Das zeigt sich an einem einfachen Beispiel: Das Gehäuse einer Schnecke basiert auf der sogenannten Fibonacci-Folge, die heute auch in der Fotografie angewandt wird. Jeder Schritt dieser erstaunlichen Konstruktion ist die Summe seiner zwei vorhergehenden. So entsteht eine perfekte Struktur. Doch auch simplere Mathematik ist längst Alltag.
Diese Wissenschaft findet sich an allen Ecken und Enden
Viele Menschen verstehen die Mathematik als etwas Abstraktes, das sie nicht betrifft. Doch bei dieser Einschätzung handelt es sich um einen fatalen Irrtum. Mathematik findet sich überall. Das betrifft nicht nur die Natur, sondern auch das tägliche Leben. Das beginnt bereits beim Einkaufen. Jedes Produkt, das man heute in einem Supermarkt erwirbt, hat einen elektronischen Barcode. Diese Zahlen identifizieren nicht nur den Hersteller, sondern auch das Produkt und alle damit verknüpften Daten. Nach dem Scannen an der Kasse, weiß das Warenwirtschaftssystem des Supermarktes genau, dass nun ein Produkt weniger vorhanden ist, und bereitet die Nachbestellung vor.
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Kochen kann sehr schnell in die Hose gehen, wenn man nicht Mathematik einsetzt. Rezeptangaben, -beziehen sich zumeist auf eine fixe Anzahl von Portionen oder Personen. Wer jetzt nicht in der Lage ist, die Mengen korrekt zu dividieren, weil er das Rezept für weniger Personen nachkochen möchte, wird spätestens beim Servieren eine böse Überraschung erleben. Damit das Rezept gelingt, ist es notwendig, die Mengenangaben neu zu berechnen. Diese Beispiele zeigen nachdrücklich, dass die Menschen tagtäglich von Mathematik umgeben sind.
Struktur und Innovation
Mathematik gilt auch als Struktur. Sie ist laut den Philosophen bereits im menschlichen Geist vorhanden und muss nicht erst entdeckt werden. Ihre Leistung hat es ermöglicht, Computer zu bauen. Mathematik lässt die Menschen etwas sehen, das sie zuvor nicht erkannt haben. Sie führt daher auch zu Innovation.
Wissen gibt es nur dort, wo sich auch die Mathematik befindet. Wenn die moderne Wissenschaft an Modellen arbeitet, setzt sie Mathematik ein. Das endgültige Wissen über ein Thema entsteht erst dann, wenn sie daran beteiligt ist. Galileo Galilei sagte schon vor 500 Jahren, dass das Buch der Natur in der Sprache der Mathematik geschrieben sei. Seine Epoche wird heute nicht umsonst als mathematische Revolution der Wissenschaften bezeichnet.
Die unsichtbare Welt basiert auf Zahlen
Nicht nur die Mechanik oder die Statik, sogar die Schönheit lässt sich auf Mathematik zurückführen. Sie alle haben ihre Grundlagen in dieser Wissenschaft. Dort, wo es um Optimierung oder Minimierung geht, verstecken sich Zahlen und Formeln im Hintergrund. Diese finden sich in allen Geräten, die das tägliche Leben vereinfachen. Stimmt die Berechnung nicht, funktionieren sie auch nicht. So entsteht eine unsichtbare Welt, die von Mathematik regiert wird. Heute findet man sie überall. Ob im Finanz- oder Bankwesen, in der Verschlüsselung von Kommunikation oder in der Nahrungsmittelproduktion. Und auch wenn die Seefestspiele in Mörbisch eine 45 Meter lange Geige auf der Bühne aufbauen, dann sorgt die Wissenschaft dafür, dass diese als stabile Kulisse für die Operette Gräfin Mariza zum Einsatz kommen kann.
Formeln verhindern, dass die Welt auseinanderfällt
Selbst Entscheidungen werden erst dann vernünftig und nachvollziehbar, wenn sie auf Daten basieren. Statistiken sammeln diese und machen logische Schlussfolgerungen möglich. Alles andere wäre schlussendlich nur reine Willkür. Doch auch für die Analyse der Daten sind mathematische Grundlagen notwendig, sonst besteht die Gefahr, diese falsch zu interpretieren. Die Bedeutung dieses Wissens ist auch den Konzernen bewusst. So unterstützt beispielsweise Huawei Studierende im Fach Mathematik an der Universität Graz.
Bei einer Sternschnuppen-Stunde kann man Meteor-Schauer beobachten, die in unserer Atmosphäre verglühen. Sie folgen ebenso den Gesetzen der Mathematik. Deren universelle Sprache macht eine herkömmliche Kommunikation überflüssig. Das Naturgesetz macht es möglich, sich auf Basis von Fakten zu verständigen. Nicht umsonst haben die Wissenschaftler jene Informationen, die sich in der Weltraumsonde Voyager 1 befinden, im Binärsystem codiert. Sollte die Sonde, die vor rund 45 Jahren von der Erde gestartet ist, jemals auf fremde intelligente Kulturen stoßen, dann würden diese die darin enthaltenen Botschaften verstehen.
Was natürlich eher Träumereien sind als Realität, denn die Mathematik beschreibt uns auch ganz klar die Wahrscheinlichkeit.