Neues Ultraschallgerät ermöglicht sichere und direkte Verabreichung von Chemotherapeutika ins Gehirn
Eine auf einer klinischen Studie in Phase 1 basierende Untersuchung beschreibt ein neues Ultraschallgerät, das in den Schädel implantiert werden kann. Das Gerät öffnet vorübergehend die Blut-Hirn-Schranke und ermöglicht so ein sicheres und wiederholtes Eindringen von Chemotherapeutika direkt ins Gehirn. Die Integrität der Blut-Hirn-Schranke wird innerhalb einer Stunde nach dem Verfahren wiederhergestellt.
Die Studie wurde an 17 Patienten mit rezidivierendem Glioblastom durchgeführt, einem Gehirnkrebs, dessen Behandlungen nach wie vor nur begrenzt wirksam sind. Die Patienten erhielten zwei verschiedene Chemotherapeutika: Paclitaxel und Carboplatin. Die Öffnung der Blut-Hirn-Schranke wurde während des vierminütigen Eingriffs durchgeführt, während die Patienten wach waren. Einige Patienten erhielten bis zu sechs Zyklen dieser Behandlung, die sich als sicher und gut verträglich erwiesen hat.
Die Ergebnisse der Studie waren vielversprechend: Die Konzentration der Chemotherapeutika im Gehirn wurde um das vier- bis sechsfache erhöht. Dies ist die erste Studie, die beschreibt, wie schnell sich die Blut-Hirn-Schranke nach der Verabreichung von Ultraschall wieder schließt. Die Autoren der Studie betonen, dass die Ergebnisse dazu beitragen werden, die Reihenfolge der Medikamentengabe und der Ultraschallaktivierung zu optimieren, um das Eindringen der Medikamente in das Gehirn zu fördern.
Eine klinische Studie der Phase 2 wird derzeit durchgeführt, um die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Methode weiter zu untersuchen. Wenn sich die Ergebnisse weiterhin als vielversprechend erweisen, könnte die direkte Verabreichung von Chemotherapeutika ins Gehirn eine vielversprechende neue Therapiemöglichkeit für Patienten mit Hirnkrebs darstellen.
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