"Die Tage der Glühlampe sind gezählt"

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 12. Juni 2006 .

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  1. 12. Juni 2006
    "Die Tage der Glühlampe sind gezählt. Die Zukunft gehört den Leuchtdioden", sagt Uli Lemmer. Der 42-jährige Professor leitet das Lichttechnische Institut der Universität Karlsruhe (TH). Sein Spezialgebiet ist die Entwicklung neuer Lichtquellen. Vor allem in der LED sieht Lemmer ein enormes Potenzial. "LEDs werden die klassische Glühlampe bis 2020 weitgehend ersetzen", prophezeit der Lichtexperte. Die Karlsruher Wissenschaftler tüfteln zum Beispiel an einer Leuchttapete. "Noch ist das eine Vision", sagt Lemmer. In zehn bis 15 Jahren schätzt er, könnten Wände oder Decken mit hauchdünnen Folien ausgestattet werden. Sie werden aus organischen Leuchtdioden (OLED) bestehen.

    In Taschenlampen, Signalleuchten oder Autorückleuchten haben die winzigen Lichtquellen bereits ihren festen Platz. Seit die erste LED 1962 entwickelt wurde, erobern Leuchtdioden zunehmend den Alltag. Gegenüber herkömmlichen Lampen sind sie kleiner, energiesparender, unempfindlicher und langlebiger. Eine klassische Glühlampe hat eine Lebensdauer von etwa 1000 Stunden, eine LED leuchtet mehr als 50.000 Stunden. Der Nachteil: LEDs sind noch deutlich teurer. Auch bei der Leistungsfähigkeit können Leuchtdioden noch nicht mit Leuchtstofflampen mithalten. Aber das ist nur noch eine Frage der Zeit. Die Ingenieure und Physiker vom Karlsruher Lichtinstitut arbeiten eng mit Chemikern und Architekten zusammen.

    Ein Schwerpunkt der Karlsruher Forscher sind neue Scheinwerfer für Autos. "Mit LEDs ist in der Automobiltechnik vieles machbar, was bisher nicht möglich war", sagt Lemmer. Im Lichttechnischen Institut arbeiten die Forscher an einem Tagfahrlicht, das die Wahrnehmung des Autos für entgegenkommende Fahrer verbessert. "Denn das Abblendlicht ist auf die Nacht hin optimiert", erklärt Lemmer. Die Wissenschaftler arbeiten an Scheinwerfern, die eigenständig Verkehrssituationen erkennen können. Ob Tag oder Nacht, Stadt oder Autobahn – durch eine intelligente Steuerung sollen viele einzelne Leuchtdioden die Umgebung optimal ausleuchten.

    Auch bei der Innenraumbeleuchtung ergeben sich neue Perspektiven: "Menschen fühlen sich beim Autofahren wohler, wenn es nicht stockdunkel ist", erklärt der Lichtforscher. "Licht spielt bei der Steuerung des Biorhythmus eine entscheidende Rolle." Durch den gezielten Einsatz von LEDs können Innenräume wirkungsvoll ausgeleuchtet werden: Blaues Licht kann zur Unterdrückung der Müdigkeit eingesetzt werden, rötliches zur Entspannung. Ob im Auto oder in der Wohnung: "Das Farbspektrum bietet Freiheitsgrade, die noch viel zu selten genutzt werden", meint Lemmer. Besonders beim Wohnen sieht er Nachholbedarf: "Im Grunde schalten wir das Licht noch ein und aus wie zu Großmutters Zeiten." Nach seiner Einschätzung wird in naher Zukunft das Farbspektrum des Lichts für ein emotionaleres Wohnambiente genutzt. "In wenigen Jahren werden wir mit dem Schalter nicht nur die Helligkeit, sondern auch die Lichtfarben steuern."

    Die organischen Leuchtdioden versprechen nicht nur in der Beleuchtungstechnik eine große Zukunft. In der Medizintechnik können zum Beispiel mit Hilfe von OLEDs Chips für blitzschnelle Bluttests entwickelt werden. Lemmer und sein Team entwickeln auch Solarzellen weiter. Lemmer hofft, dass so in der Photovoltaik bald kostengünstig große Flächen beschichtet werden können: "Das könnte den regenerativen Energien zum Durchbruch verhelfen."

    In der Informationstechnologie sind organische Leuchtdioden auf dem Vormarsch. Bei den Displays für Handys, MP3-Playern, Autoradios oder Navigationssystemen sind OLEDs schon weit verbreitet. "Die Displayherstellung ist ein boomender Markt", weiß Lemmer. Die deutsche Industrie sei jedoch weit unter ihren Möglichkeiten geblieben. Führend seien Unternehmen aus Korea und Taiwan. "Und die greifen auf das Know-how der deutschen Forschung zurück", betont Lemmer.


    quelle: heise online
     
  2. 12. Juni 2006
    hmm naya wer sich einmal die Daten der Hochleistungs-LEDs von Lumiled anschaut, der findet schnell heraus, dass die recht schnell über 1W an Wärme produzieren, die abgeleitet werden wollen, denn diese LEDs vertragen in der günstigen Version eine Sperrschichttemperatur von max. 120C. Das führt dazu, dass die Kühlkörper um ein vielfaches grösser sind, als die Leuchten. Das schöne an Glühlampen ist, dass die gegenüber wärme sehr viel unkritischer sind.

    sHu
     
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