#1 28. August 2007 Der koreanische Elektronikkonzern Samsung will in den US-Metropolen New York und Boston sowie in drei weiteren Großstädten drahtlose Internetzugänge installieren. Ziel sei es, den von Samsung entwickelten Übertragungsstandard Wibro zur globalen Norm zu machen, berichtete die Tageszeitung Korea Times. „Wir machen damit ein strategisches Investment“, sagte Samsung-Chef Gee-Sung Choi auf einem Mobilfunkforum in Seoul. fmk TOKIO. Analysten zufolge will der weltweit drittgrößte Handyhersteller mit dem Angebot schneller Internetzugänge in den USA auch die Nachfrage nach hochentwickelten Mobiltelefonen antreiben. Vor der Verbreitung des iPhone von Apple haben die Amerikaner mit ihren Handys eher telefoniert, was die Möglichkeit zum Absatz von internettauglichen Telefonen einschränkte. In Ostasien sind die Mobilnutzer schon in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre lieber mit dem Handy als mit dem PC ins Netz gegangen. Der Ausbau des Wibro-Netzes erfolgt auf Basis eines Vertrages zwischen Samsung und den Mobilfunkanbietern Sprint Nextel sowie dem Handyhersteller Motorola. In Washington, Baltimore und anderen Städten hat Samsung die Netze bereits freigeschaltet. Wibro basiert auf dem Standard Wimax des Chipherstellers Intel. Die Technik erlaubt schnelle Internetanbindung auch dann, wenn das Endgerät sich bewegt. Maximal sind Übertragungsraten bis zu einem Gigabit pro Sekunde möglich. Wibro steht für „Wireless Broadband“. Samsung rechnet damit, dass die Zahl der potenziellen Wibro-Nutzer im kommenden Jahr 100 Millionen überschreitet. Bis 2010 könne die Anzahl der Einwohner innerhalb der Netzabdeckung auf 170 Millionen steigen. Im laufenden Jahr investiere Samsung 120 Mrd. Won (gut 90 Mill. Euro) in das Netzgeschäft, für das kommende Jahr seien 160 Mrd. Won geplant. Bisher existieren kommerzielle Mobilnetze auf Wimax-Basis nur in Südkorea und den USA. Neben Wibro existieren noch zwei konkurrierende Standards. Der eine Wettbewerber ist Ultra Mobile Broadband (UMB). Diesen Standard stützt ein Konsortium, zu dem unter anderem der Hongkonger Telekomkonzern Hutchison, der japanische Mobilfunkanbieter KDDI oder Nokia gehören. Der zweite Wettbewerber von Wibro heißt Long Term Evolution (LTE), hinter dem beispielsweise das European Telecommunications Standards Institute oder die japanische Association of Radio Industries and Businesses steht. Vorsichtshalber macht Samsung auch bei UMB und LTE mit. Quelle: handelsblatt.com + Multi-Zitat Zitieren