#1 7. Oktober 2007 Stuttgart (dpa) - Nationaltorhüterin Nadine Angerer hat nach dem Weltmeisterschafts-Triumph der deutschen Fußballerinnen die Frauen-Bundesliga zu mehr Tatendrang aufgefordert. «Es gibt so viele Baustellen in der Liga. Das fängt beim Management an und hört bei den Spielerinnen auf», sagte die 28-Jährige vom 1. FFC Turbine Potsdam in einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». «Wir brauchen zumindest generell ein Halbprofitum. Und zwar auch für jene Spielerinnen, die nicht in der Nationalmannschaft stehen», meinte Angerer, die bei der WM in China ohne Gegentor geblieben war und mit ihrer Elfmeterparade gegen Marta beim 2:0-Endspielsieg gegen Brasilien glänzte. «Die Bundesliga muss auch endlich was tun», verlangte Angerer und nahm vor allem jene Spielerinnen in die Pflicht, die nicht im DFB-Kader stehen: «Da musst du halt auch mal für weniger Geld zwei Mal am Tag trainieren, um dich weiterzuentwickeln - und so auch die Attraktivität der Liga zu erhöhen. Die breite Masse müsste also auch mal ein Opfer bringen.» Die meisten würden sich beklagen, dass sie nur ein paar hundert Euro bekämen, und nicht mehr tun als nötig. «Fakt ist, dass es nur in der Nationalelf absolute Stars gibt. Die fehlen in einigen Vereinen völlig», kritisierte die Torfrau. Trotz ihrer Emotionsausbrüche auf dem Spielfeld will Angerer partout nicht mit Oliver Kahn verglichen werden. «Also ich beiße keinem ins Ohr oder in den Hals oder was weiß ich wohin. Das ist nicht meine Art», sagte sie und erklärte: «Wir sind vom Torhüterspiel völlig konträr. Wenn ich einen Vergleich ziehen würde, dann bin ich eher auf Jens Lehmanns Seite: der mitspielende Torwart. Oliver Kahn ist ein Beißer, Durchbrecher: Das bin ich nicht.» Quelle: http://de.eurosport.yahoo.com/07102007/30/torfrau-angerer-fordert-laquo-brauchen-halbprofitum-raquo.html + Multi-Zitat Zitieren