Mehr DRM für Blu-ray

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von rainman, 26. Juni 2007 .

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  1. 26. Juni 2007
    Spezifikation für Kopierschutz BD+ erhältlich

    BD+ soll den Kopierschutz bei Blu-ray-Medien verbessern und setzt dabei auf eine virtuelle Maschine für Abspielgeräte. Die durch das wiederholte Brechen des AACS-Kopierschutzes entstandene Lücke soll mit BD+ geschlossen werden.
    Der von mehreren großen Hollywood-Studios sehnsüchtig erwartete Kopierschutz BD+ ist nach Angaben der mit der Lizenzierung beauftragten Firma BD Technologies in der letzten Woche fertig gestellt worden. Ab sofort stehen somit die Spezifikation, die Schlüsselverwaltung, eine Testumgebung und eine Reihe von Verträgen, die den Einsatz von BD+ regeln, über die Website von BD+ Technologies nach Registrierung zur Verfügung. Hersteller von Geräten und Blu-ray-Filmen können den zusätzlichen Kopierschutz, den BD+ liefert, ab sofort verwenden.

    BD+ basiert auf einer virtuellen Maschine für Abspielgeräte und soll das bisher für den Schutz von Blu-ray vor unbefugter Nutzung und Vervielfältigung verwendete Advanced Access Content System (AACS) ergänzen. Schlüssel für AACS sind in der jüngsten Vergangenheit wiederholt kompromittiert worden.

    Erstmals Ende des vergangenen Jahres gelang es angeblich einem Hacker, durch eine Lücke in einem Software-Player an die zur Entschlüsselung von Inhalten notwendigen Schlüssel zu gelangen. Dadurch soll es möglich sein, Filme von Blu-ray- und HD-DVD-Discs auf die Festplatte zu kopieren und von dort abzuspielen. Eine unabhängige Bestätigung dafür steht jedoch noch aus. In den Folgemonaten schafften es verschiedene Hacker wiederholt, sich Zugang zu unterschiedlichsten Schlüsseln von HD-Datenträgern und Abspielsoftware zu verschaffen. Der eigentliche Kopierschutz ist damit aber nicht geknackt.

    Die für die Verwaltung von AACS zuständige AACS LA reagierte auf diese Sicherheitsprobleme im DRM-Konzept, indem die entsprechenden Abspielgeräte auf eine schwarze Liste gesetzt wurden. Neuerscheinungen von Filmen auf HD-DVD und Blu-ray lassen sich dadurch mit den kompromittierten Playern nicht mehr abspielen. Alles in allem lief es bisher auf ein Hase-und-Igel-Spiel zwischen Filmstudios, AACS LA und Herstellern von Abspielgeräten bzw. -Software auf der einen sowie Hackern auf der anderen Seite hinaus. BD+ soll nun dem Blu-ray-Lager den entscheidenden Vorsprung verschaffen.
    BD+ besteht aus zwei sich ergänzenden Komponenten. Die erste Komponente bildet eine kleine virtuelle Maschine, die auf dem Abspielgerät läuft. Ihre Aufgaben sind die Überwachung eines unmanipulierten Abspielvorgangs im Abspielgerät, die teilweise Entschlüsselung von Inhalten und gegebenenfalls die aktive Schließung von Sicherheitslücken. Die virtuelle Maschine ist im Abspielgerät fest eingebaut und wird gestartet, sobald eine BD+-Disc im Laufwerk erkannt wird. Optional kommt eine zweite Komponente ins Spiel. Jede mit BD+ ausgerüstete Blu-ray Disc kann Anweisungen für die virtuelle Maschine enthalten, die zur Laufzeit nachgeladen werden. Sollte ein BD+-Player kompromittiert werden, wäre es so möglich, bekannte Lücken später dynamisch zu schließen, indem entsprechender Code von der Disc gelesen und ausgeführt wird. Nach dem Auswerfen der Disc wird die virtuelle Maschine automatisch gelöscht.

    Allerdings könnte diese Möglichkeit auch dafür genutzt werden, das legale Abspielen noch stärker zu kontrollieren als bisher. So wäre es etwa möglich, Filme mit einem "Abspielfenster" zu versehen, das heißt, einen Zeitraum festzulegen, innerhalb dessen ein Film abgespielt werden kann, und danach nicht mehr. Es bleibt abzuwarten, wie die Filmindustrie von den neuen Möglichkeiten Gebrauch machen wird.

    Der zusätzliche Schutz vor unbefugter Nutzung und Vervielfältigung, den BD+ bietet, ist eines der entscheidenden Argumente des Blu-ray-Lagers im Kampf um die Unterstützung der großen Hollywood-Studios. Beobachter erklären die Zurückhaltung mehrerer Studios, darunter 20th Century Fox, Tochter der News Corporation des australischen Medienmoguls Rupert Murdoch, im Hinblick auf die Veröffentlichung von Filmen in hochauflösenden Formaten mit deren Angst vor illegalen Kopien. Mit der Verfügbarkeit von BD+ könnte somit das Angebot an hochauflösenden Filmen steigen. [Robert A. Gehring] (ji)

    Quelle:http://www.golem.de/0706/53107.html
     
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