M1697: Letzter Uli-Chipsatz für den Athlon-Sockel 939

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Mr.X, 22. Februar 2006 .

  1. 22. Februar 2006
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    52 Millionen Dollar - dies ist die Summe, die NVIDIA für die Übernahme des taiwanschen Chipsatz-Herstellers ULi hinblättern will. NVIDIA gibt als Grund zwar an, großen Bedarf an weiteren Ingenieuren zu haben, um seine Ambitionen in Sachen Chipsätze in die Tat umsetzen zu können, aber die Übernahme kann ebenso als Versuch betrachtet werden, für NVIDIA ein Portfolio preiswerter Chipsätze aufzubauen. Auf jeden Fall Grund genug, sich ULis aktuellen Chipsatz für den Athlon 64 einmal genauer anzuschauen. Dieser wird nicht nur zu einem günstigen Preis angeboten, sondern kann auch ein Indiz dafür sein, in welche Richtung sich SLI demnächst entwickeln wird.

    ULi brachte erst vor ein paar Monaten seinen M1695-Chipsatz auf den Markt, der immer noch der einzige AMD-Chipsatz ohne Engpässe ist, der gleichermaßen PCI Express wie auch AGP 8X unterstützt. Damit ist er die optimale Wahl für Benutzer, die zu einem modernen Mainboard wechseln wollen. Da der M1695 als so genannter "HyperTransport-Tunnel" konzipiert ist, können Mainboard-Hersteller zwei der Chips verbinden um mehr PCI Express-Anschlüsse zu bieten. Dies könnte für Mehrfach-Monitor-Karten oder für Multi-GPU-SLI verwendet werden. Leider war ULi nicht einmal entfernt dazu in der Lage, diese Flexibilität zu einem Wettbewerbsvorteil zu machen. Aber NVIDIA mit seinem Bekanntheitsgrad könnte dies durchaus schaffen.

    Der M1697 ist ein Core-Logic-Einzelchip für aktuelle und künftige AMD-Plattformen - einzige Voraussetzung ist eine Unterstützung für HyperTransport 2.0 - während der aktuelle Chipsatz M1695 eine aus zwei Chips bestehende Lösung ist.

    Traditionell hat ULi immer versucht, alle unverzichtbaren Funktionen aus Kostengründen auf nur einem Chip unterzubringen: Herstellung, Verpackung, Versand und Oberflächenmontage sind mit einem Chip auf jeden Fall billiger als bei zwei Chips. Der M1689 (Athlon 64 und AGP) und M1647 (Sockel A) waren dafür gute Beispiele.

    Mit dem M1697 steht Mainboardherstellern die Möglichkeit zur Verfügung, durch das Zusammenschalten zweier Chips ihre High-End-Produkte um einen M1695 zu ergänzen. Dies würde zu insgesamt 32 PCI Express-Lanes mit derzeit verfügbaren Chipsätzen führen. Diese Lanes könnten aufgeteilt werden in zwei voll ausgestattete x16-Steckplätze oder vier x8-Steckplätze im x16-Format. Man stelle sich einmal vor, was man damit in einem System mit Multi-GPU- und SLI-Fähigkeit anstellen könnte... Aber ULi gehört noch nicht zu NVIDIA, was bedeutet, dass keines der derzeitigen Mainboards von ULi in absehbarer Zeit ein SLI-Zertifikat mitbringen wird. Gleichzeitig rechnen wir nicht damit, dass NVIDIA nach der Übernahme ULi-Lösungen SLI-Unterstützung bieten wird, weil jeder, der auch nur ein wenig Ahnung vom Geschäft hat, lieber versuchen wird, neue Produkte zu verkaufen.
     
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