Ein Wohnmobil mieten und den Urlaub flexibel gestalten

Artikel von Tommy Weber am 25. Mai 2021 um 17:29 Uhr im Forum Urlaub und Reisen - Kategorie: Ratgeber & Wissen

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Ein Wohnmobil mieten und den Urlaub flexibel gestalten

25. Mai 2021     Kategorie: Ratgeber & Wissen
Camping ist im Trend, allein 2019 gab es in Deutschland mehr als 36 Millionen Übernachtungen auf Campingplätzen. Corona hat diesen Trend im vergangenen und auch in diesem Jahr noch weiter gesteigert, da Übernachtungen in Ferienhäusern, Ferienwohnungen und Hotels nicht möglich sind. Mit einem Wohnmobil wird der Urlaub flexibel, denn überall, wo es schön ist, kann ein Campingplatz aufgesucht und eine Pause eingelegt werden. In vielen Bundesländern ist das Übernachten auf den Campingplätzen unter Einhaltung der Hygienevorschriften wieder erlaubt und deshalb steigt auch die Nachfrage nach Wohnmobilen.

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Ein Wohnmobil mieten - was ist zu beachten?


Je nach Ausstattung und Komfort ist ein Wohnmobil eine teure Angelegenheit. Viele möchten den Urlaub auf dem Campingplatz zuerst ausprobieren und mieten daher ein Wohnmobil. Bevor es losgeht, müssen die Interessenten zunächst einmal herausfinden, welche Größenordnung das Wohnmobil haben soll. Wohnmobile mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen dürfen zwar mit einem Führerschein der Klasse B gefahren werden, der Vermieter des Wohnmobils kann aber verlangen, dass der Fahrer mindestens 21 Jahre alt ist. Bei Wohnmobilen mit mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht wird die Führerscheinklasse C1 verlangt und derjenige, der das Wohnmobil fährt, muss seit mindestens einem Jahr den Führerschein haben.

Was ist für Neulinge wichtig?
Alle, die das erste Mal ein Wohnmobil für den Urlaub mieten, sollten sich für ein eher schlankes oder kompaktes Modell entscheiden. Ideal ist ein sogenanntes Reisemobil, was auf einem Kastenwagen basiert. Trotzdem sollte die rollende Ferienwohnung ausreichend Platz und genügend Schlafplätze bieten. Diese Campervans sind laut ADAC schon für knapp 600 Euro pro Woche im Angebot, inklusive aller wichtigen Versicherungen. In Zeiten von Corona ist es empfehlenswert, sich vor der Anmeldung auf dem Campingplatz zu informieren, ob das Wohnmobil autark sein muss. Genauer gesagt, ob im Wohnmobil eine Küche, eine Dusche, eine Toilette sowie Tanks für Frisch- und Abwasser vorhanden sind. Es kann nämlich sein, dass die sanitären Anlagen aufgrund der Pandemie nicht geöffnet sind.

Die Routen genau planen
Wer noch nie mit einem Wohnmobil unterwegs war, sollte seine Route sehr genau planen, denn das Fahren eines Wohnmobils ist nicht mit dem Fahrverhalten eines PKW zu vergleichen. So muss beim Fahren ein deutlich größerer Abstand zu den anderen Autos eingehalten werden und wer in einen Tunnel fährt, sollte aus Sicherheitsgründen auf keinen Fall überholen. Fährt bei einem Überholmanöver das Wohnmobil neben einem LKW, dann kann ein sehr gefährlicher Unterdruck entstehen, der beide Fahrzeuge zueinander hinzieht. Bei der Planung der Routen sind breite und gut ausgebaute Straßen stets zu bevorzugen. Bergstraßen in Form von Serpentinen oder schmale Tunnel stellen schnell eine Herausforderung dar.

Übergabe und Kaution
Wurde das passende Wohnmobil zur Miete für die nächsten Ferien gefunden, sollten eine ausführliche Übergabe und Einweisung stattfinden. Für die Mieter heißt das: Sie machen sich sowohl mit der Küche als auch mit den sanitären Anlagen und der Gasanlage vertraut. Wer bei der Besichtigung Mängel entdeckt, ist gut beraten, sich diese vom Vermieter schriftlich dokumentieren zu lassen. Zu beachten sind außerdem die Öffnungszeiten der jeweiligen Vermietung. Einige verlangen eine „Servicegebühr“, wenn die Rücknahme oder die Übergabe an einem Samstag erfolgen. In den meisten Fällen verlangt der Vermieter des Wohnmobils eine Kaution, die zwischen 1000 und 2000 Euro liegen kann. Je nach Anbieter ist die Kaution entweder in bar oder per Kreditkarte zu hinterlegen.

Der Mietvertrag und das Beladen


Der Mietvertrag ist eine Art Legitimation für die Nutzung des Wohnmobils, was für Fahrten ins europäische Ausland von großer Bedeutung ist. Daher ist es sehr wichtig, diesen Vertrag stets dabei zu haben, ihn aber zugleich sicher und für Dritte unzugänglich aufzubewahren. Die Mieter des Wohnmobils sollten außerdem immer einen Tag vor und einen Tag danach einplanen. Diese Zeit wird benötigt, um in aller Ruhe einzuladen und nach der Reise alles wieder auszuladen. Als Neuling ein Wohnmobil richtig zu beladen, ist nicht so einfach. Als Faustregel gilt: Alles, was leicht ist, kommt in die oberen Schränke und alles, was schwer ist, wie beispielsweise Wasserkisten oder Konserven und Milchtüten, sollten unten stehen. Ideal ist es, die schwere Dinge zwischen den Achsen des Fahrzeugs unterzubringen.

Auf das Gesamtgewicht achten
Beim Beladen des Wohnmobils ist es sehr wichtig, auf das zulässige Gesamtgewicht zu achten, dazu gehört natürlich das Gewicht von allen, die mitfahren. Wie schnell das zulässige Gesamtgewicht erreicht wird, ist vielen, die Wohnmobil mieten, gar nicht klar. Der ADAC hat sich die unterschiedlichen Modelle und die Gewichtsfrage einmal näher angesehen. So kommt eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern samt Reisegepäck und Proviant schnell auf ein Gewicht von insgesamt 475 Kilogramm. Während bei einigen Modellen dieses Gewicht noch toleriert wurde, musste bei anderen Modellen kräftig abgespeckt werden. Der ADAC rät daher von sogenannten teilintegrierten Modellen ab, da diese zu wenig Reserven für die Zuladung haben. Bei der Anmietung sollte zudem auf das Getriebe und die Motorisierung geachtet werden, da beide die Reserven für die Zuladung arg beschränken können.

Dürfen Haustiere mitfahren?


Nicht jeder möchte seinen Hund in einer Tierpension oder bei Freunden abgeben, wenn es in die Ferien geht. Wenn der Hamster oder der Hund ebenfalls mit im Wohnmobil auf Reisen gehen sollen, muss so etwas mit dem Vermieter abgesprochen werden. Viele Vermieter verlangen bei Haustieren einen Aufpreis, da die Reinigung später umfangreicher ist und auch Beschädigungen wie beispielsweise Kratzer, nicht ganz ausgeschlossen sind. Einige Vermieter verlangen sogar, dass der Hund während der Reise in einer sicheren Transportbox untergebracht wird , was bei großen Tieren etwas schwierig wird. Übrigens erlauben nur wenige Vermieter von Wohnmobilen die Mitnahme von Katzen.

Welches Zubehör sollte das Wohnmobil haben?

Selbst wenn es vielleicht etwas teurer wird, aber ein Wohnmobil mit viel Zubehör zahlt sich immer aus. Ein Sonnensegel ist immer ein beliebtes Zubehör, ebenso wie ein Fahrradträger und ein CD-Player. Eine gefüllte Gasflasche sollte das Wohnmobil haben, ebenfalls sollte neben einer ausführlichen Bedienungsanleitung für das Wohnmobil noch ein Schlauch für die Befüllung des Wassertanks mit an Bord sein. Moderne Wohnmobile sind zudem mit Warnwesten, einem Erste-Hilfe-Kasten und einer Rückfahrkamera ausgestattet. Ist dann noch Zubehör für die Dusche und die Toilette vorhanden, steht einem entspannten, erholsamen und vor allem einem flexiblen Urlaub im gemieteten Wohnmobil nichts mehr im Wege.

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