#1 2. April 2007 Neue Waffe könnte im Iran eingesetzt werden / Aufmarsch geht weiter Die US-Armee hat Anfang vergangenen März angeblich eine neue Superbombe getestet. Das berichteten US-Medien in der vergangenen Woche. Beobachter spekulieren nun darüber, ob die neue Waffe bei einem Überfall auf den Iran zum Einsatz kommen soll. Parallel dazu verstärkten sich erneut Gerüchte, wonach die Vorbereitungen für einen Krieg weit gediehen sind. Die neue lenkbare und bunkerbrechende Bombe, deren Name unbekannt blieb, soll die zehnfache Sprengkraft der bisherigen, seit 1985 im Dienst befindliche BLU-109 haben. BLU steht dabei für Bomb Live Unit. Getestet wurde die Waffe demnach auf dem abgelegenen Stützpunkt „White Sands Missile Range“, der einstmals für das Atomwaffenprogramm – des Manhattan-Projektes – eingerichtet wurde und heute zur Entwicklung und Erprobung nuklearer, wie anderer Waffensysteme dient. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Bombentest und den Irakkriegs-Planungen gibt, bleibt dabei Spekulation. Tatsächlich existieren schon länger Hinweise, wonach die BLU-109, mit der die US- aber auch die israelische Luftwaffe ausgerüstet sind, durch neue Systeme ersetzt werden sollen. Möglich ist jedoch, daß die Herstellung der Superbombe mit Blick auf den persischen Raum vorangetrieben wurde. Bedeutung erhält der Test nicht zuletzt angesichts einer auffälligen Luftwaffenkonzentration in der Region. So zog Washington mittlerweile Flugzeugträgergruppen mit 450 Flugzeugen und 500 Flügelraketen in Reichweite des Irans zusammen. Vergleichsweise mysteriös blieben auch Meldungen über ein großangelegtes US-Marinemanöver in der vergangenen Woche, welche zunächst veröffentlicht, später von iranischer Seite dementiert, einen Tag darauf von der russischen Regierung erneut indirekt bestätigt wurden. Mitte März hatte eine russische Wochenzeitschrift eine Analyse von Militärexperte veröffentlicht, wonach es noch vor Ostern zu US-Angriffen auf den Iran geben könne. Diese sollten mit B-52-Bombern von der Insel Diego Garcia aus geflogen werden. Das Eiland ist vollständig vom amerikanischen und britischen Militär besetzt und seit Jahrzehnten von Zivilisten geräumt. „Die Attacke solle 12 Stunden lang, von vier Uhr morgens bis 16 Uhr (Ortszeit), dauern. Bei der Operation, die die Kodebezeichnung "Bite" (Biss) bekommen hat, werden rund 20 Objekte angegriffen, u. a. Urananreicherungszentrifugen sowie Forschungszentren und -labors“, zitierte die Agentur RIA den Bericht. Nach am Freitag veröffentlichten Moskauer Geheimdienstinformationen soll der Aufmarsch der US-Armee inzwischen abgeschlossen sein. Obgleich Teheran nach den jüngsten Worten seines Außenministers Manutschehr Mottaki nicht mit einem Angriff rechnet, bereitet sich die Armee des Landes offenbar intensiv auf den Verteidigungsfall vor. So führten die Streitkräfte in den letzten Monaten mehrfach Manöver durch und stellten neue Waffensysteme zur Schau. Iranischen Fernsehberichten zu Folge wurde Mitte März ein neues Abwehrsystem erfolgreich getestet, das bei jedem Wetter zwei Raketen auf Ziele in der Luft abfeuern kann. „Wenn unsere eingebildeten Feinde diesen Wahnsinn wagen, können wir sie überraschen“, so Befehlshaber Ata’Ollah Salehi. Auch auf anderer Ebene bereitet sich der Iran offenbar weiter auf eine Konfrontation durch die USA vor. So sollen Ölgeschäfte künftig nicht mehr auf Dollarbasis abgewickelt werden, erklärte Zentralbankchef Ebrahim Sheibany gegenüber der Agentur AP. Bisher werde etwa die Hälfte der Exporte in Dollar verkauft, daß Geld aber unmittelbar in andere Währungen getauscht, etwa in Yen. Zudem sollen die Dollar-Reserven des Landes, bislang geschätzte 50 bis 100 Billionen, um 20 Prozent abgebaut werden. Sheibany verwies auch hier vor allem auf Euro und Yen. Quelle: berlinerumschau.com + Multi-Zitat Zitieren