Vier schwedische Atomreaktoren abgeschaltet

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von LatinoHeat, 4. August 2006 .

  1. 4. August 2006
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    In Schweden sind nach einem Störfall vom 26. Juli im Kernkraftwerk Forsmark-1 vier der zehn Atomreaktoren des Landes abgeschaltet worden. Wie die Behörden am Donnerstag mitteilten, werden nun alle Sicherheitssysteme überprüft. Atomkritiker werten den Zwischenfall in dem Werk nördlich von Stockholm als Beinahe-Katastrophe. Politiker und Umweltgruppen in Schweden forderten eine umfassende Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen in schwedischen Nuklearanlagen von unabhängiger Seite. Der Sprecher der staatlichen Kernkraftinspektion SKI, Anders Jorl, sprach im schwedischen Rundfunk von einem "unglücklichen" Vorfall.

    Sicherheit nicht gewährleistet

    Der Betreiber des Kraftwerks in Oskarshamn teilte mit, das zwei der drei dortigen Blöcke abgeschaltet worden seien. Ihre Sicherheit sei nicht gewährleistet. In Forsmark waren nach dem Störfall ebenfalls zwei von drei Reaktoren heruntergefahren worden. Ein Sprecher von OKG, der Betreiberfirma von Oskarshamn an der Südküste, sagte im schwedischen Rundfunk, dass in der Anlage ein ähnlicher Vorfall wie in Forsmark nicht ausgeschlossen werden könne. Deshalb sollten nun die möglichen Anweisungen der Behörden zur Verbesserung der Sicherheit abgewartet werden.

    Keine weiteren Schließungen geplant

    Umweltministerin Lena Sommestad will eine Sicherheitsprüfung aller schwedischen Atomreaktoren veranlassen, sobald eine von der Regierung eingeleitete Untersuchung des Vorfalls in Forsmark abgeschlossen ist. Weitere Schließungen seien vorerst aber nicht geplant, teilte die Staatliche Kernkraftinspektion mit.

    "20 Minuten lang Geisterbetrieb"

    Die Umweltorganisation Greenpeace schätzt den Störfall im Kraftwerk Forsmark als "schwerwiegend" ein und begrüßt, dass die SKI die vier bauähnlichen Atomkraftwerke sofort vom Netz genommen hatte. Ein früherer Direktor der SKI habe gesagt, dass es "nur mit purem Glück nicht zu einer Kernschmelze gekommen ist", heißt in der Stellungnahme der Organisation. "Das Atomkraftwerk ist durch den Störfall fast zwanzig Minuten lang im Geisterbetrieb gefahren, bis die Belegschaft den Betrieb des Kraftwerks manuell wieder in den Griff bekam", meinte Heinz Smital, Atomexperte bei Greenpeace.

    Konsequenzen für Deutschland

    Das Bundesumweltministerium prüft unterdessen Konsequenzen aus dem Störfall für die deutschen Atommeiler. Das Umweltministerium ermittele zurzeit den genauen Sachverhalt und "wird so schnell wie möglich klären, ob die zu Grunde liegenden sicherheitstechnischen Mängel auch in deutschen Atomkraftwerken vorliegen können".

    Quelle.

    MfG LatinoHeat
     
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