Tinders neue Funktion: Scam-Benachrichtigungen helfen, Betrug zu vermeiden

Artikel von Gunter Born am 15. Februar 2023 um 13:28 Uhr im Forum Allgemeines & Sonstiges

Tinders neue Funktion: Scam-Benachrichtigungen helfen, Betrug zu vermeiden

15. Februar 2023    
Der vielleicht größte Nachteil des Online-Datings ist Betrug. Die Zahl der Betrüger auf beliebten Dating-Seiten und -Apps ist riesig. Die Versuche der Entwickler, dieses Problem irgendwie zu lösen, erweisen sich meist als nicht besonders effektiv.


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Die Statistiken sind erschütternd: Allein im Jahr 2022 haben US-Bürger/innen durch die Aktionen von Betrügern insgesamt mehr als 300 Millionen US-Dollar auf Dating-Seiten verloren. Das ist eine riesige Summe, die nicht zurückerstattet werden kann. Das ist auch einer der Gründe, warum viele Zeitgenossen es vorziehen, sich erst gar nicht online zu verabreden.

Die Entwickler von Tinder scheinen sich aber endlich dazu entschlossen zu haben, die Dinge besser zu machen und den Nutzern einige nützliche Funktionen und Tools anzubieten, die einen zusätzlichen Schutz vor Betrug bieten sollen. Heute erzählen wir dir, was diese Neuerungen sind, wie effektiv sie sind und warum Online-Sicherheit immer noch das Hauptinteresse der Nutzer ist.

Wie Tinder versucht, seine Nutzer vor Betrug zu schützen


Die Entwickler haben sich entschieden, einen einfachen, aber gleichzeitig effektiven Weg zu gehen. Sie haben keine komplexen Algorithmen erfunden, sondern geben den Nutzern einfach kurze Tipps, wie sie nicht auf die Tricks von Betrügern hereinfallen können. Diese Tipps werden dir helfen, frühzeitig die „roten Fahnen“ zu erkennen, die dir signalisieren, dass du es mit einem Betrüger zu tun hast.

Hier sind nur ein paar dieser „roten Fahnen“:

  1. Wechsle nicht von Tinder zu einer anderen Chat-Plattform

  2. Überprüfe die Identität mit einem Foto

  3. Kommuniziere nicht mit Leuten, die behaupten, Krypto-Experten zu sein

  4. Achte darauf, dass du vor deinem ersten Offline-Treffen mindestens ein Videodate hast

  5. Überweise kein Geld an Fremde unter irgendeinem Vorwand und unter keinen Umständen

Diese Ratschläge und Empfehlungen werden sowohl als Nachrichten auf der Tinder-Website als auch in Form von Benachrichtigungen auf deinem Smartphone angezeigt. So sollen sie die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich ziehen und sie möglichst unaufdringlich an die Grundregeln der sicheren Kommunikation im Internet heranführen. Ähnliche Lösungen werden neben Tinder auch von den Dating-Diensten Meetic, Match, Hinge, Plenty of Fish und OurTime eingesetzt. Auf jeden Fall solltest du dir darüber im Klaren sein, dass sie dir helfen sollen, einen Betrüger zu erkennen, aber allein bieten sie keinen vollständigen Schutz vor Betrug.

Videokommunikation ist ein einfacher, aber effektiver Schutz vor Betrug


Wenn du deinen Gesprächspartner wirklich gut kennenlernen und sichergehen willst, dass es sich um eine echte Person und nicht um einen Angreifer handelt, ist ein Videochat die einfachste Möglichkeit dazu. Für dich kann ein Zufalls-Videochat eine tolle Option sein, der zufällige Nutzer per Video miteinander verbindet und mit dem du über fast jedes Thema sprechen kannst.

Werfen wir einen kurzen Blick auf ein paar beliebte Videochats:

  • CamLike — ein kostenloser Videochat mit einem riesigen Publikum aus aller Welt, hochwertiger Moderation und 24/7-Support. Die Anwendung hat ein ziemlich großes und ständig wachsendes Publikum, flexible Suchoptionen für Gesprächspartner und das CamLike Chat-Roulette ist in allen gängigen Sprachen verfügbar. Für angenehme Gefühle und interessante Bekanntschaften bist du hier genau richtig!

  • Chathub — ein recht einfacher Zufalls-Videochat mit Filter für Geschlecht und Sprache, um genauer nach Gesprächspartnern suchen zu können. Chathub hat keine mobile App, doch die Seite ist hervorragend für Smartphones und Tablets geeignet.

  • Tango — ein guter Fund für Fans von Videostreams. In Tango kannst du dir die Videoübertragungen anderer Leute ansehen oder deine eigenen moderieren. Du kannst sogar echtes Geld mit Streams verdienen. Bedenke aber, dass dieses Format nicht für ein persönliches Treffen geeignet ist.

  • Chatous — ein recht beliebter kostenloser Videochat für iOS- und Android-Smartphones. In der Anwendung kannst du Textnachrichten austauschen, per Videoanruf kommunizieren, kurze Videos versenden und mit den entsprechenden Hashtags nach Gesprächspartnern nach Interesse suchen.

  • BigoLive — ist ein weiterer Videostreaming-Dienst, der sich jedoch, anders als Tango, auf ein bestimmtes Thema konzentriert: Videospiele. Wenn du dich für dieses Thema interessierst und gerne Spiele-Streams anschaust oder machst, empfehlen wir dir, es auszuprobieren.

Natürlich haben wir nur ein paar beliebte Videochats und Videostreaming-Plattformen aufgelistet, die deine Aufmerksamkeit verdienen. Du kannst jede beliebige wählen! Das Wichtigste ist jedoch, dass du bei jedem dieser Dienste deinen Gesprächspartner sehen und hören, seine Mimik und Gestik beobachten und seine Emotionen und Stimmung deuten kannst. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Gesprächspartner ein Betrüger ist, viel geringer. Wenn du den Zufalls-Videochat also noch nicht entdeckt hast, empfehlen wir dir, dies so schnell wie möglich nachzuholen.

Weitere Tipps für deine Sicherheit


Wenn du dich also bereits entschieden hast, dich in Tinder und nicht in einem Videochat kennenzulernen, dann empfehlen wir dir, unsere Sicherheitstipps zu beachten:


  1. Bleibe in der App

    In der Regel versuchen Betrüger, dich schnell auf eine andere Seite zu locken, unter dem Vorwand, dass das Chatten auf Tinder (oder in einer anderen Anwendung) umständlich ist, du einen Premium-Zugang brauchst und so weiter. Unser Rat: Nimm dir Zeit. Klicke nicht auf Links von Fremden, lade keine Dateien herunter und bleibe in der App. Wenn du dich entscheidest, einen Link zu öffnen, z. B. zum Facebook- oder Telegram-Konto einer Person, vergewissere dich, dass die Adresse korrekt ist. Nicht „Facebock.com“, nicht „Telergam“, usw. Das sind Phishing-Seiten, die deine Daten stehlen werden. Dabei ist Phishing bei weitem nicht die einzige Form des Online-Betrugs.


  2. Nutze alle in der App verfügbaren Sicherheitstools

    Zwei-Faktor-Authentifizierung, Verifizierung per Telefonnummer, komplexes Passwort — unternimm alles, um dein Konto sicher vor Hackerangriffen zu schützen. Gib auf keinen Fall vertrauliche Daten an andere Personen weiter. Das gilt auch für solche, die sich als Administrator von Tinder oder einer anderen von dir genutzten App ausgeben.


  3. Hüte dich vor Nutzern, die sich als Krypto-Experten ausgeben und Ratschläge zu Kryptowährungen und -investitionen geben.

    Wenn der Gesprächspartner buchstäblich sofort anfängt, dir zu erzählen, dass er ein erfolgreicher Krypto-Trader ist, und sogar seine Tipps und professionellen Life-Hacks so schnell wie möglich mit dir teilen will, brauchst du nicht einmal zu zweifeln, dass du es mit einem gewöhnlichen Betrüger zu tun hast. Höre nicht auf irgendwelche „Ratschläge“ und schicke niemandem Geld. Vor allem solltest du deine Bankkartendaten nicht herausgeben, wenn du deine eigenen Ersparnisse nicht verlieren willst.


  4. Lass dich von deinen Gesprächspartnern nicht zu Mitleid drängen

    Ein sehr häufiger Betrug sieht so aus: Eine Person kratzt an deinem Vertrauen, benimmt sich wie ein echter Romantiker, teilt Träume von einer gemeinsamen Zukunft und träumt von eurem ersten Offline-Treffen. Doch dann „passiert“ plötzlich etwas und er braucht dringend Geld: für ein Flugticket zu dir, für die Behandlung seiner geliebten Großmutter und dergleichen. Er fängt an, auf Mitleid zu drängen und bittet darum, ihm einen bestimmten Betrag zu überweisen. Oftmals sogar ziemlich viel. Das ist nur eine Masche, nichts weiter.


Abschließend möchten wir noch einmal betonen: Deine Sicherheit im Internet liegt einzig und allein in deinen Händen! Nimm Online-Dating ernst, vernachlässige unsere Regeln nicht und sei wachsam. Es gibt immer noch zu viele Betrüger da draußen. Und kein Tinder-Algorithmus funktioniert zu 100 % effizient. Pass auf dich auf!