"Irak-Krieg" kostet 39 Cent

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Schmidt, 2. Mai 2007 .

  1. 2. Mai 2007
    30. April 2007
    "Irak-Krieg" kostet 39 Cent

    "Dahinter steckt immer ein kluger Kopf" - so warb die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" einmal für die Qualität ihres Blattes. Im Internet setzen die Verlage dagegen auf ganz andere Instrumente, um Leser auf das eigene Angebot aufmerksam zu machen.

    Nicht mehr unbedingt mit einer exklusiven Geschichte oder einem besonders interessanten Foto wird - wie früher am Kiosk - um Leser geworben, sondern mit den richtigen Schlagworten auf den einschlägigen Internet-Suchmaschinen. Immer mehr amerikanische Medien setzen online auf Werbung mit Schlüsselwörtern.
    Vorreiter "New York Times"

    Wer bei der amerikanischen Ausgabe der Suchmaschine Google den Begriff "Iraq War" eingibt, wird per Text-Anzeige auf das Angebot der "New York Times" hingewiesen. Gleiches geschieht, wenn man nach dem entlassenen Radioreporter Don Imus sucht. Der bekannte US-Moderater hatte nach rassistischen Äußerungen seinen Stuhl räumen müssen und in den Vereinigten Staaten eine heftige Debatte ausgelöst.

    Bei der Suche nach Britney Spears findet man ab und an den Hinweis, beim Nachrichten-Kanal "Fox News" vorbeizuschauen. Auch in Deutschland findet dieser Weg, Nutzer auf das eigene Nachrichtenangebot aufmerksam zu machen, zunehmend Anklang. Bei der Suche nach Britney Spears wird der Nutzer auf den deutschen Google-Seiten auf das Online-Angebot der Promi-Zeitschrift Gala verwiesen. Bei anderen Schlagwörtern zu aktuellen Nachrichten wie "Filbinger", "Mindestlohn" oder "Große Koalition" werden dagegen von Google keine noch keine Text-Anzeigen ausgespuckt.

    Für die "New York Times" ist diese Art des Marketings nichts ungewöhnliches: Früher hätten die Zeitungsboten auf der Straße gestanden und 'Extrablatt, Extrablatt' gerufen, zitiert das "Wall Street Journal" den Stellvertretenden Marketing-Chef von newyorktimes.com, Murray nicht heterolord. Jetzt gingen die Kunden über Suchmaschinen. "Es ist das gleiche Model. Nur die Welt hat sich ein wenig geändert."
    Der Preis ist heiß

    Seit 2004 kauft die "New York Times" bereits Schlagworte. Am vergangenen Wochenende kostete zum Beispiel der Begriff "Irak Krieg" 39 Cent - die US-Arbeitslosigkeit war dagegen schon für 18 Cent zu haben. Andere Angebote wie die Washington Post, CNN oder ABC News sind längst nachgezogen und verfolgen eine ähnliche Strategie.

    Der Preis für die Anzeigen variiert - je nachdem wie häufig nach dem Begriff gesucht wird. Am Tag des Massakers an der Universität in Virginia, bei eine Vielzahl von Studenten ums Leben kam, schoss der Preis für einen Klick auf die korrespondierend angezeigte Werbung zeitweise auf bis zu fünf Dollar. Der Wettbewerb um die wichtigsten Schlagworte ist so hart, dass der Fernsehsender ABC beschlossen hat, sich bei so genannten Breaking News nicht zu beteiligen. Zu teuer entschied der Sender und setzt stattdessen auf Begriffe und Schlüsselwörter, die auf exklusive und investigative Artikel verweisen.

    Dass auch in Deutschland richtig gesetzte Schlagworte massiv an Einfluss gewinnen, zeigen die Auswirkungen von Google News. Artikel, die auf dem News-Aggregator von Google aufgrund passenden Schlüsselwörter prominent angezeigt werden, führen direkt zu einem deutlichen Anstieg der Aufrufe. (N24.de, nz)

    http://www.n24.de/wissen_technik/multimedia/article.php?articleId=116725&teaserId=118719
     
  2. 2. Mai 2007
    AW: "Irak-Krieg" kostet 39 Cent

    Wenn ich absofort bei Google nach "Seriöse Nachrichten" suche komme ich als zu Bild.de oder?
     
  3. Video Script

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