Phantomkreise können DSL-Kapazität verbessern

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 16. Juni 2008 .

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  1. 16. Juni 2008
    Infineon und Fraunhofer-Institut testen erfolgreich neue DSL-Übertragungsmethode
    Forscher von Infineon und dem Fraunhofer ESK wollen mit Phantomkreisen auf zwei realen Leitungen drei Übertragungsstrecken aufbauen und so die Kapazität moderner DSL-Leitungen erhöhen. Das Prinzip ist aus den Anfängen der Telekommunikation bekannt und wurde neu aufgegriffen.


    Der Überträger im Endgerät wie zum Beispiel in einem DSL-Modem trennt Sende- und Empfangssignale und spielt damit eine wichtige Rolle beim Aufbau von Übertragungsstrecken mit Phantomkreisen. Wird ein weiteres Signal an der Mittelanzapfung der Sekundärseite des Übertragers eingespeist, so sollen die vom Signal verursachten Störungen genau entgegensetzt verlaufen und sich somit aufheben.

    Da dieses Aufheben der Störungen auf beiden Seiten der Übertragungsstrecke geschieht, soll das Signal des Phantomkreises im Idealfall keine zusätzliche Störung mit sich bringen. Die Qualität der bisherigen Leitungen bleibt damit erhalten, heißt es seitens der Fraunhofer-Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik, kurz Fraunhofer ESK. In deren Testlabor wurde das Verfahren in Verbindung mit VDSL2, ADSL2+ und SHDSL geprüft.

    Bild
    Im Labor des Fraunhofer ESK​

    Bei den Tests konnten laut Fraunhofer ESK über einen Phantomkreis mit einer Länge von 1.000 m ADSL2+-Signale mit einer Datenrate von 15 MBit/s übertragen werden. Gleichzeitig erreichten die Datenraten auf den beiden realen Leitungen (Side Channels) jeweils 20 MBit/s. Über eine Länge von 300 m konnten zudem VDSL2-Signale mit einer Datenrate von 56 MBit/s übertragen werden, wobei auf den Side Channels jeweils Datenraten von 100 MBit/s erreichbar seien.

    Insgesamt betrugen die über den Phantomkreis zusätzlich erzielten Datenraten bis zu 75 Prozent der jeweils normalen DSL-Geschwindigkeit, so die Ergebnisse der Tests. Alternativ könnten die zusätzlich gewonnenen Datenraten auch zur Vergrößerung der Reichweite genutzt werden. Die Forscher konnten eigenen Angaben zufolge beispielsweise die Reichweite von zwei gebündelten ADSL2+-Systemen (Bonding) für eine feste Datenrate von 20 MBit/s durch die Nutzung des Phantomkreises um 400 m auf insgesamt 2.700 m vergrößern.

    Durch diese Reichweitenerhöhung könnten deutlich mehr Haushalte mit DSL angebunden werden. "Die Simulationen und Messungen der Fraunhofer ESK haben gezeigt, dass der Einsatz von Phantomkreisen für die DSL-Übertragung sehr gut möglich ist. Messungen an realen Kabeln sowie mit dem gegenwärtig durch Netzbetreiber eingesetzten Equipment zeigen darüber hinaus, dass erhebliche Performance-Steigerungen möglich sind", so das Fraunhofer ESK. Ab wann es so weit sein könnte, wurde nicht benannt.


    quelle: Golem.de
     
  2. 17. Juni 2008
    AW: Phantomkreise können DSL-Kapazität verbessern

    aehm, kann das jemand fuer laienverstaendlich erklaeren?
     
  3. 18. Juni 2008
    AW: Phantomkreise können DSL-Kapazität verbessern

    Durch diesen Threadnamen kam mir eine Idee um die DSL Kapazitäten zu verbessern. Jedenfalls virtuell zu verbessern.

    Nehmen wir einmal an wie haben ein kleines Dorf von 1000 Einwohnern, 500 DSL Anschlüsse gibt es dort - alle mit DSL1000 - alle samt Traffik Flatrate

    Download mit Maximal 120 KB / s.

    Jetzt legen wir alle Leitungen in eine Rechenzentrale die die Leistung der 500 DSL Anschlüsse büdelt. Dann hätten wir sozusagen DSL500.000
    Einen Downstream von 58 Megabyte / s. Für den Fall, dass ALLE 500 Anschlüsse gleichzeitig am runterladen sind, tritt Regeln 1 in Kraft.

    Regel 1:
    Jeder User bekommt JEDERZEIT 120 KB minimum downloadspeed

    Aber wenn Kapazitäten frei sind, dann könnte man es so machen, dass User xy die volle restliche bandbreite nutzen darf.

    Aber glaube ich physikalisch sowie finanziell nicht umsetzbar
     
  4. 18. Juni 2008
    AW: Phantomkreise können DSL-Kapazität verbessern

    das problem wäre auch, dass das Grundrauschen in einem Kabel nach deiner theorie, maps, drastisch ansteigen würde. so hochfrequente datenleitung über kupfer realisiert spucken nämlich ganz schön auf benachbarte leitungen, auch wenn diese etwas "weiter weg" sind.
     
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