Formel 1 Rennen Malaysia

killercrush · 23. März 2008

Räikkönen führt den "wahren Ferrari" vor
München - Eine gewisse Portion Druck scheint dem "Iceman" als Triebfeder zu dienen.

Zurück in der Erfolgsspur: Weltmeister Kimi Räikkönen in Kuala Lumpur
Vorschau Zurück in der Erfolgsspur: Weltmeister Kimi Räikkönen in Kuala Lumpur
Kimi Räikkönen hat der nervlichen Belastung standgehalten und sich nach dem Auftakt-Desaster von Melbourne beim zweiten Saisonrennen in Malaysia eindrucksvoll zurückgemeldet.
Mit einem fehlerlosen Rennen verschaffte der finnische Weltmeister Ferrari den dringend benötigten Befreiungsschlag und ist nun wieder voll im WM-Kampf dabei.
Auch Formel-1-Experte und "Premiere"-Kommentator Jacques Schulz lobte im Gespräch mit Sport1.de: "Räikkönen fuhr unwiderstehlich."
In Australien hatte der Champion mit mehreren Fahrfehlern noch für Kopfschütteln gesorgt. Und auch der F2008 kam erst mit leichter Verspätung in Fahrt. "Das wahre Potenzial des Autos ist nun aufgedeckt", so Schulz.
Ferrari-Boss Luca di Montezemolo hatte zuvor schon angeküdingt, man werde in Sepang den "wahren Ferrari" sehen.
Ungefährdeter Sieg mit einem Makel
Räikkönen selbst nahm das Geschehen gewohnt gelassen und sprach von einem "ziemlich einfachen Rennen". Nach dem ersten Boxenstopp hatte er seinen Teamkollegen und Pole-Sitter Felipe Massa hinter sich gelassen und fuhr ungefährdet dem Sieg entgegen.
Massa sorgte für den einzigen Wermutstropfen bei den Roten: Sein Ausrutscher ins Kiesbett und der damit verbundene Ausfall in Runde 31. kostete Ferrari einen möglichen Doppelsieg.
"Ich habe das Heck verloren und hatte keine Chance mehr, es noch abzufangen", bekannte der Brasilianer, der offenbar nicht unumstritten ist.
Steht die Ablösung bereit?
"Massa ist bei Ferrari im Fokus. Mit diesem schlechten Rennen hat er sich keinen Gefallen getan", sagt Schulz. Zumal angeblich Toro-Rosso-Youngster Sebastian Vettel als Ersatzpilot mit Perspektive bei Ferrari im Gespräch ist.

Gerüchten zufolge soll Massa, dessen Vertrag noch bis 2010 gilt, zum Saisonende in die Wüste geschickt werden.
Laut italienischen Medien hat der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso sogar längst einen Vorvertrag bei den Roten unterschrieben.
Rückschlag für McLaren
Rivale McLaren-Mercedes musste in Kuala Lumpur den ersten Rückschlag hinnehmen. Von der Rennleitung im Qualifying bestraft und in der Startaufstellung zurückversetzt, betrieben die Silberpfeil-Piloten allenfalls Schadensbegrenzung - und das nicht einmal besonders gut.
Lewis Hamilton erwischte zwar einen tollen Start, hatte aber spätestens nach dem verpatzten zweiten Boxenstopp, als der Radwechsel vorne rechts misslang, nichts mehr mit den Podiumsplätzen zu schaffen.
Immerhin verlor er nicht den Humor. Auf die Frage, was ihm während des 20-sekündigen Intermezzos durch den Kopf gegangen sei, meinte er angesichts der tropischen Temperaturen: "Ein Bier wäre nicht schlecht gewesen."
Kovalainen macht Druck
Doch dem Vizeweltmeister droht ernste Gefahr aus den eigenen Reihen: Heikki Kovalainen dominierte den Briten das ganze Wochenende und rückt ihm auch in der Fahrerwertung auf die Pelle.

Schulz sagt über Kovalainen: "Dieser stille, unscheinbare Typ hat eine Menge gelernt, sich gesteigert und ist äußerst effizient. Er hat hier alles richtig gemacht."
Das nüchterne Fazit des 26-jährigen Finnen, der von vielen schon als Notlösung im McLaren-Cockpit abgestempelt wurde: "Wir hatten heute keine Chance gegen Ferrari. Das Maximale haben wir erreicht."
Unterlegener Silberpfeil
Was das Auto angeht, war der MP4-23 dem Ferrari im Glutofen Sepang klar unterlegen. "Der McLaren ist im Verkehr aerodynamisch brutal empfindlich", analysiert Schulz: "Wenn ein Hamilton nicht an einem Mark Webber respektive an einem Jarno Trulli vorbeikommt, spricht das eine klare Sprache."
Hamilton hing hinter beiden Piloten und ihren unterlegenen Boliden fest und war nach dem Rennen spürbar angefressen.
Schnellste Rennrunde versöhnt Heidfeld
Bei BMW-Sauber bejubelte man den zweiten zweiten Platz in Folge, diesmal durch den Polen Robert Kubica. Weniger glücklich war sein Teamkollege Nick Heidfeld, er sprach von "gemischten Gefühlen".
Platz sechs verleitete ihn nicht zu Jubelstürmen, etwas Positives nahm er aber doch mit: "Natürlich freue ich mich, dass ich zum ersten Mal die schnellste Rennrunde in der F1 gefahren bin."
"BMW war superstark. Die Weiß-Blauen sind mehr als nur dritte Kraft. Sie sind definitiv näher an der Spitze dran als im Vorjahr", lobt Schulz, schränkt aber ein: "Wenn der Ferrari ernst macht, fährt er vier oder gar fünf Zehntel schneller."
Eben jene Scuderia, die in Melbourne noch als Chaos-Truppe verspottet wurde, richtet sich nun weitaus zuversichtlicher auf einen langen und engen WM-Fight ein. Räikkönen hatte vielleicht gar nicht so Unrecht, als er in Australien erklärte, sein geerbtes Pünktchen könne sich noch als sehr wichtig erweisen.
Julian Meißner

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Quelle: SPORT1 | Olympia | Eishockey | Fußball | Bundesliga | Basketball | Handball

Ergebnisse:
1 Räikkönen, Kimi
2 Kubica, Robert
3 Kovalainen, Heikki
4 Trulli, Jarno
5 Hamilton, Lewis
6 Heidfeld, Nick
7 Webber, Mark
8 Alonso, Fernando
9 Coulthard, David
10 Button, Jenson
11 Piquet Jr , Nelson
12 Fisichella, Giancarlo
13 Barrichello, Rubens
14 Rosberg, Nico
15 Davidson, Anthony
16 Sato, Takuma
17 Nakajima, Kazuki
Ausf. Vettel, Sebastian
Ausf. Massa, Felipe
Ausf. Sutil, Adrian
Ausf. Glock, Timo
Ausf. Bourdais, Sebastien

Was sagt ihr zu Massa,Trullis überraschender 4. Platz, die Mclaren-Leistung,Williams' Totalausfall?
Hamilton hätte auch noch ne Strafe verdient wegen der drehenden Radkappe, aber davon scheint niemand zu reden?(

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Dreysen · 23. März 2008

AW: Formel 1 Rennen Malaysia

Massa scheint mehr Probleme mit dem nichtmehr vorhandensein der Track control zu haben als andere Fahrer. Ich denke, dass das wohl an seinem temperamentvollen Fahrstil liegt.
Wenn das Auto einmal ausbricht, ist es nicht mehr zu fangen.

Für Trulli freu ich mich natürlich. Find es immer gut, wenn jemand mit dem man sonst nicht rechnet, eine gute Platzierung erwischt. Trulli ist ja schon einer der erfahrenen Piloten und da verwundet es nicht so ganz, wenn er sich mal vorne blicken lässt.

Mclaren hatte dieses Wochenende einfach so ein Porblem wie Ferrari es letztes hatte. Es lief einfach nichts. Morgen steht wahrscheinlich wieder ein billig artikel in der Bild: "Mercedes zerstört!"
Aber ich glaube, dass aus den Fehlern dieses Wochenendes ordentlich gelernt wird und dann ab nächstem WE haben wir wieder einen spannenden Wettstreit zwischen Silber, Rot und ein bisschen BMW-farben.

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