Tischtennis und Todesdrohungen - Gefangenenkriese in Iran

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von playmate, 9. April 2007 .

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  1. 9. April 2007
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    Tischtennis und Todesdrohungen
    Quelle: www.spiegel.de

    Wie ist es den gefangenen Marine-Angehörigen in Iran wirklich ergangen? Die einzige Frau unter ihnen berichtet von massiven Drohungen, Teheran zeigt indes ein Video mit lachenden Seeleuten. Heftige Kritik am Verhalten der britischen Regierung dringt derweil aus dem Bush-Lager.

    London/Teheran - Die Marineangehörige Faye Turney hat in einem Presseinterview erstmals ausführlich zu ihrer 13-tägigen Haft in Iran Stellung genommen. In den ersten fünf Tagen in Gefangenschaft hätten ihre Bewacher sie glauben lassen, dass die übrigen Festgenommenen ihrer Gruppe nach Hause geschickt worden seien und sie alleine in Iran festgehalten werde, sagte die 26-Jährige dem Boulevardblatt "The Sun".

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    Turney nach ihrer Freilassung: "Was halten Sie davon, für Ihr Land zu sterben?"

    In den Verhören sei sie dann mit ihrem Tod konfrontiert worden: An einem Punkt habe sie ein Vernehmungsbeamter gefragt: "Was halten Sie davon, für Ihr Land zu sterben?" Am nächsten Tag habe ihr ein anderer Befrager gesagt: "Verstehen Sie nicht. Sie müssen mit uns kooperieren. Wollen Sie nicht Ihre Tochter wiedersehen?" Turney schilderte weiter, dass sie sich während ihrer Haft bis auf die Unterwäsche ausziehen musste. "Ich wurde in eine kleine Zelle geworfen und wurde angewiesen, mich auszuziehen. Sie nahmen mir alles bis auf meinen Slip. Dann warfen sie mir zum Anziehen Baumwollpyjamas hinein und vier dreckige Decken."

    Ihre drei vom Iran veröffentlichten schriftlichen Erklärungen, in denen sie das angebliche Eindringen ihrer Gruppe in iranische Gewässer zugab, rechtfertigte die britische Marineangehörige damit, dass die iranischen Sicherheitsbeamten ihr die Freilassung binnen zwei Wochen versprochen hätten. Im Falle ihrer Ablehnung sei ihr mit einem Spionageprozess gedroht worden. Sie habe die Briefe aber derart geschrieben, dass "meine Einheit und meine Familie wussten, dass das nicht wirklich ich selbst war".

    Iranische Revolutionsgardisten hatten Turney und 14 weitere Angehörige der britischen Kriegsmarine am 23. März im Norden des Persischen Golfs festgenommen. London bestreitet, dass iranische Hoheitsgewässer verletzt wurden. Die 15 Seeleute waren 13 Tage lang festgehalten worden und am Donnerstag in ihre Heimat zurückgekehrt.

    Andere Soldaten hatten bereits berichtet, dass ihnen in Gefangenschaft die Augen verbunden und sie in Einzelzellen gesperrt worden seien. Sie seien konstantem psychologischen Druck ausgesetzt gewesen. So seien ihnen sieben Jahre Haft angedroht worden, wenn sie nicht zugäben, in iranische Hoheitsgewässer geraten zu sein.

    Soldaten beim Schachspiel
    Die Entscheidung der britischen Regierung, den Marineangehörigen die Vermarktung ihrer Haft-Erlebnisse in Iran zu erlauben, hatte gestern große Empörung ausgelöst. Die "Sun" bezahlte Turney nach eigenen Angaben für das Interview, gab aber nicht an, um welche Summe es sich handelte. Turney wolle einen Teil des Geldes dem Wohltätigkeitsfonds ihres Schiffs, der HMS "Cornwall", stiften, hieß es.

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    Welche Lüge auch immer stimmt .
     
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