Microsoft geht weltweit gegen Handel mit Software-Fälschungen vor

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Melcos, 31. Oktober 2006 .

  1. 31. Oktober 2006
    Microsoft geht weltweit gegen Handel mit Software-Fälschungen vor

    Microsoft hat einen weltweiten Schlag gegen Verkäufer illegal kopierter Software angekündigt. Mit straf- und zivilrechtlichen Klagen geht der Software-Riese gegen Händler vor, die gefälschte Software im großen Stil auf Auktionsportalen wie eBay anbieten. Diese erste weltweit orchestrierte Maßnahme Microsofts sei zugleich die größte dieser Art in seiner Geschichte, teilte das Unternehmen mit. Im Frühjahr war das Unternehmen bereits gegen einige US-Anbieter vorgegangen.

    In Zusammenarbeit mit den Betreibern der Auktionsportale nimmt Redmond die Verkäufer ins Visier, die offenbar gefälschte oder kopierte Microsoft-Produkte über diesen Vertriebskanal an den Kunden bringen wollen. Im Rahmen der Aktion werden insgesamt 55 Fälle weltweit verfolgt, darunter zehn in Deutschland und 15 in den USA. Zehn weitere Verfahren sind in den Niederlanden anhängig sowie je fünf in Frankreich und Großbritannien. Weitere Fälle verteilen sich auf Argentinien, Australien, Belgien, Südkorea, Mexiko und Polen.

    Während der Konzern zum Beispiel in den USA Strafprozesse anstrengt, geht das Unternehmen in Deutschland auf dem zivilrechtlichen Weg vor. Gegen zehn auf eBay aktive Verkäufer hat Microsoft Unterlassungsklage eingereicht, darunter auch ein Händler aus dem Hamburger Raum, der mehr als 2000 Produkte verkauft haben soll. Doch insgesamt sei der Schaden in Deutschland eher gering, erklärte Microsoft-Sprecher Thomas Baumgärtner; die über einzelne eBay-Konten gehandelten Stückzahlen hielten sich oft in Grenzen. Allerdings arbeiteten die professionellen Anbieter nicht selten mit vielen Accounts.

    "Wir haben das Problem in Deutschland eigentlich ganz gut im Griff", sagt der Microsoft-Mann. Die gute Zusammenarbeit mit Unternehmen wie eBay und die Echtheitsprüfung über Windows Genuine Advantage (WGA) würden dazu beitragen. Aus dem umstrittenen Amnestieprogramm, das Nutzern die Möglichkeit zur Prüfung und nachträglichen Legitimierung eventuell unrechtmäßig erworbener Software gibt, habe Microsoft auch Hinweise auf die professionellen Händler erhalten. Denn um die geht es dem Konzern in erster Linie. "Wir wollen hier nicht den 15-jährigen Schüler verklagen, der mal ein kopiertes X-Box-Game verkauft", gab der Sprecher als Marschroute aus.

    Gleichzeitig warnt Microsoft vor der zunehmenden Zahl gefälschter Software, deren Code auch verändert wurde. Hier sei ein "kleiner Trend" zu beobachten. Wer illegal Software vertreibe, schrecke auch vor anderen Taten nicht zurück, erklärte der Microsoft-Mann. So drohe bei gefälschter Software die Gefahr des Identitätsdiebstahls. Es könne durchaus passieren, dass sich arglose Anwender mit dem auf eBay vermeintlich günstig erstandenen Office-Paket ein Rootkit auf die Platte holen.

    Quelle: heise.de
     
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