Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von bushido, 7. Juni 2013 .

Schlagworte:
  1. 23. September 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    Das Ziel muß eine Abschaffung von Geheimdiensten sein. Eine Kontrolle dieser ist NICHT möglich. Das sollten uns die Erfahrungen mit PRISM und anderen Programmen lehren.

    Ich denke wir können mittlerweile getrost davon ausgehen, daß wirklich alle Telefonate und Internetverbindungen überwacht werden.

     
  2. 1. Oktober 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    NSA-Kritiker Ilija Trojanow: Deutscher Schriftsteller darf nicht in die USA einreise

    NSA-Kritiker Ilija Trojanow: Deutscher Schriftsteller darf nicht in die USA einreisen

    Trotz einer Einladung zu einem Kongress: Dem deutschen Schriftsteller Ilija Trojanow wurde die Einreise in die USA verweigert - ohne Begründung. Trojanow hatte zuvor eine Protestpetition gegen die NSA-Überwachung unterzeichnet.


    9hsxymok.jpg
    {img-src: //s7.directupload.net/images/131001/9hsxymok.jpg}


    Hamburg - Die Schriftstellerin Juli Zeh machte den Fall publik: Auf ihrem Facebook-Account gab sie in der Nacht zum Dienstag die Nachricht weiter, die sie von ihrem Kollegen Ilija Trojanow erhalten hatte. Demnach wurde Trojanow ohne Begründung die Einreise in die USA verweigert. Er sitze am Flughafen in Brasilien fest und könne an einem Germanistenkongress in den USA, zu dem er eingeladen war, nicht teilnehmen, so Zeh.

    Ilija Trojanows Verlag, Hanser in München, bestätigte diese Darstellung auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE. Trojanow habe sich am Montagabend per SMS aus Brasilien gemeldet: "Mir wurde heute die Einreise in die USA verweigert. Nun aber eine anstrengende Heimreise."

    Juli Zeh brachte das Einreiseverbot für Trojanow in Zusammenhang mit den von ihr initiierten Schriftstellerprotesten gegen die Überwachung durch den US-amerikanischen Geheimdienst NSA. Am 18. September übergab Zeh eine Petition mit über 65.000 Unterschriften im Berliner Kanzleramt.

    Trojanow war bei der Übergabe nicht anwesend, wie die Koordinatoren vom Schöffling Verlag SPIEGEL ONLINE mitteilten, aber er war einer der Erstunterzeichner. Die Schriftsteller sprachen von einem "historischen Angriff auf unseren demokratischen Rechtsstaat",

    "Formulieren wir es mal positiv: Unser aller Engagement zeigt Wirkung. Es wird zur Kenntnis genommen", schreibt Juli Zeh auf Facebook über das Einreiseverbot für ihren "Freund und Mitstreiter". Zeh und Trojanow hatten 2009 gemeinsam ein Sachbuch namens "Angriff auf die Freiheit" über Internet-Überwachung verfasst. Nun schreibt Zeh weiter: "Formulieren wir es negativ: Es ist eine Farce. Die reine Paranoia. Menschen, die sich für Bürgerrechte starkmachen, werden als Staatsfeinde behandelt." In den Kommentaren zu ihrem Posting betont Zeh, Trojanows ESTA-Antrag zur Einreise in die USA sei bereits positiv beschieden worden, ein Problem mit dem Visum oder der Arbeitserlaubnis sei ihrer Ansicht nach also auszuschließen.

    Ilija Trojanow, 1965 in Bulgarien geboren und 1971 mit seinen Eltern nach Deutschland geflüchtet, bekam 2006 den Preis der Leipziger Buchmesse für seinen Abenteuerroman "Der Weltensammler". Er hielt die Laudatio auf die Nobelpreisträgerin Herta Müller beim Franz-Werfel-Menschenrechtspreis. Im brasilianischen Salvador de Bahia war er zuletzt auf Einladung des Goethe-Institutsals "Stadtschreiber" zu Gast. Am 5. Oktober hätte er bei der Konferenz der German Studies Association in Denver über seinen jüngsten Roman "EisTau" sprechen sollen.

    Ilija Trojanow: Nach NSA-Protest Einreise in die USA verweigert - SPIEGEL ONLINE

    --------------------------

    Nun zeigen sich die ersten Auswirkungen wenn man kritisch zu bestimmten Themen steht / äußert. Meinungsfreiheit Ade.
     
  3. 1. Oktober 2013
    AW: NSA-Kritiker Ilija Trojanow: Deutscher Schriftsteller darf nicht in die USA einreise

    Nein Nein, da ist ein Fehler passiert oder er gehört einer Terrorzelle an wie Anonymous oder Occupy. :]
     
  4. 5. Oktober 2013
    Zuletzt bearbeitet: 5. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    "Fremde Gesetze zu missachten, ist Job der Geheimdienste"

    NSA, BND und GCHQ: Abhörtätigkeiten im Vergleich

    Diese Aussage läßt Merkels Aussage, befreundete Geheimdienste würden sich an deutsches Recht und Gesetz halten, zur Farce werden.


    Briten kontrollieren Mailverkehr des EU-Parlaments

    Briten kontrollieren Mailverkehr des EU-Parlaments

    Wozu muß man den EU Mailverkehr überwachen, wenn Europa nur für Frieden sorgt? Geht vom EU Parlament etw doch eine Gefahr aus?
     
  5. 6. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    Oh man die Amis sind echt unglaublich...Echt schade für Herrn Trojanow :-(

    Erst vor ein paar Tagen kam ich selbst in den "Genuss" der amerikanischen Grenzbehörden.
    Ich wurde ohne Nennung eines Grundes in ein fensterlosen Raum gebracht, wo nach einigen Minuten mein Verbrechen genannt wurde: Ich hatte anscheinend O statt 0 angegeben bei der Reisepassnummer.
    Wobei sich der Officer auch sehr sicher war^^
    "It's an O, eh an 0, i mean an O, seriously you have to care next time it's an 0, definitely"
    Und das ganze für paar Stunden Transit Aufenthalt...
    Naja so hart es klingt, aber zum Glück bin ich nicht dunkelhäutig sonst hätten aus den 20min ganz schnell 2h werden können.


    MfG
     
  6. 6. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    Die amerikanischen Behörden haben dem Wort Paranoia und Wahnsinn eine ganz neue Bedeutung gegeben.

    Auch das Erschießen der jungen Mutter in Washington D.C. und die abenteuerliche Geschichte, die man zunächst darum gestrickt hat, belegen dies. Das ist das Ergebnis einer Militarisierung der Polizei.
     
  7. 6. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    Was ist daran falsch?

    In Einzelfällen würde ich befürworten, wenn man seiner eigenen Regierung mit ein wenig Gewalt mal Zeichen setzt, dem politischen Handeln der Regierenden Grenzen setzt.
    Anhand des Beispiels der NSA-Affäre können wir doch exemplarisch erkennen, wie auch unsere die deutsche Regierung das eigene Volk ...sagen wir mal... nicht nicht anlügt.

    Das hat meiner Meinung nach auch nichts mit dem gesellschaftlichen Stand (Stichwort "Pöbel") des Einzelnen zu tun. Aber seht es mal so: Mit Worten können wenige gegenüber der Regierung o.ä. nicht viel erreichen. Und wenn alle friedlichen Wege nicht dazu führen, dann ist Gewalt doch eine geeignete Sprache.
     
  8. 8. Oktober 2013
    Zuletzt bearbeitet: 8. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    Vor einigen Jahren habe ich hier vor einer Revolution in den USA gewarnt, dafür bin ich ausgelacht worden.

    Am 13.10.2013 wollen tausende Trucker und Veteranen nach Washington D.C. "maschieren". Mal sehen zu was das führt. Es brodelt jedenfalls in den USA, denn viele haben die Nase gestrichen voll von den Angriffen auf die US Verfassung. Revolutionen müssen nicht zwangsläufig blutig ausgehen. Dazu müßte eine Regierung erstmal massive Gewalt anwenden.

    Gewalt muß das letzte Mittel sein, wenn alle anderen versagen, und man selbst angegriffen wird.



    Noch ein Satz zu der jungen Frau, die letzte Woche in Washington D.C. von der Polizei ermordet wurde. Das Baby wurde offensichtlich, bevor man die Frau erschossen hat, von der Polizei aus dem Wagen entfernt.



    -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------



    Geheimdienstgesetze der USA, Großbritannien und Deutschland fast identisch: Ähnliche Befugnisse für NSA, GCHQ und BND

    Geheimdienstgesetze der USA, Großbritannien und Deutschland fast identisch: Ähnliche Befugnisse für NSA, GCHQ und BND



    ---------------------------



    Twitter hat den Account von "Truckers For The constitution" geschlossen.

    Prison Planet.com » Twitter Shuts Down ‘Truckers for the Constitution’

    Ich denke das wird weder die Trucker noch die Veteranen aufhalten.
     
  9. 9. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    Und dann?...geht das leidige Spiel wieder von vorne los.

    @bushido: Von Revolution ist aber nichts zu bemerken. Es wird hier und da ein wenig protestiert und demonstriert - aber wie ist die allgemeine Stimmung? Da herrscht oft Ablehnung gegenüber Demonstranten, die - mit kräftiger Unterstützung der Medien - sowieso als fauler, nutzloser (man möchte fast sagen: "untermenschlicher") Ballast der Gesellschaft angesehen werden und ihre Meinung ist damit selbstverständlich nichts wert.


    Zum Thema an sich: Machtverschiebung von Regierungen zu Geheimdiensten, ist nichts neues! Die Überwachung des Individuums genau so wenig! PRISM/.. ist kein Prototyp!
     
  10. 9. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    Eben. Revolition, das hört sich so an als ob alle total aufgebracht sind usw., aber ne, der Großteil lebt ganz normal sein Leben weiter und tut so als ob nichts ist, und solange sie persönlich nicht betroffen sind wird sich auch nicht viel daran ändern.
    Erst wenn sie dadurch in irg. etwas merkbar eingeschränkt werden werden sie wach...

    Die meissten denken halt eben nach dem Prinzip "Hab eh nichts verbrochen, daher hab ich auch nicht wirklich was zu befürchten"
     
  11. 9. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    @Gaara: Mein Gedanke war, dass eine (blutige) Revolution nichts bringt ohne fundamentale Umstrukturierung der Gesellschaft und ihren Werten. Das lässt sich auch nicht erzwingen, wie man in der Vergangenheit gesehen hat. Deshalb setze ich noch am ehesten auf friedliche Um- und Neustrukturierung gesellschaftlicher Verhältnisse von unten.

    Persönlich betroffen sind wir prinzipiell alle.
     
  12. 9. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    Mit betroffen meine ich das man etwas davon merkt in seinem Alltagsleben.
    Klar ansich sind wir alle davon betroffen, aber es hat für die meissten Leute keine merkbaren negativen Auswirkungen gehabt bis jetzt.
    Und solange das nicht der Fall ist, sind wir weit von einer Revolution entfernt.

    Und naja, Revoltion beinhaltet meisstens Gewalt
    Was du meinst ist wohl eher eine Reformation.
     
  13. 10. Oktober 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    NSA-Whistleblower: Edward Snowdens Vater trifft in Moskau ein

    NSA-Whistleblower: Edward Snowdens Vater trifft in Moskau ein

    jfdygj99.jpg
    {img-src: //s1.directupload.net/images/131010/jfdygj99.jpg}

    Bilder im russischen Fernsehen: Lon Snowden (r.) und der Anwalt Anatoli Kutscherena

    Familienbesuch in Moskau: Der Vater von Edward Snowden ist nach Russland gereist, um sich über die Situation seines Sohnes zu informieren. Er zweifelt daran, dass der ehemalige NSA-Vertragsarbeiter gefahrlos in die USA zurückkehren könne.

    Moskau - Der Vater von Edward Snowden ist am Donnerstag in Russland eingetroffen. Er hoffe auf ein Treffen mit seinem Sohn, sagte Lon Snowden bei einer Pressekonferenz, die das russische Staatsfernsehen direkt übertrug.

    Die Fernsehbilder zeigten die Ankunft Lon Snowdens am Donnerstag am Moskauer Scheremetjewo-Flughafen, wo sein Sohn im Sommer mehr als einen Monat lang festgesessen hatte. Begrüßt wurde Lon Snowden vom russischen Rechtsanwalt seines Sohnes, Anatoli Kutscherena.

    Sein Sohn sei in Russland frei und sicher, sagte Lon Snowden. Dafür sei er sehr dankbar. Zwar sei er nicht der Sprecher seines Sohnes; allerdings habe er Zweifel, ob Edward Snowden gefahrlos in die USA zurückkehren könne. In seinen Augen sei sein Sohn kein Verräter, sagte Lon Snowden.

    "Ich habe wirklich keine Ahnung, was er vorhat"

    Am 23. Juni kam der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden aus Hongkong in Moskau an. Sein Reisepass war da bereits ungültig - und er kam nicht weiter. Wochenlang saß er in der Transitzone des Flughafens Scheremetjewo fest. Anfang August schließlich gewährte Russland Edward Snowden für ein Jahr Asyl. Sein genauer Aufenthaltsort ist nicht öffentlich bekannt.

    Die USA fordern seine Auslieferung. Sie suchen den Enthüller der US-Ausspähprogramme wegen Geheimnisverrats. Russland lehnt aber eine Abschiebung vehement ab. Im Streit um Snowden hatte US-Präsident Barack Obama Anfang August ein geplantes Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin abgesagt.

    Snowdens Vater sagte, er sei nach Moskau gekommen, um mehr über die derzeitige Situation seines Sohnes zu erfahren. Er wolle mehr über dessen Lebensumstände, Gesundheitszustand und juristische Möglichkeiten wissen. "Wenn sich die Gelegenheit bietet, hoffe ich natürlich, dass ich die Möglichkeit bekomme, meinen Sohn zu sehen. " Seit Monaten habe er keinen Kontakt mit ihm gehabt: "Ich habe wirklich keine Ahnung, was er vorhat."
    Whistleblower: Vater von Edward Snowden trifft in Moskau ein - SPIEGEL ONLINE
    ----------------------------------

    Nun haben die Staaten einen Lockvogel losgeschickt. Ich erinnere mich noch an den Satz "Es werden noch Sachen veröffentlicht die alles andere bisher in den Schatten stellen". Bisher hab ich davon noch nichts gesehn..

    Sein Vater muss jetzt für die Taten seines Sohnes Bluten, diesen dürften ihn erstmal so richtig eingeschüchtert haben, sodass er letztendlich keine andere Wahl hatte nach Russland zu fliegen. Snowden könnte ja auch verschlüsselt Kontakt über das Internet mit ihm aufnehmen, aber nein, er fliegt nach Russland. Die Geheimdienste dürften nun jeden Schritt von ihm gut verwanzt und über Satellit von ihm verfolgen. Ob der Plan mit dem Lockvogel aufgeht?

    Es wird immer geredet ... von Snowden hätten wir nichts Neues erfahren. Dabei wird vergessen: 1. Selbst wenn dem so wäre: Angesichts der exponentiell gestiegenen von jedem von uns im Internet befindlichen Wirtschafts- und Personendaten ist ein Aufrütteln wichtig und sinnvoll. Heute befinden sich zehn Mal soviele Daten von uns im Internet als ..... letzte Woche! 2. Ich jedenfalls wusste nicht, dass Deutschland in diesem Sinne "Feindstaat" ist, als dass gegen - wie der SPIEGEL berichtete - mit "Intensistätsstufe 4" im Bereich "Neue Technologien" spioniert wird. 3. Mir war auch nicht bewusst, dass die NSA als direkter Handlanger von US-Konzernen eingesetzt wird. 4. Neu war für mich das UN-vertragswidrige Abhören der UN durch die NSA und das Abhören unserer Politiker durch die NSA. 5. Neu war für mich, dass ein deutscher Staatschef nicht einmal mit der Wimper zuckt, wenn all diese geschieht und man dennoch die USA wie einen Freund behandelt. Das wirft normalerweise Fragen auf. Danke Snowden.

    Da fragt ihr euch wieso die meisten Nobelpreisträger nur noch aus den USA kommen?
     
    1 Person gefällt das.
  14. 14. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    US-Informant im russischen Asyl: Snowden warnt vor "allsehendem Auge"

    Snowdens Laptops sollen keine Geheimnisse enthalten haben - SPIEGEL ONLINE

    12.10.2013 - Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat ein Video veröffentlicht, das den US-Informanten Edward Snowden erstmals in seinem russischen Asyl zeigt. Snowden nimmt einen Preis entgegen und warnt vor staatlicher Totalüberwachung.
     
  15. 20. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    Würde der Iran dies machen, würden die USA dies als Kriegserklärung sehen und den Staat angreifen.
     
  16. 23. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    Kanzler-Handy im US-Visier? Merkel beschwert sich bei Obama

    NSA: Merkel beschwert sich bei Obama - SPIEGEL ONLINE

    Da merkt man mal wieder wie verlogen diese Partei ist. Wird der deutsche Bürger ausspioniert kümmert das die Kanzlerin kaum, sie hat ja ihr Hochsicherheitshandy. Aber jetzt, wo es sie selber betrifft, da hält sie plötzlich einen Anruf für angemessen.

    Naja, zeigt wieder deutlich, für wen Merkel eigentlich Politik macht: Für sich selber!
     
  17. 24. Oktober 2013
    Zuletzt bearbeitet: 24. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    Ich finde das Ganze wirkt mittlerweile wie ein schlechtes Schauspiel. Ist Merkel wirklich so naiv zu glauben, daß sie nicht abgehört wurde?

    P.S.: Der Lackaffe Pofalla steht jetzt allerdings wie der letzte Depp da, hat er doch vor ein paar Wochen noch erklärt, daß das Thema gegessen sei.


    Merkel hat auch schon die Lösung: :lol:


     
  18. 24. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    Ja Endlich, nachdem der ganze Abhör-Kram vor der Wahl schön unter dem Teppich gekehrt wurde, damit auch keiner den EIndruck hat, dass die CDU/FDP der Lage nicht Herr sind, kommt jetzt alles mal ne Ecke größer raus. Und da es einen selber betrifft, handelt man ja sofort

    Die dt. Sicherheitsbehörden sind den amerikanischen Behörden (der gute Freund!) ausgeliefert. Denke auch nicht das da ein Regierungswechsel was bewirken wird bzw würde, aber zumindest gibt es erstmal Aktionismus statt desinteresse. Mal schaun wie sich die Dinge weiter entwickeln.
     
    1 Person gefällt das.
  19. 24. Oktober 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    1378839_10151732107531188_587894299_n.jpg
    {img-src: https://fbcdn-sphotos-b-a.akamaihd.net/hphotos-ak-prn2/1378839_10151732107531188_587894299_n.jpg}


    Na ganz plötzlich passiert was....hoffentlich wirklich

    zu Pofalla kann man nur mit Christoph Sieber antworten:
    MfG
     
    1 Person gefällt das.
  20. 24. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    Ich dachte das Kanzlerhandy wär abhörsicher und das neue Marketingprinzip setzt doch nun auf Abhörsichere Handys und Tablets. Natürlich nur gegen einen Aufpreis..

    Taugt anscheinend doch nicht soviel. Aber wenn man dran glaubt das man sicherer ist bzw das Plazebo wirkt ist das Geld an der richtigen Stelle investiert.
     
  21. 25. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    Ja, also, lesenswert in diesem Zusammenhang:

    "24.10.2013 - NSA-Lauschangriffe: Piratenpartei fordert Abkommen gegen Überwachung

    Als Konsequenz aus dem Abhörskandal fordert die Piratenpartei ein Abkommen gegen Überwachung. Darüber hinaus warnt Parteichefin Nocun vor einer "Zwei-Klassen-Gesellschaft" beim Datenschutz. "

    Quelle / weiterlesen: NSA-Lauschangriffe: Piratenpartei fordert Abkommen gegen Überwachung - N24.de

    Ja, und ansonsten:
    Ich find's total lächerlich. Alle Menschen in Deutschland, alle Menschen in Europa, die ganze Menschheit wird KOMPLETTüberwacht - keine kritische Masse erreicht, um diese Aktivitäten schonungslos zu unterbinden; auch Merkel wird überwacht - "Die rote Linie ist überschritten".
    Man kann wohl kaum nachhaltig unmissverständlicher deutlich machen, wie sehr einem Gemeinwohl & das Leben jedes einzelnen Bürgers am ***** vorbei geht & man einzig auf sein eigenes Wohl bedacht ist, wie das jetzt gerade Merkel macht.
    Das, was wir hier vor uns haben, ist nicht weniger als so eine zivilisatorische Katastrophe wie Fukushima; sämtliche Herunterspiel-Versuche, die ich heute hier & da mal vernommen habe, sind an Peinlichkeit & Popcorn-Faktor kaum zu überbieten.

    Beispielsweise hat einer heut' gesagt:
    "Im Gegensatz zum bedeutungslosem Lieschen Müller ist Merkel was besonderes - Abhörmaßnahmen könnten (!) die Wirtschaftsverhältnisse von 80.Mio Menschen beeinflussen" - ACH, aber wenn jene 80 mio. Menschen direkt abgehört werden, ist nicht davon auszugehen, dass das dann tatsächlich der Fall ist (!) oder wie?
    Und so könnt' ich munter weiter machen.
    Was es jetzt braucht, ist knallhartes, schonungsloses, kompromisloses Durchsetzen von Menschenwürde. Und das heißt, dass unterschiedliche internationale Vertragswerke der Bedingung standhalten müssen, dass Datenschutz & Privatsphäre unumwerflich & lückenlos akzeptiert werden, und wenn das nicht so ist, müssen diese Vertragswerke entsprechend zum Wohle von den MENSCHEN, die ein Menschenrecht auf Datenschutz und Privatsphäre haben, um gestaltet werden.
    Snowden gehört nach Deutschland; vertragliche und gesetzliche Regelungen, die Deutschland für ihn zu einem gefährlichen Ort machen (Gefahr der Auslieferung in die USA), gehören so umgeändert, dass dem nicht mehr so ist.
    Es braucht ein weltweites Abkommen zur Abrüstung der Geheimdienste bis zu ihrer Abschaffung; ähnlich zahlreicher anderer Unterfangen zivilisatorischer Wichtigkeit wie Klimaschutz, Ächtung von Uranmunition, Ächtung von Chemiewaffen.
    Und es gehört vor der eigenen Haustür gekehrt:
    NIE WIEDER VORRATSDATENSPEICHERUNG ! Weg mit Bestandsdatenauskunft - das ist nichts anderes als PRISM. Recht auf Privatsphäre und Anonymität in's Grundgesetz. 2-Klassen-Internet gesetzlich verbieten, weil dessen strukturelle Grundlage gleichermaßen Überwachungsstrukturen sind (Strukturen, um in Pakete reinzugucken); auf lückenlos-starke EU-Datenschutzverordnung hinwirken, etc.
     
  22. 26. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    Die ganze Einstellung von Russland ist absurd. Erst genehmigt Putin den Überwachungsstaat und dann gewehrt er Snowden Asyl.

    Die Russen wohl doch nur Geheimdienstinformationen aus ihm rausquetschen.
     
  23. 28. Oktober 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    Günther Jauch "Handy-Anzapfen ist keine Demütigung Deutschlands"

    Bei Jauch spielte Ex-US-Botschafter John Kornblum die Spionagevorwürfe herunter und stellte sich hinter seine Regierung. Ranga Yogeshwar hatte einen bizarren Vorschlag, um die NSA in Schach zu halten. Von Nina Paulsen


    oq5nsjoy.jpg
    {img-src: http://s7;directupload;net/images/131028/oq5nsjoy;jpg}
    Ex-US-Botschafter John Kornblum sieht Edward Snowden als "Verräter" und verteidigt sein Land gegen die schweren Vorwürfe im NSA-Skandal

    Eines vorweg: Staaten haben keine Freunde. Staaten haben Interessen. Das war die erste Lektion, die John Kornblum dem TV-Publikum etwas rüde erteilte. "Wir sind keine Freunde, sondern Partner", sagte der ehemalige US-Botschafter über das deutsch-amerikanische Verhältnis zu seinem Gastgeber Günther Jauch. Und der war kurz baff. Na dann, herzlich willkommen!

    "Handy-Alarm im Kanzleramt – machtlos gegen Amerikas Spitzel?" – diese Frage sollte bei dem Polit-Talk im Ersten diskutiert werden, wofür Kornblum an sich ein kompetenter und hochkarätiger Gesprächspartner ist. Von 1997 bis 2000 war der heute 70-Jährige der amerikanische Botschafter in Berlin. Er ist also Kenner der transatlantischen Beziehungen. Möglicherweise auch der Geheimdienstaktivitäten der Amerikaner auf deutschem Boden.
    ...

    "Günther Jauch" : "Handy-Anzapfen ist keine Demütigung" - Nachrichten Panorama - DIE WELT
    --------------------------------------

    Link Zur Sendung: Günther Jauch | Das Erste - Günther Jauch

    "Das Autotelefon war ihm nicht geheuer. Er nahm die nächste Telefonzelle."
    Damit wird Merkel Schwierigkeiten haben denn Telefonzellen gibts nicht mehr.
    Desweiteren gibt es heute noch Programme die es ermöglichen, selbst wenn man an einem fremden Telefon kummuniziert, an der Stimme erkennt das es die Person ist.
     
  24. 28. Oktober 2013
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU


    klar machen die das.

    ich bin immer noch der Meinung, dass die Totale Kontrolle schon lange im Gange ist.

    Komisch, dass erst wenn Merkel selbst abgehört wird aufgeschrien wird.
    Wenn es um das Volk geht wird nicht viel unternommen.

    die NSA muss sich doch nur mit der "Sicherheitsfirma" in Kontakt bringen, die Merkels Handy "gesichert" hat.
    btw. seit 2002 hatte sie die gleiche Handynr
     
  25. 1. November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 15. Juli 2014
    AW: Geheimprogramm PRISM - NSA & FBI überwachen die EU

    "Snowden kann die Dokumente der NSA erklären"

    Vor der Bundespressekonferenz hat Hans-Christian Ströbele von seinem Treffen mit Edward Snowden berichtet. Der Grünen-Abgeordnete trat für eine Vernehmung von Snowden in Deutschland ein und veröffentlichte einen Brief des Whistleblowers.


    Den Anhang 1050 betrachten
    {img-src: http://s14;directupload;net/images/131101/vvevfirp;jpg}
    Edward Snowden mit Hans-Christian Ströbele in Moskau

    Die Reise zu Edward Snowden nach Moskau sei nicht spontan gewesen, sagte der Grünen-Abgeordnete Hans-Christian Ströbele in der Bundespressekonferenz. "Warum fragt man ihn nicht selber?", sei ein Gedanke gewesen, der ihn seit Juni beschäftigt habe. Bereits im Juli hätte das Treffen fast geklappt, seitdem habe Ströbele stets auf gepackten Koffern gesessen. Dann brach der Kontakt zu Snowden aber ab, erst eine Woche vor dem Besuch kam er wieder zustande.

    Ströbele beschrieb Snowden als sympathischen jungen Mann, der sehr gelöst sei, aber auch sehr ernst gesprochen habe. "Der Mann hat nicht nur große Verdienste erworben, sondern auch ein Risiko auf sich genommen, was wahrscheinlich kaum ein anderer getan hätte", sagte der Politiker.

    "Herr Snowden hat sich mir gegenüber nicht als Anti-Amerikaner dargestellt", berichtete Ströbele weiter. Am liebsten würde der Whistleblower vor einem Komitee des US-Kongresses die Fakten auf den Tisch legen. Snowden wolle aufpassen, "dass das US-amerikanische Volk keinen Schaden nimmt". Ausschluss von Fehlentwicklungen bei Geheimdiensten in der Zukunft sei Snowdens Ziel, auch sollen mögliche schwere Straftaten bei den Spionen aufgeklärt werden.

    Dieser Vorwurf von Verbrechen geht auch aus dem inzwischen als PDF veröffentlichten Brief von Snowden hervor. In dem Schreiben wird eine Aussage vor deutschen Institutionen angeboten, es wurde der Bundesanwaltschaft laut Ströbele am Tag nach dem Treffen per Fax zugestellt. Snowden schreibt darin: "Obwohl das Ergebnis meiner Bemühungen nachweislich positiv war, behandelt meine Regierung Dissens nach wie vor als Treuebruch und strebt danach, politische Meinungsäußerung zu kriminalisieren und unter Anklage zu stellen."

    Das Ziel des Ex-NSA-Mitarbeiters ist, sich an einer "verantwortungsvollen Aufklärung der Sachverhalte bezüglich der in den Medien getätigten Aussagen, insbesondere im Hinblick auf Wahrheit und Authentizität der Berichte, angemessen und gesetzesgemäß zu beteiligen." Das hält Ströbele für dringend geboten. Nur Snowden könne die veröffentlichten Unterlagen der Geheimdienste erklären. Wie der Abgeordnete weiter erklärte, war Snowden nach seinen Aussagen bei dem Treffen nicht nur Administrator bei der NSA, sondern seit 2005 bei der CIA, und ab 2008 dann bei der NSA auch "an Operationen beteiligt".

    Eine Aussage in Moskau hält Ströbele wegen des hohen diplomatischen Aufwands für unwahrscheinlich. Snowden solle in Deutschland unter dem Schutz des Innenministeriums vernommen werden, so Ströbele. Rechtlich möglich ist das, wie ein kürzlich erstelltes Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages feststellt.

    Christian Ströbele: Snowden kann die Dokumente der NSA erklären - Golem.de

    ----------------------

    Würdet ihr nach Deutschland Reisen um dort auszusagen?

    Eine verschlüsselte Videokonferenz, halte ich für sicherer.

    --------------------------

    Glenn Greenwald "Der Überwachungsstaat ergreift nun die Macht im Netz"

    Gemeinsam mit Edward Snowden deckte er den NSA-Skandal auf. Im Interview spricht Glenn Greenwald über die Macht von Enthüllungen und journalistische Fehler.


    Den Anhang 1051 betrachten
    {img-src: http://s14;directupload;net/images/131101/exknnd5u;jpg}

    Zeit Online: Herr Greenwald, was war Ihre Reaktion, als Sie davon hörten, dass das Telefon der deutschen Bundeskanzlerin abgehört wird?

    Greenwald: Die NSA-Überwachung ist ausdrücklich dafür da zu garantieren, dass es nirgendwo und für niemanden eine echte Privatsphäre gibt. Der Fall Merkel ist nur ein weiterer Beweis.

    Zeit Online: Wie steht es eigentlich um Sie selbst, sind Sie ein freier Mann?

    Greenwald: Ja. Ich glaube schon. Ich kann tun, was ich will. Ich bin nicht im Gefängnis, es gibt allerdings möglicherweise ein paar Reisebeschränkungen für mich.

    Zeit Online: Sie haben sich wie kaum ein anderer Journalist mit dem Überwachungsprogramm der NSA auseinandergesetzt. Wird man paranoid, wenn man all die Akten liest, die Ihnen Edward Snowden überreichte?

    Greenwald: Man kann paranoid werden, wenn man nicht aufpasst. Schauen Sie, ein paar meiner Freunde haben Medizin studiert. Als sie immer mehr Krankheiten kennenlernten, haben sie sich selbst krank gefühlt. So ähnlich könnte es auch mir gehen, aber ich arbeite dagegen an.

    Zeit Online: Werden Sie überwacht?

    Greenwald: Ich vermute, dass meine elektronische Kommunikation abgefangen wird. Ich vermute auch, dass ich persönlich beschattet werde. Aber ich mache mich nicht verrückt und schaue nach, ob ein fremdes Auto vor meiner Tür parkt. Wenn ich paranoid werde, hätte der Überwachungsstaat sein Ziel erreicht und mich auf einen kleinen Bewegungsradius beschränkt. Das ist ja sein Ziel: den Bürger in eine kleine schwarze Box zu zwängen, wo er sich nicht frei bewegen kann. Diese Macht übertrage ich dem Überwachungsstaat nicht.

    Zeit Online: Wie verarbeiten Sie die Belastung und Verantwortung? Bietet der Guardian eine Art Supervision?

    Greenwald: Mein Partner, meine Freunde und meine Berater halten mich im Gleichgewicht. Und Edward Snowden.

    Zeit Online: Sie sprechen mit ihm?

    Greenwald: Ja, ich kommuniziere fast täglich mit ihm.

    Zeit Online: Laura Poitras hat mit Ihnen und Snowden den NSA-Skandal aufgedeckt. Sie sagte im Sommer gegenüber einem Reporter der New York Times: "Mein Leben wird nie wieder wie früher sein. Ich weiß nicht, ob es so etwas wie Privatleben je wieder für mich geben wird." Gilt das auch für Sie?

    Greenwald: Es ist ja nicht überraschend, dass ich ein Stück meines Privatlebens verliere, wenn ich einen Berg von Geheimdokumenten des mächtigsten Geheimdienstes des mächtigsten Staates dieser Erde veröffentliche. Ich wusste, dass das der Preis meiner Arbeit sein wird.

    Zeit Online: Sie hätten den globalen Scoop fast vergeigt. Herr Snowden hat sie mehrmals anonym per E-Mail kontaktiert, aber sie antworteten ihm nicht.

    Greenwald: Er schrieb mir im Dezember 2012 eine erste anonyme E-Mail. Ich antwortete ihm zunächst routinemäßig.

    Zeit Online: Was wollte er?

    Greenwald: Er bat mich, ein Verschlüsselungsprogramm zu installieren, damit er mir wichtige Information schicken könne. Aber das tat ich nicht.

    Zeit Online: Warum?

    Greenwald: Er teilte mir nicht wirklich mit, was er wollte. Er sagte, er würde mir mehr mitteilen, wenn ich das Verschlüsselungsprogramm installiere.

    Zeit Online: Dachten Sie, er sei ein Wichtigtuer?

    Greenwald: Ja, als Journalist wird man ja immer wieder von Leuten kontaktiert, die verrückte Storys erlebt haben wollen. Viele davon sind der Fantasie entsprungen. Deshalb habe ich auch diesmal nicht geglaubt, dass ich irgendetwas Bedeutsames versäume. Die Mails dieses unbekannten Mannes habe ich daher nicht wirklich ernst genommen.

    Zeit Online: Wie kam er dennoch an Sie heran?

    Greenwald: Er hat mich immer wieder kontaktiert, um mich dazu zu bringen, das Verschlüsselungsprogramm zu installieren. Nach einem Monat gab er auf und wandte sich an Laura Poitras ...

    Zeit Online: ... eine Filmemacherin, die eine Dokumentation über Überwachung drehte und selbst immer wieder schikaniert und eingeschüchtert wurde. Sie wurde sogar in Wien festgehalten.

    Greenwald: Er bat nun sie, sich an mich zu wenden und er sandte ihr verschlüsselte Mails mit den ersten Dokumenten. Sie kontaktierte mich im März und bat mich um ein persönliches Treffen. Sie zeigte mir E-Mails, die sie von der anonymen Person erhielt. Es waren viel längere und detailliertere Mails, als jene, die ich von der anonymen Person erhalten hatte. Laura und ich spürten sofort, dass uns eine sehr beeindruckende und überlegte Persönlichkeit gegenüberstand. Aber wir wussten immer noch nicht, wer es wirklich war. Wir wollten den Mann treffen. Er teilte uns mit, dass er noch sechs bis acht Wochen brauchen würde. Acht Wochen später meldete er sich tatsächlich und bat uns nach Hongkong, wo er uns Dokumente übergeben würde.

    Zeit Online: Sie trafen sich in einem Hotel. Wie konnten Sie sicher sein, dass Edward Snowden wirklich Wissen über die NSA und ihr Überwachungsprogramm besaß und kein Betrüger oder gar ein Spitzel war?

    Greenwald: Ich sagte ihm, dass er uns ein paar Dokumente schicken sollte, ehe ich um die halbe Welt fliege. Er mailte mir etwa 2.000 Dokumente der NSA zu, die als streng geheim klassifiziert waren. Die Akten waren unglaublich. Es war aufregend, aber auch schockierend, sie in den Händen zu halten. Ich wusste natürlich noch immer nicht, ob die Dokumente echt waren. Aber sie wirkten sehr authentisch. Ich sprach mit ihm etwa zehn Tage lang mehrere Stunden. Er wirkte ehrlich, die Dokumente wirkten echt. Und so flog ich nach Hongkong, mein Bauchgefühl und meine Erfahrung verrieten mir, dass wir einen gigantischen Fall vor uns hatten.

    Zeit Online: Wann haben Sie damit begonnen, die Dokumente zu studieren?

    Greenwald: Ich habe die ersten Dokumente im Flugzeug gelesen. Wir hatten einen 16-Stunden-Flug zu bewältigen, Laura wollte schlafen. Ich begann zu lesen und sah, dass diese Dokumente unfassbar wichtig waren und dass es in der Geschichte der USA noch nie so ein gigantisches "Leak" gab. Ich wusste, dass der Fall eine enorme Explosion in der ganzen Welt auslösen würde. Ich spürte die Macht dieser Geschichte. In Hongkong trafen wir dann auf Snowden und waren überrascht.

    Zeit Online: Wieso?

    Greenwald: Ich hatte einen älteren 65-jährigen Mann erwartet. Und dann stand da dieser unfassbar junge Mann, der noch viel jünger wirkt als im Fernsehen. Wir verbrachten sechs Tage in einem kleinen Hotelzimmer ganz nahe, so wie hier. Ich stellte ihm jede mögliche Frage, die mir einfiel. Ich wollte einfach klären, ob er wirklich der Mann ist, für den er sich ausgab. Er machte mir klar, dass seine Aktion wohlüberlegt und lange geplant war und kein Symptom einer momentanen psychischen Schwäche. Ich war beeindruckt, wie gefestigt und überlegt Snowden war. Es war ihm völlig klar, dass er für den Rest seines Lebens in einem Gefängnis verschwinden könnte. Doch er hatte keinerlei Angst. Er wusste, dass es richtig ist, was er tat.

    Zeit Online: Wieso drängten Sie ihn nicht dazu, anonym zu bleiben? Normalerweise schützt man seine Quellen.

    Greenwald: Für ihn stand von Anfang an fest, nicht im Geheimen zu operieren. Er spürte die Verantwortung, sein Gesicht zu zeigen, sich nicht zu verstecken. Er wollte der Welt zeigen, was vor sich geht und warum er es enthüllt.

    Zeit Online: Snowden blieb in Russland stecken. Nur Putin gewährte ihm Asyl. Wie kann man sich das Leben dort vorstellen? Kann er sich frei bewegen?

    Greenwald: Er lebt sicherlich freier, als er in den USA wäre. Dort wäre er in einem Supermax-Gefängnis verschwunden. Wie frei bist du, wenn du tust, was er getan hat, wenn du so viele Dokumente besitzt wie er? Wenn du dir die mächtigsten Staaten zum Feind machst? Die Antwort lautet: Du bist nicht frei.

    Zeit Online: Lebt er ein Leben wie Salman Rushdie unter konstanter Bewachung vor Entführungen oder Anschlägen?

    Greenwald: Er versteckt sich nicht. Er ist eine "Computer-Person", er verbringt sehr viel Zeit online. Er ist glücklich, wenn er durch das Internet mit Leuten kommunizieren kann. Kürzlich hat er übrigens einen Preis gewonnen und ging zur Preisverleihung. Whistleblower und ehemalige Geheimdienstler aus den USA waren anwesend, um ihn zu ehren.

    Zeit Online: Der NSA-Skandal, so behaupten Sie, sei nicht nur eine Attacke auf das Privatleben der Bürger, sondern auch auf die Pressefreiheit. Warum das?

    Greenwald: Eine der Hauptaufgaben der Presse besteht meiner Meinung nach darin, jenen Menschen Öffentlichkeit zu bieten, die vertraulich auf Fehler in ihren Organisationen hinweisen wollen - seien es Regierungsbehörden, Unternehmen, Polizeidienststellen, was auch immer. Diese Leute müssen mit Journalisten frei sprechen können, ohne überwacht zu werden. In einem Überwachungsstaat, wo alle Metadaten und jeder Content gesammelt werden kann, fühlen sich Informanten nicht mehr imstande, mit der Presse zu sprechen. Das macht es Journalisten unmöglich zu arbeiten. Die neue Plattform, für die ich nach meinem Abgang beim Guardian nun arbeiten werde, wird technische Tools schaffen, die es Informanten ermöglichen, sich anvertrauen zu können.

    Zeit Online: Ihr ehemaliger Kollege beim Guardian, David Leigh, meinte sogar, man müsse als Journalist "vom Baum der Hochtechnologie" heruntersteigen und sich wie früher wieder persönlich treffen, um möglichst keine Datenspuren zu hinterlassen.

    Greenwald: Ja, es ist erstaunlich. Als ich an meinen Geschichten arbeitete, flogen Kollegen vom Guardian nach Rio de Janeiro, um mich persönlich zu treffen - und zwar nicht bei mir zu Hause, sondern irgendwo draußen. Wir konnten uns nicht mehr auf die Vertraulichkeit der Kommunikation am Telefon verlassen.

    Zeit Online: Herr Greenwald, was lernen wir aus Ihren Enthüllungen?

    Greenwald: Das Internet gab uns das große Versprechen der Befreiung und der Demokratisierung. Die Menschheit sollte mit Hilfe offener und freier Kommunikation die Macht haben, gemeinsam Machtmissbrauch zu bekämpfen. Die Bürger sollten sich ungehindert vernetzen können, um Ideen auszutauschen und die Grenzen der menschlichen Freiheit zu erweitern. Der Überwachungsstaat ergreift nun die Macht im Netz. Er will dieses Werkzeug der Freiheit in sein Gegenteil verkehren, in ein Werkzeug der Überwachung und Kontrolle. Wir stehen an einem Scheideweg.

    Zeit Online: Die von Ihnen kritisierten Regierungen würden jetzt wohl widersprechen und sagen: Wir wollen doch nur die Terroristen bekämpfen und so die Freiheit der Bürger garantieren.

    Greenwald: Erstens: Es ist völlig falsch, dass die NSA nur Metadaten sammelt. Sie lesen E-Mails, Online-Chats sowie die Browser-History und hören Telefonate mit. Außerdem sind Metadaten extrem verfänglich. Sie können damit dokumentieren, welche Frau eine Abtreibungsklinik anruft, welcher Mann einen HIV-Spezialisten kontaktiert, mit welchen Informanten ein Menschenrechtsaktivist kommuniziert oder ob ein verheirateter Mann eine Liebesaffäre hat. Metadaten erlauben einen starken Eingriff in Ihr Alltagsleben.

    Zeit Online: Herr Greenwald, Sie sind eigentlich kein klassischer gelernter Journalist. Sie waren Anwalt, schreiben Bücher und bloggen. Sie wurden als Kolumnist beim Guardian engagiert, also als Meinungsmacher. Nun stellen Sie globale Scoops auf. Was sagt Ihre Karriere über den Journalismus der Zukunft aus?

    Greenwald: Einer der Gründe, warum so viele Medien scheitern und das Vertrauen ihrer Leser und Zuseher verlieren, ist die mangelnde Distanz der Journalisten zu den Mächtigen. Die Medien kommen den Regierenden zu nahe, werden Teil der Macht. Internationale Konzerne haben die besten Medienunternehmen gekauft und sie wollen die Macht nicht mehr hinterfragen oder kritisieren, sondern sie wollen die Mächtigen stützen. Die Leute, die in großen Konzernen an der Macht sitzen, haben gelernt, sich zu arrangieren. Es hat sich die Natur, die Seele des Journalismus radikal geändert. Journalisten sind nicht mehr eine "Outsider-Insurgent-Force", also eine aufständische Macht der Außenstehenden.

    Zeit Online: Sondern?

    Greenwald: Sie dienen als "Propagandatool". Die Leute erkennen, dass so ein Journalismus keinen großen Wert mehr besetzt, dass er für die Bürger sogar gefährlich wird. Nun erleben wir eine Gegenbewegung. Die Leser entdecken den Outsider-Ethos wieder. Sie spüren, dass man gegenüber den Mächtigen aggressiver auftreten muss.

    Zeit Online: Sind Sie noch Journalist oder ein Aktivist?

    Greenwald: Solche Begriffe bedeuten nichts. Ich fange damit nichts an.

    Zeit Online: Wir Journalisten haben gelernt, Distanz zu halten. Uns mit keiner Sache gemein zu machen.

    Greenwald: Das geht nicht. Menschen sind nicht distanziert. Alle Journalisten sind Aktivisten. Sie vertreten doch alle Interessen und Einschätzungen. Für mich besteht die entscheidende Frage nicht darin, ob ein Journalist eine Meinung vertritt oder nicht, sondern ob er diese Meinung seinen Lesern ehrlich mitteilt oder vor ihnen versteckt. Entscheidend ist, ob die Fakten, die ein Journalist vermittelt, wahr sind.

    Zeit Online: Edward Snowden sitzt nun in Russland fest, Ihr Partner wurde kurz in London verhaftet, Sie sitzen in Rio. Haben Sie eigentlich Fehler gemacht?

    Greenwald: Natürlich habe ich Fehler gemacht. Aber ich habe meinen Informanten Snowden gut betreut. Vielleicht war ich aber in Interviews zu offen. Aber ich bin mit den Ergebnissen, die wir bis jetzt erreicht haben, sehr zufrieden.

    Zeit Online: Nun wurde bekannt, dass Sie den Guardian verlassen. Gab es Verstimmungen?

    Greenwald: Nein.

    Zeit Online: Sie waren ja ein freier Mitarbeiter des Blattes. Hatten Sie alle Freiheit?

    Greenwald: Ja, ich habe komplette redaktionelle Freiheit. Was ich schreibe, wurde sofort gepostet. Niemand darf in meine Texte eingreifen. Nur wenn ich dem Guardian rechtliche Probleme machen könnte, wende ich mich an die Anwälte der Zeitung.

    Zeit Online: Mister Greenwald, wie wird der Fall Snowden enden?

    Greenwald: Ich weiß es nicht. Es gibt einige Regierungen, die seinen Kampf schätzen. Die Frage ist, ob sie ihn und seine Grundrechte vor der Verfolgung der USA schützen. Ich hoffe es sehr.

    Florian Klenk ist stellvertretender Chefredakteur und Politikchef der Wiener Wochenzeitung Falter. Er traf den Guardian-Enthüller in dessen Wahlheimat Rio de Janeiro, wo zu diesem Zeitpunkt eine Konferenz über die Zukunft des investigativen Journalismus stattfand. Zu dem Interviewtermin kam Greenwald zu spät: Irgendwer habe "geleakt", dass er den Guardian verlasse und gemeinsam mit dem Gründer von eBay ein neues Medium gründe.

    Glenn Greenwald: Der Überwachungsstaat ergreift nun die Macht im Netz - Golem.de

    Intressantes Interview.

    Quarks.Co 20 Jahre
    WDR Videoplayer <- Anschauen ersten paar Minuten vorspulen.

    Intressant vorallem wie der Computer alles und jede Tätigkeit von dir überwacht und wenn es eine Abweichung zu deinem normalen Verhalten gibt, landet man wieder in einem neuen Raster, das dich als suspicious einstuft und neu ausgewertet wird.
     
  26. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.