#1 4. August 2006 Weg für Hilfslieferungen abgeschnitten Nach einer Reihe von israelischen Luftangriffen ist der Libanon auf dem Landweg von Hilfslieferungen weitgehend abgeschnitten. Israelische Kampfflugzeuge bombardierten am Freitagmorgen vier Brücken an der Küstenstraße von Beirut nach Syrien; dabei kamen nach Angaben des libanesischen Roten Kreuzes vier Zivilisten ums Leben. UN-Hilfsorganisationen beklagten, das Hilfskonvois nun nicht mehr über Syrien in den Libanon fahren könnten. Auch Beirut selbst wurde erneut von israelischen Flugzeugen bombardiert. Im Ringen um eine UN-Resolution zum Libanon-Konflikt erwartete US-Außenministerin Condoleezza Rice eine baldige Einigung. Brücken zerstört Mit ihren Bombardements der Brücken nördlich von Beirut legte die israelische Luftwaffe die letzte verbliebene Verbindung vom Libanon nach Syrien lahm. Der Weg in östlicher Richtung nach Damaskus war zuvor wegen der Angriffe bereits unterbrochen. Zwei der Übergänge - einer am Hafen Fidar - wurden vollständig zerstört. Auf der Brücke in der Nähe des Hafens Dschunije war eine Fahrtrichtung nicht mehr nutzbar. Auch die so genannte "Casino von Libanon"-Brücke wurde beschädigt. "Nabelschnur" zerschnitten Die Straße zum Norden sei die "wichtigste Versorgungsroute" für Hilfsleistungen gewesen, sagte eine Sprecherin des UN-Flüchtlingskommissariats UNHCR. Die Angriffe kämen einem Zerschneiden der "Nabelschnur" des Landes gleich. Auch ein Sprecher des UN-Welternährungsprogramms beklagte, wegen der bedeutenden Schäden an der Straße werde es nicht mehr möglich sein, von Syrien aus Hilfsmittel nach Beirut zu transportieren. Zivilisten eingeschlossen Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" forderte den uneingeschränkten Zugang für humanitäre Helfer im Libanon. Im Süden des Landes sei es für Zivilisten fast unmöglich, die stark umkämpften Gebiete zu verlassen und Hilfe in Krankenhäusern zu suchen. Hisbollah-Raketen töten zwei Israelis Bei neuen Raketenangriffen der libanesischen Hisbollah-Miliz sind am Freitag in Israel zwei Menschen getötet worden. Die Raketen seien bei Kirjat Schmona und in einer Ortschaft im Norden des Landes eingeschlagen, berichtete der israelische Rundfunk. Die Hisbollah habe am Freitag bis zum Nachmittag etwa 120 Raketen auf Israel gefeuert. 23 Libanesen sterben bei Luftangriff Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Gebäude an der libanesisch-syrischen Grenze wurden am Freitag nach libanesischen Angaben mindestens 23 Menschen getötet und 30 weitere verletzt. Wie der libanesische Zivilschutz mitteilte, wurde das Zollamt im Grenzort Kaa getroffen. Arbeiter hatten gerade einen Kühlwagen mit Obst und Gemüse beladen, sagte der Chef der Rettungstrupps. Die Verletzten wurden nach Angaben der libanesischen Sicherheitskräfte zur Behandlung nach Syrien gebracht. Quelle. MfG LatinoHeat + Multi-Zitat Zitieren