Israel begrüßt den Text - Libanon lehnt ihn ab

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von LatinoHeat, 6. August 2006 .

  1. 6. August 2006
    Der Resolutionsentwurf, auf den Frankreich und die USA sich einigten, hat ein geteiltes Echo in der Krisenregion ausgelöst: Israel reagierte positiv, der Libanon lehnte den Text ab. Die Hisbollah erklärte, dass sie keiner Waffenruhe zustimmen werde, solange noch ein israelischer Soldat auf libanesischem Boden stehe.

    "Entwurf mit Zufriedenheit betrachtet"

    srael begrüßte den Entwurf, den Frankreich am Samstagabend in den UN-Sicherheitsrat eingebracht hatte. Der Text werde in Jerusalem mit Zufriedenheit betrachtet, berichteten Medien unter Berufung auf Regierungskreise. Justizminister Chaim Ramon sagte dem Armeesender allerdings, man dürfe sich nicht zu früh freuen. Der Inhalt des Resolutionsentwurfs sei noch nicht vollständig klar. Der Text enthalte vage Formulierungen und "nicht wenige Löcher", deren Bedeutung der Klärung bedürften, erklärte Ramon.

    Auf dem Weg zur Resolution

    Der Entwurf fordert Israel und die Hisbollah-Miliz auf, ihre Kämpfe zu beenden. Außerdem appelliert der Text an Israel und den Libanon, "eine dauerhafte Waffenruhe und eine langfristige Lösung zu unterstützen". Nach mühsamen Verhandlungen steht der Weltsicherheitsrat kurz davor, die Libanon-Resolution zu verabschieden. Eine zweite Resolution, die in zwei bis drei Wochen geplant ist, soll dann das Mandat für eine internationale Sicherheitstruppe im Südlibanon festlegen.

    Libanon warnt vor "blutigen Folgen"

    Die libanesische Regierung ist mit dem ersten Entwurf überhaupt nicht glücklich. Das Papier sei in seiner gegenwärtigen Fassung nicht dazu geeignet, die bewaffneten Auseinandersetzungen zu beenden. Es ziehe eher "blutige Folgen" nach sich, warnte ein Vertrauter des libanesischen Ministerpräsidenten Fuad Siniora am Sonntag in Beirut. Der Regierungschef selbst bezeichnete den Text als "nicht adäquat".

    Israel könnte Stellungen vorerst behalten

    Der Grund: Der Resolutionsentwurf sieht vor, dass die radikal-islamische Hisbollah-Miliz ihre gesamten militärischen Aktivitäten einstellt, Israel aber nur seine "offensiven" Operationen. Praktisch würde das bedeuten, dass Israel seine bislang erreichten militärischen Positionen im Südlibanon behalten könnte, bis - nach Verabschiedung einer zweiten Sicherheitsratsresolution - eine internationale Schutztruppe dort einrücken kann.

    Beirut dringt auf Änderungen

    Die Regierung in Beirut fordert deshalb, den Entwurf noch zu ändern. "Wir haben die von uns angestrebten Revisionen an unsere UN-Vertretung nach New York geschickt", erklärte Informationsminister Marwan Hamadeh. "Wir suchen nicht die Konfrontation mit der internationalen Gemeinschaft", betonte er, "aber wir bestehen auf unseren Rechten".

    Libanon: Arabische Länder sollen Text ablehnen

    Die libanesische Regierung forderte die arabischen Länder zum Widerstand gegen den UN-Entwurf auf. Vor zwei Wochen hatte die Regierung in Beirut einen eigenen Sieben-Punkte-Plan aufgestellt, der eine allgemeine Waffenruhe, den Abzug der Israelis aus dem südlibanesischen Grenzgebiet und das vorläufige Einrücken der libanesischen Armee in die geräumten Positionen vorsieht. Die arabischen Staaten hätten den Plan unterstützt, betonte der libanesische Parlamentspräsident Nabih Berri. Der Resolutionsentwurf stehe aber im Widerspruch zu diesem.

    Quelle.

    MfG LatinoHeat
     
  2. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.