Plastikmüll tötet jedes Jahr mehr als eine Million Seevögel und 100.000 Meeressäuger. Derzeit wird an einem Konzept für ein weltweites Abkommen gearbeitet, um die Plastikverschmutzung zu reduzieren.
Plastik in der Umwelt und im menschlichen Körper
Mikroplastik, also unvorstellbar kleine Plastikpartikel mit weniger als 5 Millimetern Durchmesser, wurde bereits im Eis am Nordpol und in Fischen in den tiefsten Zonen der Ozeane entdeckt. In menschlichen Körpern wurden Mikroplastikpartikel im Blut, in der Muttermilch und im Mutterkuchen gefunden. In Tierversuchen wurden chemische Stoffe in Mikroplastik mit erhöhtem Krebsrisiko, Fortpflanzungsproblemen und DNA-Mutationen in Verbindung gebracht. Der Fokus liegt nun auf den Partikeln, die zwischen 10 Nanometern und 1 Mikrometer groß sind. Sie können biologische Membranen durchdringen und sich in den Geweben und insbesondere der Blut-Hirn-Schranke ansammeln.
Die Methode, die von den Forschern der Minderoo Foundation entwickelt wurde, misst allerdings keine Plastikmengen, die in Echtzeit durch die Atmosphäre fallen. Sie basiert hauptsächlich auf Forschungen in Paris, die ab 2015 durchgeführt wurden. Dabei wurden Proben von verschiedenen Standorten gesammelt und im Labor ausgewertet.
Plastikproduktion muss reduziert werden
Im vergangenen Jahr haben 175 Nationen beschlossen, ein verbindliches Abkommen zur Reduzierung der Plastikverschmutzung zu schließen, dessen Verhandlungen bis 2024 abgeschlossen sein sollen. Keine größeren Durchbrüche werden auf dem technischen Treffen in Paris erwartet, aber es wird um wichtige politische Fragen gehen, wie beispielsweise ein weltweites Verbot von Einwegplastikprodukten, das "Verursacherprinzip" und eine Steuer auf neue oder "jungfräuliche" Plastikproduktion. Auch wenn diese Politikansätze vollständig umgesetzt werden, reicht es nicht aus, um den Verbrauch zu reduzieren. Plastikmüll soll jährlich um fast das Dreifache auf 1,2 Milliarden Tonnen im Jahr 2060 ansteigen, während Müll die Eine-Milliarde-Tonnen-Marke überschreitet. Es gibt Experten und Umweltgruppen, die eine Obergrenze für die Produktion von Plastik fordern.