Schaffe, schaffe, Häusle baue: Spiele-Schmiede räumt Preise ab

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von rainman, 13. Dezember 2007 .

  1. 13. Dezember 2007
    Die Stadt ist für ein großes Fest geschmückt. Auf dem Marktplatz herrscht bereits Trubel. Plötzlich knallt es und ein Haus steht in Flammen. Truppen stürmen die Stadtmauern und greifen zu den Waffen. Vor den Toren steht ein verfeindetes Volk, das die Existenz des florierenden Ortes bedroht. Die Szene stammt aus der aktuellen Ausgabe der Computerspielserie Die Siedler. Das Spiel wurde von der Düsseldorfer Software-Schmiede Blue Byte entwickelt. Am Mittwochabend bekamen die Produzenten dafür in Essen den Deutschen Entwicklerpreis. Neben der Auszeichnung für das "Beste deutsche Spiel 2007" räumte "Die Siedler" auch in fünf anderen Kategorien ab.

    "In dem Spiel steckt viel Herzblut", sagt Benedikt Grindel von Blue Byte am Rande der Preisverleihung in der Essener Lichtburg. Er ist der Kopf der Computerspielserie, die sich seit 1993 weltweit mehr als fünf Millionen Mal verkauft hat. Fast jährlich kommt ein neuer Teil oder eine Erweiterung in die Läden. Bei Grindel laufen alle Stränge zusammen, er bestimmt, wann eine Grafik oder ein Feature in die Endfassung übernommen wird.

    Die Siedler ist ein klassisches Aufbaustrategiespiel. Der Spieler kreiert darin eine mittelalterliche Stadt ganz nach seinem Belieben. Jeder Bewohner führt sein eigenes Leben und kann dabei beobachtet werden, wie er die Stadt weiter wachsen lässt. Ziel des Spiels ist es, die Wirtschaft der Stadt anzukurbeln, die Bedürfnisse der Bürger zu befriedigen und so in die virtuellen Geschichtsbücher einzugehen.

    "In den liebevollen Animationen liegt wohl der Reiz für die Spieler", erklärt Produzent Grindel den Erfolg der Serie. Bereits im ersten Teil wuselten bis zu 64.000 einzelne Figuren über die Bildschirme. Grindels Blick wandert immer wieder auf den Tisch vor ihm, wo die Trophäe des Entwicklerpreises, eine schwarze Hand mit einer gläsernen Kugel steht. Fünf weitere Hände sollen an diesem Abend noch folgen. Unter anderem für die beste Grafik, das beste Leveldesign, den besten Sound und das beste Interface, also die Bedienung. Die ist besonders wichtig, da das Spiel sehr komplex ist.

    In der Komplexität liege auch die Schwierigkeit für die Entwickler. "Es entstehen Fehler, die wir vermeiden müssen", erklärt Grindel. Aus diesem Grund spiele er das Game täglich eine Stunde lang, um Fehler aufzuspüren oder Weiterentwicklungen zu genehmigen. Um die lukrative Spieleserie mit immer neuen Ideen weiterführen zu können, setzt das bis zu 30-köpfige Team von Blue Byte auch auf die eigenen Fans. Sie werden zu Community-Treffen eingeladen, können Erfahrungsberichte an die Produzenten schicken oder organisieren sich selbst auf Fanseiten im Internet.

    "Als Entwickler hilft es sehr, wenn man auch privat gern spielt", meint Grindel, der selbst am heimischen PC seinen Siedlern treu bleibt. Im Vergleich zu anderen Computerspielern hat Grindel relativ spät den Zeitvertreib am Rechner für sich entdeckt. Mitte der 80er- Jahre habe er angefangen. Die Siedler Teil zwei war dabei sein erstes Computerspiel. Besonders ärgerlich sei es für den Produzenten heute, Fehler im eigenen Spiel zu entdecken. "Da gibt es auch im aktuellen Teil so manchen", gesteht Grindel ein. Die Fehler kann er aber schon bald beheben: Denn der nächste Teil ist nach eigenen Angaben schon in Arbeit. (Michael Bertram, dpa) / (anw/c't)

    Quelle:http://www.heise.de/newsticker/meldung/100510
     
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