"Spionage-Affäre": Untersuchung bei McLaren in Woking

Dieses Thema im Forum "Sport und Fitness" wurde erstellt von F4br3g4s, 8. November 2007 .

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  1. 8. November 2007
    Max Mosley hatte angekündigt, dass es quasi im Windschatten der "Spionage-Affäre" eine detaillierte Folge-Untersuchung durch unabhängige Experten geben wird. Der Weltmotorsportrat des Automobilweltverbandes FIA hatte im Rahmen der 100-Millionen-Dollar-Strafe und der Aberkennung aller in dieser Saison für die Konstrukteurswertung eingefahrenen Punkte ein entsprechendes Damoklesschwert über McLaren-Mercedes aufgehängt.

    Sollte sich bei den Untersuchungen herausstellen, dass in das Design des nächstjährigen Autos Informationen von Ferrari eingeflossen sind, dann könnten die "Silberpfeile" bestraft werden. Mosley hatte kürzlich in einem Interview erklärt, dass in diesem Fall ein kompletter Ausschluss aus der Weltmeisterschaft eher unwahrscheinlich ist, vielmehr könnte der britisch-deutsche Rennstall mit einem negativen Punkte-Konto in die Saison starten.

    Die FIA hat nun mit der angesprochenen Untersuchung begonnen. Unabhängige juristische und technische Experten haben dazu zwei Tage in der McLaren-Fabrik im britischen Woking verbracht, um erste Untersuchungen anzustellen. Diese werden in den kommenden Tagen durch die Analyse von Informationen fortgesetzt, die man am Teamstützpunkt gesammelt hat.

    Bei der Sitzung des Weltmotorsportrats am 7. Dezember in Monaco wird auf Basis des Untersuchungsergebnisses entschieden, ob es eine Strafe gegen McLaren-Mercedes geben wird oder nicht.

    Für die Experten ist diese Untersuchung ein schwieriges Unterfangen, schließlich hätte des Team kaum eine Ferrari-Information eins zu eins übernehmen können, vielmehr sind - wenn überhaupt - höchstwahrscheinlich nur Ideen in das Design eingeflossen.

    Im Sommer, als man sich mit dem Design des MP4-23 in der heißen Phase befand, kam heraus, dass Ex-Chefdesigner Mike Coughlan über den ehemaligen Ferrari-Mechaniker Nigel Stepney in den Besitz geheimer Ferrari-Informationen gekommen war. Die FIA möchte nun sicherstellen, dass keine dieser Informationen aus den 780 Seiten für das Design des neuen Autos verwendet worden sind.

    McLaren-Boss Ron Dennis dürfte derzeit unruhig schlafen, denn er besitzt nicht die Möglichkeit, selbst zu überprüfen, ob sein Auto tatsächlich "sauber" ist. Wenn sich mit Coughlan - wie vom Rennstall versichert - tatsächlich nur eine einzige Person im Besitz der geheimen Informationen befand, ist fraglich, wie das Team überhaupt sicherstellen möchte, dass keine Informationen der Konkurrenz in das Design eingeflossen sind.

    Es erscheint eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich, dass Coughlan die eine oder andere Idee in das Design hat einfließen lassen. Gleichzeitig wird es für die vom Automobilweltverband FIA beauftragten unabhängigen Experten schwierig sein, zu beweisen, dass entsprechende Informationen Verwendung gefunden haben, zumal viele der als "geheim" betitelten technischen Details auch ohne den Besitz von technischen Plänen "ausspioniert" oder zum technologischen Standard gezählt werden können.

    Die involvierten Parteien halten sich auf die laufende Untersuchung angesprochen zurzeit bedeckt. Die Vor-Ort-Untersuchung wird offiziell weder dementiert noch bestätigt, man verweist nur darauf, dass eine Untersuchung des Autos für 2008 bereits im Zuge der Verhandlungen vor dem Weltmotorsportrat angekündigt worden war.

    Ein Sprecher der FIA erklärte, dass er die laufende Untersuchung nicht kommentieren möchte. Eine Sprecherin des McLaren-Teams teilte mit, dass man diesbezüglich keinen Kommentar abgeben werde, man jedoch nach wie vor vollständig mit der FIA kooperiere und eine entsprechende Untersuchung bereits durch die FIA angekündigt worden war.

    Quelle: http://de.eurosport.yahoo.com/08112007/21/quot-spionage-affaere-quot-untersuchung-mclaren-woking.html
     
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