US-Anwalt will alle Urteile gegen Filesharer kippen

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Crack02, 10. Juni 2009 .

  1. 10. Juni 2009
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    Recht, Politik & EUKiwi Camara, ein anwalt aus den USa, will die RIaa, den Branchenverband der Musikindustrie, vor Gericht dazu zwingen, sämtliche bisher von Filesharern eingeklagten Geldbeträge zurück zu zahlen.

    Den ersten Schritt will er dafür in einem Einzelverfahren gehen, das aktuell stattfindet. Seine argumentation: Die Beweise, die die RIaa-anwälte gegen Tauschbörsennutzer vorbringen wurden nicht gemäß der US-Gesetzgebung zusammengetragen und sind damit samt und sonders ungültig, erklärte er gegenüber dem Magazin 'arsTechnica'.

    Unter anderem will er die Zusammenarbeit der RIaa mit der Firma MediaSentry für die Verteidigung seines Mandanten nutzen. Von dem Unternehmen stammen sämtliche IP-adressen, von denen aus Urheberrechtsverletzungen begangen worden sein sollen. MediaSentry ist an ihrem Sitz im US-Bundesstaat Minnesota aber nicht als Privatermittler zugelassen und die von der Firma gesammelten Beweise seien daher unzulässig, so Camara.

    Camara führte weiterhin aus, dass die RIaa in keinem bisherigen Prozess ihre Rechte an dem getauschten Material in einer art und Weise belegt hat, wie es nötig wäre. Laut der Verfahrensrichtlinien müssten zertifizierte Kopien der Copyright-Registraturen vorgelegt werden, was aber bisher nicht der Fall war.

    Die RIaa-anwälte legten zwar stets Dokumente vor, die den Richtern in den bisherigen Verfahren genügten - immerhin müssten zertifizierte Kopien stets in einem bürokratischen und teuren Verfahren vom US Copyright Office beschafft werden. Camara sieht hier aber eine Chance, nahezu alle bisherigen Urteile wegen Verfahrensfehlern zu kippen.

    Sollte dies im aktuellen Einzelfall gelingen, will der anwalt in Zusammenarbeit mit Charles Nesson, einem Jura-Professor der renommierten Harvard-Universität, eine Sammelklage anstrengen und sämtliche bisher von der RIaa erstrittenen Beträge zurückholen.

    Dieses Vorhaben klingt zwar nach einem gewissen Grad an Größenwahn - immerhin stehen hinter der RIaa mächtige Medienkonzerne. In Juristenkreisen werden ihm aber durchaus Chancen eingeräumt. Immerhin gilt er als einer der vielversprechendsten Junganwälte der USa und hat als bisher jüngster Jurist das auswahlverfahren der Harvard Law School bestanden.

    Quelle: winfuture.de



    Filesharing-Prozess: Rückschlag für die Verteidigung
     
  2. 10. Juni 2009
    AW: US-Anwalt will alle Urteile gegen Filesharer kippen

    Interessant, dass solch ein Junganwalt es tatsächlich gegen die Armeen von Anwälten der RIAA probieren möchte.
    (hört sich ein bisschen nach Neo gegen Agent Smith an^^)

    Naja, wenn er es tatsächlich schaffen sollte, denke ich nicht, dass es einen großen Unterschied machen würde, evtl. würden die Leute die bisher bezahlen mussten ihr Geld zurück bekommen, jedoch wird die MediaSentry wohl zusehen eine Lizenz als Privatermittler bekommen und schleunigst seine Beweismittel anpassen, sodass sie Camara den Wind aus den Segeln für die kommenden Verfahren nehmen.

    Wär dennoch mal interessant anzusehen, wenn er es wirklich schafft, das Medienecho wär gewaltig.
     
  3. 10. Juni 2009
    AW: US-Anwalt will alle Urteile gegen Filesharer kippen

    jo denk ich auch, aber halt erst hinterher
    sprich camara hat was geleistet...kleinvieh macht auch mist
    finds aber gut, dass er sich der aufgabe stellt und versucht, über diverse schwachstellen die urteile zu kippen, wird sicher interessant wie das ausgeht.
     
  4. 10. Juni 2009
    AW: US-Anwalt will alle Urteile gegen Filesharer kippen

    Selbst wenn die MediaSentry als Privatermittler zugelassen wird, so gilt das nicht rückwirkend.
    Und wie es in dem Text steht, hat die RIAA zwar immer vorgelegt, aber diese sind nicht rechtskräftig genug. Stattdessen muss die RIAA in jedem Verfahren die Copyright-Registraturen beschaffen, was zeit- und kostenaufwändig ist?
    Also ich seh da schonmal gute Idee. Und immerhin isses n guter Versuch.
     
  5. 11. Juni 2009
    AW: US-Anwalt will alle Urteile gegen Filesharer kippen

    finds sehr mutig von ihm, sich dieser herausforderung zu stellen.
    wenn er wirklich ein so herausragender anwalt ist, dann könnte er sein geld/ansehen auch mit fällen steigern, die eine deutlich höhere gewinnchance haben.
    so ist es jetzt ein sprung ins kalte wasser.. entweder er gewinnt und hat ein unheimlich gutes image oder verliert und hat schonmal eine dicke kerbe in seiner laufbahn.

    wie dem auch sei; ich hoffe er schafft es.. dann wirds wenigstens einigen leuten in der bevölkerung die augen geöffnet über die unrechtmäßige vorgehensweise der musikindustrie.
     
  6. 13. Juni 2009
    AW: US-Anwalt will alle Urteile gegen Filesharer kippen

    ein löblicher versuch, nur sah der zuständige richter das etwas anders. die beanstandeten beweise, zumindest im fall jammie thomas erklärte er trotz der einwände als zulässig. das dürfte sein vorhaben scheitern lassen, ehe es begonnen hat.

    quelle
     
  7. 13. Juni 2009
    Filesharing-Prozess: Rückschlag für die Verteidigung

    Im Wiederaufnahmeverfahren gegen Jammie Thomas-Rasset wegen der Verbreitung urheberrechtlich geschützter Musik in einem Filesharing-Netz muss die Verteidigung kurz vor Prozessauftakt am kommenden Montag einen Rückschlag verkraften. Richter Michael Davis ließ die von den klagenden US-Plattenlabels vorgebrachte Beweismittel entgegen einem Antrag der Verteidigung zu. Thomas-Rassets neues Anwaltsgespann hatte gefordert, die vom technischen Dienstleister MediaSentry gesammelten Informationen zu Musikstücken und IP-Adressen nicht als Beweise zuzulassen.

    werden!

    Zugleich verwehrte der Richter der Verteidigung die Möglichkeit, nachträglich auf "Fair Use" zu plädieren. Diese im US-Copyright vorgesehene Schutzklausel für die legale Verwendung geschützten Materials hätte die Beklagte bereits in der Klageerwiderung in Anspruch nehmen müssen, meint der Richter. In dem nun schon seit Jahren dauernden Verfahren sei davon aber bisher nicht die Rede gewesen.

    Darüber hinaus wies der Richter den Antrag der Kläger ab, die Aussage eines von der Verteidigung als Experten konsultierten Informatikers nicht zuzulassen. Doch schränkte Davis die Aussagemöglichkeiten von Assistant Professor Yongdae Kim von der Universität Minnesota ein. Kim darf zwar zu von den Klägern vorgebrachten Beweisen Stellung nehmen, soll sich mit Spekulationen zum Hergang der Ereignisse aber zurückhalten.

    Rasset-Thomas wird die illegale Verbreitung von insgesamt 24 Musikstücken über Kazaa vorgeworfen, was sie aber zurückweist. Ihr Fall ist das erste von Tausenden vergleichbaren Verfahren, die unter Federführung des Verbands der US-Musikindustrie (Recording Industry Association of America, RIAA) angestrengt wurden, in dem es tatsächlich zu einer Verhandlung und einem Urteil gekommen war. Eine Geschworenenkammer hatte Rasset-Thomas für schuldig befunden und zu Schadensersatz in Höhe von 222.000 US-Dollar verurteilt. Richter Davis kassierte das Urteil später wegen eines Rechtsfehlers und ordnete ein Wiederaufnahmeverfahren an.

    Quelle: Filesharing-Prozess: Rückschlag für die Verteidigung | heise online
     
  8. 14. Juni 2009
    AW: Filesharing-Prozess: Rückschlag für die Verteidigung

    hmm generell gar nicht schlecht!

    Wenn er das schaffen sollte, wäre es durchaus ein großer Sprung, da schließlich vor allem in Amerika gigantische Summen an Schadensersatz fließen!

    Da der Richter jetzt die IP Adressen doch zugelassen hat wird ihm doch etwas den Wind aus den Segeln nehmen, aber ich denke wenn er sich da reinhängt, kann selbst dieser einzelne Jung Anwalt gegen die vielen Anwälte der RIAA bestehen!

    Also generell find ichs gut!!!
     
  9. 14. Juni 2009
    AW: US-Anwalt will alle Urteile gegen Filesharer kippen

    Ich finde es gut das sich jemand gegen die Musikindustrie stellt nicht weil ich Filesahring befürworte sondern das viele Existenzen zerstört werden durch die Anklagen die durchs filesharen enstehen. Ich sehe keine Verhältnismässigkeit indem eine ganze Existenz zerstört wird indem man geistigen Besitz verbreitet oder sogar nur runterlädt. Man schaue auf die ganzen Superstars wie sie in ihren Villen sich auf MTV präsentieren...anscheinend schäffeln sie gut Kohle und wissen nicht wofür sie es ausgeben sollen.
    Ein Mensch würde bestimmt nicht soviel Schaden mit dem Filesharen anrichten so das dieser Superstar mit seiner Villa alles verlieren würde im gegensatz zu dem Filesharer....
     
  10. 14. Juni 2009
    AW: US-Anwalt will alle Urteile gegen Filesharer kippen

    Macht doch nicht so einen Wirbel. Das ist nur der Klappentext vom neuen John Grisham. xD

    Hört sich geil an. Es wäre echt fett, wenn er durchkommen würde. Aber es werden ja auch immer mehr Künstler, die sich gegen das scheiß System stellen. Wer viel Musik läd, ist meist auch ein besserer Käufer. So doof ist auch nur die Medienbranche ihre eigenen Kunden zu verklagen. -.-
     
  11. 14. Juni 2009
    AW: US-Anwalt will alle Urteile gegen Filesharer kippen

    Nehmen wir mal an,er schafft es und Alle kriegen ihr Geld wieder,aber dann werden die bestimmt dafür Übler als je Zuvor vorgehen ,um die ganzen Kohlen schön wieder reinzuholen ?(
     
  12. 14. Juni 2009
    AW: US-Anwalt will alle Urteile gegen Filesharer kippen

    Der Ansatz ist wirklich ehrenhaft ... jedoch bezweifel ich das man sich gegen so eine Übermacht behaupten kann ... VOR ALLEM weil die Musikindustrie Milliarden an Geldern im Rücken hat.
    wenn die wollten koennten die den Praesidenten schmieren ;-)
    Bleibt nur abzuwarten was passiert ... waere froh ueber weitere infos

    MfG seT-87
     
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