Unglückstunnel: Sicherer ging es nicht

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von z3Ro-sHu, 17. September 2006 .

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  1. 17. September 2006
    Der Viamala-Tunnel ist sicherheitstechnisch soweit aufgerüstet wie möglich. Dennoch kamen gester sechs Menschen in Rauch und Flammen um. Die Identifizierung der Leichen wird wegen der starken Verkohlung Tage in Anspruch nehmen.

    Ob es sich bei zwei noch nicht geborgenen in einem Autowrack eingklemmten Leichen um die Masseurin und den Materialwart des EHC Bellinzona handelt, ist noch unklar. Weiterhin ungeklärt ist der Unfallhergang. Laut Aussagen des Sportdirektors des EHC Bellinzona, Fernando Mozzini (Bild rechts), sei ein Personenwagen frontal in den Reisecar der Eishockeymannschaft geprallt, worauf dieser Feuer fing.

    Sicherheitstechnisch das maximale rausgeholt

    Laut den Behörden von Bund und Kanton Graubünden wies der Tunnel grundsätzlich keine Sicherheitslücken auf. Würde ein Tunnel dieser Länge heute neu gebaut, müsste er aber zwingend mit einem Fluchtstollen ausgerüstet werden, wie das Bundesamt für Strassen am Sonntag der AP erklärte.

    Der Viamala-Tunnel der A13 ist 742 Meter lang, weist eine leichte S-Form auf und hat eine Steigung von mehreren Prozenten. Das Bauwerk wurde am 1. Dezember 1967 in Betrieb genommen und ist einer von 20 einröhrigen Tunneln mit einer Gesamtlänge von rund 19 Kilometern auf der San-Bernardino-Route.

    Auf Sicherheit überprüft

    Der Viamala-Tunnel war 1999 von den Bundesbehörden zusammen mit dem San-Bernardino-Tunnel sowie zwei weiteren Galerien der A13 in einem Bericht wegen Sicherheitsmängeln als nachrüstungsbedürftig bezeichnet worden. Und zwar hatte damals die Brandnotbeleuchtung gefehlt. Schon im Schlussbericht dieser so genannten Tunnel Task Force vom Mai 2000 wurde aber festgestellt, dass die Nachrüstung im Viamala-Tunnel erfolgt sei. Die Arbeitsgruppe war nach den Katastrophen im Mont-Blanc- und im Tauerntunnel eingesetzt worden und unterzog alle Nationalstrassentunnels von mehr als 600 Metern Länge einem Sicherheitscheck. Insgesamt umfasst das Nationalstrassennetz heute mehr als 200 Tunnel mit einer Gesamtlänge von etwa 200 Kilometern.

    Nötige Massnahmen getroffen

    Wie der Bündner Kantosningenieur Heinz Dicht auf Anfrage sagte, wurde in Absprache mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) seit der Katastrophe im Gotthardstrassentunnel vor fünf Jahren eine Reihe von Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit getroffen. Unter anderem sei eine Brandmeldeanlage installiert worden, die beim Unglück vom Samstag schnell und gut funktioniert habe. Der Tunnel ist auch mit UKW-Empfang und einem UKW-Besprechungssystem ausgerüstet. Auch Ventilation, Anstrich und Beleuchtung entsprächen dem vom ASTRA definierten Sicherheitsstandard. Eine zusätzliche Massnahme ist gemäss Dicht zurzeit in Vorbereitung, und zwar die Installation von Leitleuchten zur Markierung des Fahrbahnrands.

    Quelle:20min.ch
     
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