Soziale Netzwerke: Datenschutz oft mangelhaft

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von luki752000, 26. März 2010 .

  1. 26. März 2010
    Soziale Online-Netzwerke werden immer wichtiger: Knapp ein Viertel der Deutschen nutzen sie regel*mäßig, bei Jugendlichen liegt der Anteil sogar dreimal so hoch. Der Test zeigt jedoch: Facebook und Co. weisen erhebliche Mängel beim Datenschutz auf. Und sie machen es Hackern leicht, auf per*sönliche Daten ihrer Nutzer zuzugreifen.

    Simples Prinzip

    Soziale Netzwerke gehören zu den populärsten Internetseiten. Innerhalb weniger Jahre haben sie sich in der Nutzung an die Spitze aller Onlineangebote katapultiert, nur noch übertrumpft vom allgegenwärtigen Google. Das Prinzip ist simpel. Die Netzwerke stellen ihren Nutzern Speicherplatz für Fotos, Videos und Erlebnisberichte zur Verfügung. Diese können sich dann mit den anderen Mitgliedern der Community, der Gemeinschaft, austauschen. Personen, denen das Mitglied Einblick in das persönliche Profil gestattet, werden Freunde genannt. So verfügen Netzwerker häufig über einen riesigen Freundeskreis.
    Tester als Hacker
    Audio

    Zum ersten Mal haben sich Mitarbeiter der Stiftung Warentest als Hacker betätigt – mit Erlaubnis. Um herauszubekommen, ob soziale Netzwerke die Daten ihrer Nutzer ausreichend gegen Angriffe von außen schützen, haben die Tester versucht, in die Computersysteme der Anbieter einzudringen. Allerdings nur, wenn der Betreiber zuvor seine Zustimmung gegeben hatte. Denn auch für einen Test wäre es unrechtmäßig, fremde Daten auszuspähen. Nur sechs der zehn geprüften Netzwerke erteilten die Erlaubnis. Die Ablehner wurden wegen mangelnder Transparenz abgewertet. Dazu gehören auch die großen US-amerikanischen Netzwerke Facebook, Myspace und LinkedIn.
    Datenklau leicht gemacht

    Bei Jappy hat es nur eine Woche gedauert, den Passwortschutz zu umgehen – mit einfachen Mitteln: einem Computer und einer simplen, selbstentwickelten Software. Die Tester hätten jedes beliebige Nutzerkonto übernehmen und auf die gespeicherten Daten zugreifen können. Bei Stayfriends wäre es mit etwas mehr Aufwand ebenfalls möglich gewesen. Bei lokalisten und wer-kennt-wen.de hätten die Tester vor allem die Konten übernehmen können, die von den Nutzern mit einem zu einfachen Passwort versehen wurden. Auffällig ist der ungeschützte Zugang für mobile Endgeräte wie Handys bei allen geprüften Netzwerken, die dies bieten. Und das, obwohl hier dieselben Daten geschützt werden müssen.
    Facebook: „Weltweite Lizenz“

    Beim Datenschutz haben die meisten Netzwerke Mängel. So schränken Facebook, Myspace und LinkedIn die Rechte der Nutzer stark ein, genehmigen sich selbst aber weitreichende Rechte, vor allem bei der Weitergabe der Daten an Dritte. Zu welchem Zweck, sagen sie nicht. Bei Facebook zum Beispiel heißt es: „Du gibst uns eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare, unentgeltliche, weltweite Lizenz für die Nutzung jeglicher IP-Inhalte, die du auf oder im Zusammenhang mit Facebook postest“. Unter IP-Inhalte ist das geistige Eigentum beispielsweise an Texten und Bildern gemeint.
    Abmahnungen gegen die AGB

    Dreist ist auch folgende Klausel von LinkedIn: „LinkedIn kann die Vereinbarung mit oder ohne Grund, jederzeit, mit oder ohne Mitteilung kündigen.“ Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat im vergangenen Jahr fünf Netzwerke wegen verbraucherfeindlicher Klauseln in den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) abgemahnt. Einige AGB sind daraufhin besser geworden. Die amerikanischen Seiten änderten aber kaum etwas. Myspace ist jetzt sogar schlechter.
    Bezahlung mit privaten Daten

    Die Netzwerke sind nicht immer kostenlos, selbst dann nicht, wenn es draufsteht. Die Mitglieder zahlen häufig indirekt mit ihren privaten Daten, mit denen die Betreiber passgenaue Werbung schalten können. Hierfür sollten sie eine Einwilligung der Nutzer vorsehen. Die meisten Netzwerke bieten das aber nicht. Oft können die Nutzer die Werbung nur über einen Widerspruch verhindern – oder gar nicht.
    Jugendschutz begrenzt

    Freundschaften über soziale Netzwerke sind für Jugendliche inzwischen fast ein Muss: Nach einer Studie der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen nutzen 85 Prozent der 12– bis 24-Jährigen sie mehrmals pro Woche und verbringen dabei täglich rund zwei Stunden im Netz. Fast jeder hat schon Erfahrungen mit Cyber-Mobbing gemacht, 30 Prozent mit Belästigungen und 13 Prozent mit Fotos, die ohne ihr Einverständnis veröffentlicht wurden. Zwar sind alle Netzwerke bemüht, jugendgefährdende Inhalte zu beseitigen. Doch der Jugendschutz krankt schon daran, dass es keine effektive Möglichkeit der Alterskontrolle gibt: Einen Personalausweis haben Jugendliche in der Regel erst mit 16 Jahren. Bis zu diesem Alter können Anbieter nicht sicherstellen, dass jemand, der vorgibt, 14 zu sein, auch wirklich 14 Jahre alt ist. Xing, studiVZ und LinkedIn wenden sich ausschließlich an Erwachsene. Sie könnten das Alter ihrer Mitglieder sicher identifizieren – geeignete Verfahren, etwa PostIdent, nutzen sie aber nicht, weil es Geld kostet und für Nutzer umständlich ist.
    Die besseren Netze

    Es gibt auch positive Beispiele im Umgang mit privaten Daten. Die Netzwerke studiVZ und schülerVZ bieten dem Nutzer Einflussmöglichkeiten auf die Verwendung seiner Daten, die Verwertungsrechte verbleiben bei ihm, und sie geben kaum Daten an Dritte weiter. Beim Datenschutzmanagement ist studiVZ deutlich besser als die meisten anderen Netzwerke. Nach früheren Problemen mit dem Datenschutz haben die VZ-Netzwerke Softwarequalität Datensicherheit vom Tüv-Süd prüfen lassen. Eine Sicherheitsgarantie bedeutet das aber nicht – denn wichtige Sicherheitsaspekte überprüft der Tüv gar nicht. Da im Internet jederzeit Änderungen möglich sind, können Zertifizierungen, wie auch die Testergebnisse der Stiftung Warentest, nur eine Momentaufnahme darstellen.
    Der Nutzer ist gefordert

    Ein Netzwerk, das Informationsaustausch und Datenschutz in Einklang bringt, existiert noch nicht. Solange es solche Netzwerke nicht gibt, muss der Nutzer selbst aktiv werden. Um sein Profil vor ungewollten Einblicken abzuschotten, sollte er die Angabe persönlicher Daten auf das unbedingt Nötige beschränken und sein Profil nur für vertraute Personen sichtbar machen. Die Europäische Agentur für Internetsicherheit (Enisa) geht noch weiter. Sie empfiehlt, die Netzwerke nur unter Pseudonym zu nutzen und nur Freunden mitzuteilen, wer sich dahinter verbirgt. Außerdem ist es ratsam, die Netzwerke mit verschiedenen Profilen zu nutzen und dabei Berufliches und Privates streng zu trennen. Dass die großen amerikanischen Netzwerke beim Datenschutz am schlechtesten abschneiden, verwundert nicht: Datenschutz spielt in den USA traditionell eine untergeordnete Rolle. Die wirtschaftliche Nutzung von persönlichen Daten als Gegenleistung für einen kostenlosen Dienst akzeptieren Amerikaner viel eher als Deutsche.


    Quelle: http://www.test.de/themen/computer-telefon/test/Soziale-Netzwerke-Datenschutz-oft-mangelhaft-1854798-1855785/
     
  2. 28. März 2010
    AW: Soziale Netzwerke: Datenschutz oft mangelhaft

    Das scheint so wenige zu interessieren, dass sie nicht mal mehr als solche News antworten.

    Das sollte ja schon einiges aussagen.
     
  3. 28. März 2010
    AW: Soziale Netzwerke: Datenschutz oft mangelhaft

    Konnte mich noch nie überwinden, mich bei Studi, Facebook, Myspace, ... anzumelden und bin ehrlichgesagt auch froh. Als ich dann von Myspace gehört habe, dass sie Daten verkaufen, war ich iwi geschockt. Naja soviel zur Anonymität heute. Muss jeder selbst wissen, was er da macht.
     
  4. 28. März 2010
    AW: Soziale Netzwerke: Datenschutz oft mangelhaft

    die vz-netze haben/ werden sich extrem verbessern. die machen jetz ne neue kampagne bei der die mit den daten viel besser umgehen und besser sichern. die wollen ihren ruf wieder erhöhen, da die schon 2? mal gehackt und die daten geklaut wurden.
     
  5. 28. März 2010
    AW: Soziale Netzwerke: Datenschutz oft mangelhaft

    So siehts aus... ich meine der Ottonormalverbraucher macht sich doch
    darum kaum Gedanken. Das ist zumindest mein Eindruck, wenn ich über
    solche Themen in meinen Freundeskreis rede.

    Wird sich zeigen. Aber ich denke nicht, dass das was an der Popularität ändern wird

    mfg
    xXsourexx
     
  6. 28. März 2010
    AW: Soziale Netzwerke: Datenschutz oft mangelhaft

    neuerdings wollen ja alle irgendwie facebook nachmachen, weil da halt die meisten leute sind.

    die vz machen jetz apps, kwick fängt jetz auch mit apps an.
    das is doch alles facebook, nur in nem andren design und unter einer andren url...

    und myspace is wie im text beschreiben auch schlechter geworden. in ner anderen news wollten die ja die daten verkaufen.

    und die netzwerke sind irgendwie schon strange. da nehm ich an /will ich ein freundschaftsantrag mit jemandem, den ich nur kurz getroffen hab, der ausm dorf is. dann hab ich den in der liste.
    und dann schreibt man eh nich mehr mit dem.
    hey, ich hab dich schon mal hier rumlaufen sehn. freunde?
    alles nur profilierung wer die meisten "freunde" hat.

    ich habe zb. 48 leute in meiner liste. und mit wievielen schreibe ich öfters? 5 vll.

     
  7. 28. März 2010
    AW: Soziale Netzwerke: Datenschutz oft mangelhaft

    Also wer die letzte CT gelesen hat der weiß davon
    Sogar ich war geschockt als ich gelesen habe auf was diese komischen Flashgames auf Facebook alles zugreifen auslesen und speichern dürfen!
    Gott bin ich froh dass ich offizieller Facebook-Hater bin

    Ein kleiner Auszug davon:

    Und zwar auch dann wenn man nichts der öffentlichkeit freigegeben hat
    Stasi 3.0 wir kommen
     
  8. 28. März 2010
    AW: Soziale Netzwerke: Datenschutz oft mangelhaft

    Ist ja auch mal was gaaaanz neues.

    Leute scheist drauf, wenn ihr keine Kontodaten und keine Anschrift veröffentlich kann doch nich viel passiern. Und wenn schon. Man lernt durch soziale Netzwerke neue Leute kennen, da ises mir das Risiko wert.
     
  9. 28. März 2010
    AW: Soziale Netzwerke: Datenschutz oft mangelhaft

    Arbeitgeber googeln in der Regel jetz schon nach Profilen auf Social Networks. Und wenn dann deine Partypics öffentlich im Internet rumfliegen wird sich der Chef dreimal überlegen, ob er dich einstellt.

    Das Problem ist, dass vielen Leuten das Risiko gar nicht bewusst ist. Als ich mich bei Facebook angemeldet hab, hab ich zuerst alle Daten auf privat gesetzt. Und meine Bekannten schön mit Freundeslisten seperiert. Apps benutze ich nicht, da sie auf fast alles zugreifen dürfen.
    Aber richtig "sicher" ist man deswegen auch nicht. Auch über die Freunde gelangen Daten ins Netz (auch wenn man nicht bei FB angemeldet ist).
     
  10. 28. März 2010
    AW: Soziale Netzwerke: Datenschutz oft mangelhaft

    Jo, habe damals auch erstmal alles bei der Privatsphäre geändert. Warum hast du deine Bekannten speriert? Du kannst doch einfach für alle Fotos etc. sperren?

    MfG
     
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