Erfahrungen mit Vitamin D Mangel?

Dieses Thema im Forum "Gesundheit & Körperpflege" wurde erstellt von rotznase, 8. Januar 2019 .

  1. 8. Januar 2019
    Eine Freundin hat vor Weihachten einen Vitamin D3 Mangel diagnostiziert bekommen. Im Nachhinein sind wir drauf gekommen, dass ihre Stimmungsschwankungen und vor allem ihre innere Nervosität Symptome dafür sind. Nun ist es so, dass auch meine Schwester sehr oft angespannt ist. Kann das auch mit dem Charakter zusammenhängen oder muss es ein Symptom sein? Bzw. sind das die einzigen Anzeichen für eine solche Mangelerscheinung? Kennt sich jemand in der Runde mit dieser Thematik aus und kann uns mit Erfahrungen bezüglich eines Vitamin D Mangels weiterhelfen? Vielen Dank vorab!
     
  2. 8. Januar 2019
    Zuletzt bearbeitet: 8. Januar 2019
    Kann auch Charakter sein, Vitamin D verändert jetzt nicht schlagartig die Stimmung... eher schleichend wenn überhaupt. Ein niedriger Vitamin D Gehalt im Winter ist völlig normal. Er sollte nur nicht zu stark absinken, was bei Menschen die wenig ans Tageslicht gehen schneller passiert.

    Wer häufig im Freien ist und im späten Herbst noch viel Sonne getankt hat (und ein heller Hauttyp ist) der kommt auch gut über den Winter. Sicherlich wird heute schneller ein Mangel da sein, durch Büroarbeit und Kunstlicht kommt keiner mehr genügend an die frische Luft und an Tageslicht.

    Vitamin D kann man auch durch Lebensmittel aufnehmen. Die Eskimos essen nicht umsonst viel Fisch und Robben oder Wal Da ist viel Vitamin D drin. Nicht nur in Makrele und Tunfisch sind viele Vitamine auch in Eiern und Milch von Tieren aus Freilandhaltung, sowie Avocado.

    Oder noch einfacher per Nahrungsergänzung. Allerdings Vorsicht! Neuste Studien zeigen, dass eine Überdosierung von Vitamin D keineswegs ungefährlich ist. Es reicht also völlig aus kleinere Dosierung einzunehmen. 1000 IE welche auch für Babys und Kinder verschrieben werden, täglich oder alle zwei Tage eine, das reicht völlig als zusätzliche Unterstützung gegen einen Mangel aus. Mehr ist meiner Meinung nach nur in seltenen Fällen sinnvoll und nötig. Wer dunkle Haut hat, der sollte sich in den nördlichen Breitengraden allerdings schon mit Vitamin D versorgen, da die Ober-Haut weniger UV-Strahlung durch lässt für die Körpereigene Vitamin-Gewinnung.

    In den USA ist die maximale Dosierung pro Tag bei 10.000 IE bewertet. Diese sollte keinesfalls überschritten werden. Vor allem nicht für heranwachsende Kinder, hier maximal 2000 IE pro Tag.

    Der Vitamin-D-Hype sollte also mit Vorsicht zu genießen sein. Dunkle und kalte Tage im Winter verändern eben die allgemeine Stimmung im Körper, das ist völlig normal und gesund. Winter ist eben nicht Frühling und so verhält sich auch der Körper und Geist.

    1000 bis 2000 IE (~30-60 μg) pro Tag reichen normal völlig aus! Immerhin handelt es sich hier um ein Hormon dessen Wirkung (bei hoher künstlicher Dosierung) nicht gänzlich erforscht ist.

    Dennoch ist es in vielen Fällen sinnvoll sein Vitamin D aufzubessern im Winter, da es einige Studien gibt die zeigen, dass bestimmte Krankheiten bei langfristigem Mangel begünstigt werden. Zudem ist auch das Immunsystem besser gerüstet mit Vitamin D3. So war früher die Höhensonne eine erfolgreiche Therapie gegen viele Krankheiten und ist es heute noch.
     
  3. 8. Januar 2019
    Ein Vitamin D Mangel ist wohl bei vielen Menschen der Grund für den "Winterblues".

    Falsch. Unser Körper speichert Vitamin D nur wenige Wochen. Zudem steht die Sonne zu flach im Winter, selbst Nackt in der Wintersonne zu liegen bringt nicht sonderlich viel.


    Hier paar allgemeine Informationen: Vitamin D: Mangel in der dunklen Jahreszeit

    Und ein Solarium-Besuch bringt nix, da in Solarien die falschen UV-Strahlen zum Einsatz kommen.
     
  4. 9. Januar 2019
    Sicherlich ist der Speicher dann bis Weihnachten aufgebraucht, aber deshalb wird man nicht gleich krank oder depressiv es sei denn man hat eine Vorerkrankung oder es liegt ein langfristiger Mangel vor. Der Mensch lebt schon seit mindestens 40.000 Jahren auch im Norden, hier konnte auch nur der "weiße Mutant" überleben, da dunkle Haut langfristig zu wenig Vitamin D produziert und ohne künstliche Aufnahme aussterben würde.

    Unsere Lebensweise hat sich nur so verändert, dass wir generell weniger in die Sonne gehen als früher. Ur-Nordvölker machen das immer noch, sie gehen im Winter Sonnenbaden wenn die Sonne scheint, auch wenn sie sehr schwach ist, produziert die Haut Cholecalciferol. Doch der moderne Mensch sitzt im Büro und kommt erst raus wenn es wieder dunkel ist, damit sinkt der Vitaminspiegel stärker ab. Deshalb ernähren sich die Nordvölker auch viel von fettem Seefisch, der gleicht das etwas aus. Es ist völlig normal, dass der Vitaminspiegel im Winter absinkt, der Körper ist das wohl auch seit Jahrhunderten gewohnt gewesen. Der Winterblues kann auch psychologisch positiv sein, da der Körper eigentlich etwas mehr ruhe sucht und dann im Frühling zu neuem Ehrgeiz erwacht.

    Ich sehe es schon als wichtig an, das man ausreichend Vitamin D zu sich nimmt im Winter, egal in welcher Form, doch von einer Dosierung wie es im Sommer üblich wäre, halte ich nichts.

    Das sich ein langfristiger Sonnenmangel negativ auf die Psyche auswirkt ist wohl klar, daher ist die Suizidrate in Nordländern meist höher, unabhängig von den eigentlich "guten" Lebensbedingungen bzw hoher Sozialstandards. Auch Drogen und Alkohol wirken da natürlich als Aufmunterung viel stärker, als bei 30°C in der Sonne. Deshalb sind Südländer und Nordländern auch psychologisch ganz unterschiedlich. Was mich auch dazu bringt, Drogen-Studien und deren Legalität differenziert zu sehen, Nordländer gehen damit womöglich ganz anders um als Südländer und somit sind die Risiken und Effekte in der Gesellschaft ganz anders.

    Doch die Vier Jahreszeiten haben wohl auch einen besonderen Effekt auf den Menschen, nicht unbedingt negativ, auch wenn er eine Herausforderung für Körper und Geist ist, womöglich macht das auch Kreativ.

    Ich würde daher ab Dezember mit Vitamin D anfangen, bis Februar. Oder von Weihnachten bis Rosenmontag, kann man sich leicht merken Ich persönlich habe nichts gegen die ruhige dunkle Jahreszeit, die Kälte stört mich zwar, aber nicht die Dunkelheit ebenso wie die "Besinnliche" oder "Winterblues" Stimmung. (siehe, Wintereinbruch Bierdurst)

    Ich wollte eigentlich nur auf die übertriebenen Kuren hinweisen bei denen 10.000 oder 20.000 IE täglich eingenommen werden. Übrigens kann Cholecalciferol (Vitamin D3) auch als Biozid und Rattengift genutzt werden. Vor allem für Kinder sollten die Dosierungen gering gehalten werden, da sie besonders sensibel auf das Hormon reagieren können.

    Ich erinnere mich an Zeiten, in welchen Vitamine in Säften und Nahrungsergänzung extrem hoch dosiert waren, das wurde massiv reduziert als Studien zeigten, das die hohe Vitaminzufuhr unzählige Krankheiten und Schäden hervorrufen kann, von Hirnblutungen bis Immunsystemschwäche.

    Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D3 ist wichtig, da es tatsächlich Depressionen entgegenwirkt (bei langfristigem Mangel, was in Nordländern vorkommt) aber auch Schwindsucht bzw Tuberkulose lässt sich mit "Höhensonne" sprich Cholecalciferol bekämpfen, da es das Immunsystem unterstützt.

    Lang lebe Lebertran
     
  5. 9. Januar 2019
    Da mag was dran sein, aber wenn man im Dezember einen Haufen Deadlines hat und im Januar wieder voll durchstarten muss, wird es, zumindest bei mir, nichts mit dem gemütlichen Winterschlaf
    So kenne ich den Zusammenhang auch, wobei ich auch Schilddrüsenpatienten kenne, die im Winter die Dosis anpassen müssen, weil sie sonst Symptome haben. Ich finde es total wichtig bei psychischen Problemen die physische Komponente auch zu berücksichtigen!

    Grundsätzlich kann es sinnvoll sein den Vitamin D Spiegel bestimmen zu lassen, bei mir ist er, auch wenn ich jeden Tag mindestens ein bis drei Stunden an der frischen Luft bin, auch im Sommer eher niedrig. Ich beginne deshalb schon im Herbst damit ergänzend Solarvit einzunehmen, um einem Mangel vorzubeugen. Wenn es dann wieder so warm ist, um im T-Shirt spazieren zu gehen, pausiere ich wieder bis zum Herbst. So komme ich ganz gut über den Winter!

    Dass man sich an die empfohlenen Dosierungen halten sollte, sollte ja eigentlich selbstverständlich sein. Man will ja keinen zu hohen oder zu niedrigen Vitamin D Spiegel haben, sondern einen der passt und gesund ist.

    Hast du schon mal welchen getrunken? Ich hab's schon mal ausprobiert und muss sagen … ich bin schon froh, dass es, ähm, geschmacklich alternative Sachen gibt
     
  6. 11. Januar 2019
    Vielen Dank für eure Antworten und teils sehr ausführlichen Erklärungen! Umso mehr muss ich mich dafür entschuldigen, dass ich erst jetzt zum Antworten komme. Das mit Robben und Lebertran essen habe ich natürlich gewusst, aber ich muss gestehen, dass das nicht wirklich mein Ding ist. Fisch esse ich relativ selten und Avocado ist nicht unbedingt mein Lieblingsobst. Letztere zwei Punkte könnte ich aber eventuell besser umsetzen als jetzt. Und ich laufe ebenfalls so gut es geht mit einem T-Shirt herum, aber ich muss in meinem Fall auch oft aufpassen, dass ich mir keinen Sonnenbrand einfahre. @zimtschnecke ich habe jetzt nach diesem Medikament gegoogelt und da gibt es verschiedene Varianten. Welche meinst du?
     
  7. 11. Januar 2019
    Solavit ist wohl so eine "Werbungsmarke" ^^ da bezahlst ordentlich für die Werbung... 16 EUR für Solarvit IMMUN D3 1000 I.E. TBL 60 Stück - hab das auch nur in Österreich gefunden, evtl gib es keinen Vertrieb in DE. Das Produkt wird wohl nur da vertrieben, wo auch Werbung gemacht wird, anders lässt sich der hohe Preis ja nicht rechtfertigen.

    Als Vergleich: Vigantol 1.000 I.E. Vitamin D3 200 Stück bekommt man für 8EUR und auch das sind eigentlich typische vom Doktor verschriebene also teure Apotheken Dinger.

    Gibt es noch deutlich günstigere Anbieter/Produkte die auch in Pharma/Apotheken Qualität herstellen. Ist wohl keine Kunst das herzustellen, gibt 1000 Produkte und Anbieter von billig bis wucher.

    Es wäre Sinnvoll die trocknen Tabletten kurz vor/nach dem Essen zu Schlucken - weil Vitamin D3 ist Fettlöslich.
     
  8. 21. Januar 2019
    Kleine Kinder bekommen Vitamin D verschrieben. Krankenkasse bezahlt das. Danach ist das individuell geregelt, ob jemand diesen Vitamin braucht oder nicht. Stimmungsschwankungen ist noch kein Indiz dafür, dass man an Vitamin D Mangel leidet. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
     
  9. 25. Januar 2019
    Also wenn die Avocado pur nicht schmeckt, könntest du es vielleicht auch mal mit selbstgemachtem Avocado-Aufstrich probieren? Im Netz findet man viele leckere Rezepte!

    Dass sich Preise generell und über Ländergrenzen hinweg unterscheiden können, ist doch keine Seltenheit. Magnesium bekomme ich in der Drogerie auch günstiger als in der Apotheke, soweit ich weiß ist die Bioverfügbarkeit von hochwertigen Produkten aber häufig besser. Bei Frauen beginnt Knochenschwund wohl häufig unbemerkt schon mit Mitte 30 und wenn man Vitamin D3 im richtigen Verhältnis mit Vitamin K2 kombiniert, kann dem Problem im Voraus entgegenwirken. Wie gesagt, ich fühle mich mit ausgeglichenen Werten deutlich wohler, im Frühling gehe ich dann wieder mehr an die frische Luft und werde mit der Einnahme bis zum nächsten Herbst auch wieder nachlässiger. Nachdem das für mich gut funktioniert, werde ich das wohl auch weiterhin so beibehalten.

    Also bei der Verzehrempfehlung von meinem Mittel steht, dass es unabhängig von Mahlzeiten eingenommen werden kann. Aber es zum Essen einzunehmen, kann man ja auch machen, wenn man sich damit wohler fühlt!
     
  10. 26. Januar 2019
    Vielen Dank für die weiteren Erklärungen! Das mit dem Arztbesuch werde ich meiner Schwester nahelegen, aber ich bin da auch kein so gutes Beispiel dafür... Sollte man so bald wie möglich zum Arzt gehen oder macht es auch Sinn abzuwarten, ob das nur eine Phase oder nicht? Und vielen Dank für den Tipp mit dem Avocado-Aufstrich... ich werde mir einmal die Rezepte ansehen. Aber wenn du so schreibst, wird es sicher Vermischungen mit anderen Geschmäckern geben.
     
  11. 27. Januar 2019
    Dass man erst dann zum Arzt geht, wenn es einem wirklich, wirklich schlecht geht, ist, glaube ich, ein relativ verbreitetes Phänomen. Die beste Herangehensweise ist das aber, meiner Meinung nach, trotzdem nicht. Warum sollte man nicht schon gegensteuern, wenn es einem "erst" ein bisschen schlecht geht? Warum sollte man länger als nötig in dem Zustand verharren und warten, bis man sich noch schlechter fühlt, wenn es einem durch die richtige Behandlung vielleicht schon längst wieder gut gehen könnte? Den Vitamin D Spiegel würde ich an der Stelle deiner Schwester zeitnah überprüfen lassen, ich glaube gelesen zu haben, dass in Deutschland und Österreich ungefähr zwei Drittel der Menschen im Winter unterversorgt sind. Und der Mangel ist ja einfach zu beheben.

    Was Avocado-Aufstriche angeht... da gibt es so viele unterschiedliche Variationen, das bestimmt für jeden Geschmack was dabei ist!
     
  12. 29. Januar 2019
    Vielen Dank für deine Antwort! Ja, eigentlich hast du völlig recht und ich werde das mit einem relativ raschen Arztbesuch meiner Cousine nahelegen. Bezüglich der Avocado-Aufstriche bin ich inzwischen fündig geworden. Beispielsweise auch mit Jungzwiebeln. Das ist dann ungefähr so wie bei mir mit den kandierten Früchten. An sich sind sie mir zu süß, aber in einem Gugelhupf, in einem italienischen Panettone usw. esse ich sie problemlos.
     
  13. 5. Mai 2020
    Vitamin D-Mangel – Warum ist er so verbreitet?
    Von einem Vitamin D Mangel spricht man bei einem Blutwert von < 40 ng/ml. 40–60 ng/ml sind ein guter Richtwert für einen soliden D-Spiegel. Laut nationaler Verzehrsstudie haben 85 % aller Deutschen zu wenig D3 im Blut.

    Warum hat fast jeder Deutsche einen Vitamin D-Mangel?

    1. Zum einen essen nur sehr, sehr wenige Menschen wirklich viele Eier und Fisch
    2. Die Sonne scheint nur von Mai bis August stark genug, um für eine spürbare Vitamin D-Bildung auf der Haut zu sorgen. In den anderen Monaten reichen die paar Sonnenstrahlen im Gesicht nicht aus.
    3. Es heißt immer wieder, dass 20 Minuten Sonne auf Gesicht und Unterarmen ausreichen, um genug Vitamin D zu bilden. Das stimmt allerdings nur im Hochsommer.
    4. Um Vitamin D3 zu bilden, müssen die Sonnenstrahlen absorbiert werden. Sonnencreme enthält Titandioxid, was die Sonnenstrahlen wie eine Alu-Folie reflektiert. Solange Deine Haut mit Sonnencreme überzogen ist, wird dein Körper also deutlich weniger Vitamin-D bilden.

    Weitere Informationen: Vitamin D-Mangel - Symptome, Ursachen und wie Du ihn beseitigst!

    Der morderne Mensch ist heute viel mehr im Innenraum und bekommt quasi Null Sonne, das führt dann auch zu dem langfristigen Mangel... vor allem im Herbst und Winter müsste man sich mehrere Stunden an der frischen Luft bewegen und in die Sonne, doch das schaffen nur die wenigsten. Die Arbeiten im Büro von Früh bis Abends und sind sozusagen nur in der Dunkelheit außen oder unterwegs, tagsüber sitzen sie im Büro. Im Winter sind die Tage zu kurz.

    Ich bin allerdings der Meinung, das eine niedrigere Dosierung und vom Körpergewicht Abhängig gemacht werden sollte. Eine zu hohe Dosierung kann zu Verwirrung und Gefühlsschwankungen bis zu Depression führen. 2000 I.E pro Tag halte ich für absolut ausreichend als Ergänzung.
    Aber das muss jeder selbst austesten. Ich persönlich nehme an Herbst und Wintertagen mit wenig Sonne 1000 I.E und im Herbst und Frühjahr wo auch mehr Tageslicht da ist eine halbe also 500 I.E.
     
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