Türkei: Regierung kippt Kopftuchverbot an Unis

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von //john-pro.us\\, 19. September 2007 .

  1. 19. September 2007
    Im Zuge der Verfassungsreform will die regierende AKP das Kopftuchverbot an den Universitäten abschaffen. Die Kemalisten sehen die säkulare Türkei in Gefahr.

    Die neue türkische Regierung plant einen Richtungswechsel beim Thema Kopftuchverbot an den Universitäten. Der Vorstand der regierenden Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei (AKP) von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan beschloss am Dienstagabend in einer siebenstündigen Sitzung in Ankara einen entsprechenden Passus für die geplante neue Verfassung des Landes.

    Dadurch soll es jungen Frauen ermöglicht werden, anders als bisher auch mit Kopftuch zu studieren. Eine Verschleierung des ganzen Körpers soll allerdings weiterhin verboten bleiben. Die neue Verfassung soll zudem den Weg für Kurdisch-Unterricht an den staatlichen Schulen freimachen. Erdogan werde im Laufe des Tages den Verfassungsentwurf seiner Partei offiziell vorstellen, meldete der Nachrichtensender CNN-Türk.

    Kopftuch: Symbol des politischen Islam

    Die Kopftuchfrage ist in der Türkei heftig umstritten, weil Gegner Erdogans in der Kopfbedeckung ein Symbol des politischen Islam sehen. Kemalisten, die für eine Beibehaltung der bisher geltenden strikten Kontrolle der Religion durch den Staat eintreten, sehen in der vorgeschlagenen Aufhebung des Kopftuchverbots an den Universitäten den Niedergang des laizistischen Systems. Dieses hatte Staatsgründer Kamel Atatürk in den 20er Jahren in der Türkei installiert.

    Die AKP argumentiert dagegen, das Kopftuch sei Ausdruck einer persönlichen Entscheidung der jungen Frauen, die respektiert werden müsse. Der Vorschlag der Regierungspartei bezieht sich nur auf das Hochschulwesen; das Kopftuchverbot in Schulen und staatlichen Institutionen wie dem Parlament würde demnach weiter bestehen bleiben.

    Staatspräsident Abdullah Gül zeigte sich überzeugt, dass es nach einem Ende des Kopftuchverbots keinerlei Druck auf Studentinnen geben werde, die weiterhin mit offenen Haaren an die Universität gehen wollten. In der Türkei lebten Kopftuch tragende Frauen und Frauen mit offenem Haar harmonisch zusammen, sagte Gül der liberalen Zeitung "Milliyet".

    Quelle: Türkei: Regierung kippt Kopftuchverbot an Unis « DiePresse.com
     
  2. 19. September 2007
    AW: Türkei: Regierung kippt Kopftuchverbot an Unis

    Ich persönlich finde es sehr schlecht, dass ein meiner Meinung nach wichtiges Gesetz zur Regulierung der Religion aufgehoben bzw. abgeschwächt wurde, obwohl ich natürlich auch den Standpunkt Güls verstehe, dass das Kopftuch oft ein Zeichen der persönlichen Entscheidung der Freu zugunsten der Religion ist.

    Auch wenn es natürlich eigentlich eine Kleiderfreiheit geben muss, soo muss man sich bewusst sein, dass das Kopftuch nicht wirklich ein Kleidungsstück ist, sondern viel eher ein Symbol - wie beispielsweise eine Kreuzkette.

    Da ich jedoch überzeugt bin, dass die Religion allerhöchstens den privaten Bereich betreffen darf und keinesfalls einen Einfluss auf das Verhalten und die Rechte des Einzelnen innerhalb der Gesellschaft haben darf, sollte imho ein striktes Kopftuchverbot in Deutschland überall in der Öffentlichkeit gelten, ebenso wie ein Verbot von den bereits erwähnten "Kreuz-Ketten".

    Diese Einstellung übertrage ich auch auf die Türkei, wo, ob der Einstellung anderer naher islamischer Staaten - zB Iran, ... - eine strikte Trennung von Religion und Staat besonders wichtig ist.
     
  3. 19. September 2007
    AW: Türkei: Regierung kippt Kopftuchverbot an Unis

    Ich kann nur sagen ab in die steinzeit , schade
     
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