#1 27. Oktober 2007 Die NATO will politischen Eiferern, etwa islamischen Extremisten, die ihre Öffentlichkeitsarbeit inzwischen professionell aufgezogen haben, jetzt auch in puncto PR den Kampf ansagen – und künftig ebenfalls auf die Macht des bewegten Bildes setzen. Laut der Nachrichtenagentur Canadian Press hat Dänemark eine Million Euro bewilligt, um die NATO mit Kameras und Videotechnik zu versorgen – das Ziel: Die Soldaten sollen öffentlichkeitswirksames Bildmaterial aus Afghanistan liefern. Die mangelhafte Öffentlichkeitsarbeit der NATO war Thema bei einem informellen Treffen der Nato-Verteidigungsminister, das in dieser Woche im niederländischen Noordwijk stattfand. Jaap de Hoop Scheffer, Generalsekretär des Verteididungsbündnisses, sagte auf einer Pressekonferenz, er wolle sich dafür einsetzen, bislang als geheim eingestuftes Videomaterial an die Öffentlichkeit zu bringen. Dabei unterstrich er, dass die Videos unverändert veröffentlicht werden sollen, um etwaige Manipulationsverdächtigungen bereits im Keim zu ersticken. Die NATO sei im Besitz etlicher zur Veröffentlichung geeigneter Videos. Als Beispiel führt de Hoop Scheffer einen Film an, in dem ein afghanischer Rebell zu sehen ist, der sich erst mit einem Schleierkleid als Frau tarnt, um dann mit einem Sturmgewehr das Feuer auf NATO-Soldaten zu eröffnen. Generalsekretär de Hoop Scheffer betonte, die westlichen Medien griffen immer schnell Videos von islamischen Extremistengruppen wie al-Qaida oder der Taliban auf – doch wenn die NATO dann darauf reagieren möchte, sei die Nachricht schon nicht mehr aktuell genug. Daher wolle man mit eigenen Videos die Flucht nach vorn ergreifen. (jkj/c't) Quelle:http://www.heise.de/newsticker/meldung/98073 + Multi-Zitat Zitieren