Linux-Heimserver im Steckernetzteil

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von FranzHose, 25. Februar 2009 .

  1. 25. Februar 2009
    Marvells SheevaPlug ermöglicht sparsame Heimnetzserver mit mehr Rechenleistung

    Der Chiphersteller Marvell propagiert leistungsfähige Linux-Heimserver in Steckernetzteilgröße und mit einem typischen Stromverbrauch von unter 5 Watt. Mit seiner 99-Dollar-Entwicklungsplattform SheevaPlug will Marvell weitere Hersteller für seine Initiative Plug Computing gewinnen und Netzwerkhardware zu mehr Rechenleistung verhelfen.

    Die Entwicklungsplattform SheevaPlug basiert auf Marvells System-on-Chip (SoC) MV88F6281 (Kirkwood) mit DDR2-Speichercontroller und integrierter 1,2-GHz-Sheeva-CPU. Diese gehört zu Marvells Feroceon-Prozessorfamilie, ist zum ARMv5-TE-Befehlssatz kompatibel und verfügt über einen 256-KByte-L2-Cache. Marvell bewirbt den 88F6281 als geeignet für den Einsatz in Routern, Gateways, Medienservern, Netzwerklaufwerken, Set-Top-Boxen, Druckern und Info-Terminals.

    Auf dem Mainboard des direkt an eine Steckdose zu hängenden Rechners sitzen 512 MByte DDR2-SDRAM und 512 MByte NAND-Flash-Speicher für Betriebssystem und andere Software. Externe Laufwerke lassen sich über USB 2.0 anschließen, womit der Steckdosen-PC dann auch zum stromsparenden Medienserver werden kann. Der Anschluss an das Heimnetzwerk erfolgt über eine Gigabit-Ethernet-Schnittstelle. Dazu kommen ein Mini-USB- und ein SDIO-Anschluss für die Softwareentwicklung.

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    Zwar listet Marvell beim SheevaPlug-Referenzdesign keine Videoausgänge oder Schnittstellen wie SATA, SPDIF oder PCIe. Der MV88F6281 verfügt jedoch darüber, Hardwarehersteller haben deshalb noch einige Möglichkeiten zum Ausbau des Konzepts. So könnten über PCIe auch WLAN und Bluetooth integriert werden.

    Laut Marvell laufen mit Hilfe von "U-boot" (Universal Bootloader) verschiedene Standarddistributionen mit Linux-2.6-Kernel auf der SheevaPlug-Entwicklerplattform. Konkret erwähnt werden die ARM-Versionen von Fedora, Ubuntu, Debian und Gentoo. Die Softwareentwicklung für auf SheevaPlug aufsetzende Hardware soll damit schnell vonstatten gehen können.

    Das SheevaPlug Development Kit ist ab sofort für 99 US-Dollar über Marvell erhältlich. Auf ShivaPlug basierende fertige Produkte können deutlich niedrigere Preise erreichen - Marvell geht laut LinuxDevices.com von Preisen ab 50 US-Dollar aus.

    Mit seiner Plug-Computing-Inititative will Marvell im Heimnetzwerk rechenintensive Aufgaben auf stromsparende, besonders kompakte Embedded-Systeme auslagern. Die ersten Partner hat das Unternehmen bereits gefunden. Auch Buffalo plant offenbar SheevaPlug-basierte Produkte, zumindest kommt der japanische Netzwerkhardware-Hersteller in der Ankündigung zu Wort und lobt die Rechenleistung des MV88F6281.

    Erste SheevaPlug-Produkte wurden bereits auf der CES 2009 angekündigt: Mit dem ab März 2009 für 99 US-Dollar lieferbaren Pogoplug von Cloud Engines lassen sich externe Festplatten auch über das Internet ansprechen. Die Konfiguration erfolgt mittels Webbrowser. CTERA Networks wandelt mit seinem CloudPlug USB-Laufwerke in Netzwerkspeicher (NAS) mit integriertem Online-Backup. Eyecon Technologies ermöglicht mit seinem SheevaPlug-System netzwerkfähigen Medienabspielern den Zugriff auf Inhalte von verschiedenen Quellen wie dem Internet, Digitalvideorekordern, PCs und Netzwerkspeichern.

    Eine Möglichkeit, um als Hersteller schneller mit einer SheevaPlug-Hardware auf den Markt zu kommen, bietet Axentra. Deren HipServ-Software ist mittlerweile auch auf SheevaPlug angepasst und macht daraus Heimserver mit eigener Anwendungssammlung.


    Quelle: Linux-Heimserver im Steckernetzteil - Golem.de
     
  2. Video Script

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