Kaminofen oder Pelletofen - was ist die bessere Wahl?

Artikel von Tommy Weber am 27. Januar 2021 um 11:19 Uhr im Forum Haus, Garten, Tiere & Pflanzen - Kategorie: Ratgeber & Wissen

Kaminofen oder Pelletofen - was ist die bessere Wahl?

27. Januar 2021     Kategorie: Ratgeber & Wissen
Ist es draußen richtig knackig kalt, dann sorgen sowohl der Pellet- als auch der Kaminofen drinnen für wohlige Wärme. Aber welcher der beiden Öfen ist besser? Wie sehen die beiden Öfen im Kostenvergleich aus, was ist mit der Umweltverträglichkeit und welcher Ofen bietet den besseren Komfort? Wer sich einen Ofen kaufen will, sollte diese beide Varianten genau ansehen und miteinander vergleichen. Praktische Aspekte sollten dabei im Vordergrund stehen, ebenso wie wirtschaftliche Gesichtspunkte.

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Welche Ofenvariante ist günstiger?
Einen pauschalen Kostenvergleich zu machen, ist nicht so einfach, da viele einzelne Punkte bedacht werden müssen. Geht es um die Anschaffung, dann sind Pelletöfen in der Regel deutlich teurer, allerdings gibt es auch exklusive Kaminöfen, die nicht viel günstiger als Pelletöfen sind. Zu bedenken sind allerdings mögliche Folge- und Nebenkosten. Teuer wird es beispielsweise, wenn Umbauten im Haus nötig sind. Ein Schornstein für die Abgase muss in jedem Fall vorhanden sein, zusätzlich ist für den Pelletofen noch eine Steckdose in der Nähe erforderlich. Die Kosten für einen Pelletofen liegen zwischen 850,- und 5000 Euro. Wer sich für eines der wasserführenden Modelle entscheidet, kann vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle eine Förderung beantragen, was natürlich den Preis nach unten drückt. Kaminöfen sind zwischen 200,- und 3000 Euro zu haben, je nach Modell, Hersteller und Ausführung.

Wie viel kostet das Brennmaterial?
Wie bei der Anschaffung, so sind auch die Kosten für das Brennmaterial unterschiedlich hoch. Hier liegt der Kaminofen vorne, allerdings auch nur, wenn der Besitzer des Ofens die Zerkleinerung der Holzstämme selbst übernimmt. Hart- und Weichholz werden in Raummeter verkauft, wobei ein Meter zwischen 50,- und 60,- Euro kostet. Bereits fertig geschnittenes und getrocknetes Holz kostet zwischen 70,- und 80,- Euro für den Schüttraummeter. Eine Tonne Pellets ist im Sommer für rund 250,- Euro zu haben, was sie damit teurer als Holz macht. Dafür ist aber die Heizleistung preiswerter und die Kosten für die Anschaffung lassen sich dank der sehr hohen Leistung schneller amortisieren. Holz wie auch Pellets sollten nach Möglichkeit in den Sommermonaten gekauft werden, denn dann sind die Preise günstiger.

Was ist beim Schornstein zu beachten?
Bevor die Entscheidung für einen der beiden Ofenmodelle fällt, muss zunächst der Querschnitt des Schornsteins exakt berechnet werden. Nicht jeder Schornstein ist für die Nutzung eines neuen Pelletofens oder Kaminofens geeignet. Vor dem Kauf ist es daher immer ratsam, mit einem Experten zu sprechen, in diesen Fall mit dem Schornsteinfeger, der für den Bezirk zuständig ist. Eventuell ist auch eine Verlängerung des Schornsteins oder eine Schornsteinsanierung notwendig. Falls in dem Raum, wo der Ofen stehen soll, kein Schornstein vorhanden ist, ist ein zusätzlicher Schornstein aus Edelstahl notwendig, der an der jeweiligen Außenwand befestigt wird. Die Leistung des Kamins wird in kW angegeben und sollte grundsätzlich mit der zu beheizenden Raumgröße abgestimmt sein. Auch hier kann der Schornsteinfeger weiterhelfen.

Wie sieht es mit der Umweltverträglichkeit aus?
Wie umweltfreundlich sind Kaminöfen und Pelletöfen eigentlich? Diese Frage ist besonders wichtig, bevor ein Ofen gekauft wird. Wird Holz aus Deutschland verwendet, dann sind beide Heizsysteme ökologisch verträglich. Holz ist ein Rohstoff, der ständig nachwächst und aus der Sicht der Forstwirtschaft ist das Schlagen von Brennholz sogar eine Notwendigkeit. Hierbei muss aber noch der maschinelle Arbeitsaufwand berücksichtigt werden. Bei der Herstellung von Brennholz kann jeder selbst Hand anlegen, für gekauftes Scheitholz ist eine Maschine notwendig, um das Holz auf die gewünschte Länge zu zerlegen. Bei der Herstellung von Pellets sind grundsätzlich Maschinen im Einsatz, denn Pellets kann niemand selbst herstellen. Sie werden aus Restholz sowie Spänen gemacht, die unter großem Druck in Form gepresst werden.

Wichtig ist es, immer auf gute Qualität zu achten. Schlechtes Brennholz und minderwertig Pellets bringen keine guten Heizergebnisse. Für eine saubere Verbrennung ist es notwendig, qualitativ hochwertige Brennstoffe zu verwenden, um die Schadstoff-Emission so gering wie möglich zu halten.

Wer liegt bei Komfort und Gemütlichkeit vorn?
Ein prasselndes Feuer in einem Kaminofen ist der Inbegriff von Gemütlichkeit und Behaglichkeit. Dies liegt vor allem daran, dass es Kaminöfen in einer mehr als großen Auswahl zu kaufen gibt. Es gibt ganz klassische Modelle, moderne Öfen und Öfen mit nostalgischem Charme. Geht es um die Optik, dann hat der Pelletofen deutlich weniger Auswahl zu bieten, dafür ist in diesen Öfen umso mehr Technik enthalten. Geht es um einen längeren Betrieb, dann ist der Pelletofen im Vorteil. Hier wird nur die gewünschte Temperatur eingestellt und der Ofen heizt dann konstant, automatisch und immer gleichmäßig. Wer ein lebhaftes Flammenbild und das Knistern des Feuers bevorzugt, sollte sich hingegen einen Kaminofen zulegen. Hier muss allerdings von Zeit zu Zeit ein Holzscheit nachgelegt werden, damit der Ofen nicht ausgeht.

Die Vor- und Nachteile auf einen Blick:

Die Vorteile eines Kaminofens:

  • Keine moderne, störanfällige Technik
  • Ein schönes Flammenbild
  • Eine große Auswahl verschiedener Modelle
  • Günstige Anschaffungskosten
  • Einfache Installation
Die Nachteile eines Kaminofens:
  • Aufwendig zu reinigen
  • Das Holz muss manuell nachgelegt werden.
  • Es fällt viel Asche an
  • Das Holz braucht Platz zum Lagern
  • Das Anheizen ist nicht programmierbar
Die Vorteile eines Pelletofens:
  • Kaum Aufwand während des Betriebes
  • Heizzeiten lassen sich programmieren
  • Die gewünschte Raumtemperatur kann eingestellt werden
  • Einfache Lagerung und Beschaffung der Pellets
  • Versorgt sich selbstständig über den sogenannten Pellettank
Die Nachteile eines Pelletofens:
  • Viele Modelle haben ein unruhiges Flammenbild
  • Die Pellets sind empfindlich gegenüber Feuchtigkeit
  • Teuer in der Anschaffung
  • Hoher Strombedarf
  • Die Förderschnecke sowie das Gebläse machen Geräusche
So wichtig ist die richtige Lagerung des Holzes und der Pellets
Ob der Ofen gut funktioniert oder nicht, hängt immer von der richtigen Lagerung von Holz und Pellets ab. Wer sich Holz „am Stück“ kommen lässt und es selbst in Scheite spaltet, muss es mindestens zwei Jahre lang trocken lassen, bevor es in den Ofen kommt. Holz, was bereits getrocknet ist, sollte in jedem Fall dann trocken gelagert werden. Pellets müssen immer trocken lagern, denn sie sind sehr feuchtigkeitsempfindlich, optimal ist hier ein trockener Raum im Keller, wo die Pellets gelagert werden können. Das Holz für den Kaminofen ist nicht so empfindlich. Es kann zwar auch draußen im Garten liegen, die bessere Wahl ist aber ein Schuppen, in dem die bereits getrockneten Holzscheite gestapelt werden können.

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