Phonak lässt alle hinter sich

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von z3Ro-sHu, 2. Oktober 2006 .

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  1. 2. Oktober 2006
    Der Stäfner Hörgerätehersteller Phonak übernimmt für 3,3 Milliarden Franken den dänischen Konkurrenten GN ReSound und steigt damit zur unbestrittenen Nr. 1 auf dem globalen Hörgerätemarkt auf.

    Mit der Übernahme der ReSound werde Phonak zur «ersten wirklich globalen» Hörgeräte-Gruppe, teilte die Phonak am Montag mit. Zusammengenommen haben die beiden Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von über 1,5 Mrd. Franken erwirtschaftet.

    Unterschiedliche Rentabilität

    Die Phonak wie die ReSound-Gruppe beschäftigen weltweit je rund 3400 Mitarbeitende. Allerdings ist der Jahresumsatz des dänischen Herstellers mit 700 Mio. Franken etwas kleiner als derjenige von Phonak mit 866 Mio. Franken.

    Grosse Unterschiede gibt es allerdings bezüglich der Rentabilität: Mit einem Betriebsgewinn vor akquisitionsbedingten Abschreibungen (EBITA) von 213 Mio. Fr. war Phonak im letzten Geschäftsjahr aber auch deutlich gewinnstärker als die ReSound, die einen EBITA von 99 Mio. Fr. erreichte.

    Synergien erhofft

    Von der Übernahme erhofft sich die Phonak bedeutende Synergien in der Höhe von rund 100 Mio. Fr. bis 2009. Während die Verkaufsabteilungen noch ausgebaut werden sollen, sollen Prozesse in der Verwaltung der beiden Firmen zusammengelegt werden. Die neue Gruppe will jährlich um 10 Prozent wachsen.

    Phonak gibt sich zuversichtlich, dass einige der Synergien bereits in einer frühen Phase realisiert werden kann. Die Resultate von ReSound widerspiegelten derzeit nicht deren Potenzial, äusserte sich Phonak-Chef Valentin Chapero: Es gebe keinen Grund, dass das Unternehmen nicht industrieübliche Wachstumsraten und Margen erreichen solle.

    Finanziert wird die Transaktion durch einen Bankkredit von 1,5 Mrd. Fr. sowie eine Kapitalerhöhung über rund 1,8 Mrd. Franken. Das Phonak-Management erwartet, dass die Akquisition im ersten Jahr den Gewinn pro Aktie nicht beeinflusst und bereits in den folgenden Geschäftsjahren positiv dazu beiträgt.

    Skeptische Börse

    Bereits Anfang Juli hat die Muttergesellschaft GN Store Nord A/S erklärt, für ihre Hörgerätedivision GN Resound alle strategischen Optionen prüfen zu wollen. Ende September hiess es in der dänischen Presse, Phonak gehöre zusammen mit den Konkurrenten Siemens und William Demant sowie Finanzinvestoren zum engeren Bieterkreis.

    An der Börse wurde die Übernahme allerdings skeptisch aufgenommen: Insbesondere der Kaufpreis wurde als sehr hoch betrachtet. «Big is not Beatiful», heisst es etwa in einem Kommentar der Bank Vontobel zur Übernahme: Der Preis liege deutlich über den Erwartungen.

    Die Integration der Resound-Gruppe werde zudem «eine grosse Herausforderung» für Phonak darstellen, glauben die Analysten. An der Schweizer Börse lag der Phonak-Aktienkurs am späten Vormittag mit 76,60 Fr. um 2,5 Prozent unter dem Schlusskurs vom Freitag.

    Quelle:20min.ch
     
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