Erneut tote Bundeswehrsoldaten in Afghanistan

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von locke der boss, 14. März 2007 .

  1. 14. März 2007
    noch mehr Bundeswehrsoldaten nach Afghanistan

    Ein Freund von mir ist beim Bund und er meinte das jetzt 3 neue Regimente ausgebildet werden um nach Afghanistan zu gehen und da ich zum Bund selber will und man heut zu tage net weiß ob man in den Krieg muss oder nicht, wollte ich nur frage ob jemand vllt was darüber bescheid weiß ?.....da im Fernsehen oder wo anderes davon noch nicht berichtet wurde.ich will ja net gleich nach meinen 9 Monaten dort hin da ich mich für 6 jahre gemeldet habe;( desweg würde ich mich freuen wenn jemand was darüber weiß und dann hier schreibt
     
  2. 14. März 2007
    AW: noch mehr Bundeswehrsoldaten nach Afghanistan

    Nach meiner Meinung finde ich es total beschissen. Manchmal wünsche ich mir, dass mein Land wie die Schweiz wäre! Wir hätten keine Anschlagsproblen etc. ! Meine Meinung dazu.
     
  3. 24. Juni 2009
    3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    Nachdem gestern erneut deutsche Soldaten in Afghanistan ums Leben gekommen sind, flammt erneut die Debatte darüber auf, ob die Bundeswehr dort Krieg führt oder nicht.

    Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung lehnt es bislang ab, beim ISAF-Einsatz in Afghanistan von einem Krieg zu sprechen. Dabei würde man verkennen, dass es in erster Linie um die militärische Absicherung des Wiederaufbaus des Landes gehe, sagte er. Auch die USA bekennten sich inzwischen zur vernetzten Strategie, zum kombinierten zivil-militärischen Einsatz. "Wir sind dort keine Besatzer", betonte Jung. Immerhin spricht er aber davon, dass die drei Soldaten dort "gefallen" seien, weil sie in einer Gefechtssituation ums Leben gekommen waren. Das Wort "Gefallene" verwendet er auch erst seit knapp einem Jahr.

    Eine klare Wortwahl fordert hingegen seit langem der Bundeswehrverband. Dessen Vorsitzender Ulrich Kirsch bekräftigte im Rundfunksender rbb: "Unsere Soldatinnen und Soldaten befinden sich nach ihrem Empfinden und dem Gefühl vor Ort im Krieg." Auch der Wehrbeauftragte Reinhold Robbe bemängelte, dass in der Öffentlichkeit noch immer verdrängt werde, dass die Bundeswehr am Hindukusch Krieg führe.Juristisch ist Jungs Position nach Aussage von Experten trotz allen Murrens in der Truppe durchaus korrekt. Denn die Regeln der modernen Kriegführung sind im Kriegsvölkerrecht festgelegt, das auf der Haager Landkriegsordnung und den Genfer Konventionen und ihren Zusatzprotokollen basiert. Die Abkommen enthalten neben Vorschriften zum Umgang mit Kriegsgefangenen, Zivilisten oder zur Behandlung Verwundeter auch Aussagen darüber, was eigentlich eine kriegführende Partei ist. Und danach kann es "bewaffnete internationale Konflikte", also Kriege, nur zwischen zwei Staaten oder zwischen einer Befreiungsbewegung und einer Kolonialmacht geben.


    quelle: http://www.tagesschau.de/inland/wasisteinkrieg100.html

    Ich finde,dass Jung nicht Recht hat8o .Die Soldaten dort erneuern zwar Infrastrukturen,Schulen und bilden Polizei aus,kämpfen aber trotzdem gegen Taliban und co. und sterben dabeiX( .
    Was steht dann im Brief,den die Familienangehörigen bekommen?Meier Meinung nach, sollte da stehen,dass Ihr Sohn ehrenvoll auf dem Schlachtfeld gefallen ist für die Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland ....im Krieg gegen den Terrorismus .

    executor226
     
  4. 24. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    Täusche ich mich oder hies es nicht, dass sie in ihrem Panzer "ertrunken" sind als sie in eine Art Fluss gerutscht sind? Da ist für mich das Wort Gefallen fehl am platz.
     
  5. 24. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    Ja ,da hast du Recht,aber Jung meint ja dass es kein Krieg sei:baby: .Diese 3 Soldaten wurden ja angegriffen durch die Taliban.Es sind ja schon einige deutsche Soldaten in Afghanistan getötet worden.8o Und das nicht durch ertrinken ,sondern durch Handfeuerwaffen.X(
     
  6. 24. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    ganz der meinung bin ich auch ...

    die sind weder im krieg, noch sind se gefallen...

    (ham sich wahrsch einfach verfahrn ^_^ (frau am steuer!?!?!?!?!?!?!?))


    €: und zu dem, sind nicht im krieg, seh ich genauso!!, Krieg is was anderes.., dann wärn shcon mehr gestorben

    MfG Devil
     
  7. 24. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    Ich frag mich sowieso täglich was wir dort überhaupt wollen.
    In Afrika gibts wesentlich schlimmere Verhältnisse und es interessiert uns nen scheiß dreck.
    Mir ist wirklich scheiß egal ,wie es denen in Afghanistan geht.

    Und unsere Jungs müssen für die deppen , die garnicht wollen das wir da sind , auch noch sterben.

    Naja

    Edit : ES IST KRIEG !
    Was denn sonst ?! Es sterben Soldaten! Oftmals durch Waffen bzw. Guerillia Angriffe.Was ist das denn dann sonst?
    Oder war der Vietnamkrieg auch kein Krieg?

    OMG

    Ha Ha , hoffentlich stirbst du bei nem Autounfall ,dann lach ich dich auch aus und leg dir danach nen Schild mit " Zu dumm zum fahren " auf dein Grab.

    Unfassbar was für ne hier manche von sich geben, mich würd mal interessieren,ob du immernoch so witzig und coooooool drauf wärst wenn mal dein Bruder oder dein Vadder im KRIEG fällt.
     
  8. 24. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    mein vadda würd nichmal zum bund gehn

    die leute, die in der heutigen zeit zum bund gehn, sollten wissen, was sie erwartet -.-"

    von daher ==> SELBST SCHULD!!!!1111111111111111

    außerdem, beton ich nochmals, das is kein krieg, sonst wär in jedem land krieg, wenn ma n bulle stirbt, das sind da unten ja nur aushilfsbullen, mehr net (warum deutschland das amchen muss, weiß ich auch nicht ..)

    MfG Devil
     
  9. 24. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    Wie bitte können die in ihrem TPz. Luchs ertrunken sein?
    Nicht umsonst gibt es 2 Seitentüren im Fahrerraum und eine Heckklappe.
    Zu der Debatte, ob wir dort in einem Krieg verwickelt sind oder nicht, sollte jeder selbst seine Antwort finden.
    Krieg oder Konflikt, oder Polizeiaktion.
     
  10. 24. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    du meinst fuchs? hmm keine ahnung ich dachte die wären durch den unfall selber verstorben, also aufprall keine ahnung vllt hat sich das teil überschlagen.

    naja beileid für die toten.

    sonst no comment...
     
  11. 24. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    was soll diese debatte eigentlich? will man sich wegen formalitäten streiten? klar, es ist kein krieg im konventionellen sinne; doch die soldaten sind umgeben von einem kriegsähnlichen szenario.
     
  12. 24. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    Die wurden mit einer Panzerabweh rakete beschossen, sind dann ausgewichen und dann hat sich ihr Fuchs Panzer wohl überschlagen.
    Das ist schon schrecklich. Aber was hier manche für Ansichten haben verstehe ich nicht. Allein xxxdevil.. anhand von deiner Rechtschreibung kann man ja schon auf dein Alter schließen und damit ist alles klar!

    Wir haben nunmal eine Bundeswehr, klar sind sich die Leute bewusst das sie auch im Ausland zum Einsatz kommen können. Und das ist auch gut so. Müssen ja schließlich unsere Verbündeten unterstützen und können nicht immer erwarten das uns andere helfen owbohl wir ihnen nie helfen. So ist das eben in der Politik.
     
  13. 24. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    Es ist leider kein Krieg in dem alten Sinne, sonst könnte man hinunter marschieren und die mit Stumpf und Stiel ausrotten und es wär Ende.
    Das, was dort unten stattfindet, dass ist die neue Generation des Krieges...
    Kavalleriekämpfe wie bei Medieval sind leider nicht mehr so ganz aktuell...

    Gegen Guerillas kannste du nun mal fast nix machen, es sei denn, man stellt wirklich alles auf den Kopf, dass geht aber da unten nicht...

    Schade, die drei sind für Deutschland gefallen und im Dienst für eine gute Sache...

    Zum Vorgang, sind angeblich beschossen worden, dann haben sie Unterstützung angefordert, vermutlich einer Rakete ausgewichen und dann haben sie den Panzer "kettoben" in den Wassergraben gesetzt --> dann ertrunken
     
  14. 24. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    Natürlich ist das ein Krieg, gut die Allgemeinheit nennt sowas "Terrorismus", nen Teil der Afghanen nennt das "Wir bomben die Besatzer ausm Land" und wissenschaftlich nennt man sowas asymetrische Kriegsführung.

    Das die nicht mehr aus ihrem gepanzerten Fahrzeug kamen, kann ich verstehn, möglicherweise warn sie ja bewusstlos (Fahrzeug hat sich ja wohl überschlagen [dadurch trägt man ja auch Verletzungen]), und ertranken dann.
    In Panik (Ich persönlich hätte Panik wenn ich beschossen würde, vorallem wenns mit Panzerabwehrwaffen geschieht) reagiert man ganz anders als man sonst reagieren könnte.

    Naja, was soll man sagen? Ich bin immernoch der Ansicht das die Amerikaner die ruhig alleine machen solln, das ist deren Krieg, und nicht unserer. Aber war ja schon immer so, die Amis verlegen ein Land und der Rest der Welt solls wieder aufbauen (oder man scheißt einfach drauf, wie in Somalia und Vietnam und man haut einfach so ab).

    Trotzdem sollte man den Soldaten, die im Kampf fallen, den ihnen gebührenden Respekt zollen, solange sie für etwas moralisch vertretbares gekämpft haben (z.b. fallen da auch die US Soldaten drunter die durch Vorspielung falscher Tatsachen im Irak kämpfen [es wurde ja behauptet das man durch den Irak und Saddam mit seine Massenvernichtungswaffen bedroht würde, damit man diesen Angriffskrieg durchziehen konnte, dazu übrigens meine Forderung: Bush nach Den Haag!])
     
  15. 24. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan


    Dein witz weiter oben war wirklich fehl am platz
    Diese leute waren so viel wichtiger und mutiger als du und du machst dich lustig über sie

    Dazu das es eine polizeiaktion sein soll , sind sie poliziesten oder soldaten ? fahren sie dort mit panzern oder kleinwagen ? werden sie mit pistolen und messern angegriffen oder mit raketen und autobomben ? und sind ihre gegenspieler nicht auch eine art armee ? nur um mal ein paar punkte zu nennen .

    Ich bin der meinung es ist krieg aber es ist nicht unser krieg ! wir haben dort nichts verloren und statt uns zu schützen ziehen wir noch mehr hass auf uns und dazu kommt noch das es nie aufhören wird . was denkt ihr wenn ein terrorist getötet wird , er wahr vll auch ein vater dessen kinder (die ja nun auch so denken wie er und die gleichen ansichten haben ) jetzt den mord an ihrem vater rächen wollen ?
    unsere sicherheit hier im inland funktioniert doch prima , haben wir doch gesehn und wir verschärfen sie ja auch dauernd und dieses defenzive verhalten zieht sicher wehniger hass auf sich !
     
  16. 24. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan



    WAS DIE DA WOLLEN

    Das müsst ihr den AMis fragen...

    >Das liegt doch klar auf der Hand so hat die USA gute drähte zu china und pakistan und kann die bessere kontroliieren....Indien ist eh unter usas hand...nur paki und china die sind immer so ne zwickmühle...

    Und durch diess ganze show mit 11 sep, und afg helfen und solche sachen, sind nun die usa da sehr gut im mittelpunkt und lassen und deutschen da verrotten...und was machen unsere oberen offiziere lassen sich da im feldpuff von demn franzoen eine verwühnen...und unsere männer sterben drauzen...meist sind das mannschafter...
     
  17. 24. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    kp was ma sich so aufregt.. wenn dort keine bundeswehrsoldaten sterben interessierts kein, aber auf einmal... es sind alles menschen egal wer stirbt..

    die berufssoldaten sollten wissen worauf sie sich einlassen...

    ist ein krisen gebiet und fertig, wenn die das selbst nich raffen selber schuld.
     
  18. 25. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    adda: hast du dich eigentlich schonmal etwas mit der materie beschäftigt ?
    du stellst es so dar, als hätte deutschland nichts von der partnerschaft ( die auch das beisein deutscher soldaten im afghanistan einschließt ) hätte ? deutschland ist in einem bündniss, und sollte jemals irgendwer etwas gegen deutschland tun sollen, egal in welchem sinne würde amerika genau so deutschland den rücken decken.

    es ist ein geben und nehmen und wenn ich mir überlege was amerika nach hitler für deutschland getan hat, dann sind diese verluste im afghanistan ( so traurig sie auch sind ), hinnehmbar.

    trozdem rest in peace an die gefallenen soldaten.
     
  19. 25. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    ich find es nicht traurig. jeder der da hingeht bekommt n schweine geld was der rest der brd zahlen darf für nichts und wieder nichts. zum glück bin ich nach 9 monaten bund rausgeflogen... ich seh es nicht ein wieso mein steuergeld dahin verschwendet werden soll aufbauhilfe zu leisten die eh fast keiner will. die amis hams kaputt gemacht. die amis ham dass öl geklaut. und wir dürfen es wieder aufbauen.
    kein deutsches blut für fremde interessen. so denke ich nun mal. jeder der nach afghanistan geht hat selber schuld wenn er von irgendwelchen uschämpfern übern haufen geschossen wird. persöhnliches pech. 99,9% der "soldaten" gehen eh nur wegen des geldes hin. 96 euro am tag gefahrenzulage + normalen sold...
     
  20. 26. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    ICh bin genau deiner Meinung hoffentlich ertrinkt der Typ auch.
    Die Soldaten sind gefallen. Mögen sie in Frieden Ruhen.
    Sogar ich als Türke bin traurig darüber das Deutsche Soldaten gefallen sind. Aber ihr Spasten macht euch einen Spass draus. Hammer
     
  21. 26. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    Ich sags nochmal. Wieso sagt ihr alle gefallen? Gefallen ist, wenn jemand durch Gewalt oder Waffen uä. umkommt. Die beiden sind ertrunken und nicht gefallen. Gefallen klingt für mich nach Heldenhaft, um dem ganzen Treiben da unten noch etwas "positives" zuzuschreiben.
     
  22. 26. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    darum spreche ich z.B. von gefallenen soldaten

    oder sind die amerikanischen soldaten die in der normandie am d day ertrunken sind auch keine gefallenen ? oder mariene soldaten die ertrinken weil ihr schiff versenkt wurde ?
     
  23. 26. Juni 2009
    AW: 3 tote bundeswehrsoldaten in afghanistan

    was ich irgendwie seltsam finde ist, dass die Bundeswehr Soldaten in Afghanistan nicht die Mittel die sie benötigen bekommen, weil es ja offiziell nicht als Krieg gilt und deshalb z.B keine Haubhitzen, Tornados mit Bewafffnung(nur zur Aufklärung), Panzer mit verstärkter Panzerung, etc... bekommen.

    Die Führungskräfte der Bundeswehr bemängeln das sehr, weil dadurch unnötig die Soldaten noch höherem Risiko ausgesetzt sind. Ich hab gelesen, da die Bundeswehr Soldaten keine Panzer mit verstärkter Panzerung bekommen, sie improvisieren mussten d.h sie haben Metallgitter an die Panzer gebaut um sie besser vor Granaten zu schützen, doch da das illegal ist, wurden diese auch wieder abmontiert und die Soldaten zu Recht gewiesen.

    Also ich find das alles ein Unding! Warum bekennen sie das nicht offiziell als Krieg an und geben unseren Soldaten, wenn sie schon in Afghanistan eingesetzt werden, auch die besten Mittel um sich notfalls verteidigen zu können und um länger zu überleben?
     
  24. 3. April 2010
    Drei Tote, mehrere Verletzte, die Truppe in Aufruhr: Eine konzertierte Aktion der Taliban hat die deutschen Einsatzkräfte in Afghanistan hart getroffen.

    Spoiler
    Es ist kurz nach 13 Uhr in Kunduz, als ein Sprecher mit leichtem Zittern in der Stimme Alarm im deutschen Camp durchgibt. Ein deutscher Trupp sei etwa fünf Kilometer westlich des deutschen Lagers unter Beschuss geraten, nahe dem Örtchen Isa Khel, unweit des Kunduz-Flusses, heißt es. Die Soldaten hätten das per Funk an die taktische Operationszentrale durchgegeben, mindestens ein Kamerad sei schwer verletzt.

    Damit ist es vorbei mit der Ruhe an diesem Freitag, dem einzigen Wochentag, an dem der Dienst etwas später beginnt - aus Rücksicht auf das islamische Freitagsgebet. Vorbei ist es mit der relativen Ruhe der vergangenen Wochen. Lange hatte es bei Patrouillen kaum Gefechte gegeben, keine Unfälle, keine größeren Vorfälle. Wenn man einmal von dem Kunduz-Untersuchungsausschuss im fernen Berlin absieht.

    Ausgerechnet am Karfreitag schrillt nun wieder der Alarm. Grund zur Sorge? "Warten wir's ab, bis wir mehr über die Lage erfahren", sagt ein Soldat. "Hoffen wir, dass sich das als kleiner Vorfall herausstellt."

    Seine Hoffnungen werden nicht erfüllt, es ist einer der schlimmsten Tage für die Bundeswehr in Kunduz seit Beginn des Einsatzes.

    Quälende Minuten der Ungewissheit

    Zwei amerikanische Hubschrauber vom Typ "Black Hawk" mit deutschen Rettungssanitätern an Bord heben kurz nach dem Alarm ab. Eine Maschine soll die Verletzten aufnehmen und ins Camp fliegen, der zweite Helikopter hat die Aufgabe, dem ersten Feuerschutz zu geben.

    Es vergehen quälende Minuten der Ungewissheit. Per Funk erreichen das Camp Meldungen über heftige Gefechte. Ein Fahrzeug der Bundeswehr sei beim Rückzug über eine Mine gefahren. Lag sie schon vorher dort? Oder haben die Taliban den deutschen Konvoi in eine Falle gelockt und die Sprengladung erst später gelegt?

    Am Flugplatz in Kunduz herrscht Hochbetrieb. Um 14.40 Uhr kehren die ersten beiden Helikopter zurück, Sanitäter stehen bereit und versorgen die Verletzten. Taliban haben auch die Maschinen beschossen. Es war schwierig, die Verwundeten zu retten. Inzwischen sind mehrere Hubschrauber im Einsatz, immer paarweise, es gibt Meldungen von mehreren Verletzten.

    Dann die schreckliche Gewissheit: Ein Soldat ist getötet worden.

    Die Attacke war offenbar von langer Hand geplant

    Im Laufe der nächsten zwei Stunden spricht sich im Camp herum, dass zwei weitere Männer getötet worden sind. Die traurige Bilanz des schlimmsten Kriegstages seit Monaten: drei Bundeswehrangehörige, gefallen bei den Kämpfen. Fünf Soldaten wurden verletzt, davon vier schwer, heißt es vor Ort. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam spricht am Freitagabend von insgesamt acht Verletzten. Drei weitere Soldaten seien nicht verwundet worden, sondern hätten Knalltraumata oder posttraumatische Belastungsstörungen davon getragen, hieß es.

    Bei dem Angriff der Taliban scheint es sich um eine von langer Hand geplante Attacke gehandelt zu haben. Der lokale Polizeichef der Region sagte SPIEGEL ONLINE, mehrere Trupps der Aufständischen hätten die Bundeswehr aus verschiedenen Richtungen gleichzeitig angegriffen. "Der Beschuss kam aus dem Norden und dem Süden", erklärt Ghulam Mahiudin am Nachmittag. Im Hintergrund des Telefonats waren immer wieder Kampfjets zu hören, die über der Region Chahar Darreh patrouillierten. Ob es zu Angriffen aus der Luft gekommen ist, war unklar. Mahiudin berichtete von mehreren lauten Explosionen, konnte den Grund aber nicht nennen.

    Die Taliban nutzten die Attacke umgehend für ihre Propaganda. Per Telefon verbreitete der Sprecher der Aufständischen für die Nordregion unter Journalisten die Nachricht, Taliban-Kämpfer hätten bis zu zehn Bundeswehrsoldaten getötet und mehrere Panzer zerstört.

    Wie bei vergangenen Angriffen meldete sich Sabihullah Mudschahed sehr frühzeitig, er scheint von den Kommandos zeitnah Informationen über deren Aktivitäten zu bekommen.

    Die Stimmung im deutschen Lager ist gedrückt

    Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE gab es bei dem stundenlangen Gefecht auch auf der Taliban-Seite Verluste. Der Chef des afghanischen Geheimdienstes NDS, Rais Dawood, sagte am Nachmittag, er habe Informationen über mindestens fünf Taliban, die getötet worden seien. Unter den Toten soll sich auch der Kommandeur Nazeri Enayatullah sein, der bei der Bundeswehr als lokaler Anführer von mehreren Dutzend Kämpfern gilt.

    Die Stimmung im deutschen Lager in Kunduz ist gedrückt, alle Termine und Konferenzen werden abgesagt. Im Gefechtsstand herrscht fieberhafte Aktivität. Gefallene sind auch im achten Jahr des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan eine Ausnahme, obwohl auch die Lage im Norden des Landes immer gefährlicher wird. Längst sind nicht mehr nur der Süden und der Osten die Gebiete, in denen erbittert gekämpft wird.

    Die Taliban wehren sich mit aller Macht. In der Gegend um Kunduz werden noch etwa 80 Kämpfer vermutet, eine vergleichsweise kleine Gruppe, aber sie ist immer noch groß genug, um empfindlichen Schaden anzurichten.

    Ab 17 Uhr donnern amerikanische F-16-Kampfjets im Tiefflug über Kunduz, der Höllenlärm soll den Taliban Angst einjagen. "Show of force" nennen sie das beim Militär, eine Drohgebärde und wichtige Stufe auf der Skala der Eskalation. Beim Einsatz Anfang September, als die zwei entführten Tanklastzüge bombardiert wurden, hat man genau diesen Schritt übersprungen, was man dem damaligen Kommandeur in Kunduz nun zum Vorwurf macht.

    Bis in den Abend hinein fliegen die Jets über das Gebiet, doch die Taliban lassen sich davon offensichtlich nicht beeindrucken. Die Gefechte dauern zunächst an.

    Die Nachricht von den gefallenen Soldaten kommt in Deutschland an

    Gegen 18 Uhr bricht die Dämmerung herein. Noch immer sind die Kampfflugzeuge unterwegs und versuchen, die Rebellen auseinanderzutreiben. Die deutschen Soldaten hoffen, dass die Kämpfe bis zur vollständigen Dunkelheit beendet sind. In Kunduz sieht man bei Nacht die Hand vor Augen nicht, die Straßen und Pisten hier haben keine Beleuchtung. Wie soll man da einen Rebellen erkennen oder gar Minen entdecken?

    Etwas später Erleichterung im Camp: Die Schießereien sind beendet, die Taliban offensichtlich vertrieben.

    Längst ist die Nachricht von den toten Soldaten bis nach Deutschland gedrungen. Afghanische Journalisten haben Meldungen durchtelefoniert, manche berufen sich auf die falschen Angaben der Taliban.

    In Masar-i-Scharif, dem Stützpunkt des von Deutschen geführten Regionalkommandos Nord, ist inzwischen Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) mit einem Tross von Reportern eingetroffen. Auch dort spricht jeder von der Tragödie, auch dort herrscht hektische Betriebsamkeit. Die Verwundeten von Kunduz sollen in das größere Sanitätszentrum in Masar-i-Scharif ausgeflogen werden. Es wird eine speziell ausgerüstete Transportmaschine vom Typ Transall organisiert, sie landet um 18.55 Uhr - trotz starker Bewölkung. Zwei Verletzte werden mit ihr nach Masar-i-Scharif gebracht, zwei weitere mit Transporthubschraubern. Einer der Verletzten kann gleich in Kunduz behandelt werden. Einige Verwundete sollen voraussichtlich an diesem Samstag nach Deutschland ausgeflogen werden.

    Für drei Familien in Deutschland brachte der Karfreitag traurige Nachricht. Vom gewaltsamen Tod am Hindukusch.

    Quelle

    Meiner Meinung nach wird es immer schwieriger den Bundeswehreinsatz in Afghanistan zu rechtfertigen bzw gut zu heißen. Guttenberg und die deutsche Politik sollten eine klarere Linie fahren. Entweder den Einsatz als Krieg bezeichnen, damit kann die Bundeswehr besser operieren und handeln, oder unsere Soldaten aus dem aussichtslosen Unterfangen zurückziehen!

    Ich gedenke meinen gefallenen Kameraden!

    /edit: Ich weis der Spoiler is etwas lang, aber er spiegelt den Sachverhalt sehr gut wieder. Mir geht es eher darum die Diskussion über die Problematik anzufachen, als bloße Information zu liefern.
     
  25. 3. April 2010
    AW: Erneut tote Bundeswehrsoldaten in Afghanistan

    Mein Beileid an die gefallenen Kameraden und deren Eltern.
    Hoffentlich ist die Unabhängigkeit der ANA bald gewährleistet, sodass der Tod der tapferen Männer nicht umsonst war....

    Eine unglaublich feige und hinterhältiger Aktion. Scheinbar haben sich Taliban in zivilen Häusern verschanzt sodass "der Einsatz schwerer Waffen nicht möglich gewesen sein soll". Die Kampfjets vor Ort haben sich scheinbar auch nur auf Show of Force beschränkt.


    Dass ist das Problem wenn mehr auf die Zivilisten Rücksicht genommen wird als nötig.
    Hätten die Jets nicht nur ,,Show of Force'' angewendet, hätten keine deutschen Männer fallen müssen....
    Wobei ich das allerdings nicht verstehen kann, da der Feindbeschuss der Taliban schon erfolgte und somit auch der Waffeneinsatz gerechtfertigt wäre.
    Die Zivilisten sind nur sekundär!
     
  26. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.