 2015
    AW: Die Anarchie des Kapitalismus

    Man sollte hinzufügen, dass sich der Markt teilweise selbst reguliert.
    Man muss unterscheiden zwischen Monopol, Polypol und Oligopol.

    In einer freien Marktwirtschaft, also in einem Polypol, reguliert sich der Markt hin zum sog. Marktgleichgewicht.
    Das Marktgleichgewicht wiederrum basiert auf Angebot und Nachfrage.
    In diesem Markt herrscht eine starke Unternehmens-Konkurrenz, die dazu führt, dass Produkte besser werden und Mensch und Natur stärker belastet werden, aufgrund der sog. elastischen Nachfrage.
    Elastisch bedeutet, dass sich in diesem Fall die Angebots-Nachfrage jederzeit ändern kann.
    Wird Produkt A teurer, wechselt der Konsument zu Produkt B.

    Es kann aber auch dazu führen, dass die Umwelt und der Mensch weniger belastet werden.
    Findet der Konsument, dass Produkt C, aufgrund von umweltschonender Produktion, ihm besser gefällt, dann wechselt er zu Produkt C.


    Ein Beispiel für ein Monopol und einer unelastischen Nachfrage sind z.B. Medikamente bzw. die Pharmaindustrie.
    Im Vergleich zum Polypol, gibt es hier nur sehr wenig oder gar nur einen Produzenten.
    Egal wie sich der Preis verändert, die Nachfrage ist dennoch unverändert, denn Menschen brauchen diese Medikamente.
    Die Nachfrage ist also unelastisch.
    Wird Produkt A teurer, muss der Konsument es trotzdem kaufen, weil es ein Produkt B nicht gibt.

    Ein anderes Beispiel für eine unelastische Nachfrage im Monopol, ist der Kraftstoff für Fahrzeuge.
    Die Menschen versuchen also diese unelastische Nachfrage zu modifizieren, mit z.B.,wie du oben auch geschrieben hast, Carsharing oder Mitfahrgelegenheiten etc.

    Das sind natürlich nur einfache Beispiele, aber so bekommt man einen kleinen Eindruck.


    Der Kapitalismus ist gut, denn dadurch wird der Fortschritt angekurbelt.
    Der Konsument fordert ständig neue oder verbesserte Produkte, bzw. der Produzent muss sein Produkt ständig weiter entwickeln, um konkurrenzfähig zu bleiben.
    Dadurch wird natürlich aber auch die Ausbeutung größer, egal ob Mensch oder Natur.
    Jedoch hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass es vielen Konsumenten nicht mehr egal ist, wie das Produkt hergestellt wird.
    Eine erhöhte Transparenz würde der Natur und dem Menschen gut tun.
    In einigen Fällen, wie z.B. bei den Eiern durch die Herkunfts-Stempel, ist man auf einem guten Weg.
     
  3. 16. Januar 2015
    AW: Die Anarchie des Kapitalismus

    Hättest du das an den Anfang gesetzt, wäre ich beim ersten Überfliegen nicht ganz so verwirrt gewesen.

    Erst mal finde ich den Titel unpassend, oder ich verstehe ihn schlichtweg nicht. Anarchie des Kapitalismus soll bedeuten, dass der Kapitalismus zu wenig beherrschbar ist, bzw. diese Frage aufwerfen?

    Hier merke ich mal kurz an, dass "abschaffen" und "nicht abschaffen" nicht die einzigen zwei Möglichkeiten sind. Wie wäre es denn mit überwinden? Mit demokratischen Mitteln lässt sich so einiges bewirken - im Guten wie im Schlechten.

    Meinst du hier mit anarchisch gesetzlos? Meiner Meinung nach folgt der Kapitalismus eigenen Gesetzen und Reglementierung kann das nur bis zu einem gewissen (ziemlich geringen) Grad unterdrücken oder abschwächen - schau dir mal an wo wir stehen heute. Erneute Reparatur durch Umverteilung von oben nach unten und den ganzen Terz wieder von vorn während immer mehr wertfreie Bereiche der kapitalistischen Verwertungskette anfallen, Natur, Umwelt und Mensch ausgebeutet werden? Finde ich keine gute Idee.
     
  4. 16. Januar 2015
    Zuletzt bearbeitet: 16. Januar 2015
    AW: Die Anarchie des Kapitalismus

    Der Titel ist je nach dem wie man ihn liest ein Paradoxum, denn Anarchie bedeutet ja das es keine aktive Herrschaft gibt, der Mensch herrscht also über sich selbst. Der Kapitalismus wird von niemandem beherrscht, er folgt schlicht der Eigenschaften des Menschen. Kapitalismus beschreibt also eigentlich kein System sondern ein Gesellschaftliches verhalten. Deshalb kann Kapitalismus auch innerhalb von Systemen vorhanden sein, sowohl demokratisch als auch nicht.

    Der Kapitalismus ist ein Werkzeug, das entsteht also aus einer gegebenen Situation ohne Regeln. Kapitalismus ist eine Methode die der Mensch entwickelt hat, es sagt nichts anderes aus, als das ein Mensch versucht sich Besitz anzueignen damit er gut Versorgt und Abgesichert ist und damit seine Familie also seine Nachfolger sich besser durchsetzen können. Das ist in etwa wie die Erfindung des Faustkeils, ein Werkzeug das den der fähig ist es zu Nutzen bzw der es hat, einen Vorteil verschafft nicht nur persönlich sondern auch in der Gruppe und das führt zu einem Ungleichgewicht. (Unsinn)

    Besitz ist also Grundlage für Kapitalismus - ein Faustkeil oder ein Feuerstein ist Besitz (auch Geistiges Kapital ist Besitz) - den kann ich entweder Teilen mit der Gruppe so das es keinen persönlichen Besitz gibt oder ich nutze ihn für mich selbst um in der Gruppe Vorteile zu haben, so entsteht auch etwas Macht, denn der Einfluss und die Wichtigkeit dieser Besitztümer in der Gruppe sind offensichtlich. Auf Frauen wirkt das immer gut, sie fühlen sich von Macht angezogen wie im Tierreich.

    Heute ist es eben viel extremer und die Unterschiede sind nicht so klein wie früher, man könnte also auch von einer Kapitalen Eskalation sprechen weil der Kapitalismus von niemandem Eingeschränkt wird, die Politik hat sich erst viel später entwickelt, den Kapitalismus gibt es schon deutlich länger und deshalb fällt es schwer diesen zu beherrschen. Findige Tüftler haben sich dann etwas ausgedacht, womit sie sich über den Kapitalismus stellen können eine Methode die durch Angst macht ausüben kann, die Religion. Angst ist eine noch stärkere Methode als Kapitalismus deshalb fällt es Königen (also Kapitalisten) schwer (ja ich rede immer vom Mittelalter und von früher ^^) sich dagegen Durchzusetzen so gelang es der Religion durch Angst, die Weltlichen zu schwächen.
    Das haben die Könige eingesehen und sich deshalb mit der Religion zusammengetan, eine Win-Win Situation. Das Kapital ermöglicht starke Waffen und die Religion dient als Moralpeitsche. Diese Kombination eignet sich perfekt zum Regieren. (reine Theorie)

    Und das ganze gab es schon mehrmals, noch früher. Wir erinnern uns an die Pyramiden.

    Die Religion sollte dabei eigentlich die Kapitalisten entmachten die oft skrupellos und brutal waren, das ging aber nach hinten los und so haben sich auch Kapitalisten an die spitze der Religionsführung gesetzt und dieses Instrument übernommen.

    Das ganze wäre kein Problem wenn die "Führer" entsprechend Selbstlos und Ideal wären, aber das gibt es halt nicht deshalb besteht immer die Gefahr eines Missbrauchs. Deshalb wurde wieder von findigen Tüftlern ein Instrument entworfen das den Menschen vor sich selbst schützen soll. Die Demokratie.

    Problem dabei, die Demokratie muss grundlegend vertreten werden und jeder muss davon überzeugt sein das diese Form von Macht nur dann wirkungsvoll ist wenn die komplette Gesellschaft daran teil nimmt.

    Dies Entscheidungskraft aller funktioniert aber nur dann gut, wenn jeder entsprechend Aufgeklärt ist oder ein gutes Vertrauen besteht. Wird die Gesellschaft und die Strukturen immer komplexer, gibt es nur wenige die das verstehen und diesen wird vertraut oder nicht. Zerbricht das Vertrauen und es besteht keine Wissensbasis um die Probleme zu verstehen, dann wird ggf. nach Populismus entschieden.

    Das bedeutet doch, das bei Problemen mit der Demokratie, eine Kluft entstanden ist durch eine extrem schnelle Entwickelung die nur wenige oder keiner nachvollziehen kann. Zwar profitieren alle vom Fortschritt aber kaum einer versteht noch was eigentlich los ist.

    Was bedeutet das die Demokratie dort ihre schwächen hat. Also wir haben zu viel Komplexität die der Einzelne nicht mehr durchschauen kann. Diese Komplexität kann aber auch nicht weniger werden, weil wir uns ja entwickeln wollen. Es bedarf also einer Methode wie wir das in den Griff bekommen. Denn mit Bildung alleine ist zwar schon ein guter Schritt getan, aber das wird nicht ausreichen, denn selbst hochgebildete Menschen können als Einzelne nur bestimmte Fachbereiche abdecken und die anderen ggf. zwar noch grob Nachvollziehen, aber sind dort auch auf Vertrauen angewiesen.

    Es muss also sichergestellt sein das "Experten" für andere Verifizierbar sind. Denn diese Lücke des Vertrauensbruchs wird genutzt um die Menschen zu verwirren und ihnen "Glauben" als Lösung unter zu jubeln.(Ergänzung) Politiker haben deshalb Berater weil sie keine Experten sind, wichtig wäre evtl. festzustellen von wem diese Beraten werden, da hier mit Sicherheit auch eine gewisse Lobby sich einschleichen kann.

    Um eine Demokratie zu stürzen ist es also das Ziel, einen Vertrauensbruch zu erzeugen in dem man die Experten ggf. als Lügner hinstellt. Und der Bürger kann nicht nachvollziehen ob das stimmt oder nicht, aber weil ein Experte auch mal Fehler macht nutzt man einen Fehler um die Glaubhaftigkeit damit pauschal zu ruinieren, was natürlich völliger Blödsinn ist. (Gab es auch schon häufiger in der Geschichte, erinnern wir uns nur an die Kirche)


    Genau so ist es, die Eigenschaften sind nicht weg selbst wenn das Kapital rückverteilt wird, wie auch immer - läuft das Prinzip immer weiter. Selbst ein Crash ist nichts anderes als eine Rückverteilung. Und ohne geht es nicht, also der Kapitalismus muss auch zwangsweise Sozial sein bzw so viel Abwerfen das es weiter läuft. Wirft er zu wenig ab, funktioniert irgend wann gar nichts mehr.

    Die Situation zeigt also das viel zu wenig Zurückgeflossen ist, also greifen Mechanismen ein, die das zwangsweise machen, was die Politik vorher nicht regeln konnte.


    Das gute ist, je mehr ich darüber Schreibe, desto mehr wird mir irgend wie klar, dass der Inhalt irgendwie auch nicht so ganz befriedigend ist, also Unsinn dabei ist den ich fünf Minuten später vll gar nicht mehr so schreiben würde ^^. Hätte ich mehr Bildung in Sozialwissenschaft und Politik würden sich wohl viele Gedanken erübrigen. Deshalb lässt sich der naturwissenschaftliche Selbsterklärungs-Versuch nicht verstecken.
     
  5. 16. Januar 2015
    AW: Die Anarchie des Kapitalismus

    @raid-rush:
    Da geht einiges durcheinander. Ich würde dir empfehlen einige Texte zu Ökonomie vor dem Kapitalismus, Entstehung des Kapitalismus und sowas zu lesen. Man merkt sehr deutlich bei dir, wie du heutige Prinzipien auf die Vergangenheit projizierst. Für den Fehler sind viele anfällig.

    Ein Faustkeil hat wirklich nix mit Kapitalismus am Hut. Du musst unterscheiden zwischen Besitz und Eigentum. Besitzer einer Wohnung ist der Mieter. Eigentümer ist der Vermieter. Ein Faustkeil war Besitz, aber kein Eigentum und erst Eigentum, genauer Privateigentum, hat etwas mit Kapitalismus zu tun. Privateigentum ist ein Rechtsverhältnis, dessen Inhalt die Möglichkeit des absoluten Ausschlusses Dritter von der Verfügung über eine Sache ist. Und das ist jünger als man denkt. Frühere Gesellschaften basierten auf Besitz, "das heißt die durch Sitte oder Herrschaft angewiesene Nutzung materieller Güter" (Heinsohn/Steiger 2002) Archaische Gesellschaften waren vielfältig, aber der moderne Begriff des Privateigentums ist durchgängig untauglich. Einfache persönliche Gegenstände gehörten so eng zur Person wie der Körper. Zugang zu Boden und Austausch wird durch verschiedenste Traditionen, soziale und religiöse Bindungen geregelt. Für die Inuits gilt z.B.: "Eigentum ist begrenzt durch die Notwendigkeit des Gebrauchs. Wer eine Sache nicht braucht, muß der Bitte eines anderen entsprechen, sie ihm zu leihen. Damit verliert er nach der Vorstellung der Eskimo auch schon einiges von seinem Eigentum. Denn wenn der andere die Sache beschädigt oder verliert, gibt es keinen Anspruch auf Ersatz" (Wesel 1985: 123).
    Auch in der griechischen Antike "findet sich, soweit es bekannt ist, keine klare juristische Definition von ‘Besitz’ oder ‘Eigentum’." (Maissen 1998: 70) Wirtschaft war damals keine eigene Sphäre, sondern Hauswirtschaft. Erst das späte römische Recht macht die Unterscheidung zwischen Eigentum und Besitz. Eigentum ist aber nur an mobilen, materiellen Gütern möglich, mit vielen Bedingungen versehen und es dominierten Religion und Verwandtschaft als Strukturprinzipien. Im "dunklen" Mittelalter wird der Eigentumsbegriff sogar wieder unklarer. Leibeigene müssen Naturalabgaben leisten und Landwirtschaft wird kollektiv betrieben.

    Das abstrakte Privateigentum entsteht erst zusammen mit dem Kapitalismus, also einer Wirtschaft in der Warenproduktion die dominierende(!) Wirtschaftsform ist, in der auch die Arbeitskraft zur Ware wird und damit der "doppelt freie Lohnarbeiter" (Marx) entsteht - frei von persönlicher Abhängigkeit und frei von Produktionsmitteln. Dementsprechend gab es früher nur Produktionsmittel (stofflicher Inhalt) und kein Kapital (gesellschaftliche Form). Kapital meint, dass Geld in Arbeit & Prod.mittel investiert wird, um es zu vermehren.
    Diese Vermehrung der Vermehrung willen war früher undenkbar, worauf die weit verbreitete Nullsummentheorie des Reichtums verweist. Die Gütermenge sei demnach nicht substantiell vermehrbar. Selbst bei John Locke (1632-1704), der in Zeiten des Frühkapitalismus die Begründung des bürgerlichen Eigentumsbegriffs liefert, findet sich anfangs noch die Nullsummentheorie.

    Soweit erst mal zur Geschichte des Eigentums. Wen das genauer interessiert, dem sei dieses Buch empfohlen, worauf dieser Beitrag im Wesentlichen basiert und das es mittlerweile kostenlos zum Download gibt:
    Sabine Nuss: Copyright & Copyriot - Aneignungskonflikte um geistiges Eigentum im informationellen Kapitalismus

    Zu Begründungstheorien von Eigentum lohnt sich Ingo Elbe:
    Privateigentum: »Tief im Wesen des Menschen« begründet? - Ein Vortrag von Ingo Elbe - YouTube
    Als Text: http://www.rote-ruhr-uni.com/cms/IMG/pdf/Elbe_Locke.pdf

    Heinsohn, Gunnar/ Steiger, Otto (2002): Eigentum, Zins und Geld: ungelöste Rätsel der Wirtschaftswissenschaft, Marburg: Metropolis
    Wesel, Uwe (1985): Frühformen des Rechts in vorstaatlichen Gesellschaften: Umrisse einer Frühgeschichte des Rechts bei Sammlern und Jägern und akephalen Ackerbauern und Hirten, Frankfurt am Main: Suhrkamp
    Maissen, Thomas (1998): Eigentümer oder Bürger? Haushalt, Wirtschaft und Politik im antiken Athen und bei Aristoteles, in: Eigentumsrechte verpflichten: Individuum, Gesellschaft und die Institution Eigentum. Held, Martin/Nutzinger, Hans-Gerd (Hg.), S. 65-83. Frankfurt am Main: Campus
     
  6. 17. Januar 2015
    AW: Die Anarchie des Kapitalismus

    Da hast du recht, danke für die Aufklärung.
    Mit meiner Steinzeit bin ich Geistig nicht bis zu einer komplexeren Eigentums/Besitz Regelung gekommen. Deshalb blieb wohl auch alles relativ banal im Mittelalter.

    Einen Großteil hab ich auch entfernt weil mir hinterher aufgefallen ist, dass es so nicht sein kann, Kapitalismus spielt sich ja auch viel in den Köpfen und auf soziologischer Ebene ab.

    Es ist eher eine Lebenseinstellung und das System (Gesetze,Regelungen) wurde erst danach dazu konstruiert, was vermutlich auch noch zu einer stärkeren Ausprägung geführt hat.

    Daher bedarf es wohl erst einer gesellschaftlichen Überzeugung das im Eigentum(recht) usw grundsätzlich etwas geändert werden könnte. Ich bezweifle allerdings das Großteile das als Lösung sehen oder möchten. Gründe gibt es viele, Vorteile und Nachteile.
    Prinzipiell lassen sich auch sozialverträglichere Lösungen finden ohne das eine (komplette) Enteignung nötig ist.

    Ich sehe auch nicht das Problem bei kleinem Eigentum, ich denke das ist erst ein Problem wenn es zu groß wird. Auch für die Wirtschaft stellen große Konzerne ein Problem da, sie sind weniger flexibel und dürfen nicht Pleite gehen. Gibt es viele kleine Betriebe, dann ist es kein Problem wenn einer Hops geht weil die Jobs können bei den Anderen aufgefangen werden und es gibt mehr Wettbewerb (sofern es keine Absprache gibt).

    Andererseits können nur große Konzerne genug Kapital aufbringen um extreme Forschungsaufwand zu betreiben oder rießige Maschinen Produzieren. Das würde aber auch funktionieren wenn dafür eine Gemeinschaftsforschung von vielen Firmen betrieben würde + Staat und das Wissen und die Ergebnisse/Patente würden allen Firmen die sich beteiligen übergeben. (gibt es sogar)

    Eigentlich liegt es dann nahe das diese Firmen auch fusionieren zu einem Konzern und da liegt wohl der Ansatz der verpasst wurde. Jetzt Konzerne zu "zerschlagen" in kleine Firmen ist natürlich möglich aber mit erheblichen Risiken verbunden.

    Ist aber wohl auch wieder nicht so ganz das wahre, weil heute gibt es viele Eigentümer/Gesellschafter durch das AG Recht was im Prinzip eine Demokratie beinhaltet. Denn die AG muss sich grob nach den Vorstellungen der Eigner richten, nur dumm dabei ist dass es denen nur ums Geld geht. Also die eigentlich gute Idee, geht nach hinten los... Das funktioniert wohl nur wenn die Eigner persönlich mit dem Unternehmen verbunden sind. Familienunternehmen sind "näher" dran am geschehen und mehr verbunden, deshalb dürften die auch Langfristig stabiler sein, sofern die Konkurrenz in Asien nicht für den halben Preis produziert. Ein Schutz der eigenen Wirtschaft ist also wichtig, die EU hat vermutlich zu wenig dafür getan und zugleich dafür gesorgt das die Wettbewerbsfähigkeit durch gesteigerte Kosten (Bürokratie,Lohnnebenkosten...) abnimmt.

    Wie man an den Einfuhrumsatzsteuern sieht, wurde für diverse Produkte auch komplett aufgegeben, weil in Europa niemals so etwas hergestellt wird aufgrund der hohen Kosten.

    Die Produktionskosten im Westen sind mit dem Lebensstandard (zu schnell) gestiegen und zugleich in Asien stagniert, das ist langfristig immer noch ein Problem.

    Viele Arbeitsplätze in der Produktion stehen also weiterhin auf der "Roten Liste" der bedrohten Arten.
     
  7. 17. Januar 2015
    AW: Die Anarchie des Kapitalismus

    Ich empfehle mal wieder:
    Das Wirtschaftsgedöns interessiert mich weniger, aber mal so ganz kurz: Ist Komplettenteignung nötig? Dachte wir hätten schon einiges erreicht, wenn Produktionsmittel vergesellschaftet werden
    Wichtig imho zu Arbeitsplätzen noch: Bedingungsloses Grundeinkommen. Ansonsten sind wir immer gezwungen Arbeitsplätze zu schaffen, die wir prinzipiell nicht brauchen um Leute zu beschäftigen, die das gar nicht machen wollen und vielleicht super gut etwas anderes können, was sie nicht ausüben können oder was sich nicht vom Kapitalismus verwerten lässt usw. usf. Dass Grundeinkommen dafür sorgt, dass plötzlich keiner mehr arbeiten will, halte ich für eine Mär - vor allem bei den Deutschen! Und die paar Faulenzer muss die Gesellschaft tragen. Wir haben auch Geld für reiche Faulenzer.
     
  8. 17. Januar 2015
    AW: Die Anarchie des Kapitalismus

    Was die Lösungsversuche angeht: Wir sind uns einig, dass die Macht von großen Konzernen ein Problem ist. Ich sehe auch kleine kapitalistische Betriebe als problematisch an. Alternativen für letztere könnten Formen wie die 'kommunalen Kooperativen' in Venezuela sein, also gesellschaftliches Eigentum unter basisdemokratischer, direkter Verwaltung der örtlichen Rätestrukturen zusammen mit den Beschäftigten. Das ist aber sicher nur eine Möglichkeit unter vielen und als Problem eher nachrangig.
    Das Problem ist, dass große Wirtschaftseinheiten in vielen Bereichen aufgrund der stofflichen Anforderungen der Produktion die beste Lösung sind, weil sie Skalen- und Verbundeffekte ausnutzen können und sich damit schnell auf dem Markt durchsetzen. Ich würde dir allerdings widersprechen, dass es eine langfristige Tendenz zur Monopolisierung gäbe. Es war schon immer so, dass es wirkliche Konkurrenz der Vielen nur in Randbereichen gab. Wenn neue Märkte entstehen wiederholt sich der Konzentrationsprozess, siehe Google & Facebook.

    Aus dem Buch "Der Sieg des Kapitals" (als Ebook verfügbar) von Ulrike Herrmann (TAZ), wo sie u.a. sehr gut lesbar die Entstehung des Kapitalismus erklärt:
    "Den Großkonzernen ist es gelungen, den Markt seit mehr als 100 Jahren zu zementieren. Von den DAX-Unternehmen stammen fast alle aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Die einzige echte Ausnahme ist der Softwarekonzern SAP, der erst 1972 gegründet wurde. Diese bemerkenswerte Kontinuität bei den führenden Aktiengesellschaften zeigt, dass gegen ihre schiere Größe niemand mehr ankommt. Ob Stahl, Autos, Chemie oder Pharma: Diese Märkte sind weitgehend geschlossen und für Neulinge nicht mehr zu knacken.
    Wie sehr die bundesdeutsche Wirtschaft konzentriert ist, lässt sich auch an einer einzigen trockenen Zahl erkennen, die sich im neuesten Statistischen Jahrbuch findet: »Weniger als ein Prozent der größten Unternehmen erwirtschafteten 2009 knapp 65 Prozent des Umsatzes.«9 Dies ist übrigens in den anderen westlichen Ländern genauso. (...) Es sind die kleinen Selbständigen, die sich im gnadenlosen Wettbewerb behaupten müssen. Ob Handwerker, Friseure, Gastwirte, Architekten, kleine Ladenbesitzer oder die Betreiber einer Reinigung – sie alle müssen sich der Konkurrenz stellen. (...) Aber in diesen Minifirmen findet nur ein Bruchteil der eigentlichen Wertschöpfung statt."


    Die Forderung viele linksradikaler, libertärer Parteien lautete daher immer wieder und bis heute: Nicht bloße Verstaatlichung bis zur Pommesbude oder gar Zahnbürste, sondern Vergesellschaftung von Schlüsselindustrien. Das bedeutet die formale Verstaatlichung in Kombination mit weitgehender Arbeiterkontrolle und je nach Kontext weiteren Formen der Mitbestimmung durch die Bevölkerung. Damit könnte man relativ leicht die Macht des Kapitals brechen, ohne sofort eine Gesamtlösung für alle kapitalistischen Kleinstmärkte haben zu müssen. Das wurde in Deutschland während der Revolution 1918/19 im Rätekongress sogar mit großer Mehrheit beschlossen, dann aber von der SPD verhindert.
     
  9. 19. Januar 2015
    AW: Die Anarchie des Kapitalismus

    Im Detail würde ich das noch etwas anders sehen, aber generell spricht nichts gegen eine Beteiligung durch Beschäftigte oder die Kommune, allerdings halte ich die "Basisdemokratie" für einen Fehler, denn die Beteiligten sind keine Exprten und können evtl. Folgen nicht abschätzen, deshalb ist es wichtig das diese ihr Vertrauen demokratisch an einen "Rat" weitergeben, dieser entscheidet dann. Das geht auch deutlich schneller und effizienter. Eine Geschäftsführung muss also Entscheidungen schnell und flexibel treffen können, das muss sichergestellt sein. Also eine komplette Gleichstellung in einem Unternehmen das funktioniert höchstens in einer Wäscherei aber nicht in einem komplexerem Betrieb. Wichtig ist eher, das keine Dritten entscheiden wie in einer AG wo es nur ums Geld geht, sondern die direkt Beteiligten und davon abhängigen Menschen, denn diese entscheiden zum Gunsten ihrer Firma und ihrer Bedürfnisse.
     
  10. 19. Januar 2015
    AW: Die Anarchie des Kapitalismus

    Also bei diesen Texten möchte ich mal 2 Punkte hervorheben die dazu beitragen sollen alles zu vereinfachen. Zumindest meiner Meinung nach.

    Punkt 1:
    Intelligenz

    Punkt 2:
    Gewalt

    Zu Intelligenz:
    Es gibt meiner Überzeugung nach keine Überdurchschnittlichen Menschen, egal in welcher Form. Was es gibt ist natürlich Erfahrung und damit einhergehend Spezialisierung. Aber diese Spezialisierung vollbringt nichts großartiges oder schwieriges, sondern nur etwas unübersichtliches. Wenn ich mich in meinem Revier auskenne kann ich Nichtkennern die sich in meinem Revier bewegen möchten leicht Gutes oder Schlechtes tun. Je größer mein Revier ist um so leichter kann ich ihnen gutes Tun, je unübersichtlicher, um so leichter kann ich ihnen Böses tun.

    Zu Gewalt:
    Gewalt ist eine Notwendigkeit des Überlebens, also sehr einfach zu verstehen und auch zu Handhaben. Ich kann mich leicht dazu überwinden gegen einen Bären Gewalt anzuwenden, wenn er mir keine Wahl läßt, jetzt mal meine Chancen außen vor. Wenn es um Nahrung geht und der Hunger es so will sollte es bei keinem Menschen ein Problem darstellen ein Tier zu töten um es dann zu essen.

    Gewalt gegenüber meines gleichem ist aber eine schwierige Sache, zumindest für mich, einem Deutscher, Jahrgang 72, der mit bestimmten Werten sozialisiert worden ist. Und das wird wohl 95% oder 99% der Deutschen so gehen. Gewalt gegenüber Afrikanern fällt mir da schon leichter, und nein, ich praktiziere diese in keiner Form aber verhindere diese auch nicht.

    Wahrscheinlich wurde eine Gruppe von Menschen eines Tages dazu getrieben Gewalt gegen ihres gleichen anzuwenden, diese Gruppe erkannte das darin ein Vorteil liegen konnte. Menschen lassen sich leicht Jagen, am einfachsten wenn es diese nicht erwarten. Ich möchte das hier in keiner Weise moralisch Werten, denn wenn die Notwendigkeit dazu bestehen sollte traue ich mir und jedem anderem das auch zu.

    Aus diesen Punkten ziehe ich den Schluß:

    Wir werden von einer Gruppe Menschenfressern fremdbestimmt die sehr weit rum gekommen sind.

    Um diese These zu stützen verweise ich auf den Ritus des Menschenopfer und ich glaube das die Finanzkrise 2008 sich im speziellem nur aus einem Grund auf diese Art Entwickelt hat, stark vereinfachtes Mahnwesen, sprich die kinderleichte Verwaltung von Außenständen. Vielleicht war SAP/R3 schuld. Das Geld wurde über Kredite schaufelweise unter die Leute gebracht und es stand außer Zweifel das die dafür notwendige Verwaltung leicht zu Handhaben war. Diese Entwicklung nahm ihren Lauf nach der Dotcom Blase, in der die IT einen wirklich großen Schritt nach vorne gemacht hat, speziell im quantitativem Sinne.

    Speziell zum Kapitalismus und der Anarchie:
    Ich halte das alles für sehr Gewalt gesteuert, die Demokratie der Griechen baute nach meinen Quellen auf Sklavenhaltung. Die Griechen waren ein ziemlich geiles Volk, nach dem was man so hört. Sie brachten uns viel Kultur, aber ihre Gewalttätigkeit ist, glaube ich, auch Legendär. Jüngere Beispiele sind für mich die Mafia und die Hells Angels. Abgaben Zwang durch Gewalt, schätze das dieses Prinzip 90% ihres Umsatzes aus macht. Was altes Geld angeht, die Gewalt die von diesem ausgeht nehmen wir vielleicht gar nicht mehr war. Das halte ich für sehr wahrscheinlich, wir sind bestimmt schon in der 10. Generation daran gewöhnt Abgaben zu leisten. Das muss wohl so sein, ohne Arbeit geht ja nicht, oder?

    Kapitalismus ist halt eine sehr moderne Form der Abgaben Verwaltung.

    Aber, es kann ja nicht alles schlecht sein. Wir können riesige Kreuzfahrt und Container Schiffe bauen. Haben das Internet und in der Raumfahrt steht mit Space X und Virgin Galactic auch gerade eine Potenzierung an. Jetzt vom Gesundheitswesen und der Unterhaltungsindustrie gar nicht erst anzufangen.

    Für mich sind im Moment in meinem Leben 2 Punkte herausragend:

    1.
    Ich glaube die Elite hat sich in einem wildem Mob verwandelt der gerade Amok läuft. Aber vielleicht war sie auch nie etwas anderes. Und weil es die Elite ist gibt es nicht was Kontrollierend eingreifen kann. Leider hält mich diese Einschätzung nicht davon ab zu denken: Geil, wenn man bei dieser Party mitmachen könnte.

    2.
    Selbstverbesserung, sich das erschließen eigener Reviere und Erfahrungen sammeln ist in diesen Zeiten wohl noch nie so einfach gewesen, hoffen wir das es noch eine Weile so bleibt. Ich werde diesen Weg gehen auch wenn es einiges von mir abverlangt. Und F U C K I N G, ich bin so übel spät dran...
     
  11. 29. Januar 2015
    AW: Die Anarchie des Kapitalismus

    Die Schlussfolgerungen zu den Punkten (Gewalt und Intelligenz) kann ich nicht oder nur teilweise nachvollziehen. Dennoch ist es interessant eine andere persönliche Folgerung/Meinung zu lesen.


    Zum Kapitalismusproblem:
    Eine einfache Lösung wäre doch, wenn es eine Grenze für Aktiv-Vermögen gibt.

    Alles überschüssige Vermögen der Superreichen, kommt in den IWF (Internationaler Währung Fonds) - aber es soll keine Enteignung sein, dort gibt es halt ein Ranking so wie "Hall of Fame". Das Geld wird an die Staaten verteilt als Unterstützung eines globalen Finanzausgleichs. Auch Staaten die Handelsüberschüsse erzielen müssen Anteile dort einzahlen.

    Damit wäre der Kreislauf geschlossen und das Problem der Schulden gelöst.

    Und der Kapitalismus wird erkennen das es nur so dauerhaft funktionieren kann, die Welt ist jetzt an einem Punkt, an dem Handel und Wirtschaft von Jedem abhängt. Das ist eine super Sache, denn so darf es keinem wirklich schlecht gehen der in dem Handelskreis drin ist, weil jeder andere davon auch abhängt. Die globale Handelsabhängigkeit führt also dazu, das niemand einem anderen Schaden kann ohne sich selbst zu Schaden, das bedeutet auch das Länder mit Außenhandelsüberschüssen wie Deutschland zwangsweise Finanzausgleich machen müssen irgend wann, weil sonst Schlägt das wieder zurück. (China kauft daher massenhaft Staatsanleihen um die Länder zu finanzieren, die an China Außenhandelsdefizite erleiden - dummerweise mit hohen Zinsen und dadurch entstehenden Schulden, und genau hier liegt das Problem - diese Praxis müsste geändert werden. Stattdessen müssten diese Länder in den IWF einzahlen bzw WELTANLEIHEN zu NULL Zinsen kaufen)

    Es gibt also gar keine andere Lösung als die Rückverteilung, nur wird diese von den Staaten derzeit über Umwege praktiziert. Sie Drucken einfach mehr Geld und verteilen es. Der große Nachteil an dieser Praxis ist, wenn Zinsen verlangt werden auf Schulden... das bedeutet Langfristig wird von der Rückverteilung ein sich durch ZinsesZins summiernder Berg abgeknappt der immer größer wird so das am Ende kaum noch etwas Rückfließt bzw immer mehr Geld gedruckt werden müsste.

    Folge ist eine Inflation auf die eine Währungsreform folgen muss. Das könnte man sich alles Ersparen mit der oben geschilderten Praxis. Dazu müssen aber erst mal alle wichtigen Länder mit Exportüberschuss sich so abhängig machen und zusammentun, damit dann ein solches Sozialsystem eingeführt werden kann.

    Die EU könnte ein Vorreiter werden. Produkte die überwiegend im EU-Binnenmarkt gehandelt werden müssen nicht durch Billiglohn konkurrieren, das ist nicht nötig. Also ist ein Mindestlohn möglich in gewissen Brachen und Bereichen. Das aber pauschal festlegen wäre richtig dumm, denn die Bereich die NICHT innerhalb der EU-Konkurrieren sondern mit USA und Asien gehen dadurch kaputt und das ist aber der wichtigste Punkt in der EU, das im Gesamten eine mindestens ausgeglichene Handelsbilanz da sein muss. Deshalb müssen Löhne stückweise und je nach Branche entwickelt werden. Die EU muss sich stärken und schützen und nicht selbstzerstören mit ideologischen Vorstellungen.
     
  12. 11. März 2015
    AW: Die Anarchie des Kapitalismus

    Ah raid-rush, schon lange wollte ich dir auf dieses Post antworten. Deine Vorgeschlagenen Maßnahmen sind so gut wie alle anderen Konzepte auch, nur das es für diese keine Notwendigkeit gibt, das ist der Haken. Natürlich ist die Notwendigkeit für dich gegeben und für mich und für die restlichen 95% der Bevölkerung, aber die Entscheider würden ihre Position nur schwächen wenn sie diesen nachgehen würden, wenn auch nicht viel.

    Ich habe mal so um 91' einen Text gelesen der behauptete das mit dem Zusammenbruch der UDSSR und des Kommunismus 89' auch der Westen und damit der Kapitalismus erledigt worden wäre, weil jetzt dem Kapitalismus das Gegengewicht fehlen würde. Ehrlich gesagt konnte ich den Ausführungen und Schlußfolgerungen des Autors nicht ganz folgen, aber jetzt kann ich wohl sagen das er Recht hatte.

    Es ist einleuchtend das der Kapitalismus nur darum so gut war (zu uns) weil der Kommunismus so böse war. Das prominenteste Beispiel ist wohl der Sputnik-Schock.

    Sputnikschock – Wikipedia

    Kurz erzählt:
    Die Sowjetunion schickt am 5. Oktober 1957 den ersten künstlichen Satelliten ins All. Und plötzlich bestand die Möglichkeit das der Kommunismus den Kapitalismus überholen könnte um in dann am Ende abzuschaffen. 4 Jahre später schaffte es auch noch Juri Gagarin als erste Mensch ins All. Also alle waren sehr Nervös darüber was die Zukunft so bringen wird, speziell natürlich die Eliten.

    Daraufhin gab es in den USA und Europa verstärkte Anstrengungen im Bildungsbereich. Das Schulgeld an den meisten Deutschen Gymnasien wurde im Schuljahr 58/59 abgeschafft. Das war damals klar das dieses kein Akt der Nächstenliebe war. Und es waren damals 15 bis 20,-DM, das war richtig viel Asche, glaub mir, ich hatte das mal ausgerechnet.

    Und kaum ist die Wende geschehen fangen die Deutschen Gymnasien an zu verrotten, sprich, nehmen immer Schüler auf, die Klassen werden immer größer und Unterrichtsausfälle häufen sich, kurz, das Niveau singt rapide. Aber wir wissen ja, Energie kann nicht verloren gehen sondern nur Transformiert werden. ;-)

    Seit der Wende 89' kommen dann plötzlich Privatschulen ganz groß in Mode, warum wohl?
    Entwicklung der Schülerzahlen | Privatschulen-Vergleich.de

    Es wird uns erst dann allen besser gehen, wenn die Chinesen so weit sind dem Westen Paroli zu bieten. Also haben wir noch eine Durststrecke von mindestens 10 Jahren vor uns, wahrscheinlich wohl eher 20. Aber ich glaube das wäre zu einfach Gedacht. I

    Fazit:
    Hilf dir selbst, so wird dir geholfen.
     
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