Mikroelektronik: Standort Deutschland in Gefahr

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von xxxkiller, 19. Mai 2007 .

  1. 19. Mai 2007
    Ob im Automobilbau, in der Medizin oder bei der Verbrecherjagd: Mikroelektronik spielt eine immer größere Rolle. Der Spitzenplatz Deutschlands in diesem Bereich könnte jedoch schon bald verloren gehen.

    Während früher ein neuer Turbolader, viel Geschick und ölige Hände nötig waren, um ein Auto schneller zu machen, reicht heute ein Notebook. Dank Mikrosteuerelektronik lassen sich Leistungs- und Kennkurven von Autos in einem gewissen Maße anpassen und somit mehr Leistung erreichen. Auch aus anderen Bereichen ist die Mikroelektronik nicht mehr wegzudenken: So leistet sie zum Beispiel in der Medizin gute Dienste, hilft bei der Verbrecherjagd und sorgt dafür, dass im Supermarkt immer die richtigen Preise angezeigt werden. Nicht zuletzt sind Mikrochips für die hohe Leistung heutiger Computer-Generationen verantwortlich.

    Viele der kleinen Chips werden nicht etwa im Ausland produziert: Deutschland ist Europameister in der Mikroelektronik, so ein Ergebnis der Studie VDE-Innovationsmonitor 2007. Jeder zweite europäische Chip trägt inzwischen das Label "Made in Germany". In diesem Jahr soll der deutsche Halbleitermarkt sogar noch um voraussichtlich fünf Prozent auf knapp zwölf Milliarden Euro Umsatz anwachsen. Das Zentrum der deutschen Chipindustrie liegt in Sachsen. Im "Saxony Valley" gibt es rund 760 Unternehmen, damit liegt der Standort auf Platz eins in Europa und auf Platz fünf weltweit. Deutschland gerät jedoch zusehends unter Druck und darf sich nach Ansicht der für die Studie verantwortlichen Experten nicht auf der Spitzenposition ausruhen. Gerade in China gibt es eine rasante Entwicklung, vor allem in der Elektrotechnik und Mikroelektronik. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich dafür, sich außerhalb von Europa anzusiedeln. In Asien sind derzeit 35 Chipfabriken im Bau, in Nordamerika drei und in Europa nur zwei.

    Auch der deutsche Amtsschimmel macht den Firmen hierzulande das Leben schwer: So sind für die meisten Befragten Bürokratie und die gesetzlichen Rahmenbedingungen Innovationshemmnisse.

    Zudem trübt hierzulande der Expertenmangel die Aussicht auf Wachstum. Trotz guter Berufschancen gibt es nach wie vor zu wenig Studienanfänger in der Elektro- und Informationstechnik. So werden die diesjährigen circa 9 600 Absolventen in diesem Bereich den Fachkräftebedarf der Wirtschaft erneut nicht decken können. Der VDE-Vorstandsvorsitzende Dr. Hans Heinz Zimmer bringt das Problem des Standortes Deutschland auf den Punkt: "Zu viel Bürokratie und zu wenig Ingenieure: Diese Bremsklötze müssen wir lösen, damit unser Technologiezug volle Fahrt aufnimmt."

    Quelle: yahoo.de
     
  2. 20. Mai 2007
    AW: Mikroelektronik: Standort Deutschland in Gefahr

    Darum brauchen wir ein neues Bildungssystem und Nachwuchs-Ingenieur sowie neue IT-Fachleute, damit wir das, das wir haben halten können.

    Und was haben wir? Öl? Rohstoffe? Nein. Wir haben unser Wissen und unsere Fachleute.
     
  3. Video Script

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