#1 8. Juli 2007 Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017 Andreas Klöden hat den ersten Paukenschlag bei der Tour de France 2007 um wenige Sekunden verpasst. Beim Prolog in London war nur Fabian Cancellara (CSC) schneller, der Schweizer trägt auf der ersten Etappen das Gelbe Trikot. Cancellara fuhr über die 7,9 Kilometer durch die britische Hauptstadt mit 8:51 Minuten die schnellste Zeit. Klöden, der zu den Mitfavoriten gehört und seine Ambitionen eindrucksvoll unter Beweis stellte, war im Ziel nur 13 Sekunden langsamer. Der Deutsche gewann damit auch das erste Kräftemessen mit seinem Kapitän Alexandre Vinokourov. Der Kasache zeigte allerdings auch ein hervorragendes Rennen, als Siebter hatte Vinokourov 17 Sekunden Rückstand auf Klöden, der damit am Sonntag das Grüne Trikot trägt. {img-src: http://www.sportal.de/photos/07/07/7205e178ea8b1644f1084d3f0312078d.jpg} Cancellara deklassierte die Konkurrenz Geschichtsträchtige Stadtrundfahrt Bei strahlendem Sonnenschein säumten Hunderttausende Zuschauer die Prologstrecke, die einer imposanten Stadtrundfahrt glich. Sie führte vorbei am Buckingham-Palace, Westminster und Trafalgar Square: Die Welt der Tour de France, die in ihrer 104-jährigen Geschichte zum dritten Mal zu Gast in England ist, schien an diesem Tag in Ordnung. Pat McQuaid, der Präsident des Weltverbandes UCI, hatte allerdings unmittelbar vor dem Start angekündigt, fünf Topfahrer aus dem 189-köpfigen Fahrerfeld unter besondere Beobachtung zu stellen. In den vergangenen Wochen hatte die UCI verstärkt Fahrer unangemeldet getestet. Zehn Tage vor Beginn der 94. Tour war der für das Astana-Team fahrende Matthias Kessler aus Nürnberg dabei positiv getestet und von seiner Mannschaft suspendiert worden. Allerdings soll es auch fünf weitere Proben mit "auffälligen Ergebnissen" - nicht ausdrücklich positiven - gegeben haben. Die UCI will am Ball bleiben. "Ich garantiere ihnen, dass diese fünf Fahrer in den nächsten drei Wochen von uns besonders beobachtet werden", sagte McQuaid dem Fernsehsender ARD. Klöden schweigt weiter Klöden, der bei der offiziellen Pressekonferenz Fragen zum Thema Doping nicht zuließ, unterstrich, dass sein Formaufbau passte. Noch nie in seiner Karriere konnte sich der Freund von Jan Ullrich so konzentriert und ohne Verletzungen und Krankheiten auf den Saisonhöhepunkt vorbereiten. Im Frühjahr unterstrich er mit seinen Siegen bei Tirreno-Adriarico und in der Sarthe-Rundfahrt seine erstaunliche Verfassung. Nach seinem zweiten Platz verließ Klöden wortlos seinen Mannschafts-Bus und fuhr mit grimmiger Miene davon. Schumacher enttäuscht Der Schwabe Stefan Schumacher vom Team Gerolsteiner, der im April den Frühjahrs-Klassiker Amstel Gold Race gewonnen hatte und sich am Samstag so viel vorgenommen hatte, enttäuschte. Der 25-Jährige brauchte 9:35 Minuten und dürfte sich wohl von seinem Plan, in der ersten Tour-Woche ins Gelbe Trikot zu fahren, verabschieden. "Ich bin schockiert, wie schlecht es bei mir lief. Aber es gibt so Tage", sagte der Tour-Debütant. Sein Team-Kollege Markus Fothen (9:33) rechnet sich etwas im Gesamtklassement aus und war "zufrieden, dass es endlich losgegangen ist, und der Sport hoffentlich wieder im Vordergrund steht". Auch Linus Gerdemann vom Team T-Mobile machte in 9:28 eine gute Figur bei seiner ersten Tour. Die französische Sportzeitung L'Équipe, die im Verlag des Tour-Veranstalters ASO erscheint, erwies den Gastgebern am Samstag eine besondere Ehre. Die Titelseite erschien in englischer Sprache mit der Überschrift: "God save Le Tour". Wie immer verteilte das Tour-Zentralorgan Sterne für die Favoriten: Alexandre Vinokourov erhielt als einziger drei Sterne, Klöden zusammen mit dem Franzosen Christophe Moreau und Frank Schleck (Luxemburg) zwei. Quelle: Hier klicken Mit freundlichen Grüßen + Multi-Zitat Zitieren