Industrielle Sponsoren nehmen Einfluss auf medizinische Studien

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von bushido, 15. Juli 2011 .

  1. 15. Juli 2011
    Industrielle Sponsoren nehmen Einfluss auf medizinische Studien

    14. Juli 2011

    Wissenschafter für zusätzlichen öffentlichen Sponsor bei großen Studien

    Düsseldorf - In Deutschland hat ein führender Vertreter forschender Mediziner eingeräumt, dass Sponsoren gelegentlich auf medizinische Studien Einfluss nehmen. Es komme auch vor, "dass Studien nicht publiziert werden, wenn sie ein für den Sponsor ungünstiges Ergebnis liefern", sagte der Präsident des Dachverbands AWMF, Karl Heinz Rahn, am Mittwoch auf Deutschlandradio Kultur. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften mit Sitz in Düsseldorf ist nach eigenen Angaben der Zusammenschluss von rund 160 Einzelgesellschaften.

    Spezielles Problem bei teuren Studien

    Rahn sprach von einem "speziellen Problem" bei klinischen Studien, die bei einer Laufzeit von fünf Jahren zwischen 50 und 150 Millionen Euro kosten könnten. Solche Beträge könnten aus öffentlichen Mitteln nicht finanziert werden. "Problem ist in der Tat, wenn es gelegentlich Versuche vonseiten der industriellen Sponsoren gibt, Einfluss auf das Studienprotokoll und Einfluss auf die Publikationen auszuüben", sagte Rahn.

    Nach Ansicht Rahns sollte zusätzlich zu privaten auch ein öffentlicher Sponsor solche großen Studien finanzieren. "Das stärkt natürlich die Verhandlungsposition des individuellen Wissenschaftlers, wenn hinter ihm eine große Wissenschaftsorganisation steht", erläuterte der Mediziner. Außerdem sprach er sich dafür aus, spezielle Register für Studien einzuführen. Dann lasse sich überprüfen, von welchen Studien die Ergebnisse auch wirklich publiziert wurden. (red/APA)

    QUELLE: derStandard.de



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    Es war eine Frage der Zeit bis der erste Wissenschaftler auf die Bühne tritt und die Korruption in Wissenschaft und Pharmaindustrie aufdeckt. Auch in den USA ist ein Mitglied der Pharmaindustrie an die Öffentlichkeit gegangen.

    Ex pharma sales rep Gwen Olsen says Big Pharma only interested in profits, not health

    Dies alles sind keine Einzelfälle, sowohl in der Wissenschaft, wie auch in der Pharmabranche.


    Weitere Links zum Thema

    Wissenschaft auf falscher Grundlage: Kann man Impfstudien trauen? - Kopp Online

    Wie korrupt ist die Medizin? Wie

    Manipulation in der Forschung: Schweizer Studie zum Mobilfunk

    http://www.mezis.de/files/presse/Aachener%20Zeitung091029.pdf





    P.S.: Bevor hier jetzt wieder die Vertreter der "wissenschaftlichen Kaste" auftreten und "losbrüllen", weil sie sich auf den "Schlips" getreten fühlen, nein, natürlich sind nicht alle Wissenschaftler korrupt, und ich mag euch alle, aber man muss sich schon die Frage stellen, wieviele "faule Äpfel" es gibt, und dann sollten die ehrlichen Wissenschaftler auch den Anstand haben diese "faulen Äpfel" auszusortieren.

    Wenn dann noch immer von Aussen genörgelt und kritisiert wird, dann könnt ihr anfangen euch zu beschweren.
     
  2. 15. Juli 2011
    AW: Industrielle Sponsoren nehmen Einfluss auf medizinische Studien

    Ich bin ausgesprochen vorsichtig, hier von korrupten Wissenschaftlern zu sprechen. Dass es Studien und Forschungsergebnisse jeglicher Natur gibt, die nicht publiziert werden, weil sie wirtschaftlichen Interessen in Richtung Patente, PR im Sinne tatsächlicher Produktwirksamkeit und profitschwächeren Alternativprodukten entgegenstehen, ist gemeinhin bekannt. Das Problem wird auch bei uns von Professoren öfers zur Sprache gebracht; steht auch zu Hauf bspw. im Ärzteblatt. Schuld trifft allerdings nicht den Forschenden, sondern denjenigen, der dank Finanzierung der gesamten Studie die Publikationsrechte hält.
    Und da verbirgt sich in der Tat eine asoziale Komponente der (Pharma-) Konzerne. Es ist den Dimensionen pharmazeutischer Forschung gemäß zu vermuten, dass einige potente Rezeptchen bewusst zugunsten wirtschaftlicher Interessen unter Verschluss gehalten werden.
     
  3. 15. Juli 2011
    AW: Industrielle Sponsoren nehmen Einfluss auf medizinische Studien

    Naja sollte eigentlich schon zur Allgemeinbildung gehören bzw. der gesunde Menschenverstand jedem schon lange klar gemacht haben. Solange wir in einer Leistungsgesellschaft leben, wo Wenige die Macht über den Rest haben, wird sich dabei nichts ändern. Gewinnmaximierung und flächendeckende Kontrolle. Schockierend ist dabei nicht unsere Unterordnung zu Gunsten des Systems eher, dass es wirklich Menschen gibt die diese Fakten noch leugnen.
     
  4. 16. Juli 2011
    AW: Industrielle Sponsoren nehmen Einfluss auf medizinische Studien

    Es gibt immer zwei Beteiligte Dilly, denjenigen, der das Geld zahlt und den, der das Geld annimmt, beide sind Teil des korrupten Systems.

    Leider "pinkelt" in den seltensten Fällen der eine Wissenschaftler dem anderen ans Bein, und passiert es doch, wird der Querulant diffamiert bis seine Reputation vollkommen ruiniert ist.

    Das ist nicht nur in der Pharmaindustrie der Fall.


    2nd that!
     
  5. 16. Juli 2011
    AW: Industrielle Sponsoren nehmen Einfluss auf medizinische Studien

    Naja, mit Kranken lässt sich eben mehr Geld verdienen als mit gesunden Menschen. Kann mir schon vorstellen, dass deshalb Forschungsergebnisse zurückgehalten werden. Zum Beispiel kronische Krankheiten, wo Menschen lange Zeit, manchmal ihr Leben lang, Medikamente nehmen müssen. Da kommt über die Jahre schon ein schöner Batzen Geld zusammen. Würden Medikamente bzw. Therapien gegen soetwas entwickelt, würden die Gewinne der Phramakonzerne einbrechen. Heißt natürlich nicht, dass ich das gutheiße. Soll nur eben das Motiv dahinter aufzeigen. Find es mittlerweile auch bedenklich, dass durch das Zusammenstreichen öffentlicher Gelder immer mehr Konzerne aus der Wirtschaft als Geldgeber und damit Beeinflusser von Studien auftreten. Ist ja in der Lebensmittelindustrie nicht anders. Hier wird zwar keine Heilung oder Ähnliches blockiert,jedocj werden meist Risiken von Inhaltstoffen oder Verpackungsmaterialien ausgeblendet. So finde ich auch bedenklich, das zum Beispiel die EFSA (European Food Safety Authority) keine eigenen Untersuchung vornimmt, sondern die Risikobewertung von Lebensmitteln, Agrarprodukten oder auch Verpackungsmaterialen ausschließlich anhand von Studien vornimmt, die von den Unternehmen selbst kommen, die ein Produkt für den europäischen Markt zulassen wollen. Unterschiedliche Messmethoden oder Versuchsaufbauten, können hier schon einen Einfluss auf das Ergebnis haben. Vielleicht fälscht man auch einfach die Ergebnisse zu seinen Gunsten.

    Gruß
    Diggi
     
  6. 16. Juli 2011
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    AW: Industrielle Sponsoren nehmen Einfluss auf medizinische Studien

    Die FDA in den USA macht genau das Gleiche. Wenn man sich mal die Gewinne der "Krebsindustrie" anschaut, dann wird man feststellen, dass hier Milliardengewinne mit Chemotherapie erzielt werden. Gleiches gilt für den Bereich HIV/AIDS. Es gibt in beiden Bereichen längst Fälle bei denen alternative Methoden zu 100% Heilung geführt haben. Da aber die Gelder für anerkannte Testreihen nicht da sind, wird dies in der Mainstreamwissenschaft nicht anerkannt und als Scharlatanerie abgetan. Im beiden Bereichen fliessen Milliarden Forschungsgelder an Universitäten und Wissenschaftler, so dass eine einfache Lösung überhaupt nicht gewünscht ist. Treten Wissenschaftler mit Alternativen auf den Plan werden diese systematisch boykottiert und sabotiert, ihre Reputation wird komplett ruiniert. Meistens gelingt das, bei Einigen hat es noch nicht funktioniert.

    Empfehlen kann ich in der Hinsicht die folgende Doku, absolut sehenswert und augenöffned

    (bitte weiter verbreiten)


     
  7. 17. Juli 2011
    AW: Industrielle Sponsoren nehmen Einfluss auf medizinische Studien

    Gibt es die Doku auch in deutsch?
     
  8. 17. Juli 2011
    AW: Industrielle Sponsoren nehmen Einfluss auf medizinische Studien

    Aber im Zuge der Neuerungen des Internets kann man mittlerweile seine Paper wunderbar im Internet publizieren. Und das ist, im Gegensatz zu den schriftlichen Magazinen wie Science, Nature, Scientific America usw. eine kostenlose Sache.
    Leider sind solche Sachen für viele wieder ein gefundenes Fressen die Wissenschaft an den Pranger zu stellen und als verlogen darzulegen...
     
  9. 17. Juli 2011
    AW: Industrielle Sponsoren nehmen Einfluss auf medizinische Studien

    Die Gesamtheit der Wissenschaft macht sich nur dann schuldig, wenn sie bewusst kiminelle Aktivitäten deckt und die "faulen Äpfel" nicht aussortiert.

    Da das relativ selten bis gar nicht passiert, ist es entweder Feigheit oder die ganze Branche ist zu 99% mit diesem korrupten Pack durchsetzt.
     
  10. 17. Juli 2011
    AW: Industrielle Sponsoren nehmen Einfluss auf medizinische Studien

    hey, nenn mir bitte mal eine konkrete Methoden die zu 100%tigen Erfolg geführt haben soll. Das würde mich interessieren.

    Krebs ist höchstgradig individuell. Jeder Fall ist anders. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass man mit einer Therapieform alle Krebsfälle heilen könnte. Ein bisschen kenne ich mich da aus als Med-Student, der 9 Monate auf einer Onko Station gearbeitet hat.

    Bei HIV gibt es ja mittlerweile Jemanden, der komplett geheilt wurde. Diese Person hatte erstens das Pech auch noch an Leukämie zu erkranken und zweitens das Glück einen gegen HIV resistenten Knochenmarkspender zu finden, der für ihn geeignet war.
    http://www.zeit.de/2010/29/M-HIV-Patient
    Leider kann man diese Methode nicht Routinemäßig anwenden, da es schon schwierig genug ist überhaupt einen passenden Knochenmarkspender zu finden und noch viel schwieriger Jemanden zu finden, der resistent gegen HIV ist.

    Allgemein finde ich die Diskussion auch sehr unfair in diesem Thread. Meiner Meinung nach sollten nicht die Forscher, die nun mal auf die Gelder angewiesen sind an den Pranger gestellt werden, sondern die Pharmafirmen, die solchen Druck ausüben oder gleich dafür sorgen, dass unerwünschte Ergebnisse nicht veröffentlicht werden.
     
  11. 17. Juli 2011
    AW: Industrielle Sponsoren nehmen Einfluss auf medizinische Studien

    Ich werde keine Diskussion zu alternativen Heilmethoden beginnen. Dies wurde im Forum bereits getan, und wir wissen alle wozu das geführt hat.

    Bestreite ich auch nicht, habe ich auch nicht behauptet.

    Ist mir bekannt, wie gesagt, alles andere geht in Richtung alternative Heilmethoden und Begründungen für diese "Krankheit" und führt hier zu keiner Lösung, die von der Mainstreamwissenschaft akzeptiert würde.

    Natürlich ist die Pharmaindustrie das Hauptproblem, aber wenn sich das Gros der Wissenschaftler nicht auf diese Dinge einlassen würde, hätten wir das Problem nicht.


    Gerade die Bereiche HIV und Krebs bescheren sowohl der Forschung, wie auch der Pharmaindustire Milliardengewinne jedes Jahr.
     
  12. 17. Juli 2011
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    AW: Industrielle Sponsoren nehmen Einfluss auf medizinische Studien

    Ach quatsch, die meisten Wissenschaftler arbeiten gar nicht für die Pharmaindustrie. Es gibt Wissenschaftler bei vielen Instituten wie z.B. Cern, an Universitäten und in der Industrie die überhaupt nichts mit Pharmazie zu tun haben.
    Wie kannst du da behaupten "...das Groß der Wissenschaftler..."?
    Im Artikel steht: "Es komme vor..." Meiner Auffassung nach heißt das, dass es nicht die Regel ist, sondern es auch mal vor kommt, also auf jeden Fall in weniger als 50% der Fälle, was immer noch verdammt viel wäre.

    Ich finde du pauschalisierst und machst es dir zu einfach. Wenn die ersten 3 Äpfel, die ich aus dem Korb rausfische faul sind, dann heißt das nicht, dass der ganze Korb verfault ist. Wenn ich aber trotzdem den ganzen Korb wegwerfe, dann bin ich zu faul zu suchen.

    Außerdem kommt es doch immer wieder zur Veröffentlichung von ursprünglich geheim gehaltenen Studienergebnissen durch Wissenschaftler. Wie du z.B. in der Monsanto Doku im entsprechenden Thread nachsehen kannst. Ein anderes Beispiel ist das möglicherweise krebserregende Lantus, das dem Pharmahersteller Millionen gekostet hat.

    Letzten Endes entscheiden in einer solchen Industrie die Finanzen, welche Ergebnisse tendenziell eher veröffentlicht werden und welche eben nicht, das entscheiden aber meist Betriebswirt oder PR-Leute, die mit Wissenschaft wenig am Hut haben.

    Jeder normale Wissenschaftler in Biochemie und Medizin hat in jedem Fall im Laufe seiner Ausbildung spätestens mit dem Thema Genetik auch Ethik im Lehrplan stehen. Spätestens ab da an muss jeder wissen was falsch und was richtig ist. Natürlich gibt es immer wieder schwarze Scharfe, die ganz schönen Bockmist verzapfen.

    Was ich für einen viel größeren Skandal halte ist, dass die Pharmafirmen gezielt in Forschung investieren, die die Symptome vieler Krankheiten bekämpfen, aber nicht deren Ursache. Damit machen sie die kranken Menschen von sich abhängig und verdienen sich eine goldene Nase. Insulin gibt es überall, aber Diabetis heilen kann fast Niemand.
    Genauso wird viel mehr in Forschung gegen Krankheiten investiert, die vor allem in den Industrienationen grassieren, während in tropisch Afrika die Letalität von Ebola seit Jahren unverändert bei ca. 70% liegt und sich keine Sau dafür wissenschaftlich Interssiert. Die Leute dort hätten gar nicht das Geld sich vernünftige Medikamente/Therapien zu leisten, wenn welche erforscht würden.
    Das ist meiner Meinung nach der eigentliche Skandal.

    Während wir hier über Langzeitstudien über das 10.000ste Mittel gegen Diabetis, hohen Blutdruck, Thromben oder Potenzstörungen reden, wo die Pharmaindustrie irgendwelche "Wissenschatler" "besticht" und wir hier hysterisch "Korruption!" schreien, sterben in ************ Afrika die Leute an zu wenig Essen und verdrecktem Wasser.

    Ja, und ich fühle mir auf den Schlips getreten, denn ich will später auch Arzt und Wissenschaftler mit ständigen Geldsorgen werden.

    Im Artikel sind doch schon einige gute Lösungsvorschläge um Finanzierungen durch Pharmaindustrie transparenter zu machen oder zu minimieren. Jetzt muss es nur noch gegen den Widerstand der Pharmalobby umgesetzt werden, herrlich oder?

    It's all about the money...:thumbsdown:

     
  13. 17. Juli 2011
    AW: Industrielle Sponsoren nehmen Einfluss auf medizinische Studien

    Klaro; das geht aber nur, wenn Der Forschende selbst die Publikationsrechte hält. Das trifft vermutlich in den allerseltensten Fällen zu, wenn es um kostenintensivere und fremdfinanzierte Projekte geht. Diese Art Forschung meine ich.

    In diesem Sinne möchte ich dem Kollegen zvei meine volle Zustimmung versichern! Ich habe nichts zu ergänzen, nur das "e" im Diabetes :-D

    EDIT:
    Die Beidseitigkeit der Korruption ist in dem Falle eher einseitig. Bis auf einige wenige Ausnahmen gibt es gar keine Möglichkeit, kostspielige Forschung publikations- und patentrechtlich bedingungslos zu betreiben.
     
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