Unicef-Studie: Deutschland für Kinder nur Mittelmaß

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von xxxkiller, 14. Februar 2007 .

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  1. 14. Februar 2007
    Die Situation der Kinder in Deutschland ist im Vergleich zu anderen Industrienationen nur durchschnittlich. Das geht aus einer vom UN-Kinderhilfswerk Unicef in Auftrag gegebenen Studie hervor, die in Berlin vorgestellt wurde. Erstmals wurde die Lage der Kinder anhand von sechs Dimensionen verglichen: materielle Situation, Gesundheit, Bildung, Beziehungen zu den Eltern und Gleichaltrigen, Lebensweise und Risiken sowie eine eigene Einschätzung der Kinder und Jugendlichen.

    "Hier muss was gemacht werden"


    Die Bundesrepublik landete beim Vergleich der 21 untersuchten Länder auf Platz elf. "Deutschland steht überhaupt nicht gut da", sagte die deutsche Unicef-Chefin Heide Simonis im Bayerischen Rundfunk. Dagegen stünden Schweden, Norwegen und Finnland an der Spitze der Statistik, aber auch die Niederlande und Tschechien schnitten sehr gut ab. Dass sogar Tschechien in manchen Punkten besser wegkomme, müsse Anlass zu Überlegungen geben, mahnte Simonis. "Alle reden von kinderfreundlicher Politik. Trotzdem soll eine bessere Infrastruktur für Kinder keine Mehrkosten verursachen", kritisierte Simonis. Diese Einstellung müsse sich ändern.

    "Besorgnis erregend" wird das Risikoverhalten Jugendlicher bewertet, wo Deutschland vor Großbritannien auf dem vorletzten Platz liegt. Hauptgründe sind Rauchen und Alkoholkonsum: So rauchen in Deutschland mehr als 16 Prozent der 15-Jährigen mindestens einmal pro Woche - mehr als in allen anderen Ländern. Zudem klagten fast 40 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen darüber, dass ihre Eltern mit ihnen nicht richtig redeten. Simonis kritisierte: "Das sind gerade Faktoren, die über das Wohlbefinden eines Kindes fast mehr sagen als die Tatsache, wie viel Geld man in den Händen hat."

    Simonis forderte mehr Ganztagsschulen, mehr Angebote für frühkindliche Betreuung und eine Einbeziehung der Kinder in die Politik durch Kinder- und Jugendräte. "Kinder müssen eine Stimme bekommen, und da verstehen wir uns auch als ihr Anwalt", sagte sie. Es gebe aber auch positive Ergebnisse für Deutschland. So sei die Aggressivitätsrate unter Kindern und Jugendlichen vergleichsweise niedrig.

    Teilstudie für Deutschland

    Die internationale Untersuchung wird durch eine vertiefende Studie für Deutschland ergänzt, die der Soziologe Hans Bertram von der Humboldt-Universität Berlin erstellte. Er erklärte bei der Präsentation in Berlin, Politik für Kinder sei in Deutschland meist nur Mittel zum Zweck, um Arbeitsmarktprobleme zu entschärfen oder die Rentenkassen zu füllen. Es fehle ein politisches Gesamtkonzept, damit Kinder aus benachteiligten Familien endlich eine faire Chance erhielten.

    Bertram stellte in seiner Arbeit sehr große Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern fest. Insbesondere in den Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg sind Kinder in hohem Maße armutsgefährdet. In Bremen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin häufen sich der Studie zufolge die negativen Entwicklungen hinsichtlich der materiellen Lage, der Gesundheit und der Bildung. So lägen 15-jährige Schüler aus Bremen in ihrem schulischen Leistungsvermögen so weit hinter den Kindern aus Bayern, Sachsen oder Baden-Württemberg zurück wie Kinder aus Portugal hinter denen aus Finnland oder Japan.

    Quelle: tagesschau.de
     
  2. 14. Februar 2007
    AW: Unicef-Studie: Deutschland für Kinder nur Mittelmaß

    hab ich mir auch grad durchgelsen(auf n24.de)
    traurig traurig...
    aber naja geredet wird viel verändert wird nichts.
     
  3. 14. Februar 2007
    AW: Unicef-Studie: Deutschland für Kinder nur Mittelmaß

    Wie recht du doch hast,vor allem find ich es lustig,dass jetzt wieder alles neu erfunden wird,was es schon mal gab!^^wie die Ganztags-Kindergärten,die gabs in der DDR früher schon lange,aber das musste ja erstmal abgeschafft werden,denn in der DDR war ja alles schlecht und sozialistisch verseucht...und jetzt erkennense mit einem mal,dass es doch besser für die eltern ist,wennse ihre Kinder nicht mittags abholen müssen um sie nachmittags wieder hinzubringen...^^
    also der artikel triffts wirklich,Deutschland ist mit der Zeit immer Kinderunfreundlicher geworden,so,dass es für einen Bürger eher von Nachteil ist,ein Kind zu kriegen.Und dann wundernse sich,dass die Geburtenrate rückfällig ist...
    mfg
     
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