Willkommen in der kompletten Idiotie!

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Sonderk!nd, 19. Oktober 2011 .

  1. 19. Oktober 2011
    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,792402,00.html

    Ein Text der mir aus der Seele spricht, die Leute sind so Gleichgeschaltet da hätte sich der gute alte Adolf ne schöne Scheibe von abschneiden können...
     
  2. 19. Oktober 2011
    AW: Willkommen in der kompletten Idiotie!

    Die Deutschen haben ständig Angst, dass ist fakt. Gerade dunkle Mächte usw. sind bei ihnen gerne halluziniert, große Verschwörungen usw. Der Mythos wurde zur Aufklärung, diese schaffte ihn ab und erschuf neue.
     
  3. 19. Oktober 2011
    AW: Willkommen in der kompletten Idiotie!

    Die Menschen werden in Angst- und Panikzustände versetzt um Polizeistaat und Kriege zu rechtfertigen.
    Vor allem durch Spiegel und Bild

    Genau so wie es bis jetzt immer war, aber der Krieg geht weiter und immer mehr Kameras werden aufgestellt.
     
  4. 19. Oktober 2011
    AW: Willkommen in der kompletten Idiotie!

    Spiegel ist bald auch auf Ramschniveau.

    Ansonsten stimmt der Artikel schon. Political Correctness ist etwas, dass die Meinungsfreiheit untergräbt.
     
  5. 19. Oktober 2011
    AW: Willkommen in der kompletten Idiotie!

    ich finde den Spiegel auch net mehr super aber die Kolumne find ich doch sehr gut geschrieben und vorallem sie stimmt. die ewige politische Korrektheit die umsich greift ist schlimmer für die Demokratie als jede NPD...
     
  6. 19. Oktober 2011
    AW: Willkommen in der kompletten Idiotie!

    Da kann ich dir in keinster Weise zustimmen. Ganz im Gegenteil ich finde es berauschend, wie politische "Inkorrektheit" heutzutage hervorsticht. Auch in Deutschland. Nur das schöne wiederum ist, dass viele Leute an das System glauben, welches in mühevoller Arbeit über jahrzehnte hinweg aufgebaut wurde. Somit nehmen diese sog. "Proteste" keine derart großen Auswüchse an wie in anderen Ländern und werden schlichtweg aufgrund von "Erhabenheit" weitergewunken.

    Am interessantesten find ich in dem Artikel die Stelle, wo es heißt die Leute kotzen sich im Internet aus. Finde ich super, das selbe denke ich mir seit geraumer Zeit auch. Ein kurzer Blick auf unsere Politik-Sektion hier im Board zeichnet da ein klares Bild.
    Meiner groben Schätzung nach sind von den hier Sprechenden wohl nicht mal 1 % politisch oder offentlich mit ihren hier geposteten Meinungen aktiv.
    Und das wichtigste, die Leute die sich hier bei uns, wie es heißt "auskotzen", sind doch meist die Systemkritiker und nicht die funktionierende Masse. Der Vorwurf vom Nichtstun kann also nicht an die Bürger gehen sondern eher an die im Artikel heraufbeschworenen Ausbrecher.

    Das finde ich eigentlich schade - es gibt hier so viele interessante und auch radikale Meinungen, links wie rechts, hund wie katz, warm und kalt - Allerdings ist das meiste nicht mehr als Dampf, der leider nie seine Daseinsberechtigung im aktiven politischen Geschehen haben kann.
    Die Gründe kann ich hier nicht aufzeigen, wir kennen uns ja nicht persönlich.

    GruSS _ViEcH_
     
  7. 25. Oktober 2011
    AW: Willkommen in der kompletten Idiotie!

    Ich denke mal eben das der Grund hierfür in der oben angesprochenen Ausgrenzung liegt. Im Internet ist man "anonym" , man kann also seine Meinung äußern ohne sich im realen Leben "Probleme" einzuhandeln. Also ist die Hemmschwelle aus der Masse auszubrechen kaum bis garnicht vorhanden.

    Im realen Leben sieht das wiederum anders aus. Mittlerweile ist es auch nicht unüblich im Freundeskreis ausgeschlossen zu werden. Es gehört schon ein enormes Selbstbewusstsein, eine große Überzeugungskraft und eine Standhaftigkeit dazu um andere von den eigenen Gedanken zu überzeugen und zum Ausbrechen zu bewegen.

    Erschwerend kommt hinzu das zumindest die deutschen immer "fauler" werden. Der Deutsche liebt die das alt Bekannte und hat keine Lust auf Veränderungen. Warum auch, noch geht es ihm doch gut, wozu dann etwas ändern. Also wird auch so leicht keiner mehr Ausbrechen sonder "mit dem Strom schwimmen". Ist doch einfacher.

    Irgendwann findet sich der deutsche dann im Legehennenkäfig wieder. Aber Hauptsache er hat sein EiPhone und Facebook.

    Ich denke mal das der Artikel sehr gut diesen Teufelskreislauf beschreibt. Den Teufelskreislauf das es immer weniger Unterstützer für "Ausbrecher" gibt, somit weniger "Ausbrecher", weniger "Unterstützer", ...

    Und ich bin der festen Überzeugung, dass das Volk erst aufwacht, wenn es den Schlag mitten ins Gesicht bekommt und es längst zu spät ist.
     
  8. 25. Oktober 2011
    AW: Willkommen in der kompletten Idiotie!

    Wer an dem Thema näher interessiert ist sollte sich einmal mit Jean-Fracois LYOTARDs "Einladung zu einem neuen Bühnenbild" auseinandersetzen.
     
  9. 25. Oktober 2011
    AW: Willkommen in der kompletten Idiotie!

    Solche Positionen les ich zur Zeit öfter. Die These ist immer, dass inbesondere junge Menschen keine Angst mehr vor großen Katastrophen oder politischen Veränderungen haben, weil diese zwar stattfanden aber immer weit weg waren. Die Angst betrifft stattdessen das eigene Leben. Irgendwie hat man auch die Fähigkeit zu genießen verloren.
    Ein paar Zitate aus dem Buch von Nina Pauer "Wir haben keine Angst":

    ARBEIT. Die Angst vor dem Fall
    "Der Druck war gekommen. Um zu bleiben. Erst immer noch da. Und er wird alles andere als weniger."

    LIEBE. Die Angst vor dem verlorenen Ich
    "Wenn wir ehrlich sind, haben wir nämlich mittlerweile überhaupt keine Lust mehr auf Suchen, Wir wollen endlich finden. Wir wollen zur Ruhe kommen. Uns endlich einmal entscheiden."

    FREUNDSCHAFT. Die Angst vor dem durchlässigen Netz
    "Wir haben die Stille verlernt. Und sind süchtig nach Geräusch geworden. Schuld dran sind nur wir selbst."

    ELTERN. Die Angst vor dem Erwachsenwerden
    "Als Gegenleistung erwarteten unsere Eltern dafür von uns nichts. Höchstens vielleicht, dass wir uns frei entfalten und innerhalb der uns gegebenen Möglichkeit versuchen sollten, glücklich zu sein."

    POLITIK. Die Angst vor dem Statement
    "Es stimmt schon: Irgendwie haben wir vielleicht ein bisschen sehr schnell aufgehört mit unserem Versuch, politisch zu sein, Aber wir wussten ja auch noch nicht einmal wirklich, was das heißt. Und wenn wir ehrlich sind, wissen wir es bis heute nicht."

    Ein Beitrag der in eine ähnliche Richtung geht, aber mehr in Bezug auf Konsumkultur:

    »Wir wollen haben!«
    Lernen von Althusser: Die neue Philosophie sollte eine Rückkehr zum Materialismus wagen. Nicht nur auf dem Papier, sondern vor allem auch im Alltag. Ein Gespräch mit Robert Pfaller
    "[...]Ich beobachte ein fatales Zusammentreffen einer rechtsgerichteten, ökonomischen mit einer vermeintlich linken, ideologischen Tendenz. Sich von Fremdbestimmung zu befreien, sich selbst zu verwirklichen und authentisch zu sein, ist der Konsens sämtlicher emanzipatorischer Bewegungen nach 1968 – des studentischen Neomarxismus, des Feminismus, der Alternativbewegung, der Identitätspolitiken etc. Unter den neoliberalen Bedingungen der Privatisierung des öffentlichen Raumes bekommt dieser vermeintlich befreiende Reflex jedoch etwas Katastrophales: Wenn alle darauf insistieren, im öffentlichen Raum mit nichts mehr konfrontiert zu werden, was sie nicht von zu Hause kennen – also z.B. mit Zivilisiertheit, Eleganz, großer Kunst, Bildung, erotischen Umgangsformen – dann bewegen sie sich genau dorthin, wo der Feind sie haben will, und lassen bereitwillig zu, daß die Gesellschaft zu einer »Minimalgesellschaft« reduziert wird – einer Gesellschaft, in der es nichts Öffentliches und mithin auch keine Möglichkeit linker Hegemonie mehr gibt. Sie verzichten dann freiwillig auf das, was der Feind ihnen ohnehin wegnehmen will. Die Bewahrung des Eigenen, Intimen wird dann zum Verzicht auf die Beute, um die es zu kämpfen gelte."

    Quelle: 24.10.2011:
     
  10. Video Script

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